FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Entzündung der Hirnhaut bzw. des Gehirns, die durch das FSME-Virus verursacht wird und hauptsächlich durch Zecken übertragen wird. Die Krankheit kann in schweren Fällen zu langanhaltenden Beschwerden wie Lähmungen führen oder sogar tödlich enden. Es gibt keine spezifische Therapie gegen FSME, daher konzentriert sich die Behandlung darauf, die Symptome zu lindern. Die wirksamste Vorbeugung ist die FSME-Impfung.
Was ist FSME?
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine akute Entzündung der Hirnhäute, die oft auch das Gehirn und das Rückenmark betrifft. Sie wird vom FSME-Virus ausgelöst, das in Deutschland fast immer von Zecken übertragen wird. Daher wird die Erkrankung auch Zeckenenzephalitis genannt. In seltenen Fällen erfolgt die Übertragung durch virusinfizierte Rohmilch von Ziegen, Schafen und - extrem selten - von Kühen. Eine FSME-Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nur bei einer Organtransplantation möglich.
FSME: Selten, aber gefährlich
Nicht jeder Zeckenstich führt zu einer FSME-Infektion, und nicht jede Infektion führt zur Erkrankung. In den Risikogebieten tragen im Schnitt nur etwa 0,1 bis 5 Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich. Kleinräumig kann die Durchseuchung aber sehr stark schwanken. Wenn infizierte Zecken einen Menschen stechen und dabei das Virus übertragen, entwickelt auch nur ungefähr ein Drittel dieser Betroffenen tatsächlich eine klinisch erkennbare Frühsommer-Meningoenzephalitis. Bei den meisten FSME-Infizierten zeigen sich keine Symptome. Allerdings sollte man bedenken, dass die Erkrankung dennoch schwerwiegend verlaufen und sogar tödlich enden kann. Der Heilungsprozess kann sich über Monate hinziehen. Manchmal bleiben dauerhafte neurologische Einschränkungen (wie Konzentrationsprobleme) zurück. Bei etwa einem von hundert Betroffenen führt der FSME-Befall des Nervensystems zum Tod.
FSME: Häufigkeit
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 706 FSME-Erkrankungen registriert. Die Fallzahlen sind von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich. Hauptsächlich infizieren sich Menschen bei Freizeitaktivitäten in der Natur mit FSME, beispielsweise beim Zelten oder Wandern. Die meisten Erkrankungen beobachtet man im Frühjahr und Sommer. Kinder halten sich häufiger im Freien auf und werden deshalb auch häufiger gestochen als Erwachsene. Sie sind deshalb generell gefährdeter, an FSME zu erkranken. Bei ihnen verläuft die Infektion in der Regel mild und heilt ohne bleibende Schäden aus.
Nicht verwechseln mit Borreliose
FSME darf nicht verwechselt werden mit einer anderen Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird: Lyme-Borreliose. Dabei handelt es sich um eine durch Bakterien (Borrelien) ausgelöste Krankheit. Anders als bei FSME gibt es keine begrenzten Borreliose-Gebiete. Die Borreliose kommt in allen bewaldeten und pflanzenbewachsenen Gebieten in Europa und Nordamerika vor. Bei rechtzeitiger Diagnose ist die Borreliose gut heilbar.
Lesen Sie auch: Risiken und Nebenwirkungen der FSME-Impfung
FSME: Ursache
Die Ursache der Frühsommer-Meningoenzephalitis liegt in dem FSME-Virus. Dieses stammt aus der Familie der Flaviviren und kann in 3 Unterformen (Subtypen) eingeteilt werden:
- fernöstlicher Subtyp
- europäischer oder westlicher Subtyp
- sibirischer Subtyp
Die Übertragung des FSME Virus erfolgt in Europa durch die Zecke, die als Hauptwirte vor allem Vögel und Säugetiere (z. B. Rehe, Rotwild, meistens kleine Säugetiere wie Mäuse) befällt. Auch Menschen können den Zecken als Wirt dienen und von FSME betroffen sein. Die Impfung gegen FSME vornehmen zu lassen, ist die einzige effektive Schutzmöglichkeit vor dem Virus.
