Geistig fit zu bleiben, ist ein Ziel vieler Menschen, insbesondere im Hinblick auf das Älterwerden. Die Angst vor Demenz ist weit verbreitet, aber die gute Nachricht ist: Unser Gehirn ist trainierbar. "Wer rastet, der rostet" - dieser Spruch gilt nicht nur für Muskeln, sondern auch fürs Gehirn. Informationen verschwinden zwar nicht, aber sie lassen sich schwerer abrufen, wenn wir sie lange nicht gebraucht haben. Altern aufhalten soll möglich sein. Obwohl Altern etwas Natürliches ist und uns alle betrifft, können wir die Geschwindigkeit des Alterns durchaus beeinflussen. Wir können unser Gehirn neu programmieren, das meinen zumindest einige Experten der Hirnforschung dieser Welt. Wenn Ihnen das gelingt, können Sie scheinbar ein erfolgreicherer, kreativerer und produktiverer Mensch werden - ganz ohne futuristischer Technologie oder neuer Medikamente.
Die Bedeutung eines aktiven Geistes
Geistig aktiv zu bleiben, ist einer der wichtigsten Schritte, um Ihr Gehirn jung zu halten. Unser Gehirn ist schlussendlich auch bloß ein Muskel - und Muskeln kann man trainieren. Mit wenigen Übungen kann es leistungsfähiger und widerstandsfähiger werden. Die Auswirkungen davon? Ihr Gedächtnis wird besser, sie reagieren schneller und können klarer denken - Sie können Altern aufhalten. Dinge, die Ihnen in allen möglichen Situationen helfen werden. Egal ob auf der Arbeit oder im Privatleben.
Herausforderungen annehmen
Probieren Sie neue Hobbys aus, lösen Sie Rätsel oder lernen Sie eine neue Sprache. Alles, was Ihr Gehirn herausfordert, hält es fit. Auch das Lesen von Büchern oder das Spielen von Denkspielen kann Wunder wirken. Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig neuen Herausforderungen stellen und Ihr Gehirn immer wieder auf Trab bringen. Besonders gern mag unser Gehirn alles, was es zum Um-die-Ecke-Denken bringt: Kreuzworträtsel, Sudoku, Schach oder Puzzles fördern Konzentration und logisches Denken. Auch eine neue Sprache zu lernen - oder eine alte aufzufrischen - hält das Oberstübchen fit.
Lebenslanges Lernen
Das Lernen neuer Dinge ist wie ein Fitnessstudio für Ihr Gehirn. Egal ob eine neue Sprache, ein Musikinstrument oder ein Hobby - jede neue Herausforderung hält Ihr Gehirn auf Trab und verbessert Ihre kognitiven Fähigkeiten. Probieren Sie zum Beispiel mal ein neues Rezept aus, lernen Sie Schach oder fangen Sie an, ein Instrument zu spielen. Diese Aktivitäten fördern die Neuroplastizität und helfen, Ihr Gehirn jung zu halten.
Schlaf: Die Grundlage für ein gesundes Gehirn
Schlaf ist unglaublich wichtig für Ihre Gehirngesundheit. Während Sie schlafen, hat Ihr Gehirn die Möglichkeit, sich zu regenerieren und Erinnerungen zu festigen. Versuchen Sie, jede Nacht mindestens 7-8 Stunden zu schlafen. Achten Sie darauf, eine entspannende Schlafroutine zu etablieren, z. B. durch das Lesen eines Buches oder das Hören beruhigender Musik. Vermeiden Sie Koffein und elektronische Geräte vor dem Schlafengehen, um besser einschlafen zu können.
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Bewegung: Ein Jungbrunnen fürs Gehirn
Regelmäßiger Sport ist ein wahrer Jungbrunnen fürs Gehirn. Wenn Sie sich regelmäßig bewegen, fördern Sie die Durchblutung und damit die Versorgung Ihres Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das kann helfen, geistig fit zu bleiben und das Risiko von Demenzerkrankungen zu senken. Ob Joggen, Schwimmen oder einfach nur ein Spaziergang - jede Art von Bewegung zählt! Wichtig ist, dass Sie etwas finden, das Ihnen Spaß macht und das Sie langfristig motiviert. Körperliche Aktivität ist unverzichtbar. Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen - jede Form der Bewegung verbessert die Durchblutung und damit auch die Gehirnfunktion. Schon regelmäßige Spaziergänge zeigen Wirkung. Laut Perlmutter braucht unser Gehirn nicht nur intellektuelle Stimulation, körperliche Betätigung ist mindestens genauso wichtig. Diese sollte vor allem täglich erfolgen. So verbessert man die Neuroplastizität und beugt Krankheiten wie Alzheimer vor - und ist als Bonus sogar noch allgemein glücklicher dank der ausgeschütteten Glückshormone. Optimal ist tatsächlich das Ausdauertraining. Joggen, Gewichte heben und Yoga haben sich hier als besonders gut erwiesen. Vor allem Yoga, da es das Gleichgewicht und die Koordination immens fördert. Nur ein wenig Sport jeden Tag - 20 Minuten reichen vollkommen aus - wird Ihrem Gehirn enorm zugutekommen.
