Unsere Sinne bestimmen, was wir als Realität wahrnehmen. Umso verstörender ist es, wenn die eigenen Sinneseindrücke von denen anderer abweichen. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Zusammenhänge von Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Lügen im Kontext von Demenz und anderen Erkrankungen, um ein besseres Verständnis für Betroffene und ihre Angehörigen zu schaffen.
Sinnestäuschungen, Halluzinationen und Wahnvorstellungen: Eine Abgrenzung
Es ist wichtig, zwischen verschiedenen Formen vonRealitätsverzerrungen zu unterscheiden.
- Sinnestäuschung: Ein realer Sinneseindruck wird fehlinterpretiert, z. B. ein Busch in der Dunkelheit als kauernde Gestalt.
- Halluzination: Sinneseindrücke werden erlebt, die nicht auf realen Außenreizen beruhen. Menschen, die an Schizophrenie leiden, haben häufig akustische Halluzinationen, wie Stimmen im Kopf, die das eigene Verhalten kommentieren, oder die Wand, die mit ihnen spricht oder Geräusche macht. Bei Alkoholkranken oder Menschen im Delirium überwiegen optische Halluzinationen, bei denen sie beispielsweise weiße Mäuse sehen.
- Wahnvorstellung: Eine krankhafte, unkorrigierbare Überzeugung, an der Betroffene auch dann festhalten, wenn sie im Widerspruch zum Urteil anderer steht und der Logik widerspricht, z. B. beim Verfolgungswahn. Als Wahn wird eine Fehlbeurteilung der Realität bezeichnet - es sind Überzeugungen, die nicht auf realen Ereignissen basieren, allerdings von Betroffenen unkorrigierbar als wahr und real empfunden werden. Diese Überzeugungen sind sehr fest verankert und bleiben auch bei Konfrontation mit gegenteiligen Beweisen oder Realitäten unerschütterlich. Es ist wichtig, die Wahninhalte in den kulturellen Kontext einzuordnen (transkulturelle Komponente). Schließlich können Überzeugungen, die in einem Kulturkreis von den meisten Menschen als unangemessen oder realitätsfern empfunden werden, in einem anderen Kulturkreis gängiger Teil religiöser oder kultureller Wertvorstellungen sein.
Ursachen von Halluzinationen
Halluzinationen können vielfältige Ursachen haben, von harmlosen Auslösern bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen.
- Psychische Erkrankungen: Schizophrenie ist eine häufige Ursache für Halluzinationen, insbesondere akustische.
- Organische Ursachen: Alkoholkonsum, Delirium, Vergiftungen (z. B. mit Stechapfel oder Tollkirsche), Drogenpsychosen und Nebenwirkungen von Medikamenten können Halluzinationen auslösen.
- Neurologische Ursachen: Migräne mit Aura, Augenerkrankungen (z. B. Netzhautablösung, Glaskörperabhebung) und Schädigungen von Sehnerv oder Sehzentrum im Gehirn können Halluzinationen verursachen. Auch Tinnitus (Ohrgeräusch, Ohrenklingeln) kann zu Stimmenhören führen.
- Sensorische Deprivation: Soziale Isolation, längerer Aufenthalt in reizarmer Umgebung (z. B. Einzelhaft) oder dunklen, schalltoten Räumen können Halluzinationen hervorrufen, da das Gehirn nach Reizen verlangt und sich bei deren Ausbleiben aus seinem eigenen Speicher bedient.
- Hypnagoge Halluzinationen: Diese harmlosen Trugwahrnehmungen treten ausschließlich während des Einschlafens oder Aufwachens auf.
Wahnhafte Störungen: Ursachen und Formen
Eine wahnhafte Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch anhaltende, oft thematisch begrenzte Wahninhalte charakterisiert ist, ohne dass weitere Symptome einer Psychose, wie Halluzinationen, desorganisierte Sprache oder desorganisiertes Verhalten, auftreten müssen. Die genauen Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren beteiligt ist.
- Genetische Faktoren: Eine genetische Prädisposition (Anlage) könnte eine gewisse Rolle spielen.
