Ursachen und Symptome einer unzureichenden Blutversorgung des Gehirns

Eine unzureichende Blutversorgung des Gehirns kann schwerwiegende Folgen haben. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung, um ein umfassendes Verständnis zu ermöglichen.

Was bedeutet Durchblutungsstörung?

Eine Durchblutungsstörung liegt vor, wenn die Blutgefäße nicht mehr ausreichend durchlässig sind, um die notwendigen Blutmengen passieren zu lassen. Dadurch wird bei einer Arterie das umliegende Gewebe nicht mehr im genügenden Maß mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bei einer verschlossenen Vene können schädliche Stoffwechselprodukte nicht mehr vollständig aus den Zellen abtransportiert werden. Durchblutungsstörungen können zu Funktionseinschränkungen und zur Schädigung von Organen und Muskeln führen. Im schlimmsten Fall stirbt das vom Blutfluss abgeschnittene Körpergewebe ab.

Ursachen von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Durchblutungsstörungen entstehen meist durch Verengungen oder Blockaden in den Blutgefäßen. Häufige Ursachen sind:

  • Arteriosklerose (Arterienverkalkung): Durch Ablagerungen in den Schlagadern wird der Blutfluss zunehmend behindert.
  • Embolie: Ein Blutpfropfen (Embolus) setzt sich fest und behindert oder unterbindet den Blutfluss.
  • Gefäßentzündungen (Vaskulitis): Eine Vaskulitis kann durch Gefäßverletzungen oder die schädliche Einwirkung von Medikamenten entstehen. Manche Patienten leiden an Gefäßentzündung als Folge einer Autoimmunkrankheit.
  • Weitere Risikofaktoren: Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes, Bluthochdruck, unausgewogene Ernährung und zu hohe Cholesterinwerte erhöhen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Durchblutungsstörung.

Symptome einer unzureichenden Hirndurchblutung

Die Symptome einer Durchblutungsstörung können je nach betroffenem Bereich und Schweregrad der Beeinträchtigung variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass einige Menschen möglicherweise keine offensichtlichen Anzeichen haben, insbesondere in den frühen Stadien. Anfängliche Symptome einer Durchblutungsstörung werden häufig übersehen. Schließlich können auch völlig gesunde Menschen zum Beispiel phasenweise kalte Füße oder Hände haben. Wenn die Krankheitszeichen aber immer öfter auftreten, kann auch eine Durchblutungsstörung dahinterstecken. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Allgemeine Symptome:

  • Blasse Hautpartien
  • Verzögerte Wundheilung
  • Taubheitsgefühle
  • Kalte Gliedmaßen
  • Schmerzen
  • Kein fühlbarer Puls
  • Eingeschränkte Ausdauer beim Laufen

Spezifische Symptome bei Durchblutungsstörungen im Gehirn:

  • Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen
  • Lähmungserscheinungen (häufig einseitig)
  • Sprachstörungen (Probleme beim Sprechen oder Verstehen)
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Bewusstseinsveränderungen bis hin zur Ohnmacht

Es ist wichtig zu beachten, dass plötzliche Ohnmachtsanfälle dringend abgeklärt werden sollten, um häufiger auftretende harmlose Kreislaufprobleme von gefährlichen Herzrhythmusstörungen zu unterscheiden. Insbesondere Patienten mit unklarer Luftnot, Brustschmerzen oder bekannter Herzschwäche müssen nach einem Bewusstseinsverlust dringend untersucht werden.

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Diagnose von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung wird der Arzt die Art der Beschwerden abfragen und sich nach Vorerkrankungen erkundigen. Besonders relevant sind hier Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und Stoffwechselkrankheiten. Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende Beurteilung, die verschiedene diagnostische Methoden umfasst:

  • Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten nach Symptomen, Risikofaktoren und der Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht den Patienten, um Anzeichen einer Durchblutungsstörung festzustellen. Bei einer Durchblutungsstörung an den Extremitäten wird der Blutdruck auf beiden Körperhälften gemessen, um eventuelle Unterschiede zwischen der betroffenen und der gesunden Seite zu ermitteln. Bei Bedarf wird auch an Oberarm und Unterschenkel gemessen, um den Knöchel-Arm-Index (Dopplerindex) zu errechnen. Liegt der Knöchel-Arm-Index unterhalb von 0,9, liegt wahrscheinlich eine Durblutungsstörung im Bein vor.
  • Blutuntersuchungen: Im nächsten Schritt nimmt der Arzt meist Blut ab, um die Werte für Gerinnungsfaktoren, Enzyme, Cholesterin und Blutzucker zu kontrollieren.
  • Dopplersonografie (Ultraschall): Mittels Dopplersonografie (Ultraschall) beobachtet er Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses.
  • Oszillografie: Durch Oszillografie zeigt sich, ob die Druckunterschiede durch das Pumpen des Herzmuskels in den Adern noch ausreichend ausgeprägt sind.
  • Angiografie: Mittels Angiografie lassen sich die erkrankten Blutgefäße im Röntgenbild darstellen. Eine Engstelle (Stenose) kann dadurch klar verortet werden.
  • Belastungsmessung: Wenn möglich, ist auch eine Belastungsmessung hilfreich. Hier zeigt sich die Schwere der Erkrankung an der Strecke, die der Patient in einem bestimmten Tempo noch ohne Schmerzen laufen kann.
  • Bildgebende Verfahren (CT, MRT): Um die verschlossenen bzw. stenosierten Gefäße exakt beurteilen zu können, wird eine digitale Subtraktionsangiographie, bei der Kontrastmittel direkt in eine Hirnschlagader gegeben wird, veranlasst.

Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Akute Durchblutungsstörungen zählen zu den medizinischen Notfällen. Eine umgehende Behandlung ist daher dringend notwendig. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.

Akutbehandlung:

  • Thrombolyse: Durch die Verabreichung eines bestimmten Medikaments in die Blutbahn des Patienten, oder direkt in das betroffene Gefäß, kann sich die Verstopfung in dem Gefäß auflösen.
  • Thrombektomie: Handelt es sich um ein großes Blutgerinnsel, welches sich nicht über Thrombolyse auflösen lässt, kann der Blutpfropfen (sog. ‚Thrombus‘) bis zu 6 Stunden später auch mechanisch entfernt werden. Hierfür wird ein Instrument in die Vene eingeführt und der Thrombus kann hinausgezogen werden.
  • Operative Verfahren: Ein vorhandener Blutpfropf kann unter örtlicher Betäubung entfernt werden (Embolektomie). Bei der Gefäßdilatation wird ein verengtes Blutgefäß mit einem Ballonkatheter mechanisch gedehnt und häufig mit einer Stütze (Stent) offengehalten.

Langzeitbehandlung:

  • Medikamentöse Behandlung:
    • Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen oder, bei stärkeren Schmerzen, Opiate lindern die Beschwerden der Durchblutungsstörung.
    • Prostaglandine und Plasmaexpander wirken durchblutungsfördernd.
    • Thrombozythen-Aggregationshemmer verhindern die Verklumpung von Blutplättchen und verdünnen das Blut.
  • Anpassung des Lebensstils:
    • Bewegungstherapie: Leichte sportliche Bewegung verbessert die Sauerstoffversorgung des ganzen Körpers. Dazu zählen Spazierengehen, Schwimmen und Fahrradfahren. Körperliche Betätigung und gezielte Krankengymnastik regen den Organismus darüber hinaus zur Bildung von neuen Gefäßen an, die die Versorgung von schlecht durchbluteten Geweben teilweise übernehmen können.
    • Ernährung: Auf gesunde und ausgewogene Ernährung ist stärker zu achten als im bisherigen Leben. Erhöhte Blutfette können einen negativen Einfluss auf die Krankheit haben. Bei Erkrankungen des Fett- und Kohlehydratstoffwechsels oder Bluthochdruck sollten die Therapieanweisungen des Arztes streng befolgt werden.
    • Rauchstopp: Auf das Rauchen sollte man völlig verzichten, denn Nikotin und Zigarettenkondensat fördern Durchblutungsstörungen.
    • Gewichtsreduktion: Übergewicht sollte soweit wie möglich abgebaut werden.
  • Physiotherapie: Neben der oben erwähnten Krankengymnastik können auch Bäderkuren gegen mögliche Symptome einer Durchblutungsstörung helfen. Dazu zählen zum Beispiel Kohlesäurebäder und Warmwasserbehandlungen der Arme.

