Demenzspiele: Gedächtnistraining und Übungen für Senioren

Ein nachlassendes Gedächtnis ist keine unvermeidliche Alterserscheinung. Genauso wie sich körperliche Fähigkeiten gezielt trainieren lassen, können wir auch die Funktion unseres Gehirns durch regelmäßiges Training verbessern. Das ist gerade dann wichtig, wenn die geistigen Herausforderungen im Alltag abnehmen, etwa weil man nicht mehr berufstätig ist und vielleicht weniger soziale Kontakte hat als früher.

Die Bedeutung des Gedächtnistrainings für Senioren

Regelmäßiges Gedächtnistraining kann die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern und den Verlauf einer demenziellen Veränderung verlangsamen. Ein hoher Trainingszustand des Gehirns durch eine lebenslange, umfassende geistige Aktivität, eine fett- und cholesterinarme Ernährung und ein gesunder körperlicher Allgemeinzustand können insbesondere der Alzheimer-Krankheit, der am weitest verbreitetsten Demenzform, entgegenwirken.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Gedächtnistraining

Dass sich das Gehirn durch Gedächtnistraining trainieren lässt, ist auch wissenschaftlich gut belegt. Im Rahmen der sogenannten „ACTIVE“-Studie nahmen mehr als 2.800 Teilnehmer der Generation 65+ an einem mehrwöchigen Gedächtnistraining mit unterschiedlichen Schwerpunkten teil. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die kein Training erhielt, schnitten die Teilnehmer bei kognitiven Tests anschließend signifikant besser ab. Beeindruckend ist, dass diese Effekte teils bis zu 10 Jahre anhielten. Die Teilnehmer berichteten außerdem, dass sie nach dem Training auch im Alltag subjektiv besser zurechtkamen.

Grundsätze für ein wirkungsvolles Gedächtnistraining

Auch wenn sich die Wissenschaft über manche Details uneinig ist, dürfen folgende Grundsätze als gesichert gelten:

  • Abwechslung ist entscheidend: Ebenso wie es nicht reicht, nur den Bizeps zu trainieren, ist auch das tägliche Sudoku oder Kreuzworträtsel zu wenig. Ein effektives Gedächtnistraining sollte das Gehirn auf möglichst unterschiedliche Weise fordern.
  • Regelmäßigkeit zählt: Ähnlich wie bei körperlichem Training ist es besser, öfter und dafür kurz zu trainieren, um gute Effekte zu erzielen und Überforderung zu vermeiden.
  • Geeigneten Schwierigkeitsgrad wählen: Passen Sie das Training an Ihr momentanes Können an. Wenn Sie bemerken, dass Ihnen die Übungen immer leichter fallen, sollten Sie sich an kniffligeren Aufgaben versuchen.
  • Möglichst in der Gruppe trainieren: Sozialkontakte fordern an sich bereits das Gehirn und halten uns geistig fit. Gemeinsam mit anderen macht das Gedächtnistraining außerdem mehr Spaß.
  • Stress vermeiden: Gedächtnistraining sollte Freude bereiten und keine Stressgefühle auslösen. Es zählt das aktive Bemühen, nicht die tatsächlich erbrachte Leistung.

Wichtig zu wissen ist auch: Neben Gedächtnistraining ist für Senioren ein allgemein gesunder Lebensstil wichtig, um geistig fit zu bleiben. Vor allem körperliche Aktivität hält das Gehirn gesund.

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Spielerisches Gedächtnistraining bei Demenz

Mit einer Kombination aus Rätseln, Memo-Spielen und logischen Übungen kann die Gedächtnisleistung auf spielerische Weise gestärkt werden. Demenzpatienten brauchen spezielle Unterstützung, die einfach und effektiv ist. Spielerisches Gedächtnistraining ist eine wertvolle und bewährte Methode. Es sollte sich dabei sowohl auf kognitive als auch auf emotionale Bereiche konzentrieren, um eine ganzheitliche Wirkung zu erzielen. Motivation und zielorientierte Übungen sind unverzichtbar, um positive Ergebnisse zu erreichen. Es ist daher ratsam, eine Vielfalt an spielerischen Übungen in den täglichen Ablauf einzubauen. Das Gedächtnistraining kann sich positiv auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität auswirken. Regelmäßige Übungen können nicht nur den mentalen Zustand stabilisieren, sondern auch die Lebensfreude erhöhen.

