Das Gehalt eines Facharztes für Neurologie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören die Region, die Berufserfahrung und die Art der Einrichtung, in der er oder sie arbeitet. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Aspekte des Gehalts von Neurologen in Deutschland.
Gehaltsübersicht
Im Durchschnitt liegt das Gehalt eines Facharztes für Neurologie in Deutschland bei rund 79.860 Euro brutto jährlich. Die Gehaltsspanne reicht von etwa 68.448 Euro für Berufseinsteiger bis zu 91.272 Euro für erfahrene Fachkräfte. Das Mediangehalt beträgt etwa 6.655 Euro brutto monatlich, was bei einer 40-Stunden-Woche einem Stundenlohn von rund 38,39 Euro brutto entspricht.
Regionale Gehaltsunterschiede
Die Einkommenshöhe variiert stark zwischen den einzelnen Bundesländern. Bayern ist hierbei führend mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von etwa 81.852 Euro. Innerhalb der Bundesländer gibt es auch Unterschiede zwischen den Städten. Hamburg bietet derzeit mit etwa 83.700 Euro das höchste durchschnittliche Jahresgehalt für Neurologen. Im Vergleich dazu fallen die Gehälter in kleineren Städten wie Leipzig niedriger aus, hier liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei etwa 80.316 €.
Ost-West-Vergleich
Es gibt markante Gehaltsunterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. In Westdeutschland verdienen Neurologen im Schnitt 6.978 Euro brutto monatlich, während das durchschnittliche Gehalt in Ostdeutschland bei 6.696 Euro liegt. Diese Differenz ist vor allem auf die unterschiedlichen wirtschaftlichen Strukturen und Lohnniveaus in den Regionen zurückzuführen. In Westdeutschland liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Neurologen bei etwa 83.736 €, was auf die höhere Tarifbindung, größere Unternehmen und eine stärkere Wirtschaft zurückzuführen ist. In Ostdeutschland liegt das Durchschnittsgehalt für Neurologen bei etwa 80.352 €, was im Vergleich zu Westdeutschland in der Regel etwas niedriger ist. Diese Gehaltsunterschiede sind historisch bedingt, obwohl sich die Löhne in Ostdeutschland in den letzten Jahren stetig verbessert haben.
Gehaltsunterschiede nach Geschlecht
Auch das Geschlecht spielt eine Rolle bei der Gehaltsbestimmung. Männer verdienen im Durchschnitt jährlich etwa 83.964 Euro, während Frauen etwa 80.832 Euro pro Jahr verdienen. Diese Unterschiede können auf Faktoren wie Berufserfahrung, Positionen mit höherer Verantwortung oder längere Karriereverläufe zurückzuführen sein. Die Differenz im Vergleich zu männlichen Kollegen kann teilweise auf strukturelle Gehaltsunterschiede, Teilzeitarbeit oder unterrepräsentierte Führungspositionen zurückgeführt werden.
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Gehaltsentwicklung nach Alter und Berufserfahrung
Das Gehalt im Beruf Arzt/Ärztin - Neurologie variiert stark nach Altersgruppen und damit verbundener Berufserfahrung. Die Altersgruppe von 25 bis 55 Jahren erzielt mit 81.480 € das höchste durchschnittliche Gehalt. In dieser Phase erreichen viele Fachkräfte den Höhepunkt ihrer Karriere, übernehmen verantwortungsvollere Positionen und sammeln wertvolle Erfahrung, was sich positiv auf das Einkommen auswirkt.
Gehalt in Teilzeit
Viele Neurologen arbeiten in Teilzeit, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Das Einkommen variiert je nach Arbeitszeit und Region.
Gehalt bei 30 Stunden pro Woche
Bei einer 30-Stunden-Woche entspricht das Gehalt etwa 75% des Vollzeitgehalts. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei 59.892 Euro brutto, mit einer Spanne von 51.336 Euro für Berufseinsteiger bis 68.448 Euro für erfahrene Fachkräfte. Das Monatsgehalt beträgt etwa 4.991 Euro brutto, basierend auf einem Stundenlohn von 38,39 Euro brutto.
