Gewürze für das Gehirn: Wirkung und Anwendung

Unser Gehirn ist ein Organ mit einem hohen Energiebedarf. Es verbraucht etwa 20 % der gesamten Körperenergie, selbst im Ruhezustand. Bestimmte Gewürze können dazu beitragen, diese Energie wieder aufzufüllen und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Daher ist es ratsam, die Ernährung durch gezielte Verfeinerung mit Gewürzen zu ergänzen.

Was sind Gewürze?

Gewürze sind meist getrocknete Pflanzenteile wie Blüten, Früchte, Knospen, Samen, Rinden, Wurzeln, Wurzelstöcke oder Zwiebeln. Sie zeichnen sich durch ihre intensiven Farben, den Duft ätherischer Öle und ihren charakteristischen Geschmack aus.

Die positive Wirkung von Gewürzen auf das Gehirn

Gewürze haben eine antioxidative Wirkung und können somit zum Anti-Aging beitragen und die Nervenzellen schützen. Sie sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, da sie dem Essen einen guten Geschmack verleihen und helfen, Salz zu sparen.

Phenolische Verbindungen in Gewürzen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so das Gehirn vor schädlichen Stoffen schützen. Sie können sensorische, motorische und kognitive Fähigkeiten verbessern und positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So können sie Blutfette, Insulin und Blutdruck günstig beeinflussen, das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess verlangsamen. Sie können auch Stressreaktionen im Körper abfangen. Beim Kauf sollte auf Bio-Qualität geachtet werden, um sicherzustellen, dass die Gewürze auf Schwermetalle geprüft wurden und ohne Titandioxid auskommen.

Gewürze können Emotionen auslösen, die Verwertung des Speisebreis verbessern, die Aufnahme von Mikronährstoffen fördern, die zur Produktion von Hirnbotenstoffen benötigt werden, und das Darmimmunsystem und die Darmflora stärken.

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Besonders empfehlenswert sind Chili, Gewürznelke, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Pfeffer, Safran und Zimt. Kräuter wie frische oder getrocknete Blätter, Blüten, Sprossen bzw. der Stängel einer Pflanze können großzügiger eingesetzt werden als Gewürze.

Heilpflanzen und ihre Wirkung auf das Gehirn

Heilpflanzen wie Ashwagandha, Brahmi, Gotu Kola oder Rosmarin können helfen, das Gedächtnis zu fördern und vor neurodegenerativen Erkrankungen des Gehirns zu schützen. Diese Kräuter werden in der wissenschaftlichen Medizin als Adaptogene oder Nootropika bezeichnet und können eine schonende Möglichkeit sein, Gehirn und Gedächtnis nachhaltig zu fördern.

Gehirn und Gedächtnis: Eine kurze Einführung

Gehirn und Gedächtnis werden oft synonym verwendet, aber das ist nicht korrekt. Das Gehirn ist das Organ, das aus Millionen von Gehirnzellen besteht und Teil des zentralen Nervensystems (ZNS) ist. Das Gedächtnis ist die Fähigkeit, Informationen zu speichern und wieder abzurufen. Es wird grob zwischen dem Kurzzeit- und dem Langzeitgedächtnis unterschieden, die sich wiederum in bestimmte Teilbereiche untergliedert werden können.

Jede Information wird in einer Nervenzelle (Neuron) gespeichert. Die Verbindungsstellen zwischen zwei Nervenzellen nennt man Synapsen. Ein Mensch hat mehr als 80 Milliarden Neuronen und mehr als 100 Billionen Synapsen.

Jeder Sinneseindruck wird zunächst im Ultrakurzzeitgedächtnis wahrgenommen. Ist die Information relevant, wird sie ins Kurzzeitgedächtnis übertragen. Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

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  • Interesse: Bei Langeweile ist man weniger konzentriert, bei spannenden Dingen hochkonzentriert.
  • Stress: Stress kann die Konzentration beeinträchtigen.
  • Schlaf: Ausgeruhtheit fördert die Konzentration.
  • Umwelteinflüsse: Licht, Geräusche, Gerüche und Strahlung können die Konzentration beeinflussen.
  • Ernährung: Eine gute Ernährung erhält und stärkt die Nervenfasern. Mangelhafte Ernährung oder übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum können Nervenzellen beschädigen.

Weitere Faktoren, die die Gedächtnisleistung beeinflussen, sind die Reaktionszeit, die Entscheidungsfähigkeit, die Fähigkeit, neue Neuronen zu bilden und alte zu erhalten, sowie das Vorhandensein von Krankheiten.

Anwendungsspektrum und Grenzen von Heilkräutern

Einige Heilpflanzen wie Ashwagandha, Brahmi, Johanniskraut, Rosmarin oder Tulsi können einen positiven Effekt auf unser Gehirn und die Gedächtnisleistung haben. Die Art des Effekts hängt von den Wirkstoffen und der Darreichungsform ab.

Die Naturheilkunde kennt etwa 50 wichtige Heilpflanzen, die auf unterschiedliche Art und Weise auf das Gehirn einwirken können. Darüber hinaus gibt es Kräuterzubereitungen, die einen protektiven Effekt haben und das Auftreten von degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer herauszögern können. Heilpflanzen, die auf das Gehirn einwirken oder einen Einfluss auf das Gedächtnis haben, können in folgende Gruppen eingeteilt werden:

  • Linderung von Erschöpfungszuständen und Stress
  • Linderung von Angst
  • Linderung von Schlafstörungen
  • Linderung von seelischen Belastungen und Depressionen
  • Förderung der Konzentration
  • Förderung der Durchblutung
  • Einfluss auf das Nervensystem bzw. auf Nervenbahnen

Heilpflanzen können helfen, Symptome zu lindern und den Organismus und das Gehirn belastbarer zu machen. Es muss aber immer erst die Ursache selbst gefunden und wenn möglich abgestellt werden. Heilpflanzen, die zu einer Verbesserung der Belastungsleistung führen können, sind:

  • Ashwagandha
  • Taigawurzel
  • Zitronenmelisse

Heilpflanzen können bestimmte Erkrankungen wie Alzheimer, schwere Depressionen oder Hirnschäden nicht therapieren, aber das Risiko vor neurodegenerativen Erkrankungen reduzieren. Eine Therapie mit solchen Heilpflanzen sollte immer mit einem Arzt besprochen werden, insbesondere bei Einnahme von Medikamenten, da Wechselwirkungen möglich sind.