Beispiele für spielerische Übungen

  • Kreuzworträtsel, Memory und Wortfindungsspiele: Dies sind wirksame Methoden, um das Gedächtnis spielerisch zu trainieren.
  • Geschicklichkeitsaufgaben (z.B. Puzzeln): Je nach individuellem Interesse können auch Geschicklichkeitsaufgaben zur Steigerung der kognitiven Flexibilität beitragen. Hier sollte der Schwierigkeitsgrad an die persönlichen Fähigkeiten angepasst werden, um Überforderung und Frust zu vermeiden.
  • Wortspiele: Wortspiele fördern das Sprachverständnis und können dazu beitragen, die Wortfindung zu verbessern. Sie erfordern nicht nur schnelles Denken, sondern auch kreativen Einsatz von Sprache. Ein beliebtes Spiel ist das Bilden von „Wortketten“. Wortspiele erfordern ein hohes Maß an Konzentration und Sprachgefühl. Durch solche herausfordernden Übungen kann das verbale Gedächtnis aktiv gefördert und verbessert werden.
  • Memory-Karten: Memory-Karten sind ein ausgezeichnetes Werkzeug für das Gedächtnistraining bei Demenz. Sie fördern die kognitive Flexibilität und helfen dabei, das Kurzzeitgedächtnis zu stärken. Dementsprechend erhöhen Memory-Karten die Motivation und die Bereitschaft zur Teilnahme an mentalen Aktivitäten bei den Betroffenen. Außerdem fördern sie soziale Interaktionen, wenn sie in Gruppen gespielt werden. Sie stärken so gleichzeitig das emotionale Wohlbefinden.
  • Puzzles: Puzzles sind eine hervorragende Möglichkeit, das Gedächtnis von Menschen mit Demenz zu trainieren und ihre kognitive Gesundheit zu fördern. Es gibt eine große Auswahl an speziellen Puzzles, die hierfür besonders gut geeignet sind. Sie haben wenige, farbenfrohe Teile und können so leicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Dank großer Puzzleteile, können Sie gut gegriffen und zusammengesetzt werden. Das ist wichtig, um den Spielspaß nicht zu stören. Denn das Puzzeln soll schließlich Freude bereiten und nicht zu Frust führen. Diese Aktivitäten stimulieren das Gehirn, indem sie die Problemlösungsfähigkeiten, das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentration fordern. Das Lösen von Puzzles kann zudem das Gefühl der Erfüllung und des Erfolgs vermitteln, was das Selbstwertgefühl stärkt.

Tipps für die Gestaltung des Alltags

Um Demenz zu bewältigen, können einfache Änderungen im alltäglichen Leben großen Unterschied machen. Es ist hilfreich, den Tagesablauf klar strukturiert und vorhersehbar zu gestalten. Das Optimieren von Routineaufgaben kann den Alltag erheblich erleichtern und zur Erhaltung der Selbstständigkeit beitragen. Regelmäßige Bewegung bringt nicht nur den Körper in Schwung, sondern wirkt sich auch positiv auf das Gedächtnis aus. Körperliche Aktivitäten wie ein Spaziergang, Yoga oder Tanzen können das Gehirn stimulieren und die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Darüber hinaus kann Bewegung soziale Interaktionen fördern und positive Emotionen wecken. Da die körperliche Aktivität sowohl das Gehirn als auch den Körper stärkt, wird eine ganzheitliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht. Menschen, die regelmäßig Sport treiben, bemerken nicht nur eine Verbesserung ihrer körperlichen Fitness, sondern auch eine Optimierung ihrer geistigen Fähigkeiten.

