Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die bei Hunden zu unkontrollierten Anfällen führt. Die Diagnose und Behandlung können kostspielig sein, weshalb viele Hundehalter nach Möglichkeiten suchen, die finanzielle Belastung zu reduzieren. Eine Hundekrankenversicherung kann hier eine wertvolle Unterstützung bieten.
Was ist Epilepsie bei Hunden?
Epilepsie, auch Fallsucht genannt, ist eine Erkrankung, die sowohl Menschen als auch Hunde betreffen kann. Im Gehirn werden ständig Botschaften von einer Nervenzelle zur anderen übermittelt. Dies geschieht durch elektrische Impulse und chemische Substanzen, die Neurotransmitter genannt werden. Bei Epilepsie kommt es zu einer Störung dieser Signalübertragung, einem "Kurzschluss", der einen epileptischen Anfall auslöst.
Ursachen von Epilepsie bei Hunden
Es gibt zwei Haupttypen von Epilepsie bei Hunden:
- Primäre (idiopathische) Epilepsie: Diese Form ist genetisch bedingt und tritt meist im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren auf. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber bestimmte Rassen wie Rhodesian Ridgeback, Golden Retriever, Deutsche Schäferhunde und Berner Sennenhunde sind häufiger betroffen.
- Sekundäre (strukturelle) Epilepsie: Diese Form wird durch andere Grunderkrankungen oder Traumata ausgelöst, wie z.B. Tumorerkrankungen, Entzündungen im Gehirn, Nieren- oder Lebererkrankungen, Vergiftungen oder Verletzungen am Kopf.
Symptome eines epileptischen Anfalls
Die Symptome eines epileptischen Anfalls können variieren, sind aber unabhängig von der Ursache oft ähnlich:
- Aura (Vorzeichen): Unruhe, Verwirrtheit, Anhänglichkeit, Verstecken oder übermäßiger Speichelfluss.
- Anfall (Iktus): Bewusstseinsverlust, Krämpfe am ganzen Körper, unkontrollierte Bewegungen (z.B. "Fahrradfahren" mit den Beinen), Verlust von Urin oder Kot, Schaum vor dem Maul.
- Postiktale Phase: Verwirrung, Desorientierung, Müdigkeit, starker Durst oder Hunger, vorübergehende Sehbehinderung.
Es gibt auch partielle oder fokale Anfälle, bei denen der Hund sich seiner Umgebung noch bewusst ist und nur einzelne Körperteile (z.B. Ohr oder Pfote) unkontrolliert zucken.
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Was tun bei einem epileptischen Anfall?
- Ruhe bewahren: Panik hilft weder Ihnen noch Ihrem Hund.
- Umgebung sichern: Entfernen Sie Gegenstände, an denen sich Ihr Hund verletzen könnte.
- Nicht festhalten: Versuchen Sie nicht, den Hund festzuhalten oder den Anfall zu stoppen.
- Maulbereich meiden: Stecken Sie nichts in das Maul des Hundes, da die Gefahr von Bissverletzungen besteht.
- Anfall dokumentieren: Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Dauer und Symptome des Anfalls. Filmen Sie den Anfall, wenn möglich, um dem Tierarzt wertvolle Informationen zu liefern.
- Nach dem Anfall: Nähern Sie sich dem Hund vorsichtig, da er desorientiert und ängstlich sein kann. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung.
Diagnose von Epilepsie
Die Diagnose von Epilepsie erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Ursachen. Der Tierarzt wird folgende Untersuchungen durchführen:
- Neurologische Untersuchung: Beurteilung der Reflexe, Koordination und des Bewusstseinszustands.
- Blutuntersuchung: Überprüfung der Organfunktionen (Leber, Niere) und des Blutzuckerspiegels.
- Bildgebende Verfahren (MRT, CT): Darstellung des Gehirns, um strukturelle Veränderungen (z.B. Tumore, Entzündungen) auszuschließen.
- DNA-Tests: Für bestimmte Rassen, bei denen Epilepsie als Erbkrankheit auftritt.
Behandlung von Epilepsie
Die Behandlung von Epilepsie zielt darauf ab, die Anfallshäufigkeit und -intensität zu reduzieren.
- Medikamentöse Therapie: Antiepileptika wie Phenobarbital, Imepitoin oder Kaliumbromid werden eingesetzt, um die Reizschwelle im Gehirn zu erhöhen. Die richtige Dosierung muss individuell angepasst werden und erfordert regelmäßige Blutkontrollen.
