Epilepsie und Tauchen: Risiken und Empfehlungen

Tauchen ist eine faszinierende Sportart, die es ermöglicht, die Unterwasserwelt zu erkunden. Sport und Bewegung sind wichtig und sollen Freude bereiten, aber es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder für das Tauchen geeignet ist.

Einführung

Die Frage, ob Menschen mit Epilepsie tauchen dürfen, ist komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung der Risiken. Epilepsie kann JEDER zu JEDERZEIT OHNE Vorwarnung bekommen. Die Internationale Liga gegen Epilepsie hat 2016 einen Bericht einer Arbeitsgruppe zu Sport und Epilepsie vorgelegt. Dieser Artikel beleuchtet die Risiken des Tauchens für Menschen mit Epilepsie und gibt Empfehlungen für eine sichere Ausübung dieser Sportart.

Allgemeine Empfehlungen für Sport bei Epilepsie

Grundsätzlich ist Sport für alle Menschen gesund - auch für Epilepsie-Patienten. Sportliche Aktivität trägt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden bei und ist auch für Menschen mit Epilepsie empfehlenswert. Es gibt keine Sportart, die frei von Unfalls- oder Verletzungsrisiko ist. Zu beachten sind einige Faktoren, die epileptische Anfälle fördern können und daher vermieden werden sollten. Darunter fallen Unterzuckerung und Überhitzung genau wie Flüssigkeitsmangel sowie die Lichteinwirkung bei verschiedenen Sportarten. Von einigen Sportarten ist zudem abzuraten, insbesondere wenn durch einen Anfall erhebliche Risiken auftreten können so zum Beispiel, wenn die Gefahr besteht, abzustürzen oder zu ertrinken. Darunter fallen beispielsweise Klettern, Bergsteigen, Motorsport, Boxen und Tauchen. Sämtliche Sportarten, die im beim Auftreten eines Anfalls keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, können bedenkenlos betrieben werden, darunter beispielsweise nahezu alle Ballsportarten.

Die Empfehlungen zu den einzelnen Sportarten sind in der „Betheler Sporttabelle“ aufgelistet. Diese wurde für die Neuauflage mit dem Ziel, sie verständlicher zu machen, grundlegend überarbeitet. Zudem wurden neue Sportarten, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen, z.B. betrieben werden. Aktivitäten zu risikoreichen Tageszeiten nach Möglichkeit zu meiden. ist bei Medikamentenumstellung oder Absetzen der Medikamente geboten.

Risiken des Tauchens bei Epilepsie

Beim Tauchen sind auch bewusst erlebte fokal beginnende Anfälle lebensgefährlich, weil z.B. zum Ertrinken führen kann. entstehen. Der Auftrieb im Wasser lässt nach und die Betroffenen sinken schneller ab. Anfallsrisiko während des Sports: Bei mehrjähriger Anfallsfreiheit ohne erhöhtes Anfallsrisiko oder Anfällen nur im Schlaf ist es gering. Am gefährlichsten sind die früher als Grand-Mal bezeichneten Anfälle (Anfälle mit Sturz, Krämpfen, Zuckungen und Bewusstseinsverlust), die plötzlich und ohne Vorahnung oder Ankündigung kommen. Rettung bei Krampfanfällen in offenen Gewässern ist meist unmöglich, trotz Begleitung durch eine im Rettungsschwimmen geschulte Person: Zu Anfallsbeginn stoßen Betroffene stoßartig die Luft aus den Lungen aus.

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Tauchtauglichkeit und Epilepsie

In der Tauchmedizin gilt, dass bei Epilepsie eine Tauchtauglichkeit nicht gegeben ist. Es wird derzeit diskutiert, ob man jemanden, der OHNE MEDIKAMENTÖSE EINSTELLUNG über 5 Jahre anfallsfrei war, der zudem im EEG keinerlei Krampfpotenziale zeigt, und dass auch unter Provokation und bei wiederholten EEG Aufzeichnungen, ob man einem solchen Menschen das Tauchen wieder erlauben sollte. Es gibt sogar Stimmen, die eine Anfallsfreiheit über mindestens 5 Jahre MIT MEDIKAMENTEN als mit dem Tauchen vereinbar sehen.

