Die faszinierende Anatomie des Vogelspinnengehirns

Einführung in die Welt der Spinnentiere

Tauche ein in die faszinierende Welt der Spinnentiere, einer vielgestaltigen Gruppe von Arthropoden. Spinnentiere dürften dir bekannt sein, und du assoziierst sie vielleicht mit einigen ihrer berühmtesten Vertreter wie Spinnen, Skorpione und Zecken. Das Arthropodenstamm, eine der größten und vielfältigsten Tiergruppen auf unserem Planeten, beherbergt eine einzigartige Untergruppe, die Spinnentiere (Arachnida). Spinnentiere sind eine Klasse von Gliederfüßern, die mehr als 100.000 Arten umfasst. Die Klasse der Spinnentiere ist in mehrere Ordnungen unterteilt. Jede dieser Ordnungen umfasst bestimmte Arten von Spinnentieren.

Erkennungsmerkmale und zoologische Bedeutung

Spinnentiere sind an ihren acht Beinen leicht zu erkennen. Dies unterscheidet sie von anderen Gliederfüßern wie Insekten, die sechs Beine haben. Aber das ist nur ein Kennzeichen. Milben und Zecken, die zur Ordnung Acari gehören, sind vielleicht die vielfältigsten Spinnentiere. Die Zoologie, als wissenschaftliche Untersuchung von Tierarten, nutzt die Spinnentiere als ein Schlüsselelement zur Untersuchung der Vielfalt und Anpassungsfähigkeit in der tierischen Welt. Es gibt viele faszinierende Beispiele für Spinnentiere, die in der zoologischen Forschung wichtig sind. Seidenspinnen (Araneidae): Diese Spinnenart ist bekannt für ihre komplexen Netze und die Verwendung von Seidenfäden. Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) ist ein besonderes Beispiel für die Anwendung von Spinnentieren in der zoologischen Forschung. Spinnentiere sind weit verbreitet und nehmen wichtige Rollen in Ökosystemen ein.

Anatomie und Biologie der Spinnentiere

Die Spinnentiere sind für ihre besondere Anatomie und vielfältige Biologie bekannt. Der Körper der Spinnentiere besteht aus zwei Hauptabschnitten - dem Prosoma (Vorderkörper) und dem Opisthosoma (Hinterkörper). Dazu gehören auch acht Laufbeine, zwei Cheliceren (Krummzangen) und häufig auch zwei Pedipalpen (Taster). Pedipalpen: Diese werden für eine Vielzahl von Funktionen genutzt, abhängig von der spezifischen Art. Die Spinnwarzen sind kleine Drüsen am Ende des Hinterleibs, aus denen Spinnenseide hergestellt wird. Die Gewöhnliche Radnetzspinne (Araneus diadematus) ist ein gutes Beispiel für die ausgeklügelte Nutzung der Spinnwarzen.

Das Nervensystem der Spinnentiere

Das Nervensystem der Spinnentiere ist im Vergleich zu anderen Arthropoden recht komplex. Es besteht aus einem Gehirn, das mit zwei Nervensträngen verbunden ist, die sich entlang des Körpers hinunter erstrecken und ein Nervennetzwerk bilden. Interessant ist, dass die Masse des Nervengewebes bei Spinnentieren proportional zu ihrer Größe größer ist als bei den meisten anderen Gliederfüßern. Spinnentiere haben eine bemerkenswerte Fähigkeit zur sensorischen Erkennung. Viele Arten können Vibrationen, Luftdruckschwankungen und Pheromone wahrnehmen. Spinnentiere sind überall auf der Welt zu finden und besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen, von Wüsten bis hin zu alpinen Umgebungen. Ihre Diäten sind ebenso vielfältig und reflektieren ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umgebungsbedingungen. Auf der Ernährungsseite sind Spinnentiere hauptsächlich räuberisch, obwohl einige arter auch Aasfresser oder Pflanzenfresser sind. Die Chile-Vogelspinne (Grammostola rosea) ist ein Beispiel für eine Spinnentierart, die sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln ernährt. Sie jagt nicht nur Insekten, sondern kann auch kleine Säugetiere und Reptilien fangen.

