Gaby Köster: Ein Leben nach dem Schlaganfall – Ursachen, Bewältigung und Lebensmut

Gaby Köster, eine der bekanntesten deutschen Komikerinnen, erlitt im Jahr 2008 einen schweren Schlaganfall, der ihr Leben von Grund auf veränderte. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Folgen ihres Schlaganfalls, ihren Weg zurück ins Leben und ihre Botschaft an andere Betroffene. Dabei werden auch allgemeine Informationen über Schlaganfälle, ihre Symptome, Therapieansätze und die Bedeutung der Rehabilitation einbezogen.

Der Schicksalsschlag und seine Folgen

Im Januar 2008, im Alter von 46 Jahren, erlitt Gaby Köster einen schweren Schlaganfall. Dieser Schicksalsschlag beendete abrupt ihre erfolgreiche Karriere als TV-Star und Komikerin. Shows wie "RTL Samstag Nacht", "7 Tage, 7 Köpfe" und vor allem "Ritas Welt" hatten sie zu einer der beliebtesten Persönlichkeiten im deutschen Fernsehen gemacht. Der Schlaganfall zwang sie zu einer Notoperation und einem anschließenden künstlichen Koma.

Die Folgen des Schlaganfalls sind bis heute spürbar. Köster ist auf einen Rollstuhl angewiesen, da ihr linker Arm nicht mehr zu gebrauchen ist und auch auf ihr linkes Bein kein Verlass mehr ist. Trotz dieser körperlichen Einschränkungen hat sie ihren Lebensmut und ihren Humor nicht verloren.

Ursachen und Risikofaktoren eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann entweder durch ein verstopftes Blutgefäß (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig und können sowohl altersbedingt als auch durch bestimmte Lebensstilfaktoren beeinflusst sein.

Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören:

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  • Hohes Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eines Schlaganfalls.
  • Bluthochdruck: Ein hoher Blutdruck kann die Blutgefäße im Gehirn schädigen und das Risiko einer Blutung erhöhen.
  • Herzerkrankungen: Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen können das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen, die einen Schlaganfall verursachen können.
  • Diabetes: Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln.
  • Übergewicht: Übergewicht erhöht das Risiko von Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen, die allesamt Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität erhöht das Risiko von Übergewicht, Bluthochdruck und anderen Risikofaktoren für einen Schlaganfall.
  • Familiäre Veranlagung: Wenn in der Familie bereits Schlaganfälle aufgetreten sind, ist das Risiko erhöht.

Auch junge Menschen können einen Schlaganfall erleiden. Bei ihnen sind die Ursachen oft andere als bei älteren Menschen. So können beispielsweise Verletzungen des Kopfes, wie sie bei Stürzen oder Sportunfällen vorkommen, zu Hirnblutungen und somit zu einem Schlaganfall führen.

Symptome eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall tritt meist plötzlich auf. Erste Anzeichen können starke Kopfschmerzen, Sprachstörungen, Schwindelgefühle und Schluckstörungen sein. Auch Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle im Gesicht und Übelkeit können auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Betroffene alle Symptome erlebt und dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben kann.

Die Symptome eines Schlaganfalls hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Da das Gehirn verschiedene Funktionen steuert, können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Plötzliche Schwäche oder Taubheit: Dies betrifft oft eine Körperseite, insbesondere Arm, Bein oder Gesicht.
  • Sprachschwierigkeiten: Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen oder Finden der richtigen Worte.
  • Sehstörungen: Plötzliches Verschwommensehen, Doppeltsehen oder Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Plötzlicher Schwindel, Verlust des Gleichgewichts oder Schwierigkeiten beim Gehen.
  • Starke Kopfschmerzen: Plötzliche, heftige Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache.

Es ist entscheidend, bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort den Notruf zu wählen. Je schneller die Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen auf eine gute Rehabilitation.

Therapie und Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Durchblutung des Gehirns wiederherzustellen und weitere Schäden zu verhindern. Je nach Ursache des Schlaganfalls kann dies durch Medikamente (Lyse-Therapie zur Auflösung von Blutgerinnseln) oder eine Operation (um Blutungen zu stoppen und Blut abzusaugen) erfolgen.