Individuelle Beurteilung und Faktoren

Es kommt auf die Art der Epilepsie drauf an, die Du hast und wie die Art von der Schwere her eingestuft wird vom Facharzt. Dazu kommt es noch drauf an, wie Du Selber damit Umgehen kannst, um Dir Selber zu helfen können, in Notsituationen. Den so eine Verallgemeinerung von Epilepsie finde ich auch echt sehr Blöde, den eigentlich müssten da Unterschiede gemacht werden, die mit den Gesundheitsverlauf und der Art der Epilepsie sowie Positiven und Negativen Eigenschaften inklusiv Auswirkungen zusammen hängend, Individuell Entschieden werden sollten. Da es leichte bis schwere Formen auf den Bereich der Epileptologie gibt. Und wie gut man damit auch zurecht kommt im Leben. Erwachsene mit Epilepsie können Risiken für sich selbst beim Sport eingehen, wenn Ihnen die eigene Lebensqualität wichtiger ist als ihre Sicherheit. Allerdings müssen sie Fremdgefährdung durch Anfälle während des Sports vermeiden. Diese ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern es drohen auch Schadensersatzforderungen und Strafen. Sportfliegen trotz Anfallsgefahr gefährdet alle an Bord und ggf.

Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Die Grundlage für die Tauchtauglichkeit ist ein umfassender Fragebogen, gefolgt von gezielten Untersuchungen. Im Anschluss werden individuelle Fragen ausführlich besprochen und der Taucher erhält eine mehrsprachige und international anerkannte Bescheinigung. Die gesamte Untersuchung dauert je nach Umfang zwischen 20 und 45 Minuten. Seit 2006 habe ich über 1.500 Tauchtauglichkeitsuntersuchungen durchgeführt (Stand April 2024) und ich versuche auf Basis dieser umfangreichen Erfahrung auch Patienten mit Vorerkrankungen ein sicheres Tauchen zu ermöglichen.

Die Untersuchung und Besprechung dauert ca. 30 Minuten. Die Abrechnung der Tauchtauglichkeit erfolgt auf Basis der Gebührenordnung für Ärzte.

Inhalt der Untersuchung

Im einzelnen werden folgendeUntersuchungspunkte durchgeführt:

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  • komplette Anamnese,
  • Ganzkörperstatus,
  • Untersuchung des Hals-, Nasen-, Ohrentraktes unter besonderer Berücksichtigung der freien Tubenbelüftung,
  • Ruhe-EKG,
  • Spirometrie mit Erfassung von mindestens der Vitalkapazität (VC), des Einsekundenvolumens (FEV1) und desQuotienten beider Werte (FEV1/VC),
  • Ergometrie: obligat ab dem 40sten Lebensjahr, bei nachweislich guter körperlicher Leistungsfähigkeit kann beiunter 40jährigen darauf verzichtet werden.

Eine Röntgenaufnahme der Thoraxorgane wird bei der Erstuntersuchung nicht mehr obligat gefordert. Bei Auffälligkeiten in der Anamnese oder in anderen Untersuchungsbefunden sollte die Indikation großzügig gestellt werden, denn jede Strukturanomalie des Lungenparenchyms stellt einen potentiellen Risikofaktor für einenschweren Tauchunfall in Form des pulmonalen Barotraumas dar.

Ausschlußkriterien vom Tauchsport

Eine Reihe von Erkrankungen schließt eine Teilnahme am Tauchsport aus. Eine Auswahl von Kontraindikationen ist nachfolgend aufgelistet:

  • Tubenbelüftungsstörungen und Verlegung der Nasennebenhöhlenostien: unter Umständen nur temporärerAusschluß vom Tauchsport wenn das Grundleiden therapierbar ist,
  • relevante obstruktive Ventilationsstörungen mit forcierter Einsekundenkapazität < 80 Prozent des Sollwertes (zu pulmonalen Risiken siehe auch 4, 10, 13, 14), der Quotient FEV1/VC sollte unter Berücksichtigung der SollVC einen Wert von mindestens 0,7 nicht unterschreiten,
  • relevante restriktive Ventilationsstörungen mit Vitalkapazität < 80 Prozent des Sollwertes,
  • Strukturanomalien des Lungenparenchyms, zum Beispiel auch asymptomatische Rundherde nach alterTuberkulose und andere,
  • Epilepsie: relative Kontraindikation bei Patienten mit fünfjähriger Anfallsfreiheit ohne medikamentöse Therapie und ohne EEG-Auffälligkeiten; Gelegenheitskrampf nur bei normalem EEG und Epilepsieausschlußunbedenklich,
  • Träger von implantierten Geräten (Herzschrittmacher, Insulinpumpen und anderen): Tauchen nur dann möglich, wenn für das individuell beim Patienten implantierte System ein Restrisiko ausgeschlossen werden kann. Dies ist zum Beispiel bei Herzschrittmachern zur Zeit nicht möglich, so daß entsprechenden Patienten vomTauchen abgeraten werden muß,
  • Psychosen, Suizidalität, bekannte Tendenz zu Panikreaktionen, Suchtkrankheiten,
  • ungenügende Schwimmfähigkeit und erhebliche Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Reisen mit Epilepsie

Menschen mit Epilepsie können Anfallsauslöser und Probleme mit Medikamenten im Urlaub durch gute Planung vermeiden. Sie sollten außerdem den internationalen Epilepsie Notfallausweis (IENA) bei Reisen mitnehmen.