Überlebensstrategien und Fortpflanzung

Spinnentiere sind erstaunliche Überlebenskünstler. Durch eine Kombination von körperlicher Anpassungsfähigkeit und außergewöhnlichen Überlebensstrategien können sie sich erfolgreich in verschiedensten Umgebungen etablieren und behaupten. Spinnentiere haben viele natürliche Feinde. Dazu gehören andere Arten von Spinnentieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Säugetieren. Um sich vor diesen Feinden zu schützen und zu überleben, haben Spinnentiere einige bemerkenswerte Überlebensstrategien entwickelt. Tarnung: Viele Spinnentiere nutzen Tarnung, um sich vor ihren Feinden zu verstecken. Werfen von Haaren: Manche Vogelspinnen können zur Verteidigung Brennhaare abwerfen. Feigning Death: Einige Spinnentiere, wie bestimmte spinnen- und skorpionarten, nutzen die sogenannte Totstellreflex-Strategie. Die Tarantel (Theraphosidae) ist ein gutes Beispiel für die Anwendung dieser überlebensstrategie. Wärend eines Angriffs wirft sie “Brennhaare” auf ihren Angreifer und verteidigt sich so wirksam. Ausgeklügelte Paarungsrituale: Viele Spinnentiere haben komplizierte Paarungsrituale entwickelt, um die Aufmerksamkeit potentieller Partner zu erregen und Konkurrenten abzuwehren. Geschlechtsdimorphismus: Bei vielen Spinnentierarten gibt es signifikante Unterschiede in Größe, Form und Farbe zwischen Männchen und Weibchen. Geschlechtsdimorphismus bezeichnet die Unterschiede in physischen Merkmalen zwischen männlichen und weiblichen Tieren derselben Art. Einige Spinnentiere wie die Roten Samtmilben (Trombidiidae) zeigen bemerkenswerte Anpassungen im Lebenszyklus und wechseln zwischen parasitischem und freilebendem Zustand. Die Schwarze Witwe (Latrodectus mactans) ist bekannt für ihr ungewöhnliches Fortpflanzungsverhalten. Nach der Paarung kann das Weibchen das Männchen fressen - ein Phänomen, das als sexueller Kannibalismus bekannt ist.

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Anatomie von Webspinnen (Araneae)

Diese Seite gibt eine kurze Einführung in die Anatomie von Webspinnen (Araneae). Der Körper von Webspinnen ist im Wesentlichen zweigeteilt. Der vordere Teil heißt Prosoma (auch: Cephalothorax). Er trägt die Chelizeren, Pedipalpen, alle Laufbeine, die Augen und die Mundöffnung. Die Platte an der Unterseite des Prosomas heißt Sternum, die an der Oberseite Carapax. Eine zentrale Furche auf dem Carapax heißt Fovea; dies ist der Muskelansatz für den Saugmagen. Die Form der Fovea oder ihre Sichtbarkeit kann in einigen Fällen wichtig für die Bestimmung der Art sein. Der hintere Körperteil heißt Opisthosoma (auch: Abdomen). Er ist über eine dünne Verbindung, den Petiolus (auch Pedicellus oder Pedicel genannt), mit dem Prosoma verbunden. Das Opisthosoma trägt die Buchlungen, ggf. Die Oberseite des Opisthosoma ist bei manchen Spinnenarten (vor allem bei Männchen) durch eine sklerotisierte Platte, dem Skutum, verstärkt. Dieses beginnt am Vorderrand des Opisthosomas und kann mehr oder weniger weit nach hinten reichen. Die meisten Webspinnen haben 8 Augen. Einige Familien haben nur 6 Augen (einige höhlenbewohnende Arten sogar gar keine). Sie sind in der vorderen Hälfte des Prosomas angesiedelt. Die Chelizeren (auch: Cheliceren) sind zweigegliedert, in das körpernahe Basisteil und die körperferne Giftklaue. Diese ist beweglich und in Ruhestellung eingeklappt. Viele Arten haben an den Außenflanken der Chelizeren Stridulationsrillen. Durch Reiben mit dem Pedipalpus können somit aktustische Signale erzeugt werden. Die artspezifische Ausprägung dieser Rillen kann ein Bestimmungsmerkmal sein. Die so erzeugten akustischen Signale können interspezifischen Zwecken (z. B. Räubern drohen) oder intraspezifischen Zwecken (Balz) dienen (Líznarová et al. Die Pedipalpen sind beim Weibchen Tast- und Geschmacksorgane und werden zum Manipulieren der Beute beim Fressen verwendet. Bei Männchen sind sie zusätzlich zu Begattungsorganen umgewandelt. Die Pedipalpen bestehen aus folgenden Gliedern (in Reihenfolge vom Körper weg): Coxa (auch Maxillae), Trochanter, Femur, Patella, Tibia, Tarsus. Webspinnen haben 4 Laufbeinpaare. Diese entspringen dem Prosoma. Die Beinglieder werden folgendermaßen bezeichnet (in Reihenfolge vom Körper weg): Coxa (Hüfte), Trochanter (Schenkelring), Femur (Oberschenkel), Patella (Kniescheibe), Tibia (Schienbein), Metatarsus (Mittelfuß) und Tarsus (Fuß). Die Beinglieder sind mit weichen Gelenkhäuten (Pleura) verbunden. Die dorsale Tibienbestachelung ist vor allem bei der Familie Linyphiidae ein für die Bestimmung relevantes Merkmal. Die Position des Trichobothriums auf dem Metatarsus Ⅰ (Tm Ⅰ) ist ein häufig verwendetes Bestimmungsmerkmal. Es wird das Verhältnis der Längen vom Gelenk zwischen Tibia und Metatarsus nach distal gemessen. Dabei wird der Quotient aus Abstand des Trichobothriums (a) geteilt durch die Gesamtlänge des Metatarsus (b) berechnet. Als Ergebnis resultiert ein dezimaler Bruch ohne Einheit, welcher typischerweise mit 2 Dezimalstellen angegeben wird. Bei den meisten Spinnen sind die beiden vorderen Beinpaare nach vorn und die beiden hinteren nach hinten gerichtet; hier spricht man von der prograden Position. Für Krabbenspinnen, Laufspinnen und den meisten Riesenkrabbenspinnen (ausgerechnet bei der einzigen bei uns heimischen, der Grünen Huschspinne nicht) ist die laterigrade Beinposition charakteristisch, also zur Seite gerichtete Beine. Am hinteren Ende des Opisthosomas befinden sich die Spinnwarzen. Im Laufe der Evolution bildeten sich die Spinnwarzen aus weiteren Gliedmaßen. Meistens sind 2 oder 3 Paare von Spinnwarzen erhalten geblieben, mit 2 bis 3 Segmenten. Der Vorderleib enthält das Zentralnervensystem, das sich in Ober- und Unterschlundganglion gliedert, den Saugmagen und die Giftdrüsen. Der Saugmagen ist über Muskeln mit der Oberseite des Prosomas an der Fovea verbunden. Die Giftdrüsen münden über die Chelizeren in den Spitzen der Giftklauen. Der Hinterleib enthält das Herz (unterhalb des Herzflecks), den Darm, die Buchlungen, ggf.