FSME Übertragung
Das FSME-Virus wird überwiegend von Zecken übertragen. Mit FSME infizierte Zecken können das Virus Menschen übertragen. Wenn sie ihr Opfer beißen, können die Viren durch den Zeckenspeichel in den Körper des Menschen und in dessen Blutbahn gelangen und die Frühsommer-Meningoenzephalitis verursachen. In äußerst seltenen Fällen kann die Erkrankung auch durch verunreinigte Lebensmittel, wie nicht pasteurisierte Milch von Ziegen, Kühen oder Schafen übertragen werden. Die Übertragung auf den Menschen, muss jedoch nicht zwingend mit einer Infektion einhergehen. Der Großteil der Infizierten (ca. 70-95%) verbleiben ohne Beschwerden oder die zweite Krankheitsphase.
Wo leben Zecken?
Zecken halten sich hauptsächlich in dichten Gräsern, Sträuchern und im Unterholz (bis ca. 1,5 m über dem Erdboden) auf. Die Wahrscheinlichkeit, von einer Zecke gebissen zu werden, ist somit vor allem im Wald, an Wegrändern, in Parkanlagen und Gärten erhöht. Menschen, die sich beruflich bedingt (z. B. als Forstarbeiter) oder in ihrer Freizeit (z. B. beim Campen oder Wandern) oft in der freien Natur eines FSME-Risikogebiets aufhalten, gelten als Risikogruppe und haben dementsprechend ein erhöhtes Infektionsrisiko.
FSME: Symptome
Die meisten FSME Infektionen sind asymptomatisch. Kommt es allerdings zu einer symptomatische Infektion, äußert sich diese in der Mehrzahl der Fälle in zwei Stadien (biphasischer Krankheitsverlauf).
Lesen Sie auch: Diagnose und Behandlung von FSME
Erste Krankheitsphase
Etwa 7-14 Tage nach dem Zeckenstich treten grippeähnliche Symptome auf. Diese halten ungefähr eine Woche an. Betroffenen klagen über ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Es kann allerdings auch zu Erbrechen und Schwindel kommen. Die Anzeichen werden in dieser Phase oft mit einem Infekt oder einer Grippe verwechselt, vor allem wenn der Zeckenstich unbemerkt blieb.
Zweite Krankheitsphase
Nach der ersten Krankheitsphase kommt es zu einem fieberfreien Intervall, das mehrere Tage bis Wochen anhalten kann. Bei etwa 70% der Patienten bei denen es zu Symptomen kommt, treten innerhalb von 21 Tagen erneut Symptome auf. Das Fieber steigt wieder und es kommen neurologische Beschwerden (Lähmungen und Bewusstseinsstörungen) hinzu. Grund dafür ist bei etwa 50 % aller Betroffenen eine isolierte Meningitis (Hirnhautentzündung). In etwa 40 % der Fälle sind nicht nur die Hirnhäute, sondern auch das Hirngewebe von der Entzündung betroffen (Meningoenzephalitis). Bei ca. 10 % der Betroffenen kommt es zu einem Entzündungsprozess in Hirn- und Rückenmarksgewebe (Meningoenzephalomyelitis). In seltenen Fällen kann sich die Entzündung auf das Rückenmark allein (Myelitis) oder nur auf Nervenwurzeln, die am Rückenmark entspringen (Radikulitis) beschränken.
FSME: Symptome im Detail
Die Symptome sind davon abhängig, wo die Entzündung zu verorten ist.