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Nach der Akutbehandlung ist eine Rehabilitation notwendig, um die Folgen des Schlaganfalls zu minimieren und den Betroffenen zu helfen, ihr Leben so selbstständig wie möglich zu gestalten. Die Rehabilitation kann verschiedene Therapieformen umfassen, wie z.B.:

  • Physiotherapie: Um die Beweglichkeit und Kraft der betroffenen Körperteile wiederherzustellen.
  • Ergotherapie: Um die Alltagskompetenzen zu verbessern, z.B. beim Anziehen, Essen und Kochen.
  • Logopädie: Um Sprach- und Schluckstörungen zu behandeln.
  • Neuropsychologie: Um kognitive Beeinträchtigungen, wie z.B. Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, zu behandeln.

Die Rehabilitation ist ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Ausdauer erfordert. Gaby Köster selbst betont, dass es wichtig ist, in kleinen Schritten voranzukommen und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.

Gaby Kösters Weg zurück ins Leben

Gaby Köster hat sich nach ihrem Schlaganfall nicht unterkriegen lassen. Sie hat sich den Herausforderungen gestellt und ihren Weg zurück ins Leben gefunden. Dabei hat ihr vor allem ihr Humor geholfen, wie sie selbst sagt: "Ich sehe auch im größten Chaos noch den Witz."

Um das Erlebte zu verarbeiten, hat Köster gemeinsam mit Till Hoheneder die Autobiografie "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" (2011) geschrieben. Das Buch wurde ein großer Erfolg und später auch verfilmt. Vor vier Jahren veröffentlichte Köster den biografischen Roman "Die Chefin", in dem eine Rocksängerin einen Schlaganfall hat. In ihrem dritten Buch, "Das Leben ist großartig - von einfach war nie die Rede", berichtet sie, wie es ihr seit 2011 ergangen ist.

Köster ist nicht nur als Autorin aktiv, sondern auch wieder auf der Bühne zu sehen. Mit ihrem Programm "Sitcom" tourte sie durch Deutschland und zeigte, dass sie trotz ihrer körperlichen Einschränkungen nichts von ihrem Temperament und ihrer Bühnenpräsenz verloren hat.

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Gaby Köster als Botschafterin für die Schlaganfallaufklärung

Durch ihren offenen Umgang mit ihrem Schicksal ist Gaby Köster zu einer wichtigen Botschafterin für die Schlaganfallaufklärung geworden. Sie macht Mut, gibt Hoffnung und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Köster betont, dass es wichtig ist, auf sich selbst zu hören und die Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen. Sie rät dazu, Pausen einzulegen, nicht übermäßig zu trinken, nicht zu rauchen und nicht permanent über die eigenen Grenzen zu gehen.

Sie setzt sich auch für mehr Barrierefreiheit ein. Sie kritisiert, dass es immer noch viele Hindernisse im Alltag gibt, die das Leben für Menschen mit Einschränkungen erschweren. Dazu gehören z.B. fehlende Rollstuhlrampen, unzureichende Behindertentoiletten und rücksichtslose Mitmenschen, die Behindertenparkplätze blockieren.

Spiritualität und neue Kraftquellen

In ihrem Buch "Meine Energiewende" spricht Gaby Köster offen über Spiritualität, Intuition und neue Kraftquellen. Sie hat in der Spiritualität einen Lebensretter gefunden und sich intensiv mit Themen wie Heilsteinen, Tarotkarten, Aura Soma und Chakren-Behandlungen auseinandergesetzt.

Köster findet Kraft in der Natur, in Momenten der Ruhe und im "Zurück zu den Wurzeln". Sie betont, dass es wichtig ist, sich von dem Trubel der Zivilisation abzugrenzen und wieder zu sich selbst zu finden.

Gaby Kösters Botschaft

Gaby Kösters Botschaft ist klar: Genießt euer Leben, macht das Beste draus! Wer zu viele Pläne schmiedet, verpasst den Augenblick. Kein Mensch sei nutzlos, „nur weil er einen Arm oder ein Bein nicht mehr richtig bewegen kann“, niemand sollte sich sein Leben von einer Krankheit diktieren lassen.

Sie möchte anderen mitgeben: Auch in dunklen Phasen steckt die Möglichkeit, neue Kraft zu entwickeln. Es lohnt sich, die Hoffnung, das Positive und den Glauben an die schönen Dinge des Lebens nicht aufzugeben.

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