Gehalt bei 25 Stunden pro Woche
Bei einer 25-Stunden-Woche entspricht das Gehalt etwa 62,5% des Vollzeitgehalts. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei 49.908 Euro brutto, mit einer Spanne von 42.780 Euro für Berufseinsteiger bis 57.048 Euro für erfahrene Fachkräfte. Das Monatsgehalt beträgt etwa 4.159 Euro brutto, basierend auf einem Stundenlohn von 38,39 Euro brutto.
Gehalt bei 20 Stunden pro Woche
Bei einer 20-Stunden-Woche entspricht das Gehalt etwa 50% des Vollzeitgehalts. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei 39.924 Euro brutto, mit einer Spanne von 34.224 Euro für Berufseinsteiger bis 45.636 Euro für erfahrene Fachkräfte. Das Monatsgehalt beträgt etwa 3.327 Euro brutto, basierend auf einem Stundenlohn von 38,39 Euro brutto.
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Regionale Unterschiede bei Teilzeitstellen
Auch bei Teilzeitstellen gibt es regionale Unterschiede. In Hamburg liegen die durchschnittlichen Jahresgehälter bei 30 Stunden bei 62.775 Euro brutto, bei 25 Stunden bei 52.313 Euro brutto und bei 20 Stunden bei 41.850 Euro brutto. In Städten wie Hamburg, die Spitzengehälter bieten, können diese Werte um bis zu 15 % über dem Durchschnitt liegen.
Gehalt nach Bundesland und Stadt
Das Gehalt für Neurologen variiert je nach Bundesland und Stadt. Hier sind einige Beispiele:
Gehalt nach Bundesland
In Bayern verdienen Fachkräfte aktuell am besten, mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 81.852 €.
Gehalt nach Stadt
In Hamburg erhalten Fachkräfte derzeit das höchste Gehalt für Neurologie, mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 83.700 €. Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Bruttogehälter in verschiedenen Städten Deutschlands:
| Stadt | Einstiegsgehalt | Mit Berufserf. (5-10 Jahre) | Mit Berufserf. (> 10 Jahre) |
|---|---|---|---|
| Aachen | 6148 € | 6970 € | 7792 € |
| Augsburg | 5898 € | 6817 € | 7737 € |
| Berlin | 5994 € | 6693 € | 7393 € |
| Bielefeld | 6149 € | 6971 € | 7793 € |
| Bochum | 6150 € | 6973 € | 7795 € |
| Bonn | 6149 € | 6972 € | 7794 € |
| Bremen | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Dortmund | 6152 € | 6974 € | 7797 € |
| Dresden | 5993 € | 6693 € | 7392 € |
| Duisburg | 6151 € | 6973 € | 7795 € |
| Düsseldorf | 6152 € | 6975 € | 7797 € |
| Essen | 6151 € | 6974 € | 7796 € |
| Frankfurt am Main | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Hamburg | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Hannover | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Karlsruhe | 6152 € | 6974 € | 7797 € |
| Köln | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Leipzig | 5994 € | 6693 € | 7393 € |
| Mannheim | 6152 € | 6975 € | 7797 € |
| München | 5899 € | 6818 € | 7738 € |
| Münster | 6149 € | 6971 € | 7793 € |
| Nürnberg | 5898 € | 6818 € | 7737 € |
| Stuttgart | 6152 € | 6975 € | 7798 € |
| Wiesbaden | 6152 € | 6975 € | 7797 € |
| Wuppertal | 6150 € | 6972 € | 7794 € |
Gehalt während der Weiterbildung
Während der Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie arbeiten angehende Neurologen als Assistenzärzte in Krankenhäusern oder medizinischen Einrichtungen. Die Vergütung der Weiterbildungsassistenten richtet sich in der Regel nach einem Tarifvertrag für Ärzte. Schon im ersten Berufsjahr verdienen Assistenzärztinnen und -ärzte durchschnittlich 57800 Euro brutto pro Jahr - bei einer Wochenarbeitszeit von 42 Stunden. Durch Zuschläge, zum Beispiel für Dienste, kann der Lohn noch einmal deutlich steigen. Die höchsten Bruttolöhne zahlen die Helios Kliniken mit einem Monatsgehalt von 5109 Euro im ersten und 6287 Euro im letzten Jahr der Facharztausbildung. Am unteren Ende: Die Kommunalen Kliniken mit einem Berufsanfängergehalt von 4694 Euro.