Entzündung der Hirnhaut (Meningitis)
- Allgemeinbefinden stark eingeschränkt
- Kopfschmerzen, schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus), hohes Fieber
- Ggf. Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheue, Unruhe
- Bei Säuglingen, Kindern und Neugeborenen können weitere Symptome auf eine Meningitis hinweisen
Entzündung der Hirnhäute und des Hirngewebes (Meningoenzephalitis)
Da es sich bei einer Meningoenzephalitis um eine Infektion der Hirnhäute und des Hirngewebes handelt, können alle Symptome einer Meningitis (Hirnhautentzündung) ebenfalls bei einer Meningoenzephalitis vorkommen. Weitere Symptome einer Enzephalitis können beispielsweise sein:
- Bewusstseinsstörungen
- Orientierungsstörungen
- Aufmerksamkeit- und Gedächtnisstörungen
- Halluzinationen
- Schlafstörungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Epileptische Anfälle
- Sprachstörungen
- Lähmungen
- Verhaltensänderungen
- Koordinationsstörungen
Entzündung des Gehirn, der Hirnhäute und des Rückenmarks (Meningoenzephalomyelitis)
Bei einer Meningoenzephalomyelitis kommt es neben einer Entzündung der Hirnhäute und des Hirngewebes zusätzlich zu einer Entzündung des Rückenmarksgewebes, was sich durch folgende zusätzliche Symptome äußern kann:
Lesen Sie auch: Meningitis FSME Symptome
- Sensibilitätsstörungen
- Abgeschwächte Reflexe
- Lähmungen bis hin zur Querschnittslähmung
FSME: Diagnose
Ein zurückliegender Aufenthalt in einem FSME-Gebiet verbunden mit einem Zeckenstich, ist ein erster Hinweis auf eine Infektion mit dem Virus. Spezielle Untersuchungen ermöglichen eine sichere Diagnose.
Blutuntersuchung
Im Verlauf der Erkrankung bildet der Körper sogenannte IgM- und IgG-Antikörper gegen das FSME-Virus. Diese speziellen Abwehrstoffe des Immunsystems lassen sich im Blut und im Nervenwasser (Liquor) nachweisen. Der behandelnde Arzt kann mithilfe einer Lumbalpunktion eine Liquorprobe entnehmen und sie unter anderem auf entsprechende Antikörper untersuchen, um so eine Frühsommer-Meningoenzephalitis nachzuweisen.
Direkter Virusnachweis
Der Virus selbst ist bereits zu Beginn der Erkrankung im Blut und Liquor nachweisbar. Ein direkter Erregernachweis ist zwar nicht Voraussetzung für die Diagnosestellung, allerdings kann man so vor einem Antikörpernachweis bereits eine Diagnose stellen.
FSME: Therapie
Da keine antivirale Therapie verfügbar ist, die FSME behandelt, können durch die Therapie nur die Symptome gelindert werden. Eine Heilung erfolgt allerdings nicht. Die Symptome werden hauptsächlich durch beruhigende, krampflösende und schmerzlindernde Medikamente verringert. Sind neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen) verbunden, sind außerdem Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich (z. B. Krankengymnastik).
FSME: Verlauf
Die Prognose der FSME ist individuell und davon abhängig unter welcher Verlaufsform man leidet. In den meisten Fällen heilt die Krankheit folgenlos aus. Bei schweren Verläufen können jedoch bleibende Schäden am Nervensystem entstehen, es kann sogar zum Tod kommen. Der konkrete Verlauf hängt davon ab, welche Strukturen des Nervensystems betroffen sind.
Prognose
Sind nur die Hirnhäute entzündet (isolierte Meningitis), heilt die FSME in der Regel ohne Folgeschäden zu hinterlassen aus. Wenn zusätzlich das Gehirngewebe entzündet ist (Meningoenzephalitis) bleiben bei etwa 20% der Patienten neurologische Defizite. Ist zusätzlich das Rückenmarksgewebe betroffen (Meningoenzephalomyelitis), bleiben bei etwa 50% der Patienten neurologische Defizite zurück. Die Prognose hängt also von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine schlechtere Prognose haben in der Regel immungeschwächte Patienten, sowie Patienten, die zum Erkrankungszeitpunkt bereits über 60 Jahre alt sind. Außerdem gilt es als prognostisch ungünstig, wenn Männer an FSME erkranken. Die allgemeine Letalität bei FSME liegt bei ca. 1 %, handelt es sich um eine FSME die sich als (Meningo)Enzephalomyelitis zeigt, liegt die Letalität sogar bei ca. 30%.
Komplikationen
Die Viruserkrankung kann in seltenen Fällen mit Komplikationen verbunden sein. Liegt ein biphasischer Krankheitsverlauf vor, handelt es sich bei 5-10% der Patienten um eine (Meningo-)Enzephalomyelitis, die mit einem komplizierten Verlauf und eine schlechteren Prognose einhergeht.
