Die Diagnose Parkinson muss kein Hindernis für ein aktives und erfülltes Leben sein. Neben modernen Medikamenten spielt die Eigeninitiative eine entscheidende Rolle, um den Symptomen entgegenzuwirken. Regelmäßiges Gedächtnistraining und gezielte Übungen können Menschen mit Parkinson helfen, ihre Beweglichkeit zu erhalten, kognitive Fähigkeiten zu stärken und somit ihre Lebensqualität zu verbessern.
Entwicklung und Zielsetzung der Übungen
Die hier vorgestellten Übungen wurden von Desitin in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten (Potsdam), entwickelt. Ziel ist es, Menschen mit Parkinson dabei zu unterstützen, so lange wie möglich beweglich und aktiv im täglichen Leben zu bleiben.
Bedeutung von Bewegung und Gedächtnistraining
Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge, insbesondere für Parkinson-Patienten, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist. Ein ausgewogenes Bewegungs- und Sportprogramm, ergänzt durch gezielte Bewegungsübungen, Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder, kann die Beweglichkeit verbessern, die Belastbarkeit steigern, die Eigenwahrnehmung fördern und die psychische Verfassung stabilisieren.
Gedächtnistraining beinhaltet Strategien, Übungen und Methoden, um die Gehirnleistung zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Es verbessert kognitive Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Orientierung und Kreativität und hilft Senioren, sich besser im Alltag zurechtzufinden. Bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Demenz ist Gedächtnistraining außerdem ein Bestandteil der Behandlung.
Praktische Übungen für zu Hause
Die folgenden Übungen können einfach und ohne Hilfsmittel im Stehen oder Sitzen durchgeführt werden. Es ist wichtig, im Vorfeld einzuschätzen, ob die leichten oder die schweren Übungen besser geeignet sind.
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Hilfsmittel
- Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 - 20 cm (Gymnastikball)
- Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab (oder ein Besenstiel, der im Baumarkt auf die richtige Länge gekürzt wurde)
- Eine weiche, rutschfeste Unterlage (Teppich oder Gymnastikmatte)
Aufwärmübungen
Vor Beginn der Übungen sollten stets Aufwärmübungen durchgeführt werden, um den Körper optimal vorzubereiten.
Übungen im Sitzen und Stehen
Es gibt spezielle Übungen, die im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden können. Diese sind darauf ausgerichtet, die Beweglichkeit zu fördern und die Körperhaltung zu verbessern.
Bodenübungen
Bodenübungen sollten grundsätzlich auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchgeführt werden.
Ergänzende Therapien
Übende und physikalische Therapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern.
Ergotherapie
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Durch gezieltes Training werden die Fingergeschicklichkeit und die Hand-Hand-Koordination verbessert, sowie die Handmuskeln gekräftigt. Ferner wird auch die Mobilisation der Gelenke gefördert, was die Entstehung von Kontrakturen verringert. Um einer Verkleinerung der Handschrift entgegenzuwirken, werden unterschiedliche Lockerungs- und Schwungübungen durchgeführt. Da im Verlauf der Erkrankung die Denkabläufe verlangsamt und/oder gestört sein können ist es sinnvoll, durch gezielte Übungen die entsprechenden Fertigkeiten zu trainieren. Eine Trainingseinheit kann aus Aufgaben folgender Bereiche zusammengesetzt sein: Kurzzeitgedächtnis, Konzentration, Aufmerksamkeit, räumliche Wahrnehmung, Kommunikation, Handlungsplanung, Logik etc. Durch Parkinson sind viele alltägliche Bewegungen stark eingeschränkt. Allzu oft scheint eine Hilfsperson unabdinglich zu sein. Jedoch kann durch ein gezieltes Alltagstraining (Ankleiden, Körperpflege etc.) die Selbstständigkeit gefördert werden. Außerdem wird bei Bedarf der Einsatz eines Hilfsmittels (z.B.
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Mit handwerklich-kreativen Arbeiten können sowohl feinmotorische als auch kognitive Defizite (Handlungsplanung, Konzentration) trainiert werden. Da ein erhöhtes Sturzrisiko besteht, ist das Informieren und Sensibilisieren für mögliche Stolperfallen wichtig.
Integration von Gedächtnistraining in den Alltag
Gedächtnistraining kann auf vielfältige Weise in den Alltag integriert werden.
- Mentale Übungen: Kreuzworträtsel, Sudoku, Kopfrechnen, Telefonnummern rückwärts aufsagen, Wörter mit bestimmten Buchstaben finden.
- Bewegung: Jede Form von Bewegung ist faktisch auch eine Art Gedächtnistraining. Rückwärtsgehen, Treppen steigen statt Fahrstuhl fahren.
- Spiele: Rommee, Bridge, Malefiz, Monopoly, Memory, "Ich packe meinen Koffer…", "Bilder raten".
- Digitale Angebote: Apps für Handy oder Tablet mit Gehirnjogging-Spielen.
NeuroNation-Premium gegen Parkinson
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Tipps für ein erfolgreiches Training
- Freude an den Übungen: Wählen Sie Übungen, die Ihnen Spaß machen, um die Motivation hoch zu halten.
- Kombination von mentalen und körperlichen Übungen: Integrieren Sie Bewegung in Ihre Gedächtnisübungen.
- Spiele-Gruppen besuchen: Gemeinsames Spielen in der Gruppe kann besonders effektiv sein.
- Nicht überfordern: Beginnen Sie langsam und steigern Sie die Intensität der Übungen schrittweise.
- Regelmäßige, kurze Trainingseinheiten: Tägliche, kürzere Einheiten sind besser als lange Einheiten einmal pro Woche.
- Einfallsreich sein: Finden Sie eigene Bilder und Geschichten, die Sie mit den Übungen verbinden.
Ernährung und Lebensstil
Neben Bewegung und Gedächtnistraining spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns. Kohlenhydrate als Energielieferanten, pflanzliche Fette für das Zusammenspiel der Nervenzellen und ausreichend Flüssigkeit sind essenziell. Ein gesunder körperlicher Allgemeinzustand und eine fett- und cholesterinarme Ernährung können insbesondere der Alzheimer-Krankheit entgegenwirken.
Gedächtnistraining nach einem Schlaganfall
Gedächtnistraining nach einem Schlaganfall ist ein wesentlicher Bestandteil der Rehabilitation. Experten empfehlen Physiotherapie, Logopädie und neuropsychologische Therapie, um das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung zu trainieren. Kognitive Übungen wie Kartenpaarung, Spiele zur visuellen und räumlichen Verarbeitung, alphabetisches Sortieren von Sätzen, Geldzählen, Rätselaufgaben und spezielle Apps können Schlaganfallpatienten helfen, ihre kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und sich so ihr gewohntes Leben zurückzuerobern.
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