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Die aktuelle Tarifeinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TV-Ärzte/VKA) sieht Erhöhungen bei den Grundentgelten in 2 Stufen vor:
Vom 1. Juli 2023 bis 31. März 2024:
- Assistenzärzte im 1. Jahr: 5.084,92 €
- Fachärzte ab dem 3. Jahr: 7.768,09 €
- Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.607,20 €
- Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 10.595,38 €
Vom 1. April 2024 bis 30. Juni 2024:
- Assistenzärzte im 1. Jahr: 5.288,32 €
- Fachärzte ab dem 3. Jahr: 8.078,81 €
- Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.991,49 €
- Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 11.019,20 €
Gehalt als angestellter Facharzt
Nach Abschluss der Weiterbildung und dem Erhalt der Facharztanerkennung haben Neurologen die Möglichkeit, als angestellte Fachärzte in Kliniken, Praxen oder anderen medizinischen Einrichtungen zu arbeiten. Das Gehalt als angestellter Facharzt wird wie erwähnt durch Tarifverträge geregelt. Diese gelten meist in Unikliniken, kommunalen Krankenhäusern, sowie privaten stationären Einrichtungen. Man kann sich zudem als Neurologe in einer Praxis oder einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) anstellen lassen.
Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Weiterbildung starten Fachärzte, die weiterhin am Krankenhaus und nicht als niedergelassener Arzt arbeiten möchten, mit einem Durchschnittsgehalt von 6349 Euro brutto pro Monat in die neue Karrierestufe. Das Gehalt steigt zunächst nur leicht: Liegt der Durchschnittsverdienst bei 6135 Euro im 6. Ausbildungsjahr, bekommt ein Facharzt im 1. Jahr im Schnitt nur 214 Euro mehr. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Einkommen: Im 7. Berufsjahr liegt das Gehalt zwischen 6785 und 7544 Euro. In der Regel steigt das Gehalt automatisch alle zwei Jahre. Ein Facharzt im 13. Berufsjahr kommt so auf bis zu 8164 Euro. Und auch für Fachärzte gilt: Durch Dienste und andere Zuschläge kann das Grundgehalt noch einmal kräftig steigen. Nach 13 Berufsjahren steigt das Facharzt-Gehalt allerdings nicht weiter an.
Gehalt als Oberarzt
Für fast jeden dritten Nachwuchsmediziner ist der Oberarzt ein langfristiges berufliches Ziel. Als Oberarzt sind Sie für die Patientenversorgung zuständig, übernehmen Verantwortung für die Ausbildung der Assistenzärzte und die fachliche Aufsicht über die Fachärzte - vergleichbar mit einem Abteilungsleiter. Sie unterstehen nur dem Chefarzt und dem ärztlichen Direktor. Aber auch das Gehalt macht die Oberarztposition attraktiv: Bei der Einstellung als Oberarzt können Sie mit einem tariflich festgelegten Bruttoverdienst zwischen 7760 Euro und 8410 Euro pro Monat rechnen. Das Gehalt steigt automatisch stufenweise an.
Abgesehen von den Oberarztstellen gibt es in Kliniken auch noch die Tätigkeit des leitenden Oberarztes. Er ist ständiger Vertreter des Chefarztes und nimmt in seiner Funktion auch Aufgaben des Chefarztes wahr, etwa bei Personalfragen. Eine Position als leitender Oberarzt verspricht gute Chancen auf eine Chefarztposition - und gutes Geld. Die HELIOS-Kliniken etwa zahlen zum Einstieg 9759 Euro. Bei den privaten Klinikkonzernen geht es nach dem dritten Jahr außertariflich weiter. Kommunalen Krankenhäuser halten sich bis zum 7. Jahr, Unikliniken bis zum 9. Jahr an den Tarifvertrag.