FSME-Risikogebiete
Nicht alle Zecken sind mit FSME infiziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es an Orten mit FSME infizierte Zecken gibt, ist stark gebietsabhängig. Regionen, in denen regelmäßig Infektionen auftreten, bezeichnet man als Risikogebiete. In Deutschland gelten einige Bundesländer, vorrangig im Süden, als Risikogebiete. Zu diesen gehören: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen (Odenwald, Bergstraße, Darmstadt, Fulda, Groß-Gerau, Main-Kinzig-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Offenbach) sowie im Thüringen (Altenburger Land, Gera, Greiz, Hildburghausen, Ilm-Kreis, Jena, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Suhl, Weimarer Land), Rheinland-Pfalz (Birkenfeld), Sachsen (Bautzen, Chemnitz, Dresden, Erzgebirgskreis, Görlitz, Meißen, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vogtlandkreis, Zwickau), Nordrhein-Westfalen (Solingen), Niedersachsen (Emsland), Brandenburg (Frankfurt Oder, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree, Spree-Neiße), Sachsen-Anhalt (Anhalt-Bitterfeld, Dessau-Roßlau) und das Saarland (Saarpfalz-Kreis). Außerhalb der Risikogebiete werden in Deutschland nur vereinzelte FSME-Infektionen beobachtet. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht jedes Jahr im Frühling eine aktuelle Karte mit den FSME-Risikogebieten in Deutschland.
Darüber hinaus treten FSME-Erkrankungen auch in anderen Ländern Europas auf. Weitere Risikogebiete befinden sich unter anderem in:
- Österreich
- Schweiz
- Estland
- Lettland
- Litauen
- Tschechien
- Ungarn
- Slowakei
- Polen
- Russland
- Weißrussland
- Schweden
- Dänemark
- Finnland
- Italien
- Slowenien
- Kroatien
- Albanien
Nahe Verwandte der hiesigen FSME-Viren sind von Nord-Ost-Europa über Sibirien und China bis hin nach Japan verbreitet. Sie verursachen ein ähnliches Krankheitsbild: die RSSE (Russian Spring-Summer-Encephalitis).
In den letzten Jahren lag die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle in Deutschland zwischen 200 und 600 pro Jahr.
Wer ist besonders gefährdet?
Als Risikogruppe sind vor allem solche Menschen einzustufen, die sich in der freien Natur der Risikogebiete aufhalten, sei es aus privaten oder beruflichen Gründen (Wanderer, Landwirte, Förster,..). Besonders anfällig für Komplikationen sind allerdings vor allem ältere Menschen (>60 Jahre), immungeschwächte Menschen und ungeimpfte Menschen.
FSME Vorbeugung
Effektive Vorbeugung kann zum einen durch Prävention und zum anderen durch eine entsprechende Impfung erfolgen. Bei Aufenthalten in Risikogebieten sollten Sie sich unbedingt impfen lassen, da >98% der FSME Infizierten in Deutschland, Österreich und der Schweiz beispielsweise nicht oder nicht vollständig geimpft waren.
Maßnahmen gegen Zeckenstiche
- Tragen Sie in der freien Natur schützende Kleidung (lange Hosen und Ärmel, Strümpfe, feste Schuhe, Hosenbeine in die Strümpfe gesteckt)!
- Benutzen Sie zeckenabweisende Mittel! (Achtung: Zeitlich begrenzte Wirkung und kein vollständiger Schutz)
- Meiden Sie FSME-Risikogebiete!
- Sollten Sie eine Zecke entdecken, entfernen Sie sie umgehend am besten mit einer Pinzette oder einem Instrument zur Zeckenentfernung
- Zecke mit Zeckenpinzette so nah wie möglich an der Haut, an der Stichstelle greifen und langsam und gerade herausziehen
- Desinfektion der Einstichstelle
- die Zecke nicht zusammendrücken oder verdrehen (sonst besteht die Gefahr, dass infizierter Speichel in die Wunde gelangt)
- auf keinen Fall Hausmittel (z. B. Öl) benutzen, da auf diese Weise ebenfalls infizierter Speichel in den Körper gelangen kann
Achtung: Auch wenn Sie eine Zecke rasch entfernt haben, können Sie sich mit FSME-Viren infiziert haben. Wenn die Zecke einmal zugebissen hat, können die Viren sofort auf den Menschen übergehen. Sichere Vorbeugung kann nur durch eine Impfung erfolgen! Eine schnelle Entfernung schützt ebenfalls vor Borreliose, da die Wahrscheinlichkeit sich durch den Zeckenstich mit Borrelliose zu infizieren besonders hoch ist, wenn das Saugen der Zecke mehr als 12 Stunden andauert.