Das Gehirn der Vogelspinne im Detail

Das Nervensystem von Spinnen besteht aus dem Gehirn und der Brustganglienmasse. Faszinierend ist, dass Spinnen im Verhältnis zur Körpergröße ein sehr großes Gehirn besitzen. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass, kleinere Spinnenarten im Schnitt über größere Gehirne verfügen. Das liegt daran, dass einige Spinnen ihr zentrales Nervensystem auf den ganzen Körper ausgebreitet haben - das heißt, dass Hirnmasse oder zusätzliche Nervenzellen im ganzen Körper zu finden sind.

Sinnesorgane und Wahrnehmung

Spinnen verfügen über sechs bis acht Augen. Allerdings ist der Sehsinn eher weniger stark ausgeprägt. Sie können vor allem zwischen hell und dunkel unterscheiden. Das liegt in erster Linie daran, dass die meisten Spinnen nachtaktiv sind. Einige wenige wie beispielsweise die Springspinne erkennen auch Formen und Umrisse. Der Geruchssinn sitzt an den Beinen. Die Tarsalorgane, kleine Einstülpungen an den Beinen, sind die „Nase“ der Spinne. Primäres Ziel dieses Sinnesorganes ist es, einen passenden Geschlechtspartner zu „erriechen“. Spinnen besitzen keine Ohren im klassischen Sinn. Allerdings können Sie Luftschwingungen wahrnehmen. Das funktioniert auf ähnliche Art und Weise wie beim menschlichen Ohr. Spinnen nehmen also die Schwingungen des Klanges wahr. Der Tastsinn ist für Spinnen der wichtigste Sinn. Feine Härchen an den Beinen (Tasthaare) sorgen dafür, dass sie die feinsten Erschütterungen und Schwingungen wahrnehmen können. Auch am Kiefer verfügen Spinnen über Tasthaare, diese heißen Trichobothrien.

