Felix von Leitner (Fefe): Schlaganfall, Ursachen und Aphasie – Ein umfassender Überblick

Die Nachricht über den Schlaganfall von Felix von Leitner, online bekannt als "Fefe", hat in der IT- und Security-Community Besorgnis ausgelöst. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, Ursachen und Folgen eines Schlaganfalls, insbesondere im Hinblick auf Aphasie, eine häufige Sprachstörung nach einem Schlaganfall.

Wer ist Felix von Leitner ("Fefe")?

Felix von Leitner, alias Fefe, ist ein bekannter IT-Security-Experte und Blogger. Seit 2005 betreibt er den Blog blog.fefe.de, auf dem er sich kritisch mit Themen wie Anti-Viren-Software, Cloud-Fails und Medienkompetenz auseinandersetzt. Seine politische Ausrichtung ist umstritten, doch seine fundierten IT-Analysen werden von vielen geschätzt. Seit dem 16. Mai 2025 ist sein Blog jedoch leer, was Spekulationen über seinen Verbleib auslöste. Am 3. Juni 2025 wurde bekannt, dass Felix von Leitner einen Schlaganfall erlitten hat und sich im Krankenhaus befindet.

Schlaganfall: Ursachen und Risikofaktoren

Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt, ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn. Diese Störung führt zu einer Unterversorgung des Hirngewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen, was zu Schädigungen und Funktionsausfällen führen kann. Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls, bei der ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder eine Embolie (verschlepptes Gerinnsel) verstopft wird.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Hierbei reißt ein Blutgefäß im Gehirn, was zu einer Blutung in das Hirngewebe führt.

Die Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind vielfältig und umfassen:

  • Hoher Blutdruck (Hypertonie): Erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäßwände und fördert die Bildung von Blutgerinnseln.
  • Herzerkrankungen: Vorhofflimmern, koronare Herzkrankheit und Herzklappenfehler erhöhen das Schlaganfallrisiko.
  • Diabetes mellitus: Diabetes schädigt die Blutgefäße und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln.
  • Hohe Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie): Hohe LDL-Cholesterinwerte (Low-Density-Lipoprotein) fördern die Ablagerung von Plaques in den Arterien (Arteriosklerose).
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck.
  • Übergewicht (Adipositas): Übergewicht ist oft mit anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, Diabetes und hohen Cholesterinwerten verbunden.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.
  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung für Schlaganfälle kann das Risiko erhöhen.

Aphasie: Eine häufige Folge des Schlaganfalls

Ein Schlaganfall kann verschiedene neurologische Ausfälle verursachen, darunter auch Aphasie. Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns verursacht wird, meistens durch einen Schlaganfall. In Deutschland leiden etwa 70.000 Schlaganfallpatienten an einer Aphasie. Die Störung betrifft sowohl rezeptive (Sprachverständnis) als auch expressive (Sprachproduktion) Modalitäten, also Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben.

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Historischer Hintergrund der Aphasieforschung

Die wissenschaftliche Erforschung der Aphasien begann im 19. Jahrhundert. 1861 beschrieb der französische Arzt Paul Broca einen Patienten mit einer erworbenen Sprachstörung aufgrund eines Gehirntumors im linken Stirnlappen. Dieser Patient konnte nur noch die Silbe "an" aussprechen, obwohl sein Sprachverständnis intakt war. Broca lokalisierte daraufhin die Fähigkeit zur Sprachproduktion im Stirnlappen, das seither als Broca-Areal bezeichnet wird. Die entsprechende Sprachstörung wird als Broca-Aphasie bezeichnet.

Kurze Zeit später beschrieb der deutsche Neurologe Karl Wernicke eine komplementäre Störung. Er beobachtete Patienten, die flüssig sprechen konnten, aber ein schwer gestörtes Sprachverständnis hatten. Die Obduktion ergab eine Lokalisation der Störung im linken Schläfenlappen, das heute als Wernicke-Areal bezeichnet wird. Wernicke entwickelte als erster ein neurologisches Modell der menschlichen Sprache und ihrer Störungen.