Viele Krankenhäuser statten neue Oberärzte inzwischen vom ersten Tag an mit einem außertariflichen Arbeitsvertrag aus. Dadurch sind auch höhere Vergütungen möglich. Umsonst gibt es das aber nicht. Mehr Lohn bedeutet auch, dass mehr Leistung erbracht werden muss: Das kann Spezialwissen sein, die Fähigkeit zu konzeptioneller Projektarbeit, die Übernahme einer Bereichsleitung oder der Verantwortung für ein Medizinisches Versorgungszentrum.
Wenn du als Oberarzt/ärztin Neurologie arbeitest, verdienst du voraussichtlich mindestens 105.000 € im Jahr und ca. 8.750 € im Monat und im besten Fall 131.900 € pro Jahr und monatlich 10.991 €. Das durchschnittliche Jahresgehalt befindet sich bei 116.000 €, das Monatsgehalt bei 9.666 € und der Stundenlohn bei 40 €.
Gehalt in eigener Niederlassung
Neurologen haben auch die Möglichkeit, sich in einer eigenen Praxis niederzulassen. Das Gehalt eines niedergelassenen Neurologen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Praxisauslastung, den angebotenen Leistungen und der Region. Jedoch kann es sein, dass Neurologen, die eine eigene Praxis eröffnen, möglicherweise weniger als andere Fachärzte verdienen, da neurologische Leistungen in der Regel weniger gut vergütet werden als beispielsweise chirurgische Eingriffe. Der Reinertrag einer Praxis ist jedoch stark von der individuellen Praxisauslastung, den angebotenen bzw.
Der Reinertrag bei niedergelassenen Ärzt:innen ist in etwa vergleichbar mit dem Bruttoeinkommen leitender Ärzt:innen in kleinen bis mittleren Krankenhäusern. Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2019 Kostenstrukturerhebungen in Arztpraxen durchgeführt und veröffentlicht. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Die Erhebung wurde nicht für alle Fachbereiche und Teilgebiete separat durchgeführt. Einige Fachgebiete wurden in Fachbereichen zusammengefasst. Der Fachbereich Neurologie ist statistisch mit der Psychiatrie und Psychotherapie, der Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und der psychosomatischen Medizin zusammengefasst. Der Reinertrag pro Praxis betrug in 2019 für Neurologinnen rund 238.000 € und liegt damit ca. 20 % unter dem Durchschnitt aller ambulanten Praxen (= 296.000 €). Zu bedenken ist hier jedoch, dass die apparative Ausstattung und Investitionen bei Neurologinnen im Vergleich bspw. zu Kardiologinnen oder Radiologinnen deutlich niedriger ist.
Einfluss von Weiterbildungen
Weiterbildungen können für angestellte Fachärzte, einschließlich Neurologen, zwar das Gehalt an sich nicht unmittelbar erhöhen, jedoch können sie langfristig die Chancen auf Leitungspositionen verbessern. Neurologen mit spezifischen Weiterbildungen in einem bestimmten Bereich der Neurologie, beispielsweise in der Epileptologie oder Schlaganfallmedizin, können sich als Experten profilieren und dadurch die Chance erhalten, als Oberarzt oder sogar Chefarzt in einer Klinik oder Abteilung tätig zu sein. Leitende Positionen sind in der Regel mit höheren Gehältern verbunden, was die Weiterbildung zu einer attraktiven Option macht, um die eigene Karriere voranzubringen und das Gehalt zu steigern.
Gehaltssteigerungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Faktoren, mit denen Neurologen ihr Gehalt steigern können:
- Unternehmensgröße: In größeren Unternehmen und Konzernen ist das Gehalt oft höher als in Start-ups und kleinen Unternehmen.
- Berufserfahrung: Mit jedem Jahr im Job sammelt man wichtiges Wissen und Erfahrungswerte, die mit der Zeit immer besser bezahlt werden.
- Personalverantwortung: Eine Position mit Personalverantwortung wird im Durchschnitt nochmal deutlich besser bezahlt.
- Bildungsabschluss: Mit einem akademischen Abschluss ist dein Einstiegsgehalt für gewöhnlich höher als bei einer Berufsausbildung.
- Standort: Generell ist das Gehalt im Bereich Neurologie in Großstädten meist höher als in kleinen Städten.
- Bundesland: Aktuell verdienst du im Bereich Neurologie in Sachsen mit einem Durchschnittsgehalt von 92.400€ pro Jahr am besten.
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