Ernährung: Treibstoff für Ihr Gehirn
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist super wichtig, um Ihr Gehirn jung zu halten. Setzen Sie auf frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette wie die aus Nüssen und Fisch. Diese Nährstoffe versorgen Ihr Gehirn mit den notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen, die es braucht, um optimal zu funktionieren. Vermeiden Sie dagegen zu viel Zucker und verarbeitete Lebensmittel, die das Gehirn träge machen können. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. „Bis zu 30 Prozent der Kalorien, die wir aufnehmen, verbraucht das Gehirn“, so Eichler. Eine Mangelversorgung schwächt nicht nur das Immunsystem, sondern auch Denk- und Gedächtnisleistung. Studien zeigen, dass Menschen, die sich streng an die Mittelmeerdiät halten, seltener an Alzheimer erkranken als Menschen, die sich nicht an diese Diät halten.
Pausen: Zeit zum Auftanken
Regelmäßige Pausen sind essenziell, um Ihr Gehirn jung und fit zu halten. Gönnen Sie sich zwischendurch immer wieder kleine Auszeiten, um den Kopf frei zu bekommen. Das kann ein kurzer Spaziergang, eine Tasse Tee oder einfach ein paar Minuten Entspannung sein. Diese kurzen Unterbrechungen helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu steigern. Sie werden feststellen, dass Sie nach einer Pause oft kreativer und produktiver sind.
Soziale Kontakte: Balsam für die Seele und das Gehirn
Pflegen Sie soziale Kontakte, das ist super wichtig für Ihr Gehirn. Treffen Sie Freunde, Familie oder auch neue Leute. So bleiben Sie geistig aktiv und regen Ihren Verstand an. Durch Gespräche und gemeinsame Aktivitäten kommen Sie immer wieder auf neue Gedanken und Ideen. Auch wenn es manchmal einfacher scheint, sich zurückzuziehen, ist es besser, regelmäßig unter Leute zu gehen. Das stärkt nicht nur Ihr Gehirn, sondern macht auch einfach Spaß und hält Sie jung. Gespräche sind ebenfalls ein echter Fitness-Booster. Zuhören, verstehen und reagieren - das fordert das Gehirn auf vielfältige Weise. Ein aktives soziales Leben ist deshalb genauso wichtig wie Denksport. Soziale Interaktion hilft, Depressionen und Stress abzuwehren, die beide zu Gedächtnisverlust beitragen können. Suchen Sie nach Gelegenheiten, sich mit Angehörigen, Freunden und anderen Menschen zu treffen, besonders wenn Sie allein leben. Es gibt Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Hirnatrophie herstellen.
Stressmanagement: Schutzschild für Ihr Gehirn
Stress kann Ihr Gehirn belasten und es schneller altern lassen. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für Entspannung und mentale Erholung. Meditation, Yoga oder einfach ein Spaziergang im Park können Wunder wirken. Auch das Pflegen sozialer Kontakte und das Sprechen über Ihre Gefühle mit Freunden oder Familie helfen, Stress zu reduzieren. Finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert und machen Sie es zu einem festen Bestandteil Ihres Alltags. Selbstredend ist Stress schlecht für Ihren ganzen Körper. Doch leider unterschätzen immer noch viele Menschen, wie groß die Auswirkungen von Stress auf den Körper sein können. Er kann die Gesundheit Ihres Gehirns so enorm belasten, dass es Ihnen schwerfallen würde klar zu denken. Entzündungen sind das Ergebnis von zu viel Stress und die sind natürlich nicht gut für Ihr Gehirn. Zudem beeinträchtigt er Ihre Emotionen und Ihre allgemeine Stimmung. Deshalb ist es wichtig, über eigene Taktiken zur Stressbewältigung zu verfügen. Sollte ihre Überforderung chronisch werden kann dies übrigens schnell zu einem Burn-out führen, das sollten Sie bitte unbedingt vermeiden. Beruhigende Aktivitäten, die Sie entspannen, sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Es sollten allerdings entspannte Hobbys sein, Leistungssport beispielsweise hilft Ihnen nicht beim Stressabbau. Beliebt sind Meditieren, Malen, Gartenarbeit oder auch Tagebuch schreiben. Suchen Sie sich eine Freizeitbeschäftigung, mit der Sie einen kleinen Zen-Moment haben können.