Wachstum und Fortpflanzung

Auch Spinnen wachsen in ihrem Leben. Das passiert allerdings schrittweise, da ihr festes Außenskelett nicht wie die menschliche Haut mitwächst. Spinnen wachsen also nur per Häutung. Dabei gewinnen sie mit jeder Häutung etwa ein Fünftel ihrer Körpergröße dazu. Je nach Spinnenart häuten die Tiere sich zwischen fünf und zehn Mal in ihrem Leben. Der Prozess ist für sie nicht ganz ungefährlich, während der Häutung sind Spinnen ihren Fressfeinden nämlich schutzlos ausgeliefert. Spinnenmännchen und Weibchen gehen keine Partnerschaft fürs Leben ein. Sobald das Männchen paarungswillig ist, begibt es sich auf die Suche nach einer passenden Partnerin. Je nach Spinnenart kann das ganz unterschiedlich aussehen. Bei der Kreuzspinne zum Beispiel spannt das Männchen einen Faden zum Netz des Weibchens. Ist Letzteres Paarungsbereit, betritt es diesen Verbindungsfaden. Die Fortpflanzung bei Spinnen ist für das Männchen nicht immer ganz ungefährlich. Weibliche Spinnen sind oft Kannibalen, die das Männchen nach der Paarung oder sogar währenddessen auffressen. Nach dem Geschlechtsakt schwillt der Hinterleib des Weibchens an. Darin befinden sich hunderte Eier, die dann in einen gesponnenen Kokon an sicherer Stelle verwahrt werden. Nach ein paar Tagen schlüpfen die ersten kleinen Spinnen.

Die faszinierende Welt der Spinnennetze

Das Markenzeichen von Spinnen ist das Spinnennetz. Je nach Art kann es ganz unterschiedlich aussehen. Raumnetze: Die hängen meist in Zimmerecken und stören beim Hausputz. Trichternetze oder Fangschläuche: Diese Netze einiger Spinnenarten sind trichterförmig oder schlauchartig aufgebaut. Durch die Form und die sehr engen Maschen kann Beute daraus kaum entkommen. Baldachinnetze: Wie kleine Pavillons spannen sich die Netze über Grashalme und sind vor allem auf Wiesen anzutreffen. Radnetze: Die klassische Form des Spinnennetzes ist groß und symmetrisch gearbeitet. Ihre Netze und ganz besonders das Radnetz sind perfekt an das Leben der Spinnen angepasst. Die Spinne baut ihre Netze sehr durchdacht. Jeder einzelne Faden hat seine Funktion. Zunächst werden Hilfs- und Stabilisierungsfäden gespannt, die sich in der Mitte treffen. Dort werden die Fäden in der Mitte fest miteinander verknüpft. Danach ziehen Spinnen die weiteren, kreisrund um das Zentrum angelegten Spinnfäden.

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Ökologische Bedeutung und Schutz

Spinnen sind ein entscheidender Baustein in unseren Ökosystemen. Obwohl Du sie vielleicht manchmal gruselig findest, haben sie einen sehr hohen ökologischen Wert. Spinnen haben in der Natur eine wichtige Rolle, die wir Menschen respektieren sollten. In Deutschland stehen Spinnen zusammen mit anderen wildlebenden Tieren unter besonderem Schutz. Auch einige Spinnenarten stehen auf der weltweiten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Derzeit zählen dazu rund 20 Spinnenarten. Ein Beispiel ist die Mexikanische Rotbein-Vogelspinne. Diese Art ist bedroht, da der Mensch viele Exemplare eingefangen hat, um sie im Tierhandel zu verkaufen. Artenschutz ist speziell in solchen Fällen ein wichtiger Baustein, um die Art zu erhalten. Halte bedrohte Spinnenarten nicht als Haustiere in Terrarien, denn das kann ihren natürlichen Lebensraum nicht ersetzen. Gerade wildlebende Tiere sind Freigänger und verkümmern, da Du ihren natürlicher Lebensraum nicht adäquat nachbauen kannst. Sei kritisch, wenn Dir seltene Spinnenarten zum Verkauf angeboten werden - oftmals wurden diese Tiere illegal eingefangen. Weil sie empfindliche Tiere sind und viele darüber hinaus zu den geschützten Arten gehören, ist der Handel mit Spinnen im Tiermarkt von DeineTierwelt verboten. Wir vertreten die Ansicht: Wildtiere sind keine Haustiere.

Die Grammostola rosea: Ein Fallbeispiel

Die Grammostola rosea, auch bekannt als Chilenische Rosahaar-Tarantel, ist eine bemerkenswerte Art, die für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und ihre bedeutende Rolle in ihrem Ökosystem bekannt ist. Sie ist hauptsächlich in den trockenen Wüsten- und Halbwüstengebieten Chiles beheimatet und bevorzugt trockene, felsige und sandige Landschaften mit wenig Vegetation. Sie ist bekannt dafür, dass sie sich in selbstgegrabenen oder von anderen Tieren übernommenen Höhlen versteckt, um sich vor den extremen Temperaturen und Fressfeinden zu schützen. Als bodenbewohnende Räuberin spielt die Grammostola rosea eine entscheidende Rolle in ihrem Ökosystem. Sie hilft bei der Kontrolle von Schädlingspopulationen, indem sie Insekten, kleine Nagetiere und Reptilien frisst. Außerdem dient sie als Nahrungsquelle für größere Raubtiere, was sie zu einem wichtigen Bestandteil der Nahrungskette macht.