Moderne Technologien zur Unterstützung

Moderne Technologie bietet viele Lösungen zur Unterstützung von Demenzpatienten. Die Integration von Apps, die speziell zur Förderung des Gedächtnistrainings entwickelt wurden, kann Patienten dabei helfen, ihre kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern. Virtuelle Assistenten, die z.B. per Spracherkennungssystem gesteuert werden, sind eine wertvolle Unterstützung - sei es für Erinnerungshilfen an tägliche Aufgaben oder für einfache Freizeitaktivitäten, die das Gedächtnis spielerisch trainieren. Zudem erleichtern soziale Netzwerke und Kommunikationsplattformen den Austausch mit Angehörigen und Freunden, was soziale Isolation verringert und das emotionale Wohlbefinden fördert.

Weitere Möglichkeiten zur Gedächtnisförderung

Neben den bereits genannten Übungen und Spielen gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Gedächtnis im Alter zu fördern:

  • Gesellschaftsspiele: Mensch ärgere dich nicht, Kartenspiele, Kniffel und Co. sind Klassiker, die Ihre Kommunikation und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft fördern. Kramen Sie Ihre Lieblingsspiele wieder hervor oder probieren Sie etwas Neues aus. Kennen Sie schon das interaktive Ratespiel „Just One“? Es ist das Spiel des Jahres 2019. Die Regeln einfach erklärt. Sie finden Sie auch in dem YouTube-Video: JustOne. und die Raterunde ist ein Spaß für 6 bis 7 Mitspielerinnen oder Mitspieler ab acht Jahren. Bei fröhlichen Spielrunden mit Freunden oder Ihrer Familie trainieren Sie Ihr Gedächtnis und arbeiten ganz nebenbei an Ihrem Wohlbefinden. Regelmäßige Spieleabende sind eine gute Maßnahme gegen Einsamkeit im Alter.
  • Rätsel: Rätsel sind ein effektives Gedächtnistraining. Diese können Sie auch allein lösen und somit einfach in Ihren Alltag einplanen. Wenn Sie mit klassischen Kreuzworträtseln geübt sind, machen Sie unbedingt weiter. Hier ein Tipp: Bei SingLiesel gibt es seniorengerechte Kreuzworträtsel mit vertrauten Fragen vergangener Jahrzehnte. Ebenso mit besonders großen Feldern gibt es für Seniorinnen und Senioren auch Sudoku in verschiedenen Ausführungen, wahlweise mit Zahlen oder mit Bildern. Tipp: Hier können Sie Sudoku online kostenlos spielen.
  • Strategische Spiele: Spiele wie Schach, Go oder Scrabble sind die Königsdisziplin des Kopftrainings. Wenn Sie bereits Schach spielen, sind Sie mental vermutlich fit. Dann wäre es doch super, wenn Sie Menschen in Ihrem Umfeld auch dafür begeistern. Die Regeln sind einfach, aber das Spiel selbst hat es in sich. Hier finden Sie Schachregeln für Einsteiger. Vielleicht üben Sie zunächst im Anfängermodus Schach gegen einen Computer, bevor Sie Ihren Nachbarn oder ein Familienmitglied „Schachmatt“ setzen wollen. Haben Sie Geduld mit sich, denn Sie werden von Partie zu Partie besser.
  • Musik: Es gibt wenige Dinge, die das Gehirn so anregen wie Musik. So regt Musik neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn an und hilft so bei der Vorbeugung gegen Alzheimer. Ähnlich wie das Tanzen hat das Musizieren dabei einen der größten Trainingseffekte. Das Erlernen und Üben feinmotorischer Bewegungen, das Lesen von Noten und die Schulung des Gehörs stärken das Gehirn und tragen zur geistigen Fitness bis ins hohe Alter bei. Und es ist nie zu spät, um anzufangen. So fand eine Musikprofessorin der University of South Florida in einer Studie heraus, dass selbst Menschen, die erst im Seniorenalter ein Instrument erlernen, in relativ kurzer Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächtnis und Problemlösen verbessern können. Auch das bloße Musikhören trainiert das Gehirn - vor allem, wenn die Musik für uns neu ist. Ungewohnte Klänge, Melodien oder Akkorde bringen Abwechslung auf die Ohren. Unser Tipp: Öfter mal die Playlist wechseln! Wie wäre es zum Beispiel mit Songs, die Ihre Kinder oder Enkel lieben?
  • Mikroabenteuer: Neben gezielten Aktivitäten, die die Hirngesundheit verbessern, sind auch kleine Abwechslungen im Alltag eine gute Maßnahme, um das Gehirn nebenbei zu trainieren. Ein Trend, der durch Corona so richtig an Fahrt aufgenommen hat, sind kleine "Mikroabenteuer", die direkt vor der eigenen Haustür starten, und die ohne große Vorbereitung funktionieren.