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Gehirnjogging: Mehr als nur Rätsel
Wer rastet, der rostet - das gilt auch für das Gehirn. Werden Synapsen nicht benutzt, baut der Körper sie ab oder schwächt sie. Andersherum bleiben Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn erhalten, wenn sie häufig beansprucht werden - oder das Gehirn baut sie sogar aus, wenn neue Verbindungen sinnvoll erscheinen. Die Antwort auf die Frage „Was tun für geistige Fitness?“ lautet also ganz einfach: Neues lernen.
Musik
Musik beflügelt Körper und Geist. So sehr, dass sie im Rahmen der Therapie bei einer Vielzahl von psychischen Störungen und Nervenerkrankungen eingesetzt wird. Klar ist jedoch, dass Musik die Hirnnerven stimuliert, sowohl bei ungeborenen Föten als auch bei Kindern und Erwachsenen. Außerdem wirkt sie sich auf die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe wie Cortisol, Testosteron und Östrogen aus. Diese sogenannten Steroidhormone beeinflussen die Neuroplastizität und somit die Anpassungsfähigkeit des Gehirns.
Fremdsprachen
Wer eine neue Sprache lernt, nutzt eine Vielzahl umfangreicher Nervennetzwerke im Gehirn. Das fördert die Neuroplastizität und kann die Gehirnleistung verbessern - und zwar in jedem Alter.
Körperliches Training
Nehmen Sie Gehirnjogging wörtlich! Wer Sport treibt und aktiv lebt, tut auch etwas für seine geistige Fitness. Körperliche Aktivität begünstigt ein gesundes Gehirn. Regelmäßige Bewegung und Sport kann die Hirngesundheit fördern - und den Alterungsprozess verlangsamen: Menschen, die regelmäßig Sport treiben, haben ein geringeres Risiko für kognitive Einbußen als ihre unsportlichen Altersgenossen.
Natürliche Unterstützung
Natürliche Mittel wie Ginkgo-Extrakt können die Durchblutung verbessern und kognitive Fähigkeiten stärken.
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Mini-Veränderungen, große Wirkung
„Mini-Veränderungen machen viel aus“, sagt Christine Eichler.
Tipps aus der Praxis
- Bewegen Sie sich regelmäßig: Trainieren Sie mehrmals pro Woche für 30-60 Minuten.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf: Versuchen Sie, sieben bis acht aufeinanderfolgende Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen.
- Essen Sie eine mediterrane Ernährung: Bevorzugen Sie pflanzliche Lebensmittel, Vollkornprodukte, Fisch und gesunde Fette, wie z.B. Olivenöl.
- Bleiben Sie geistig aktiv: Lösen Sie Kreuzworträtsel oder Sudoku, lesen, spielen Karten oder setzen ein Puzzle zusammen.
- Bleiben Sie sozial engagiert: Suchen Sie nach Gelegenheiten, sich mit Angehörigen, Freunden und anderen Menschen zu treffen, besonders wenn Sie allein leben.
Weitere Aktivitäten für ein junges Gehirn
- Geocaching: Eine Kombination aus Bewegung und kognitiver Leistung, die die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit anregt.
- Origami: Die japanische Faltkunst, die das Gehirn beansprucht und die Feinmotorik fördert.
- Gärtnern: Eine komplexe Tätigkeit, die den Geist fit und den Körper agil hält.
- Zumba: Kurze Choreografien beanspruchen Ihr Gedächtnis und trainieren die Koordination.
- Qi Gong/Tai Chi: Vereint Konzentrationsübungen und die Führung der inneren Energie und des Atems.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Gehirn jung und fit zu halten. Indem Sie diese Tipps in Ihren Alltag integrieren, können Sie Ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern, Stress reduzieren und Ihre allgemeine Lebensqualität steigern. Denken Sie daran, dass es nie zu spät ist, damit anzufangen!