Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN) versteht sich als neurologische Fachgesellschaft, die in der gesellschaftlichen Verantwortung steht, die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Die DGN fördert Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin. Die DGN ist Mitgliedergesellschaft und zugleich Dachgesellschaft der sogenannten Schwerpunktgesellschaften. Diese widmen sich speziellen Erkrankungen und Themen in der Neurologie.
Die Rolle der DGN in der neurologischen Versorgung
Die DGN spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der neurologischen Versorgung in Deutschland. Durch die Förderung von Wissenschaft und Forschung trägt sie dazu bei, neue Erkenntnisse über neurologische Erkrankungen zu gewinnen und innovative Therapieansätze zu entwickeln. Die DGN engagiert sich auch in der Lehre, Fort- und Weiterbildung von Ärzten und anderem medizinischen Fachpersonal, um sicherzustellen, dass Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten. Darüber hinaus beteiligt sich die DGN an der gesundheitspolitischen Diskussion, um die Rahmenbedingungen für die neurologische Versorgung zu verbessern.
Struktur und Organisation der DGN
Die DGN ist eine große und einflussreiche Fachgesellschaft mit einer komplexen Struktur.
- Gründung: Die DGN wurde im Jahr 1907 gegründet.
- Mitglieder: Aktuell hat die DGN 12.300 Mitglieder.
- AWMF: Die DGN ist seit 1962 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF).
- AWMF-Delegierter: Der AWMF-Delegierte der Gesellschaft ist Prof. Dr. Helmuth Steinmetz, Frankfurt.
- Geschäftsstelle: Die Geschäftsstelle der DGN befindet sich in Berlin.
- Schwerpunktgesellschaften: Die DGN ist Dachgesellschaft der sogenannten Schwerpunktgesellschaften, die sich speziellen Erkrankungen und Themen in der Neurologie widmen.
Leitlinien der DGN: Ein Überblick
Ein wichtiger Schwerpunkt der DGN liegt auf der Entwicklung und Verbreitung von evidenzbasierten Leitlinien. Diese Leitlinien sollen Ärzten und anderem medizinischen Fachpersonal als Orientierungshilfe bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen dienen. Die DGN veröffentlicht und aktualisiert ihre Leitlinien im Internet.
Entwicklung von Leitlinien
Die DGNKN unterstützt die Entwicklung von evidenzbasierten Leitlinien auf den Gebieten der Neurotraumatologie und der klinischen Neurorehabilitation. Es existieren Leitlinien für die motorische Rehabilitation von Patienten mit Hemiparesen. Die Liste der Neurorehabilitationsleitlinien erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird darauf hingewiesen, dass medizinische Leitlinien von der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. publiziert werden.
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Weitere Leitlinien und Empfehlungen
Neben den Leitlinien der DGN gibt es auch Leitlinien und Empfehlungen anderer Fachgesellschaften, die für die neurologische Versorgung relevant sind:
- Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR)
- Gesellschaft für Neuropsychologie e.V. (GNP)
- Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung e.V. (GAB)
- Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie e.V. (DMPG)
- Gesellschaft für Neuropädiatrie
- Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e.V. (DVfR)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation e.V. (BAR)
- Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV)
- Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)
- Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Diese Gesellschaften haben verschiedene Leitlinien/Empfehlungen/Stellungnahmen/Konzepte/Arbeitshilfen/Therapiestandards mit Bezug zur Neurorehabilitation und anderen neurologischen Themen veröffentlicht.
Beispiele für spezifische Leitlinien
Einige Beispiele für spezifische Leitlinien, an denen die DGN beteiligt war, sind:
- Versorgung von Patienten mit kardialer Amyloidose: Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK), AG 40 Onkologische Kardiologie, und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie e. V. (DGHO), der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V.(DGN) und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie e.
- Kontrastmittelinduzierte akute Nierenschädigung: Konsensuspapier der Arbeitsgemeinschaft „Herz - Niere“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie e. V.
Bedeutung der Leitlinien für die neurologische Praxis
Die Leitlinien der DGN und anderer Fachgesellschaften sind ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Praxis. Sie bieten Ärzten und anderem medizinischen Fachpersonal eine Grundlage für die Entscheidungsfindung bei der Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Leitlinien basieren auf den besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden regelmäßig aktualisiert, um sicherzustellen, dass sie dem neuesten Stand der Forschung entsprechen.
Vorteile der Anwendung von Leitlinien
Die Anwendung von Leitlinien in der neurologischen Praxis bietet eine Reihe von Vorteilen:
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- Verbesserung der Behandlungsqualität: Leitlinien helfen Ärzten und anderem medizinischen Fachpersonal, die bestmögliche Behandlung für ihre Patienten zu gewährleisten.
- Reduktion unerwünschter Behandlungsvariationen: Leitlinien tragen dazu bei, dass Patienten mit der gleichen Erkrankung eine ähnliche Behandlung erhalten, unabhängig davon, wo sie behandelt werden.
- Erhöhung der Patientensicherheit: Leitlinien helfen, Fehler und Komplikationen bei der Behandlung zu vermeiden.
- Effizienzsteigerung: Leitlinien können dazu beitragen, die Ressourcen im Gesundheitswesen effizienter einzusetzen.
Herausforderungen bei der Implementierung von Leitlinien
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Implementierung von Leitlinien in der neurologischen Praxis:
- Mangelnde Kenntnis der Leitlinien: Viele Ärzte und anderes medizinisches Fachpersonal sind nicht ausreichend über die aktuellen Leitlinien informiert.
- Zeitdruck: Im klinischen Alltag bleibt oft wenig Zeit, um sich ausführlich mit den Leitlinien auseinanderzusetzen.
- Widerstand gegen Veränderungen: Einige Ärzte und anderes medizinisches Fachpersonal sind resistent gegen Veränderungen und halten an ihren gewohnten Behandlungsmethoden fest.
- Fehlende Ressourcen: In einigen Einrichtungen fehlen die notwendigen Ressourcen, um die Leitlinien vollständig umzusetzen.
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