Juckende Füße, insbesondere nachts, sind ein quälendes Problem, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Ursachen juckender Füße, gibt Ratschläge zur Diagnose und stellt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor.
Ursachen juckender Füße
Die Ursachen für juckende Füße sind vielfältig und reichen von harmlosen Auslösern bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung sind entscheidend, um die richtige Diagnose zu stellen und eine effektive Therapie einzuleiten.
Trockene Haut
Trockene Haut ist eine der häufigsten Ursachen für juckende Füße. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Füße in festem Schuhwerk stecken oder der trockenen Heizungsluft ausgesetzt sind, kann die Haut an den Füßen austrocknen, spannen und jucken. Fehlen Fett und Feuchtigkeit, zieht sich die Haut zusammen und spannt. Erhält sie dann nicht ausreichend Pflege, schuppt sie sich und Juckreiz entsteht. Wer von Natur aus eine eher feuchtigkeitsarme Haut hat, cremt sie deshalb am besten vor allem im Herbst und Winter reichhaltig ein. Aber nicht nur in der kalten Jahreszeit treten juckende Füße auf. Auch bei Wärme ist ein lästiger Juckreiz möglich. Denn Hitze trocknet die Haut aus und ihr Schutzfilm baut sich ab.
Therapie: Empfehlen Sie feuchtigkeitsspendende Cremes, vorzugsweise solche mit Urea oder Glycerin. Natürliche Öle wie Mandel- oder Jojobaöl versorgen juckende Stellen am Fuß mit Feuchtigkeit. Für den optimalen Effekt cremen Sie sie am Abend großzügig ein und tragen Sie über Nacht Baumwollsocken. So ziehen die Wirkstoffe optimal in die Haut ein.
Fußpilz
Fußpilz ist eine häufige Ursache für juckende Füße, insbesondere zwischen den Zehen. Die Pilzinfektion führt zu Rötungen, Schuppungen und Juckreiz. In den Schuppen sind Pilzsporen enthalten, die andere Menschen anstecken können. Die Tücke bei Fußpilz ist, dass er oft anfangs nicht sichtbar ist und sich erst mit Juckreiz bemerkbar macht. Später werden dann meist Rötungen und Schuppungen sichtbar.
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Therapie: Antimykotische Cremes oder Salben sollten angewendet werden.
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen auf Inhalts-, Konservierungs- oder Duftstoffe in Hygieneprodukten, Lebensmitteln oder Kleidung können ebenfalls juckende Füße verursachen. Auch ein neues Waschmittel, ein Weichspüler, das Fußdeo oder das Duschgel kann die Hautreaktion begünstigen. Nahrungsmittel und Medikamente kommen ebenfalls in Frage.
Therapie: Identifikation und Vermeidung des auslösenden Allergens sind entscheidend. Ein Allergietest beim Dermatologen kann Klarheit schaffen.
Erkrankungen
Juckende Füße können auch ein Symptom von Grunderkrankungen wie Diabetes, Nieren- oder Lebererkrankungen, Schilddrüsenfehlfunktion oder Polyneuropathie sein. Eine schlecht eingestellte mit dauerhaft erhöhten Zuckerwerten einhergehende Diabeteserkrankung kann Verursacher für Missempfindungen im Bereich der Füße sein. Störungen der Funktion peripherer Nerven und der Durchblutung verursachen Gefühle wie Kribbeln und Brennen. Ähnliche Symptome gehen auf Polyneuropathien zurück.
Therapie: Die Behandlung der Grunderkrankung steht im Vordergrund.
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Mechanische Reize
Reibung durch Socken und Schuhe sowie Schwitzen können die Nerven reizen und zu Juckreiz führen. Zusätzlich entstehen durch die höhere Belastung Hornhaut und trockene Stellen, die juckende Füße fördern. Viele Menschen, die Sport treiben, sind mit dem Phänomen juckender Fuß vertraut: Reibung durch Socken und Schuhe sowie das Schwitzen reizen die Nerven und führen zu Juckreiz. Zusätzlich entstehen durch die höhere Belastung Hornhaut und trockene Stellen, die juckende Füße fördern.
Stress
Stress kann sich negativ auf das Immunsystem auswirken und in manchen Fällen zu entzündlichen Hautreaktionen führen, die sich durch Juckreiz äußern. Neben Unreinheiten oder Akne ist auch Juckreiz typisch. Dieser tritt entweder am ganzen Körper oder lokal auf - beispielsweise an den Füßen. Typisch ist unter anderem ein Juckreiz an den Fußsohlen nachts.