- Biologische Faktoren: Störungen in bestimmten Bereichen des Gehirns, insbesondere in den Regionen, die für die Wahrnehmung und das Denken zuständig sind, werden mit Wahnphänomenen assoziiert. Eine Beteiligung des Neurotransmitters Dopamin wird diskutiert.
- Psychologische Faktoren: Persönlichkeitsmerkmale wie Misstrauen oder eine Neigung zu schnellen Schlussfolgerungen könnten bei der Entwicklung wahnhafter Störungen eine Rolle spielen. Besonders stressreiche Lebensereignisse, wie Traumata, Verlust einer/eines Angehörigen oder extreme soziale Isolation, kommen als Auslöser für die Entwicklung einer wahnhaften Störung infrage.
Häufige Wahninhalte sind:
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- Verfolgungswahn (paranoider Wahn): Die Betroffenen glauben, dass sie verfolgt, betrogen, hintergangen, bespitzelt, belästigt oder verschworen werden.
- Liebeswahn (Erotomanie): Hier sind die Betroffenen fest von der Liebe zu einer anderen, oft fremden Person überzeugt - häufig zu einer höhergestellten oder prominenten Persönlichkeit. Diese Überzeugung kann zu unangebrachten Annäherungsversuchen und Stalking-Verhalten führen.
- Größenwahn: Personen mit dieser Form der wahnhaften Störung haben die Überzeugung, über außergewöhnliche Talente, Erkenntnisse oder eine besondere Bedeutung zu verfügen. Sie können auch glauben, eine wichtige historische Figur zu sein oder eine bedeutende Mission zu haben.
- Eifersuchtswahn: Diese Variante ist durch die unbegründete Überzeugung gekennzeichnet, dass die Partnerin beziehungsweise der Partner untreu ist.
Demenz und ihre Auswirkungen auf Verhalten und Wahrnehmung
Im Rahmen einer Demenz kann es im Alter zu Wesensveränderungen kommen. Viele Menschen mit einer Demenzerkrankung zeigen schwere Verhaltensauffälligkeiten, wie zum Beispiel Aggressionen in Worten und Taten, plötzliche Stimmungswechsel, Misstrauen gegenüber den Familienangehörigen oder unruhiges Umherlaufen in der Nacht. Solche Änderungen im Sozialverhalten sind oft Zeichen einer beginnenden Demenz.
Die Erkrankung führt häufig auch zu Verhaltensauffälligkeiten. Oft wird das "grantige" Verhalten der alten Menschen mit dem zunehmenden Alter der Patient*innen begründet und als "normaler" Altersstarrsinn abgetan. Doch plötzliche Wesensveränderungen im Alter, wie Aggressivität, Unruhe, Misstrauen, Schimpfen und Schreien, sind ebenso Teil der Erkrankung. Teils sind diese durch die Veränderungen im Gehirn bedingt, etwa die Beeinträchtigung des logischen Denkvermögens oder der Impulskontrolle. Teils sind sie auch eine Reaktion der Betroffenen auf ihre Situation und gehen auf Gefühle zurück wie: Verunsicherung, Überforderung, Angst, Hilflosigkeit, Enttäuschung, Frustration, Schuldgefühle und Selbstzweifel.
Eine Demenz kann zu unterschiedlichsten Wesensveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Senioren*Seniorinnen führen. Die häufigsten Veränderungen der Persönlichkeit sind:
- Rastlosigkeit, Herumwandern und Unruhe: Dies ist ein typisches Phänomen bei Menschen mit Demenz. Die Betroffenen werden von einer inneren Unruhe getrieben, sie wollen ununterbrochen etwas tun, ohne jedoch zu wissen, was sie eigentlich tun wollten.
- Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus: Viele Demenzkranke leiden an Schlafstörungen und wandern in der Nacht im Dunkeln herum.
- Aggressionen und Wut: Demente verhalten sich oftmals aggressiv, ausgelöst meist durch Angst oder auch aus Wut darüber, um etwas für die Erkrankten eigentlich Selbstverständliches bitten zu müssen.