- Behandlung der Grunderkrankung: Bei sekundärer Epilepsie muss die zugrunde liegende Ursache behandelt werden, um die Anfälle zu verhindern.
- Spezielle Ernährung: Eine fettreiche und kohlenhydratarme Diät kann unterstützend wirken.
Kosten der Behandlung
Die Kosten für die Diagnose und Behandlung von Epilepsie können erheblich sein:
- Diagnostik: 900 bis 2750 Euro (je nach Umfang der Untersuchungen, GOT-Satz und Tierarzt). Ein MRT kann zwischen 600 und 1200 Euro kosten, eine Computertomographie mindestens 150 Euro.
- Medikamente: Die jährlichen Kosten für Medikamente können je nach Art und Dosierung variieren. Phenobarbital kostet etwa 175 Euro pro Jahr, Pexion etwa 1260 Euro pro Jahr (für einen 20 kg Hund).
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Diese sind notwendig, um die Medikamentendosierung anzupassen und den Gesundheitszustand des Hundes zu überwachen.
- Notfallbehandlungen: Bei langanhaltenden Anfällen kann eine Notfallbehandlung mit Diazepam erforderlich sein (ca. 16 Euro pro Dosis).
Hundekrankenversicherung bei Epilepsie
Eine Hundekrankenversicherung kann eine große finanzielle Entlastung darstellen, da sie viele der mit Epilepsie verbundenen Kosten abdeckt.
- Umfassender Schutz: Viele Versicherungen erstatten die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen, einschließlich Spezialuntersuchungen, chirurgische Eingriffe, Dauermedikation und notfallbedingte Therapien.
- Erstattungssätze: Die Kostenerstattung kann variieren, aber viele Versicherungen erstatten bis zum 4-fachen GOT-Satz für Notfallbehandlungen.
- Zusatzleistungen: Einige Versicherungen bieten Zuschüsse für präventive Maßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen.
- Tarifunterschiede: Die Tarife von Hundekrankenversicherungen können sich hinsichtlich der Höhe der Erstattungssätze, der Abdeckung von Spezialtherapien, der Inklusion von Vorsorgeuntersuchungen und der Optionen zur Selbstbeteiligung unterscheiden.
Beste Hundekrankenversicherung für Epilepsie
Bei der Suche nach der besten Hundekrankenversicherung für epileptische Hunde ist ein umfassender Vergleich unerlässlich. Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Preis und Leistung und berücksichtigen Sie die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes. Einige Versicherer bieten spezielle Tarife für Hunde mit Epilepsie an, die eine umfassende Deckung für die mit dieser Erkrankung verbundenen Veterinärkosten bieten.
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Erfahrungen mit Hundekrankenversicherungen bei Epilepsie
Viele Hundehalter berichten, dass eine Hundekrankenversicherung ihre finanzielle Belastung erheblich reduziert hat. In Notfällen, die mit epileptischen Anfällen verbunden sind, kann der Versicherungsschutz enorm wichtig sein. Viele Halter betonen, wie entscheidend dieser Versicherungsschutz für die Bewältigung der oft hohen Therapiekosten ist.
Versicherungsleistungen im Detail
- Stationäre Behandlung: Umfassender Schutz im Falle von stationären Aufnahmen.
- Chirurgische Eingriffe: Deckung der Kosten für notwendige Operationen sowie vor- und nachgelagerte Untersuchungen und Behandlungen.
- Spezialtherapien: Zuschüsse für spezielle Therapien und notwendige Prothesen.
- Auslandsaufenthalte: Kostenübernahme bei Auslandsaufenthalten.
- Zuchthündinnen: Optionen für Zuchthündinnen.
Epilepsieanzeigehunde und Epilepsiewarnhunde
- Epilepsieanzeigehunde: Diese Hunde sind darauf trainiert, auf einen Anfall zu reagieren und Angehörige zu alarmieren, entweder über einen Notrufknopf, ein Notfalltelefon oder durch Bellen. Sie können auch Notfallmedikamente bringen oder nach dem Anfall das Handy holen.
- Epilepsiewarnhunde: Diese Hunde können Anfälle im Vorfeld erkennen und den Epileptiker warnen, indem sie ihn anstupst oder die Pfote auflegt. Dies ermöglicht es dem Betroffenen, sich in Sicherheit zu bringen oder Medikamente einzunehmen.
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