Burning Feet Syndrom
Das Burning Feet Syndrom geht vor allem mit nächtlichen Beschwerden einher. Zu den beidseitig auftretenden Symptomen gehören Hitzegefühl sowie stechende und brennende Füße. Unter dem Begriff Burning-Feet-Syndrom werden unterschiedliche Beschwerden an den Füßen, wie z. B. Kribbeln, Brennen, Stechen, Taubheitsgefühl und „Ameisenlaufen“ oder Hitzegefühle und elektrisierende Schmerzen zusammengefasst. Dahinter können verschiedene Krankheitsbilder stecken, besonders häufig ist eine gestörte Nervenfunktion an den Beinen die Ursache.
Diagnose juckender Füße
Um die Ursache juckender Füße zu ermitteln, ist eine sorgfältige Diagnose erforderlich. Der Arzt wird zunächst eine Anamnese erheben und Fragen zu den Beschwerden, Begleitsymptomen, Vorerkrankungen und eingenommenen Medikamenten stellen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung der Füße, bei der auf Hautveränderungen, Rötungen, Schuppungen und andere Auffälligkeiten geachtet wird.
Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, wie z.B.:
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- Allergietest: Zum Nachweis von Allergien auf bestimmte Stoffe.
- Hautabstrich: Zum Nachweis von Pilzen oder Bakterien.
- Blutuntersuchung: Zum Ausschluss von Grunderkrankungen wie Diabetes oder Niereninsuffizienz.
- Neurologische Untersuchung: Zur Überprüfung der Nervenfunktion.
Behandlung juckender Füße
Die Behandlung juckender Füße richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. In vielen Fällen können bereits einfache Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen:
- Fußpflege: Regelmäßige Reinigung und Pflege der Füße mit milden, pH-neutralen Produkten.
- Feuchtigkeitspflege: Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Lotionen, insbesondere nach dem Duschen oder Baden.
- Vermeidung von Reizstoffen: Meiden von allergenen oder reizenden Substanzen in Kosmetika, Waschmitteln oder Kleidung.
- Luftdurchlässiges Schuhwerk: Tragen von atmungsaktiven Schuhen und Socken, um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden.
- Kühlende Maßnahmen: Kühlpads oder kalte Umschläge können den Juckreiz lindern.
- Fußbäder: Lauwarme Fußbäder mit Zusätzen wie Kamille oder Teebaumöl können beruhigend wirken.
In manchen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich:
- Antimykotika: Bei Fußpilz werden antimykotische Cremes, Salben oder Sprays eingesetzt.
- Kortikosteroide: Bei entzündlichen Hauterkrankungen können kortisonhaltige Cremes oder Salben den Juckreiz lindern.
- Antihistaminika: Bei allergischen Reaktionen können Antihistaminika den Juckreiz reduzieren.
- Schmerzmittel: Bei neuropathischen Schmerzen können Schmerzmittel eingesetzt werden.
Hausmittel gegen juckende Füße
Neben den oben genannten Maßnahmen können auch verschiedene Hausmittel zur Linderung juckender Füße beitragen:
- Apfelessig: Apfelessig kann den pH-Wert der Haut positiv beeinflussen und den Juckreiz lindern. Er sollte jedoch nicht unverdünnt aufgetragen werden, sondern in gleichen Teilen mit Wasser gemischt werden.
- Schwarzer Tee: Feuchte Wickel mit kaltem Schwarztee können ebenfalls positive Effekte bei juckenden Füßen zeigen.
- Joghurt oder Quark: Umschläge mit Joghurt oder Quark können den Juckreiz lindern und die Haut beruhigen.
Achtung: Bei Ausschlag, wunder Haut oder juckenden Füßen mit Bläschen sollte man vorsichtig mit Apfelessig, Backpulver und ähnlichen Produkten sein. Teste bei Hausmitteln am besten vorher an einer kleinen Hautstelle, ob du es verträgst.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen sind juckende Füße harmlos und kein Grund zur Beunruhigung. Wenn die Beschwerden jedoch über mehrere Tage anhalten, sich verschlimmern oder von anderen Symptomen begleitet werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere bei:
- Starkem Juckreiz
- Ausschlag, Bläschen oder anderen Hautveränderungen
- Schmerzen
- Fieber
- Verdacht auf eine Grunderkrankung
Prävention juckender Füße
Um juckenden Füßen vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Regelmäßige Fußpflege
- Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes
- Vermeidung von Reizstoffen
- Tragen von atmungsaktivem Schuhwerk
- Gründliches Abtrocknen der Füße nach dem Duschen oder Baden
- Vermeidung von übermäßigem Schwitzen
- Ausgewogene Ernährung
- Stressreduktion