Was kann man selbst gegen Durchblutungsstörungen tun?

Sanfter Ausdauersport kann zur besseren Durchblutung der betroffenen Körperpartien beitragen. Empfohlen werden Radfahren, Schwimmen und Walking. Übergewicht sollte soweit wie möglich abgebaut werden. Auf das Rauchen sollte man völlig verzichten, denn Nikotin und Zigarettenkondensat fördern Durchblutungsstörungen. Auf gesunde und ausgewogene Ernährung ist stärker zu achten als im bisherigen Leben. Erhöhte Blutfette können einen negativen Einfluss auf die Krankheit haben. Bei Erkrankungen des Fett- und Kohlehydratstoffwechsels oder Bluthochdruck sollten die Therapieanweisungen des Arztes streng befolgt werden.

Homöopathie und Akupunktur bei Durchblutungsstörungen

Homöopathische Mittel werden bei Durchblutungsstörungen unterstützend angewendet, um den Körper als Ganzes zu stärken. Die Verordnungen des Homöopathen müssen immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um eventuell mögliche Kontraindikationen zu vermeiden.

Der Akupunktur wir eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Insofern könnte die Behandlung mit den feinen Nadeln einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer Durchblutungsstörung haben. Die fernöstliche Therapiemethode könnte eine Ergänzung zu den schulmedizinischen Behandlungsansetzen darstellen.

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Durchblutungsstörungen bei älteren Menschen

Ältere Menschen haben ein stark erhöhtes Risiko an Durchblutungsstörungen zu erkranken. Viele Krankheitsbilder in Zusammenhang mit einer Mangeldurchblutung der Extremitäten, wie offene Beine und Schaufensterkrankheit (PAVK) oder koronare Herzkrankheit, gelten als typische Altersleiden. Andere Erkrankungen, die im höheren Lebensalter verstärkt auftreten, fördern Durchblutungsstörungen. Dazu zählen insbesondere Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose. Eine Erkrankung ist im fortgeschrittenen Alter aber noch lange kein unausweichliches Schicksal. Durch eine gesunde Ernährung mit regelmäßiger sportlicher Bewegung lässt sich der Krankheitsverlauf meist positiv beeinflussen.

Durchblutungsstörungen in der Schwangerschaft

Bei Schwangeren kann es zu einer mangelhaften Durchblutung der Plazenta kommen. In schweren Fällen führt die Erkrankung zu einer unzureichenden Versorgung des ungeborenen Kindes. Deswegen achtet der behandelnde Arzt routinemäßig auf eine normale Funktion der Plazenta. Wie bei anderen Durchblutungsstörungen auch, gelten Diabetes und Bluthochdruck als Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen. Bei Schwangeren besteht zudem eine erhöhte Thrombosewahrscheinlichkeit. Das hängt mit dem veränderten Hormonhaushalt während der Schwangerschaft zusammen, der Blutgerinnung und Elastizität der Venen erheblich beeinflusst. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann die Thrombosegefahr verringern.

Kardiale Synkope: Schwindel und Ohnmacht durch Herzrhythmusstörungen

Kardiale Synkopen, also Ohnmachtsanfälle, die durch Herzerkrankungen ausgelöst werden, sind nicht nur unangenehm, sondern sogar lebensgefährlich. In manchen Fällen kann die Synkope auch das erste Zeichen einer Herzkrankheit sein. Um die verschiedenen Ursachen abzuklären, sind bestimmte Untersuchungen notwendig. Dazu gehören Diagnoseverfahren wie EKG, Langzeit-EKG, Blutdruckmessung, ein Herzultraschall und spezielle Blutuntersuchungen. In der Regel ist auch eine Herzkatheteruntersuchung und in Ausnahmefällen auch eine Kernspinuntersuchung des Herzens notwendig.

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