Gehirnjogging mit NeuroNation

NeuroNation bietet ein interessantes, modernes Online-Gedächtnistraining. Mit abwechslungsreich gestalteten Aufgaben, die gleich mehrere geistige Fertigkeiten zugleich ansprechen, können sich Menschen geistig fit halten und Gedächtnis, Logik sowie die Konzentrationsfähigkeit schulen.

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Vorteile von NeuroNation

  • Kostenlose Basisversion: Die Basisversion des Programms ist kostenlos und bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, Gedächtnis, Logik und Konzentrationsfähigkeit zu trainieren.
  • Prävention: Regelmäßiges Gehirnjogging wird empfohlen, um kognitivem Abbau vorzubeugen. Empfohlen wird ein Training dreimal wöchentlich für jeweils eine halbe Stunde, um positive Auswirkungen auf das tägliche Leben zu erzielen und die geistige Fitness zu erhalten.
  • Wissenschaftliche Fundierung: NeuroNation bietet über 30 Übungen, die in Zusammenarbeit mit Experten aus der Neuropsychologie entwickelt wurden, um einen maximalen Lerneffekt zu erzielen. Diese Übungen stärken geistige Disziplinen wie Gedächtnis, logisches Denken und Aufmerksamkeit und sind speziell für Senioren geeignet, um Spaß und geistige Herausforderung miteinander zu verbinden.
  • Geeignet für Senioren: Vor allem mit zunehmendem Alter möchten viele Menschen ihr Gehirn agil halten. Daher suchen Senioren oft nach Hobbies oder Beschäftigungen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch gleichzeitig ihr Gedächtnis fit halten. Das Gehirnjogging von NeuroNation vereint beides und ist in der Basisversion sogar komplett kostenfrei.

Gehirnjogging als Sport für das Gehirn

Genauso wie der Körper, will auch das Gehirn regelmäßig genutzt und gefordert werden, damit es nicht abbaut. Das gilt vor allem im erwachsenen Alter, denn geistiger und körperlicher Abbau schreiten umso schneller voran, je älter wir sind. Daher ist Gehirnjogging für Senioren die beste Möglichkeit, auch im hohen Alter noch lange über einen klaren Geist zu verfügen.

Warum Gehirnjogging mehr als nur Spiele ist

Leider bieten viele Spiele, denen ein gewisser Trainingseffekt nachgesagt wird, meist nicht genug Abwechslung, um das Gehirn ausreichend zu stimulieren. Zwar werden wir durch das mehrfache Spielen in den jeweiligen Disziplinen besser - ein übergreifender Lerneffekt ist allerdings nicht zu erwarten. Das macht Gehirnjogging umso wichtiger, um das Gedächtnis fit zu halten. Auch für Jüngere eignet sich das Training, da es aktiv gegen kognitiven Abbau im Alter vorbeugen kann.

