Ein Ganglion, umgangssprachlich auch als Überbein bekannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden bildet. Am häufigsten treten Ganglien im Bereich des Handgelenkes oder des Handrückens auf, sie können aber auch an anderen Gelenken und am Fuß vorkommen. Sie sind nahezu immer gutartig und treten meist plötzlich auf, wobei sie mit der Zeit an Größe zunehmen können. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Ganglien, ihre Behandlungsmöglichkeiten in Wien, die damit verbundenen Kosten und weitere wichtige Informationen.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion ist eine Ausstülpung der Gelenkskapsel oder Sehnenscheide. Es handelt sich um eine langsam wachsende Zyste, eine gutartige Neubildung an der Hand. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Ganglien sind nicht vollständig geklärt, jedoch wird angenommen, dass eine Bindegewebsschwäche eine Rolle spielt. Diese Schwäche kann entweder angeboren sein oder durch Verletzungen verursacht werden.
Symptome und Diagnose
Kleine Ganglien verursachen oft keine Beschwerden, können aber kosmetisch störend sein. Größere Ganglien können jedoch Druckempfindlichkeit, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Wenn das Ganglion auf Nerven drückt, können auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Fingern auftreten.
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung. Ein prallelastischer Tumor im direkten Umfeld des Handgelenks oder einer Sehnenscheide kann getastet werden. In manchen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen und andere Ursachen auszuschließen. Kleine Mikroganglien können mit Hilfe einer Ultraschall- oder einer MRI-Untersuchung geortet werden. Eine Durchleuchtungsuntersuchung (Transillumination) hilft dabei festzustellen, aus welchem Inhalt (Flüssigkeit oder Gewebe) die Schwellung besteht und damit die Verdachtsdiagnose zu bestätigen.
Behandlungsmöglichkeiten in Wien
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Ganglien, die je nach Größe, Lage und Beschwerden des Ganglions in Betracht gezogen werden.
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Konservative Behandlung
In vielen Fällen ist keine sofortige Behandlung erforderlich, da sich Ganglien oft von selbst zurückbilden können. Konservative Maßnahmen können jedoch helfen, die Beschwerden zu lindern:
- Schonung und Ruhigstellung: Das betroffene Gelenk sollte geschont und nicht überbeansprucht werden. Gezielte Belastungs- und Bewegungsübungen im Rahmen einer Physiotherapie können helfen.
- Kühlen: Kalte Umschläge können helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
- Punktion: Dabei wird die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt. Es kann versucht werden, die Flüssigkeit aus dem Ganglion abzusaugen und Kortison einzubringen, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Dabei wird das Ganglion durch den behandelnden Arzt mit einer feinen Nadel angestochen und die Flüssigkeit abgesaugt. Dadurch bildet sich die Vorwölbung zurück. In manchen Fällen kann eine sogenannte Hylase Abhilfe verschaffen. Dabei wird das Enzym Hyaluronidase in das Ganglion gespritzt, welches die Hyaluronsäure, die den Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit bildet, zersetzt.
Operative Entfernung
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend helfen oder das Ganglion starke Beschwerden verursacht, kann eine operative Entfernung in Betracht gezogen werden. Die operative Entfernung der Ganglien über einen Hautschnitt ist die Methode der Wahl.
- Ambulanter Eingriff: Der Eingriff findet ambulant, in örtlicher oder regionaler Betäubung statt.
- Hautschnitt: Über einen Hautschnitt wird das Ganglion freigelegt und entfernt.
- Nachbehandlung: Je nach Größe und Beschwerden wird danach für ein bis 2 Wochen ein Verband angelegt, es kann auch manchmal sinnvoll sein eine Schiene zu tragen. Dies schont das Gelenk und ist damit auch gleichzeitig eine effektive Schmerztherapie. Sie erhalten alle erforderlichen Instruktionen und bei Bedarf ein Rezept und vereinbaren einen Kontrolltermin.
Die Operation kann grundsätzlich offen oder arthroskopisch erfolgen. Bei der offenen Operation wird über einen kleinen Hautschnitt das Ganglion freigelegt und abgetragen, bei dem arthroskopischen Zugang werden über zwei kleine Stellen für das Operationsbesteck notwendige Zugänge zum Gelenk geschaffen, das Gelenk aber nicht vollständig eröffnet. Nach dem Eingriff wird das betroffene Gelenk mittels Verband und eventuell auch einer Schiene ruhiggestellt. So rasch wie möglich sollte mit funktionellen Übungen des Gelenks und der umliegenden Muskulatur begonnen werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass auch nach einer Operation ein Restrisiko für ein Wiederauftreten des Ganglions besteht.
Ablauf der Operation
Die Operation wird unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt und etwa 10 bis 20 Minuten dauern. Ihr Chirurg wird Sie vor der Operation immer sprechen und Sie durch die einzelnen Schritte leiten. Der Eingriff beginnt mit der Vorbereitung und dem Abdecken des Unterarmes und der Hand. Die betroffene Stelle wird markiert und um eine Blutarmut in Ihrem Arm zu erzeugen wird dieser zunächst angehoben und schließlich ein Staugurt eng umgebunden.
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Risiken und Komplikationen
Das Entfernen eines Ganglions gilt als ein risikoarmer Eingriff. Die häufigsten Komplikationen sind Nachblutungen, Infektionen, Narbenreaktionen oder reduziertes Gefühl an der Stelle. In einigen Fällen kann dies zu einem längeren Genesungsprozess führen.