- Misstrauen und Feindseligkeit: Demenzkranke misstrauen plötzlich Vertrauten, Bekannten und Verwandten, sie reagieren ihnen gegenüber feindselig und ablehnend.
- Niedergeschlagenheit und Depression: Depressive Verstimmungen kommen - verursacht durch den geistigen Abbau - sehr häufig vor. Auch Teilnahmslosigkeit und Antriebslosigkeit können eine mögliche Ausprägung sein.
Vielfach werden die Verhaltensstörungen zunächst abgetan als "normale" Begleiterscheinungen des Älterwerdens, dabei sind sie der erste Warnhinweis auf eine vielleicht drohende Demenz. Je früher eine Demenz diagnostiziert wird, desto früher kann eine passende Therapie eingeleitet werden.
Wahnvorstellungen bei Demenz
Wahnvorstellungen treten im Zuge einer Demenzerkrankung häufig auf. Rund ein Drittel aller Menschen, die an einer Demenz leiden, haben im Verlauf Ihrer Krankheit auch zeitweise oder dauerhaft Wahnvorstellungen. Wahnvorstellungen sollten nicht mit Fehleinschätzungen im Sinne einer Verkennung verwechselt werden. Als Wahnvorstellung wird eine Störung des Denkens definiert. Das sind feste Überzeugungen, für die es eigentlich keine Begründungen und Beweise gibt und die auch nicht durch Argumente zu entkräften sind. Die häufigsten Wahnvorstellungen, die im Kontext einer Demenz auftreten, sind der Vergiftungswahn und der Bestehlungswahn. Charakteristisch für beide Wahnvorstellungen ist die Verlagerung für der Verantwortung eigener Probleme und Missgeschicke auf andere Menschen. Nicht selten gehen Wahnvorstellungen auch mit Halluzinationen einher. Diese können sich als Nebenwirkungen der Medikamenteneinnahme bilden. Auch eine nicht ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und eine starke Reizverarmung können die Ursache für Halluzinationen sein. In letzterem Fall beginnt das Gehirn im reizarmen Umfeld eigene Bilder zu produzieren, um sich anzuregen.
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Seltene Demenzformen
Seltene Demenzformen verlaufen oft ganz anders als eine Alzheimer-Demenz. Wenn statt Gedächtnisproblemen zunächst Veränderungen in Beweglichkeit, Sprache oder Verhalten auftreten, werden manche Erkrankungen lange nicht als Demenz erkannt. Agitiertes oder apathisches Verhalten, optische Halluzinationen oder fehlende Worte: Das können Anzeichen seltener Demenzformen sein. Im Vergleich zu Morbus Alzheimer sind die frühen Symptome bei FTD völlig anders: gravierende Verhaltensänderungen und Sprachstörungen, aber keine Probleme mit Orientierung und Gedächtnis. Jeder vierte Demenzkranke leide weder an Alzheimer noch an vaskulärer Demenz. Mit etwa 12 Prozent sind Lewy-Body-Demenz und andere atypische Parkinson-Syndrome am häufigsten, an FTD leiden etwa 6 Prozent der Betroffenen. Typisch für Patienten mit Korsakow-Syndrom seien Orientierungsstörungen, Wahn und Halluzinationen sowie eine depressive Grundstimmung.
Lewy-Körperchen-Demenz
Die Lewy-Körperchen-Demenz (auch als Lewy-Körper Demenz oder Lewy-Body Demenz bekannt) tritt meist erst nach dem 65. Lebensjahr auf. Bislang ist nicht wirklich klar, ob die Lewy-Körperchen-Demenz eine eigenständige Erkrankung oder eine Variante von Parkinson mit frühem Demenzbeginn ist: Betroffene mit Lewy-Körperchen-Demenz haben zum Teil ähnliche Symptome wie Alzheimer- und Parkinson-Patientinnen und Patienten. Als Besonderheit der Lewy-Körperchen-Demenz treten bereits sehr früh im Krankheitsverlauf optische Halluzinationen auf. Diese sind häufig sehr detailliert. Betroffene sehen zum Beispiel Menschen oder große Tiere, was Angst auslösen kann. Akustische Halluzinationen sind seltener. Ebenfalls typisch ist ein gestörter REM-Schlaf (Traumschlaf). Die Erkrankten leben ihre Träume regelrecht aus, was sich durch unruhigen Schlaf, vermehrte Bewegungen und Sprechen im Schlaf bemerkbar macht.