Tipps für das Gehirnjogging mit NeuroNation

  • Regelmäßigkeit: Wer dreimal in der Woche für jeweils eine halbe Stunde trainiert, beugt damit aktiv kognitivem Abbau vor und sorgt für positive Einflüsse auf das alltägliche Leben. Senioren können mit effizientem Gehirntraining ihre Freizeit dafür nutzen, um auf unterhaltsame Art und Weise geistig fit zu bleiben.
  • Auswahl der Spiele: Insgesamt stehen über 30 Übungen aus fordernden geistigen Disziplinen wie Gedächtnis, logischem Denken und Aufmerksamkeit zur Auswahl. Für ein intensiveres Training empfiehlt sich das Premium-Programm. Die Übungen wurden in Zusammenarbeit mit Professoren, Therapeuten und Experten aus der Neuropsychologie entwickelt, sodass ein größtmöglicher Lerneffekt eintritt. Begleitend zum Training stehen außerdem umfangreiche Auswertungen und Analysen zur Erfolgskontrolle bereit.
  • Motivation: Wenn Gehirntraining nämlich nicht nur gesund, sondern auch unterhaltsam ist, steigert das die Motivation, am Ball zu bleiben.

Weitere Fragen zum Gehirnjogging

  • Wie trainiere ich mein Gehirn gegen Vergesslichkeit mit 70 Jahren? Am besten wird das Gehirn gegen Vergesslichkeit trainiert, indem das Kurzzeitgedächtnis gestärkt wird. Schon moderates Gehirntraining, mit den kostenlosen Übungen von NeuroNation, kann Vergesslichkeit mildern.
  • Wie trainiere ich mein Gehirn im Alter? Im Alter kann das Gehirn am besten durch Gehirnjogging trainiert werden. Gerade für Senioren ist es wichtig, aktiv zu werden und das Gehirn fit zu halten. Wissenschaftlichen Studien zufolge stellt sich ein dauerhafter Trainingseffekt nach ca. 8-12 Stunden Gesamt-Trainingsdauer ein. Wenn Sie dreimal wöchentlich jeweils 20 Minuten trainieren, würde es demnach einen Zeitraum von zwei Monaten benötigen, um einen Effekt zu spüren.
  • Welche Spiele eignen sich für Senioren? Die kostenlosen online Spiele von NeuroNation eignen sich für jedes Alter. Sie sind darauf ausgelegt, einen echten Trainingseffekt zu bewirken, die kognitive Fähigkeiten zu stärken und dabei Spaß zu machen.

Gedächtnistraining bei Demenz: Spezielle Übungen

Gedächtnistraining ist auch für Menschen mit einer bestehenden Demenz sinnvoll. Aktivierende Übungen können die kognitiven Funktionen des Patienten länger erhalten, das Langzeitgedächtnis trainieren, soziale Kompetenzen erhalten sowie Sinneswahrnehmungen, Lebensfreude und Selbstwertgefühl stärken.

Ziele des Gedächtnistrainings bei Demenz

  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Verlangsamung des Gedächtnisverlusts
  • Erhaltung der kognitiven Leistung
  • Aktivierung des Gehirns aus dem Ruhemodus