Nachsorge
Sie bekommen für die nächsten 24 Stunden einen Verband um die Hand. Es wird Ihnen geraten, während diesen 24 Stunden Ihre Hand regelmäßig hoch zu halten. Wenn die Betäubung nachlässt, könnten Sie leichtes Unbehagen fühlen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist die Stelle geschwollen und die Bewegung eingeschränkt. Dieses wird sich langsam zurückbilden und es wird geraten Ihre Hand wieder normal zu benutzen. Die Narbe läuft entlang der Schwellung. In den ersten Monaten ist sie errötet, verblasst aber in den Monaten danach. Im Allgemeinen dauert es ungefähr ein Jahr, bis die Narbe sich erholt hat. Die meisten Menschen schaffen es, in den ersten Tagen nach der Operation leichte Aktivitäten zu tätigen. Ein bis zwei Wochen nach der Operation erhalten Sie einen Folgetermin. Von nun an können Sie wieder alles tun. Bitte, hören sie auf Ihren Körper. Schmerz ist ein Schutzmechanismus.
Kosten für die Entfernung eines Ganglions in Wien
Die Kosten für die Entfernung eines Ganglions in Wien variieren je nach Art der Anästhesie und der Klinik oder Praxis, in der der Eingriff durchgeführt wird.
- Kosten: € 1.890,- in lokaler oder regionaler Anästhesie, € 2.690,- in Vollnarkose.
Es ist ratsam, sich vor dem Eingriff einen Kostenvoranschlag einzuholen und mit der Krankenkasse zu klären, inwieweit die Kosten übernommen werden. Sollten Sie zusatzversichert sein, so übernimmt in den allermeisten Fällen die Versicherung die Kosten für den Eingriff. Hierzu kommen Sie zu einem Beratungsgespräch und Sie erhalten einen Kostenvoranschlag für die Versicherung. Die Ordination von Ärzten ist oft eine reine Privatpraxis und kann nicht direkt mit der Kasse verrechnen. Das bedeutet, der Patient/die Patientin muss die Kosten selbst bezahlen und kann diese dann bei der Kasse einreichen.
Spezialisten in Wien
In Wien gibt es zahlreiche Spezialisten für Handchirurgie, die die Diagnose und Behandlung von Ganglien anbieten. Zu den erfahrenen Ärzten gehören:
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- Dr. med. Gulshan Ahmadli
- Dr. med. H.-D. Axmann (angst.
- Dr. med. Frank Siebert i.R.Chirurg, Unfallchirurg und Orthopäde, Handchirurg, Rettungsmedizin, Sportmedizin
- Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive ChirurgieDr. Stefan Gärner
Es ist ratsam, sich vor der Behandlung von einem Spezialisten beraten zu lassen, um die optimale Therapieoption zu ermitteln. Sehr gerne steht Ihnen ein Arzt für ein Beratungsgespräch zur Verfügung, bei dem auch alle Ihre Fragen ausführlich beantwortet werden.
Weitere Informationen
- Ausfallzeit: ca.
- Gutartiger Weichteiltumor: Das Ganglion (auch Überbein genannt) ist ein gutartiger Weichteiltumor der Hand, der meist gut sicht- und tastbar unterhalb der Haut gelegen ist. Es stellt eine, mit einer zähen, klaren Flüssigkeit gefüllte, Blase dar und geht von der Gelenkskapsel des Handgelenks aus, oder von einer der zahlreichen Sehnenscheiden die das Handgelenk umgeben.
- Häufigkeit: In 60 - 70 % der Fälle entstehen Ganglien streckseitig am Handgelenk, seltener beugeseitig am Handgelenk (hier meist in enger Korrelation zur A. radialis) oder an den Grund-, Mittel- bzw. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer und der Altersgipfel liegt zwischen dem 20. und 30.
- Krankheitsmechanismen: Die genauen Krankheitsmechanismen, die zur Entstehung eines Ganglions führen, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. eine Schwäche des Kapselapparats (diese kann entweder angeboren sein oder durch eine Verletzung, z.B.
- Symptome: Die Symptome des Ganglions können von völliger Beschwerdefreiheit über Druckempfindlichkeit bis hin zu starken Schmerzen (u.U. ausstrahlend bis zum Ellenbogen und den Fingern) reichen. Drückt das Ganglion auf Nerven, kann auch ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Fingern auftreten. Abhängig von der Größe des Ganglions kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen.
- Spontanheilung: 50 % aller Ganglien verschwinden auch ohne jegliche Behandlung zeitweise - oder für immer.
- Behandlungsnotwendigkeit: Da Ganglien nicht zu einer Schädigung von Sehnen oder Nerven führen, müssen nur solche Ganglien behandelt werden, die Beschwerden (z.B.
- Frühere Behandlungsmethoden: Früher bestand die Therapie in dem Versuch, das Ganglion durch Druck zum Platzen zu bringen. Daher kommt auch der Name „Bibelgeschwulst“, da in früheren Zeiten die dicke Familienbibel auf das Ganglion geschmettert wurde, woraufhin dieses meistens platzte. Manche Ärzte propagieren die so genannte „Stichelung“. Dabei wird das Ganglion mit einer Nadel mehrfach punktiert und anschließend mit entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison) infiltriert.
- Rezidive: Auch die Operation führt leider nicht in allen Fällen zu einer sicheren Heilung.
- Ursachen: Eine tatsächliche Ursache, warum es zur Ausbildung eines Ganglions kommt, ist bislang nicht geklärt. Angenommen wird, dass es sich um eine Kombination aus einer Bindegewebsschwäche und einer vermehrten Produktion von Gelenkflüssigkeit handelt.
- Diagnostik: Die Diagnostik erfolgt in der Regel durch einen Orthopäden oder einen spezialisierten Chirurgen.