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Wichtige Heilpflanzen zur Förderung des Gedächtnisses

  • Ashwagandha: Wirkt entzündungshemmend, angstlösend, stressmildernd und schlaffördernd. Es wird vor allem als Adaptogen verwendet, um akuten und chronischen Stress zu mildern. Ashwagandha kann bei Angststörungen, Erschöpfungszuständen, chronischem Stress und Schlafbeschwerden eingesetzt werden.
  • Brahmi: Kann kognitive Fähigkeiten verbessern und Abbauprozesse im Gehirn verlangsamen. Brahmiextrakte können zukünftig sogar einen mögliche alternative und begleitenden Therapieansatz bei Parkinson darstellen. Brahmi wird heute u.a. wie folgt verwendet:zur kognitiven Leistungssteigerung, Vergesslichkeit, Panikattacken und weitere leichtere Angststörungen, Altersdemenz und nachlassende Gedächtnisleistung.
  • Gotu Kola: Extrakte der Pflanze sind scheinbar imstande Konzentrationsstörungen zu lindern und Angstzustände zu verringern. Gotu Kola gilt als wundheilungsfördernd und entzündungshemmend. Vielmehr wird die Pflanze dort seit vielen Jahren als Mittel zur Förderung der Gedächtnisleistung, gegen Angststörungen und gegen Konzentrationsstörungen verwendet.
  • Rosmarin: Rosmarin einen signifikanten Einfluss auf unser Gehirn ausübt, da sich die Gedächtnisleistung deutlich verbesserte und Angsteindrücke abna…

Weitere Gewürze und ihre Wirkung auf das Gehirn

Viele Gewürze haben eine positive Wirkung auf die Gehirnzellen und deren Leistung.

  • Apigenin: Dieser Pflanzenstoff, der in Kräutern zu finden ist, kann Alzheimer und Demenz vorbeugen und die Bildung neuer Gehirnzellen fördern.
  • Zimt: Reguliert den Blutzuckerspiegel, wirkt entzündungshemmend, erhöht die Erinnerungsfähigkeit und Konzentration. Allein der Geruch von Zimt wirkt sich positiv auf die Gehirnleistung aus.
  • Sellerie: Fördert die Bildung neuer Gehirnzellen und erhöht die Gedächtnisleistung und Konzentration.
  • Knoblauch: Verbessert den Blutfluss im Gehirn und erhöht dessen Leistungsfähigkeit.
  • Thymian: Enthält viel Docosahexaensäure (DHA) und weitere Omega-3-Fettsäuren.
  • Pfefferminze: Allein der Duft reicht aus, um die Konzentration, Aufmerksamkeit sowie das Gedächtnisvermögen zu steigern.
  • Basilikum: Wirkt entzündungshemmend, beugt Unverträglichkeiten, Darmbeschwerden sowie Allergien vor, kann Lebensmittelvergiftungen verhindern beziehungsweise lindern und wirkt gegen Stress.
  • Ingwer: Erfreut sich besonders im Tee mittlerweile großer Beliebtheit in Deutschland, gehört in vielen anderen Kulturen aber schon lange fest auf den Speiseplan.
  • Gewürznelken: Wirken stressmindernd, verbessern die allgemeine Leistungsfähigkeit der Gehirnzellen und fördern die Giftstoffausschwemmung.
  • Pfeffer: Fördert die Ausschüttung von Beta-Endorphin, einem Stresslöser, im Gehirn.
  • Salbei: Verbessert die Merkfähigkeit.
  • Petersilie: Wirkt aktiv gegen Entzündungen im Gehirn.
  • Kurkuma: Fördert die völlig neue Bildung von Zellen im Gehirn, wirkt entzündungshemmend, beschleunigt die Regeneration nach Schlaganfällen, verbessert die Leberfunktion, wirkt Darmerkrankungen entgegen, beugt Herzinfarkten vor und soll vor Krebs schützen.

Gehirndoping mit Gewürzen: Tipps und Tricks

Gewürze können Gehirnfunktionen so gut beeinflussen wie Medikamente - nebenwirkungsfrei. Daher gewinnen Gewürze gerade Aufmerksamkeit in der Alzheimer- und Depressionsforschung, bei Analysen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und im Zusammenhang mit Gedächtnis und Lernen.

  • Rosmarin: Der Duft von Rosmarin kann Stresshormone reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit steigern.
  • Zimt: Eine Prise Zimt über den Cappuccino oder ins Müsli gestreut, kann bei Gedächtnis- und Lernschwächen helfen.
  • Koriandersamen: Angstlösende Koriandersamen können geröstet und mit schwarzem Pfeffer gemischt werden.
  • Pfeffer: Stärkt das Gedächtnis, schützt die Nervenzellen und hellt die Stimmung auf.
  • Currypulver: Enthält Kurkuma und andere Gehirn-Booster wie Bockshornklee, Kreuzkümmel, Koriander und Pfeffer.

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