Dolo-Dobendan Lutschtabletten sind ein rezeptfreies Medikament, das zur temporären, unterstützenden Behandlung bei schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut und der Rachenschleimhaut eingesetzt wird. Sie enthalten eine Wirkstoffkombination aus Cetylpyridiniumchlorid und Benzocain. Cetylpyridiniumchlorid wirkt antiseptisch und bekämpft Bakterien im Mund- und Rachenraum, während Benzocain als Lokalanästhetikum den Schmerz lindert. Dolo-Dobendan wird bei Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Kratzen im Hals angewendet.
Anwendungsgebiete und Wirkweise
Die Lutschtabletten helfen bei schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut sowie der Rachenschleimhaut (Halsschmerzen). Zu den Symptomen von Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut gehören unter anderem Schwellungen und Rötungen im Rachen, starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Für die Entstehung der Beschwerden können zum Beispiel Bakterien, Viren und Pilze, aber auch eine Allergie verantwortlich sein.
Dolo-Dobendan Lutschtabletten wirken auf zweifache Weise:
- Antiseptische Wirkung: Der Inhaltsstoff Cetylpyridiniumchlorid greift die Zellmembran von Mikroorganismen an und wirkt so gegen verschiedene Bakterien, Viren oder Pilze.
- Lokalanästhetische Wirkung: Der Inhaltsstoff Benzocain blockiert die Weiterleitung von Nervensignalen, insbesondere von Schmerzsignalen, wodurch eine lokale Betäubung im Mund- und Rachenraum eintritt. Der Stoff verhindert, dass die Nerven Reize weiterleiten. In niedriger Dosis macht die Substanz unempfindlich gegen Schmerzen. Steigt die Menge an Benzocain an, reagieren die Nerven auch auf Kälte, Hitze, Druck oder Berührungen nicht mehr sensibel. Weil sich der Stoff nicht im Blut auflöst, eignet er sich nur, um Schleimhaut und Haut oberflächlich zu betäuben.
Dosierung und Anwendung
Die Anwendung von Dolo-Dobendan ist altersabhängig:
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: Je nach Bedarf alle vier Stunden eine Lutschtablette lutschen. Pro Tag maximal vier Tabletten. Die Einnahme der Lutschtablette sollte stets im Beisein eines Erwachsenen geschehen.
- Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: Alle zwei Stunden jeweils eine Tablette im Mund zergehen lassen. Pro Tag maximal acht Lutschtabletten. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen je nach Bedarf alle 2 Stunden 1 Dolo-Dobendan Lutschtablette gegen Halsweh und lassen diese langsam im Mund zergehen. Die Tagesdosis sollte 8 Dolo-Dobendan Tabletten nicht überschreiten.
Die Lutschtablette soll langsam im Mund zergehen. Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden. Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen.
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Dauer der Anwendung
Ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat sollte man die Tabletten nicht länger als drei Tage einnehmen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Falls sich die Beschwerden nach drei Tagen nicht bessern oder verschlimmern oder falls Fieber, Übelkeit und Erbrechen oder Kopfschmerzen auftreten, lassen Sie die Symptome ärztlich untersuchen.
Wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Vor der Anwendung von Dolo-Dobendan sollten folgende Hinweise beachtet werden:
- Überempfindlichkeit: Das Arzneimittel darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe angewendet werden.
- Verminderter Sauerstofftransport: Bei vermindertem Sauerstofftransport roter Blutkörperchen (Methämoglobinämie) sollte das Arzneimittel nicht angewendet werden.
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte vor der Anwendung ein Arzt konsultiert werden. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Allergien: Vorsicht ist geboten bei Allergie gegen Mittel zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetika wie Benzocain, Oxybuprocain, Procain und Tetracain) und bei Allergie gegen Farbstoffe (z.B. Chinolingelb mit der E-Nummer E 104 oder Indigocarmin mit der E-Nummer E 132).
- Benzylalkohol: Enthält Benzylalkohol: Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen bei Neugeborenen und Kindern (bis zu 3 Jahren). Vorsicht bei Schwangeren, Stillenden und bei Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion.
- Fructose-Unverträglichkeit: Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Fructose (Fruchtzucker). Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Wechselwirkungen: Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Informieren Sie Ihren Arzt vor der Einnahme der Tabletten, wenn Sie Medikamente aus der Gruppe der Sulfonamide oder Cholinesterasehemmer einnehmen oder kürzlich eingenommen haben. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Medikamente zu einer dieser Gruppen gehören, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Mögliche Nebenwirkungen
Während der Anwendung können folgende Nebenwirkungen vorkommen:
- Allergische Reaktionen durch die Inhaltsstoffe Benzylalkohol, Citral, Citronellol, D-Limonen, Geraniol oder Linalool
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Sensibilisierung im Mundbereich
- Mundschleimhautentzündung (Stomatitis)
- Methämoglobinämie (erhöhte Konzentration von oxidiertem Hämoglobin in den Erythrozyten, das im Gegensatz zu "normalem" Hämoglobin keinen Sauerstoff transportieren kann)
Wenn Sie Nebenwirkungen entwickeln (auch solche, die hier oder im Beipackzettel nicht genannt sind), sollten Sie sich an einen Arzt oder Apotheker wenden.
Überdosierung
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Bei versehentlichem Verschlucken größerer Mengen wenden Sie sich umgehend an einen Arzt. Es kann zu Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot sowie zur verminderten Sauerstoffaufnahme des Blutes (Methämoglobinbildung) kommen.
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Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Alternativen zu Dolo-Dobendan
Neben Dolo-Dobendan gibt es weitere Produkte zur Behandlung von Halsschmerzen:
- Dobensana: Wirkt antiseptisch und ist bereits bei ersten Anzeichen von Halsschmerzen geeignet. Es gibt verschiedene Varianten, darunter Dobensana mit Honig- und Zitronengeschmack, Dobensana Zuckerfrei mit Zitronengeschmack, Dobensana mit Orangengeschmack und Vitamin C und Dobensana Junior mit Erdbeergeschmack.
- Dobendan Direkt: Enthält Flurbiprofen, einen Wirkstoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), der schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, aber nicht lokal betäubt.
- Hausmittel: Bei Halsschmerzen können auch Hausmittel wie Inhalationen mit Wasserdampf oder das Gurgeln mit Salzwasser helfen.
Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?
Halsschmerzen können viele unterschiedliche Gründe haben und müssen kein Symptom einer schweren Erkrankung sein. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, falls Ihre Beschwerden trotz Anwendung eines Medikaments innerhalb von 3 Tagen nicht besser oder gar schlechter werden. Bei Verdacht auf eine Infektion mit Viren oder Bakterien sollten Sie mit einem Arzt sprechen, bevor Sie die Behandlung mit Dolo-Dobendan beginnen. In diesem Fall sind häufig weitere Medikamente zur Behandlung der Beschwerden notwendig.
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