Planung und Vorbereitung

Gute Planung eines Urlaubs bzw. einer Reise und eine gezielte Auswahl des Urlaubsorts und der Aktivitäten im Urlaub können bekannte Anfallsauslöser vermeiden. Schlafmangel (z.B. Menschen mit Epilepsie sollten rechtzeitig vor dem Urlaub bzw. der Reise einen Neurologie-Termin vereinbaren und dort z.B. Sind die nötigen Reiseimpfungen und ggf. Bekomme ich eine ärztliche Flugtauglichkeitsbescheinigung (MEDA-Formular oder MEDIF-Formular der Fluggesellschaft) und ggf. ein Attest für den Reiseanbieter bzw. die Fluggesellschaft? Informationen und Formulare finden sich auf den Internetseiten der Fluglinien.Hintergrund: Fluggesellschaften dürfen sich weigern, Fluggästen mit Gesundheitsproblemen mitzunehmen, um Zwischenlandungen bei Notfällen vorzubeugen. Nach einer Zwischenlandung wegen eines Status epilepticus kann eine vorher ausgestellte Flugtauglichkeitsbescheinigung ggf.

Medikamente und Notfallausweis

Medikamente immer in der Originalverpackung mitnehmen, wegen Zollkontrollen und um ggf. Krankenversicherungsschutz im Ausland ist immer wichtig, bei Epilepsie aber besonders. Auskunft gibt die Krankenkasse bzw. private Krankenversicherung. Je nach Anfallsart und -häufigkeit kann eine Reiserücktrittsversicherung sinnvoll sein. Menschen mit erhöhter Anfallswahrscheinlichkeit sollten klären, ob nötige medizinische Versorgung am Urlaubsort gewährleistet ist und ggf. Durchfall vermeiden, z.B. Bei Epilepsie ist es gut, den Internationalen Epilepsie Notfallausweis (IENA) mitzunehmen. Die Interessenvereinigung für Anfallskranke in Köln (IfA Köln), der Verein zur Hilfe Epilepsiekranker e.V. und zwei Epilepsieexperten haben ihn entwickelt, es ist kein amtlicher Ausweis. Informationen zum Internationalen Epilepsie-Notfallausweis (IENA), zum Anfallskalender und zur Notfallkarte finden Sie bei der Deutschen Epilepsievereinigung unter www.epilepsie-vereinigung.de > Informations-Pool > Anfallsdokumentation/Notfallausweise.

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Alternativen und Perspektiven

Also, es gibt die Möglichkeit das Du trotzdem Du Epilepsie hast auch wieder tauchen lernen darfst oder wieder tauchen gehen kannst.Du brauchst nur eine Sportmedizinische Untersuchung dafür und die ganzen Test wie Lungenfunktion und EKG etc. bestehen.Dann bekommst Du eine Begrenzung für 15 m Tiefe zum Beispiel zu erst eingetragen, als Einschränkung für die Epilepsie, die Vorhanden sei. Den bei guter Leistung und Körperlicher Eignung, sagte man mir, das Ich dann auch statt 15 m Tiefe sogar mehr Meter tauchen dürfte, wenn ich damit den gut klar kommen würde. Kann man es sogar bis 40 m Tiefe steigern lassen Fachärztlich sogar sich Bestätigen lassen. Sprich 25 m Tiefe kann man mit der Zeit dann auch sich nach und nach in kleinen Schritten 10 oder dann 15 m mehr erarbeiten, wenn Nichts dagegen spricht und man immer mit einer 2 Person taucht. Frage ist nur wie Du Selber damit klar kommen tust von deiner körperlichen Verfassung und wie groß das Risiko bei Dir sei, mehr nicht.

Behindertentauchen

Spezialisierte Ausbildungsorganisationen haben in den letzten Jahren zunehmend Möglichkeiten erarbeitet, auch Personen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit (zum Beispiel Paraplegiker, Amputierte und so weiter) Tauchaktivitäten in begrenztem Umfang zu ermöglichen. Die Berichte der Teilnehmer über das neue Bewegungsgefühl im Wasser sind dabei überaus positiv. Insgesamt gelten natürlich auch für diese Personen die oben genannten organischen Ausschlußgründe. Weitere Einschränkungen ergeben sich aus derspezifischen Behinderung. Eine Beurteilung sollte daher erfahrenen Tauchmedizinern vorbehalten bleiben.

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