Das Wernicke-Lichtheim-Modell

Das von Lichtheim vervollständigte neurologisch basierte Sprachmodell besagt, dass akustische Signale von den Ohren zum primären Hörkortex im Temporallappen geleitet werden. Vom Wernicke-Areal gibt es eine Verbindung, das sogenannte Bogenbündel, zum motorischen Broca-Areal im linken Frontallappen. Hier werden die "Bewegungsbilder für Sprache" gespeichert, die die Sprachproduktion ermöglichen. Die Verbindung zum primär motorischen Kortex im Stirnlappen und von dort zur Muskulatur des Sprechapparates bilden die Verbindung zu den ausführenden Organen des Sprachsystems.

Wernicke postulierte, dass eine Unterbrechung des Informationsflusses im Bogenbündel zu einer Nachsprechaphasie führen würde. Die klinische Klassifikation der Aphasien basiert auf diesem Modell:

  • Broca-Aphasie (motorische Aphasie): Schädigung des Broca-Areals,führt zu einer Beeinträchtigung der Sprachproduktion.
  • Wernicke-Aphasie (sensorische Aphasie): Schädigung des Wernicke-Areals, führt zu einer Beeinträchtigung des Sprachverständnisses.
  • Globale Aphasie: Zerstörung beider Areale, führt zu einer vollständigen Sprachunfähigkeit.
  • Nachsprechaphasie: Unterbrechung des Bogenbündels, führt zu einer isolierten Störung des Nachsprechens.

Moderne Sichtweise auf Aphasien

Das Wernicke-Lichtheim-Modell hat sich als wissenschaftliches Erklärungsmodell der menschlichen Sprache und ihrer Störungen als unzureichend erwiesen. Moderne bildgebende Verfahren haben gezeigt, dass an der Sprachverarbeitung und Sprachproduktion viele Hirnareale im Stirn-, Scheitel- und Schläfenlappen beteiligt sind. Auch subkortikale Areale wie der Thalamus, die Basalganglien und das Kleinhirn spielen eine Rolle. Man spricht von neuronalen Netzwerken, um die diffuse Verteilung und vielfache Verbindung der beteiligten Hirnareale zu betonen.

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Die linke Hirnhälfte ist hauptsächlich für die propositionale Sprache zuständig, während die rechte Hirnhälfte einen wichtigen Beitrag zur Verarbeitung der Prosodie (Sprachrhythmus und Sprachmelodie) leistet. Dies ermöglicht das Verständnis von Fragen, Aussagen, Befehlen und Ironie.

Therapieansätze bei Aphasie

Moderne, modellgeleitete Therapieansätze in der Logopädie versprechen bessere Heilungschancen für aphasische Patienten. Die logopädische Therapie konzentriert sich auf die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und die Nutzung vorhandener Ressourcen.

  • Kommunikationspsychologische Ansätze: Aphasiker lernen, gezielter Kontext-Hinweise in der Kommunikation zu nutzen.
  • Nutzung der Prosodie: Die Verarbeitung von Sprachmelodie und Sprachrhythmus in unbeschädigten rechtscerebralen Arealen kann genutzt werden.
  • Neurolinguistische Modelle: Das Logogen-Modell ermöglicht die Erstellung eines Störungsprofils und die Ableitung eines individuell angepassten Therapieplans.
  • Lesestrategien: Für Patienten mit Alexie (Lesestörung) können individuelle Lesestrategien trainiert werden, um die Lesefähigkeit gezielt zu verbessern.

Primär progressive Aphasie

Neben den akut beginnenden Aphasien nach Schlaganfällen gibt es auch chronisch progressive Aphasien bei neurodegenerativen Erkrankungen. Die primär progressive Aphasie ist eine seltene Erkrankung, bei der sich Sprachstörungen isoliert über viele Jahre langsam forschreitend verschlechtern. Die Ursache ist unbekannt.

Die Bedeutung von Unterstützung und Genesung

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinflussen kann. Neben den medizinischen Aspekten spielen auch psychologische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Familien Unterstützung erhalten, um mit den Folgen des Schlaganfalls umzugehen und den Genesungsprozess bestmöglich zu gestalten.

Die Nachricht, dass Felix von Leitner einen Schlaganfall erlitten hat, unterstreicht die Bedeutung von Prävention und Früherkennung von Schlaganfällen. Durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Risikofaktoren reduziert und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls verringert werden.

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