Die Symptome der Lewy-Körperchen-Demenz ähneln denen der Alzheimer- und der Parkinson-Krankheit. Insbesondere Aufmerksamkeit und Konzentration sind gestört. Charakteristisch dabei ist, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf sehr stark schwanken kann. Zu Beginn der Erkrankung treten oft Halluzinationen und Wahnvorstellungen auf. In der Regel sind diese Sinnestäuschungen optischer Natur und die Betroffenen sehen Menschen, Tiere oder Dinge, die nicht da sind. In seltenen Fällen treten auch akustische Halluzinationen auf. Typisch für die Lewy-Körperchen-Demenz sind auch Parkinson-Symptome wie Muskelstarre, Muskelzittern und eine instabile Körperhaltung mit Schwankungs- und Sturzneigung.
Aggressivität und Verhaltensänderungen bei Demenz
Menschen mit Demenz verändern häufig ihr Verhalten. Sie können reizbar werden, sich über Kleinigkeiten aufregen oder sich zurückziehen. In manchen Fällen ist die Demenz mit Aggressivität und Wut verbunden. Aggressives Verhalten bedeutet nicht automatisch, dass eine beginnende Demenz vorliegt. Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit, die für die Umgebung beängstigend und verstörend sind, kennzeichnen häufig den Beginn einer Demenzerkrankung. Aggressives Verhalten bei Menschen mit Demenz kann sehr unterschiedlich ausfallen und verschiedene Symptome umfassen. Ursachen sind häufig Verwirrung und Frustration, die direkt durch die Erkrankung selbst ausgelöst werden. Bitte beachten Sie, dass das demenzerkrankte Gehirn nur noch einen Input, eine Information - also zum Beispiel ein Geräusch in der Umgebung - verarbeiten kann. Schon ein nebenbei laufender Fernseher, Radio oder Gespräche von mehreren Personen gleichzeitig wie auch unsere Missbilligung und Kritik am Tun oder Lassen der Erkrankten, können zu Unruhe und heftigen Reaktionen der Betroffenen führen.
Menschen mit Demenz können sich im Verlauf der Erkrankung in ihrer Persönlichkeit stark verändern. Menschen, die früher ruhig und liebevoll waren, können plötzlich rund um die Uhr gereizt sein. Wutausbrüche bei Demenz können so extrem werden, dass die Betroffenen ihre Mitmenschen beschimpfen oder mit Gegenständen bewerfen. Ein besonders sensibles Thema ist die sexuelle Enthemmung, die bei einigen Demenzerkrankungen wie der vaskulären Demenz, der frontotemporalen Demenz, der Lewy-Body-Demenz oder der Parkinson-Krankheit auftreten kann. Diese demenzbedingten Verhaltensänderungen verlangen Angehörigen und Pflegepersonen viel ab und können auf Dauer äußerst belastend sein.
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Umgang mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Aggressionen
Der Umgang mit Menschen, die unter Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder Aggressionen leiden, erfordert viel Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen.
- Halluzinationen: Da die Patienten aufgrund der Parkinson-Symptome und kognitiven Einschränkungen leicht stürzen, sind ein Helm, Begleitung beim Gehen oder Treppentraining nützlich. Leiden Lewy-Body-Patienten zum Beispiel an optischen Halluzinationen, seien Trösten, Ablenken oder Ortswechsel hilfreich. »Viele Betroffene wollen über ihre Halluzinationen sprechen.« In der Regel wissen sie, dass die gesehenen Personen oder Tiere nicht real sind, was sie noch mehr verunsichert und quält.