FSME: Impfung
Die FSME-Impfung (Zeckenimpfung) bietet sicheren Schutz. Sie besteht aus 3 Teilimpfungen und wird in die Muskulatur des Oberarms gespritzt. Zwei Impfungen verleihen Ihnen höchstens zeitlich begrenzten Schutz (z. B. während eines Urlaubs in einem Risikogebiet).
Konventionelles Impfschema
Die ersten beiden FSME-Impfungen erhalten Sie je nach verwendetem Impfstoff im Abstand von 2 Wochen bis 3 Monaten. Die dritte Impfung erfolgt nach weiteren 5-12 oder nach 9-12 Monaten. 2 Wochen nach der zweiten Impfung setzt der vorübergehende Impfschutz bereits ein, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Die Grundimmunisierung schützt mindestens 3 Jahre vor der Erkrankung und ist nach der dritten Impfung abgeschlossen. Bei weiterbestehender Indikation sollte nach 3 Jahren eine erste Auffrischimpfung erfolgen. Weitere Auffrischimpfungen sind in der Regel im Abstand von 5 Jahren nötig.
Schnellimmunisierung
Ist ein schneller Impfschutz gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis nötig, kommt dieses spezielle Impfschema zum Einsatz. Auch hier hängt das Impfschema vom verwendeten Impfstoff ab. Beispielweise können die ersten beiden Impfungen dabei im Abstand von einer Woche erfolgen. Die dritte erfolgt zwei Wochen nach der zweiten FSME-Impfung, also drei Wochen nach der ersten Impfung. Ein verlässlicher, aber nur vorübergehender Impfschutz, besteht ab dem Tag der letzten Impfung (etwa nach 3 Wochen). Alternativ ist es möglich, die beiden ersten Impfungen in einem Abstand von zwei Wochen zu verabreichen und eine dritte Impfung nach 5-12 Monaten.
Eine erste Auffrischimpfung wird nach 3 Jahren notwendig. Weitere Auffrischimpfungen (bei Menschen unter 50 Jahren) sind erst wieder nach 5 Jahren zu empfehlen. Bei Personen ab 50 Jahren ist der Impfschutz jedoch nur sicher, wenn die Auffrischung weiterhin alle 3 Jahre stattfindet, denn in dieser Altersklasse reagiert das Abwehrsystem schwächer auf die Impfung.
Nebenwirkungen treten nur in sehr seltenen Fällen auf. Bei Kindern unter 3 Jahren ist vor der Impfung ein Arzt zu konsultieren, da diese nach der Impfung häufiger unter hohem Fieber leiden.
FSME bei Kindern
Bei Kindern und Jugendlichen verläuft eine FSME meist nur mit unspezifischen Beschwerden, die den Symptomen eines grippalen Infekts ähneln. Schwere FSME-Symptome sind seltener als bei Erwachsenen. Die Erkrankung heilt bei den jungen Patientinnen und Patienten meist ohne Folgeschäden aus. Eine FSME bei Kindern hat einen ähnlichen Verlauf wie bei Erwachsenen. Ein symptomloser Beginn der Infektion ist bei Kindern möglich. Sind Kinder langfristig betroffen, leiden sie meistens unter neurologischen Komplikationen. Das bedeutet, dass Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute anhalten können. Die Schäden, die daraus entstehen, sind zum Beispiel Kopfschmerzen, Lähmungen oder Krampfanfälle.
FSME-Impfung bei Kindern
Ob ein Kind gegen FSME geimpft werden kann, kommt unter anderem auf das Alter an: Kleinkinder dürfen in Deutschland frühestens ab einem Jahr gegen FSME geimpft werden. Die FSME-Impfung ist nicht im Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Standardimpfungen enthalten. Ob ein Kind geimpft werden soll, kommt auch auf die Lebensumstände und den Wohnort an.
tags: #fsme #hirnhautentzündung #behandlung