Morphologie und Anatomie der Grammostola rosea

Die Grammostola rosea ist eine mittelgroße bis große Spinne, mit ausgewachsenen Weibchen, die eine Körperlänge von etwa 7,5 cm erreichen können. Männchen sind generell etwas kleiner und schlanker. Sie weist eine charakteristische rosa bis rotbraune Färbung auf, was ihr den umgangssprachlichen Namen „Rosahaar“ eingebracht hat. Ihr Körper ist in zwei Hauptteile gegliedert: den Vorderkörper (Prosoma oder Cephalothorax) und den Hinterleib (Opisthosoma oder Abdomen). An der Vorderseite des Prosomas befinden sich die Augen, Mundwerkzeuge und Beine. Sie besitzt acht Beine, die für die Fortbewegung und das Erspüren ihrer Umgebung verwendet werden. An den Enden ihrer Beine befinden sich Haken und Haftpolster, die es ihr ermöglichen, auf glatten Oberflächen zu klettern. Außerdem verfügt sie über zwei Pedipalpen, tasterartige Anhänge, die bei der Nahrungsaufnahme helfen und bei Männchen zur Fortpflanzung genutzt werden. Das Nervensystem besteht aus einem Gehirn und einer Reihe von Nervensträngen, die sich durch den Körper erstrecken. Dabei sind besonders die Tasthaare hervorzuheben, die äußerst empfindlich auf Berührungen und Vibrationen reagieren und der Spinne so dabei helfen, ihre Umgebung wahrzunehmen.

Das Verhalten der Grammostola rosea

Die Grammostola rosea ist für ihre ruhige und eher träge Natur bekannt. Diese Spinne ist überwiegend nachtaktiv, verbringt den Großteil des Tages in ihrem Versteck und wird erst in den Abendstunden aktiv, wenn sie auf Nahrungssuche geht. Sie ist bodenbewohnend und grabt oft tiefe Höhlen oder nutzt natürliche Unterschlüpfe als Rückzugsorte. Trotz ihrer eher ruhigen Natur kann sie bei Bedrohung auch aggressive Verhaltensweisen zeigen, wie das Aufstellen ihrer Vorderbeine und das Aufplatzen ihrer Körperhaare. Die Kommunikation bei der Grammostola rosea erfolgt hauptsächlich über taktile und chemische Signale. Sie besitzt ein hochentwickeltes Sinnessystem, bestehend aus empfindlichen Haaren auf ihrem Körper, die Vibrationen und Druckänderungen in der Umgebung wahrnehmen können. Dies ermöglicht ihr, Beute, Feinde oder potenzielle Partner zu erkennen.

Das Gehirn der Vogelspinne und die Wahrnehmung des Halters

Selbstverständlich erkennen Vogelspinnen ihren Pfleger NICHT individuell, sie besitzen ja auch kein den höheren Tieren vergleichbares Gehirn, mit dem sie sich irgendwas merken könnten. Das ist so wohl nicht ganz richtig. Die Vogelspinne besitzt verschiedene Haare, welche alle spezielle Funktionen haben: Tasthaare, Hörhaare, Brennhaare, Geschmackshaare, Geruchshaare. Ich gehe hier jetzt nur auf die Geschmack- und Geruchshaare ein: Mit den Geruchshaaren werden durch Berührung gasförmige Duftstoffe wahrgenommen; mit den Geschmackshaaren werden schon mit der ersten Berührung chemische Eigenschaften des 'Stoffes' registriert. So kann eine Vogelspinne zum Beispiel frisch verstorbene Tiere von bereits verwesenden Tieren unterscheiden. Es gibt Spinnenhalter, die daher wochenlang ein Stück Tuch direkt am Körper tragen und dieses dann in das Terrarium legen, um die Spinne durch den Duft 'an sich zu gewöhnen'. Um noch auf das Gehirn einer Vogelspinne einzugehen: Das Gehirn einer Vogelspinne kann sich durchaus einiges 'merken'. Es werden dort zum Beispiel die einzelnen Bewegungen der Beine wie ein Film abgespeichert. Dadurch kann die Vogelspinne jederzeit zu ihrem Ausgangspunkt zurück finden (das Gehirn spult den Film dann einfach 'rückwärts' ab).

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