Grundsätze für das Gedächtnistraining bei Demenz

  • Ganzheitlichkeit: Das Gedächtnistraining sollte ganzheitlich erfolgen. Dabei geht es nicht darum, eine einzelne Fähigkeit abzurufen. Vielmehr sollen die Sinne, der Geist und der Körper angesprochen werden. Das gelingt, indem die Sinneswahrnehmungen gestärkt, das Langzeitgedächtnis aktiviert und Bewegung gefordert wird.
  • Individualisierung: Passen Sie die Schwierigkeit der Übungen an die geistigen Fähigkeiten der demenzerkrankten Person an. Finden Sie heraus, welche Übungen und Rätsel der demenzerkrankten Person Spaß machen.
  • Langzeitgedächtnis aktivieren: Aktivieren Sie das Wissen, das im Langzeitgedächtnis abgelegt ist. Vermeiden Sie aktuelle Bezüge zu Politik und Tagesgeschehen. Aufgrund der Demenzerkrankung kann sich die betroffene Person diese Informationen nicht merken.
  • Kurze Einheiten: Auch wenn Sie die Konzentrationsfähigkeit trainieren, können sich demenzerkrankte Menschen meist nur für kurze Zeit konzentrieren. Schieben Sie, wenn möglich, lieber mehrere kleine Einheiten am Tag ein.
  • Vorhandenes stärken: Wenn Sie die Defizite durch Übungen aufholen möchten, werden Sie schnell auf Frust und Überforderung stoßen. Kommunizieren Sie klar und deutlich. Seien Sie empathisch. Beobachten Sie die Reaktionen und Gefühle Ihres Gegenübers genau.
  • Herausforderungen bieten: Es braucht nicht nur Beschäftigung bei Demenz - demenzerkrankte Menschen können durchaus kleine Herausforderungen bestehen.
  • Konkretes Material: Weil mit fortschreitender Demenz die Fähigkeit des abstrakten Denkens verloren geht, sollte das Material für das Demenz-Gedächtnistraining konkret sein. Nutzen Sie handfeste Hilfsmittel wie Buchstabenplättchen, Fundstücke aus dem Wald oder Gegenstände des Alltags für die Demenz-Trainingseinheiten.

Beispiele für Gedächtnisübungen bei Demenz

  • Sinneswahrnehmung stärken:
    • Sehen: Schärfen Sie gemeinsam das Sehen im Alltag, indem Sie die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Farbe oder ein Muster lenken. Dafür eignen sich beispielsweise bunte Farben sowie einfache Muster wie Linien, Kreise oder Dreiecke.
    • Hören: „Geräusche erkennen“ können Sie schnell und einfach mit Alltagsgegenständen umsetzen. Ihr Spielpartner soll dabei erraten, welches Geräusch Sie machen. Das kann zum Beispiel das Rascheln von Laub, das Klingen von Glas, das Kratzen eines Kugelschreibers auf Papier oder das Zischen einer Wasserflasche sein.
    • Fühlen: Den Tastsinn können Sie spielerisch leicht mit der Übung „Gegenstände erfühlen“ aktivieren. Wenn er mag, schließt Ihr Spielpartner die Augen. Sie können beispielsweise Erinnerungen zur Natur wachrütteln, indem Sie Fundstücke aus dem Wald mitbringen, etwa Kiefernzapfen, Blätter, Steine, Holz und Moos. Oder aber Sie lassen zum Beispiel Steine und Holzstücke vergleichen. Was ist härter, was weicher?
    • Riechen: Geben Sie Ihrem Angehörigen zum Beispiel ein wohlduftendes Stück Seife oder ein frisches Lavendelkissen.
  • Wortfindung trainieren: Menschen mit Demenz sind oftmals auf der Suche nach bestimmten Wörtern.
  • Erinnerungen wachrufen: Auch vertraute Bilder von früher oder Gegenstände des Alltags können Assoziationen wecken. Oder Sie spielen „Lieder erraten“. Für diese Übungsidee braucht es einen Bezug aus der Vergangenheit, auf die Ihr Gegenüber zurückgreifen kann. Spielen Sie ein bekanntes Lied von früher ab und lassen Sie den Interpreten und/oder den Liedtitel erraten.
  • Konzentration fördern: Puzzles oder Memory-Spiele, beides im größeren Format, fordern und fördern die Konzentrationsleistung.
  • Händegymnastik: Wenn wir Finger und Hände durch Gymnastik bewegen, wirkt sich das positiv auf unsere kognitiven Leistungen aus. Händegymnastik erfordert die sogenannte Auge-Hand-Koordination, die sich mit etwas Übung verbessern lässt. Mit der rechten Hand werden nacheinander alle Finger der linken Hand einzeln von unten nach oben ausgestrichen und an der jeweiligen Fingerkuppe sanft nach oben gezogen. Begonnen wird am Daumen. Die Finger beider Hände spielen auf dem Tisch auf einem imaginären Klavier. Variation: Die Hände werden vom Tisch gehoben und die Finger spielen in der Luft Klavier.

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