Föhrenbachklinik Neurologie: Umstrukturierung und Patientenversorgung im Fokus

Die medizinische Landschaft im Kreis Kleve befindet sich im Wandel. Nach der Insolvenz des Emmericher Krankenhauses werden derzeit Gespräche über eine mögliche Verlagerung der neurologischen Abteilung in das St.-Antonius-Hospital geführt. Konkret geht es um die Integration der Föhrenbachklinik Bedburg-Hau, einer in der Region bekannten Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, in das Klever St.-Antonius-Hospital. Die Mitarbeiter wurden bereits im Rahmen einer Versammlung über diese Pläne informiert.

Hintergrund der Umstrukturierung

Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum (KKLE) bestätigte auf Anfrage, dass das Land Nordrhein-Westfalen mit der Umsetzung der neuen Krankenhausplanung begonnen hat. In diesem Zusammenhang führen das KKLE und der Landschaftsverband Rheinland (LVR), Träger der Föhrenbachklinik, Gespräche über eine Umstrukturierung der neurologischen Versorgung im Nordkreis Kleve. Beide Träger sehen in dieser Neuordnung einen medizinisch und organisatorisch sinnvollen Schritt.

Ein wesentlicher Aspekt dieser Entwicklung ist der Trend zu weniger, dafür größeren Kliniken mit einem breiteren Spektrum an Fachrichtungen. Dieser Trend wird von Land und Bund gefördert und ist nicht zuletzt auf demografische Entwicklungen, Personalmangel, Kostendruck und steigende Anforderungen an die medizinische Versorgung zurückzuführen.

Die Föhrenbachklinik: Leistungen und Schwerpunkte

Die Föhrenbachklinik ist derzeit auf dem Gelände der LVR-Klinik Bedburg-Hau untergebracht und verfügt über 53 Betten, verteilt auf drei Stationen. Zum Leistungsspektrum gehören:

  • Internistische Diagnostik
  • Internistischer Konsiliardienst und Ambulanz
  • Computertomographie
  • Röntgen
  • Labor

Ein besonderer Schwerpunkt der Föhrenbachklinik liegt in der neurologischen Frührehabilitation. Hier werden schwerstbetroffene Patienten mit hochgradigen Lähmungen von einem multidisziplinären Team betreut. Dieses Team besteht aus erfahrenen Fachärzten, Pflegekräften und Fachtherapeuten aus den Bereichen Physiotherapie/Physikalische Therapie, Logopädie, Ergotherapie, Neuropsychologie sowie Sozialarbeit. Die Therapieziele werden individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Bevorzugt werden Patienten aus dem Kreis Kleve behandelt.

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Stationäre Versorgung

Die Föhrenbachklinik verfügt über verschiedene Stationen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind:

  • Station 42.4: Auf dieser Aufnahmestation werden sieben Monitorbetten als Intermediate Care Station/Stroke Unit betrieben.
  • Station 42.1: Hier werden Patienten mit einem erhöhten Pflegebedarf betreut.
  • Station 42.3: Diese Station ist für Patienten mit geringerem pflegerischen Unterstützungsbedarf vorgesehen.

Zusätzlich werden am Katholischen Karl Leisner Klinikum Kleve, Betriebsstätte St. Antonius Hospital Kleve, zwei Intensivbetten vorgehalten.

Aufnahme und Notfallversorgung

Eine Verlegung in die neurologische Frührehabilitation der Föhrenbachklinik erfolgt in der Regel durch Anmeldung des behandelnden Arztes aus einem anderen Krankenhaus. Die Notaufnahme der Klinik ist rund um die Uhr geöffnet. In Notfällen, wie beispielsweise bei Verdacht auf einen Schlaganfall, sollte umgehend der Notruf unter der Nummer 112 gewählt werden. Außerhalb der regulären Sprechzeiten steht der hausärztliche Notdienst unter der Telefonnummer 116117 zur Verfügung. Patienten, die geplant zur Aufnahme einbestellt wurden, können sich bei Fragen telefonisch im Sekretariat melden.

Patienten Erfahrungen

Die Meinungen über die Föhrenbachklinik sind vielfältig:

Positive Aspekte:

  • Kompetente und freundliche Mitarbeiter: Viele Patienten loben die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz des medizinischen und pflegerischen Personals. Sie fühlen sich gut aufgehoben und betreut.
  • Umfassende Diagnostik: Die Klinik wird für die schnelle und umfassende Diagnosestellung gelobt. Patienten berichten, dass auch bei komplexen Krankheitsbildern schnell eine Diagnose gefunden und ein Therapieplan erstellt wurde.
  • Gute Betreuung: Patienten fühlen sich gut informiert und in die Behandlungsplanung einbezogen. Auch Angehörige werden umfassend beraten.
  • Saubere und ordentliche Klinik: Die Sauberkeit und der gute Zustand der Klinik werden positiv hervorgehoben.
  • Gute interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten wird als positiv wahrgenommen.
  • Individuelle Betreuung: Patienten schätzen die individuelle Betreuung und die Berücksichtigung ihrer persönlichen Bedürfnisse.

Negative Aspekte:

  • Personalmangel: Einige Patienten berichten von Personalmangel und einem hohen Arbeitsdruck auf das Personal. Dies kann sich negativ auf die Betreuung auswirken.
  • Mangelnde Fachkompetenz: Einzelne Patienten bemängeln die Fachkompetenz der Ärzte und die Fähigkeit, eine Diagnose zu erstellen.
  • Unbequeme Betten: Einige Patienten empfinden die Betten als unbequem und veraltet.
  • Schlechtes Essen: Das Essen wird von einigen Patienten als schlecht und ungenießbar beschrieben.
  • Psychische Ursachen: Einige Patienten bemängeln, dass Symptome zu schnell psychisch erklärt werden, ohne andere Ursachen ausreichend zu berücksichtigen.
  • Fehlende Unterstützung: Einige Patienten berichten von fehlender Unterstützung bei der Morgentoilette oder anderen alltäglichen Aufgaben.
  • Unfreundliches Personal: Einzelne Patienten berichten von unfreundlichem oder gar abweisendem Verhalten einzelner Mitarbeiter.

Es ist wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um individuelle Erfahrungen handelt, die nicht verallgemeinert werden können.

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