- Wahnvorstellungen: Nehmen Sie die Person trotz der Wahnvorstellung ernst. Im eigenen Erleben des Betroffenen sind die Anschuldigungen nicht unbegründet. Lassen Sie sich nicht auf einen Machtkampf ein, aber vermeiden Sie es auch, sich in die Welt der Wahnvorstellungen hinein ziehen zu lassen. Sie können durchaus die Gegensätze der Wahrnehmung nebeneinander stehen lassen: „Du hast Stimmen gehört. Ich habe sie nicht gehört.“ Hier stellt sich nicht die Frage, wer Recht behält, hier werden schlichtweg die unterschiedlichen Wahrnehmungen miteinander verglichen.
- Aggressionen: Als betreuende Person sollten Sie sich bewusst machen: Ein „aggressives“ Verhalten ist nie persönlich gemeint, sondern auf die Demenz zurückzuführen. Führen Sie sich das immer wieder vor Augen. Wenn Demenzerkrankte aggressiv werden, richten sie ihre negativen Gefühle oft gegen Sie als Angehörigen - schließlich sind Sie meist die engste Bezugsperson.
- Allgemeine Tipps:
- Weisen Sie Betroffene möglichst nicht auf Fehler hin oder kritisieren sie, das beunruhigt oder beschämt sie meist nur.
- Vermeiden Sie Diskussionen oder Streitereien, in denen Sie Betroffene mit logischen Argumenten zu überzeugen versuchen.
- Sorgen Sie für eine gleichbleibende Struktur im Tagesablauf, Routinen und eine vertraute Umgebung.
- Wenn etwas die Person beunruhigt oder verunsichert, versuchen Sie, die Ursache zu beseitigen oder auf emotionaler Ebene zu trösten und zu beruhigen. Körperkontakt wirkt dabei oft positiv.
- Entziehen Sie sich gewaltsamen Konfrontationen und versuchen Sie nicht, die Person festzuhalten oder zu bedrängen.
- Versuchen Sie, das Verhalten der erkrankten Person nicht persönlich zu nehmen.
Therapieansätze
Die Behandlung von Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Aggressionen richtet sich nach der Ursache und den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen.
- Medikamentöse Behandlung: Bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie können Antipsychotika eingesetzt werden. Bei Demenz können Medikamente zur Linderung von Symptomen wie Aggressivität oder Schlafstörungen eingesetzt werden. Die Alzheimer-Medikamente Rivastigmin oder Donepezil können zur Behandlung der Demenz eingesetzt werden. Die motorischen Symptome können mit dem Parkinson-Medikament Levodopa in niedriger Dosierung verbessert werden. Psychotische Störungen können mit Quetiapin behandelt werden. Medikamente zur Beruhigung sollten nur unter strenger fachärztlicher Aufsicht eingesetzt werden, da sie Nebenwirkungen haben können.
- Nicht-medikamentöse Therapien: Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Demenz und anderen Erkrankungen. Dazu gehören:
- Psychotherapie: Kann helfen, Wahnvorstellungen und Ängste zu bewältigen.
- Ergotherapie: Kann helfen, die Alltagskompetenzen zu erhalten und herausforderndes Verhalten zu mildern.
- Musiktherapie: Manche Demenzkranke reagieren positiv auf Musik.
- Tiergestützte Therapie: In manchen Fällen kann der Umgang mit Tieren eine beruhigende Wirkung haben.
- Anpassung der Umgebung: Die Anpassung der Wohn- oder Pflegeumgebung kann wesentlich zur Beruhigung beitragen. Die Angehörigen können versuchen, eine demenzgerechte Raumgestaltung einzusetzen, so dass Verlockungen wie Türen weniger einladend wirken.
Unterstützung für Angehörige
Für Angehörige von Menschen mit Demenz oder anderen Erkrankungen, die mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder Aggressionen einhergehen, ist es wichtig, sich selbst nicht zu überlasten und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Beratungsstellen: Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG) bietet eine kostenlose Beratungshotline unter der Rufnummer 030 - 259 37 95 14 an, auch in türkischer Sprache.
- Pflegekurse: Als Angehörige oder als Interessierter können Sie sich Wissen zum Umgang mit Demenz in Pflegekursen aneignen.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein.
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