Silicea in der Homöopathie: Dosierung und Anwendungsgebiete

Silicea, auch bekannt als Kieselsäure, Kieselerde oder Siliziumdioxid, ist ein homöopathisches Einzelmittel, das aus feingepulvertem Bergkristall gewonnen wird. Quarz, der Ausgangsstoff, ist ein weit verbreitetes Mineral, dessen Hauptbestandteil Silicium ist, nach Sauerstoff das zweithäufigste Element der Erdkruste. Reiner Quarz ist farblos oder weiß, kann aber durch Verunreinigungen verschiedene Farben annehmen. Chemisch ist Quarz in Wasser und den meisten Säuren unlöslich, löst sich aber in Flusssäure und konzentrierten Laugen. Silicea findet vielfältige Anwendungen, von Strahl- und Schleifmitteln bis zur Herstellung von Glas und Zement.

Bedeutung von Silicium für Lebewesen

Silicium ist ein wichtiges Spurenelement für den Aufbau von Knochen und Bindegewebe. Ein Mangel kann bei Tieren zu Wachstumsstörungen führen. Im menschlichen Körper ist Silicium in Form von Silicaten, SiO2 und Kieselsäureestern vorhanden, insbesondere in Haaren und Nägeln. Ein Erwachsener benötigt täglich eine bestimmte Menge Silicium, die er hauptsächlich über pflanzliche Nahrung aufnimmt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Stäube von Quarz und anderen Silikaten Lungenerkrankungen verursachen können.

Das Arzneimittelbild von Silicea

In der Homöopathie wird Silicea als tiefgreifendes Mittel mit Wirkung auf das Nervensystem und alle Körpergewebe betrachtet. Es wird oft bei eitrigen Entzündungen, Abszessen und Knochenerkrankungen eingesetzt, ebenso wie bei einem Mangel an Lebenswärme, der sich in kalten Händen und Füßen sowie st постоянным Frösteln äußert.

Der Silicea-Typ

Silicea-Menschen werden oft als schlank, zart und feingliedrig beschrieben, mit einer gewissen Empfindlichkeit und häufig blondem Haar. Ihnen wird ein Mangel an Urvertrauen zugeschrieben, möglicherweise aufgrund fehlender Muttermilch in der Kindheit. Sie legen Wert auf Ordnung und Sauberkeit, ähnlich wie der Arsenicum-Typ, wobei ihre Genauigkeit aus einem tiefen Mangel an Selbstvertrauen resultiert.

Silicea-Kinder

Silicea-Kinder sind oft fein, zart und dünn, mit blasser, wachsartiger Haut und dunklen Augenringen. Sie können reizbar und eigensinnig sein, entwickeln sich aber in der Schule zu gewissenhaften und korrekten Schülern. Ihre Schüchternheit kann sich auch körperlich manifestieren, beispielsweise als "schüchterner Stuhl".

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Körperliche Symptome und Anwendungsgebiete

Silicea-Patienten reagieren empfindlich auf Kälte, Zugluft und Nässe, was zu Schnupfen, eitrigen Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen führen kann. Vergrößerte Lymphknoten, Mandelabszesse und stinkender Auswurf können ebenfalls auftreten. Trotz ihrer Frostigkeit neigen sie zum Schwitzen und fühlen sich in warmen Räumen unwohl. Ein charakteristisches Symptom ist der übelriechende Fußschweiß, der sogar Socken und Schuhe zerstören kann.

Fremdkörpergefühl und Hautprobleme

Ein weiteres Kennzeichen ist das Gefühl eines Splitters im Finger oder einer Nadel im Hals. Silicea wird eingesetzt, um Fremdkörper aus der Haut auszutreiben und bei schlecht heilenden Wunden, die leicht eitern. Es kann auch bei harten Tumoren, Narben (Keloiden) und Zysten helfen.

Anwendungsgebiete im Überblick

Silicea wird in der Homöopathie bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:

  • Eitrige Entzündungen und Abszesse
  • Knochenerkrankungen
  • Mangel an Lebenswärme
  • Erkältungsneigung
  • Nagelstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Verstopfung
  • Schweißbildung, insbesondere an Hinterkopf und Füßen

Psychische und emotionale Aspekte

Der geistige Zustand von Silicea-Patienten ist oft von Schwäche, Verwirrung, Angst, Mutlosigkeit und Nachgiebigkeit geprägt. Sie sind ruhelos, zappelig und schreckhaft. Schüchternheit und ein Mangel an Selbstvertrauen können zu Versagensängsten führen.

Dosierung und Anwendung von Silicea

Silicea ist in verschiedenen Potenzen erhältlich, darunter D6, D12, D30, C30 und C200. Die Wahl der Potenz und Dosierung hängt von der Art der Beschwerden ab. Bei akuten Beschwerden werden oft niedrige Potenzen wie D6 oder D12 mehrmals täglich angewendet, während bei chronischen Beschwerden höhere Potenzen wie C30 oder C200 eingesetzt werden können.

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Darreichungsformen

Silicea ist in Form von Globuli, Tabletten und Tropfen erhältlich. Die Globuli lässt man unter der Zunge zergehen, während Tropfen in Wasser gelöst eingenommen werden.

Besondere Hinweise

Bei der Anwendung von Silicea ist zu beachten, dass es die Eigenschaft hat, Fremdkörper aus dem Körper auszutreiben. Daher sollte es bei Implantaten, Herzschrittmachern oder Spiralen zur Empfängnisverhütung nicht angewendet werden.

Erstverschlimmerung

Wie bei allen homöopathischen Mitteln kann es auch bei Silicea zu einer Erstverschlimmerung der Beschwerden kommen. In diesem Fall sollte die Behandlung unterbrochen werden.

Silicea in der Anwendung bei speziellen Problemen

Ganglionbehandlung mit Silicea

Silicea kann auch bei der Behandlung von Ganglien (Überbeinen) eingesetzt werden. Hierbei kommen oft die Schüßler Salze Nr. 1 (Calcium fluoratum), Nr. 4 (Kalium chloratum) und Nr. 11 (Silicea) zum Einsatz. Calcium fluoratum soll Knochen und Zähne stärken und die Elastizität der Blutgefäße unterstützen.

Silicea als Ergänzungsmittel

Silicea wird als ergänzendes und chronisches Mittel zu Pulsatilla betrachtet. Beide Menschentypen sind milde, nachgiebig und schüchtern. Im Gegensatz zu Silicea ist Pulsatilla jedoch sehr wärmeempfindlich.

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Differenzialdiagnose

Es ist wichtig, Silicea von anderen ähnlichen Mitteln zu unterscheiden:

  • Hepar sulfuris: Ähnlich wie Silicea ein Eiterungsmittel, unterscheidet sich aber durch eine große Schmerzempfindlichkeit.
  • Mercurius solubilis hahnemanni: Auch hier besteht eine Empfindlichkeit gegen Zugluft und Kälte sowie eine Schweißneigung, jedoch verschlimmern sich die Beschwerden bei Wärme.

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