Hansi Kürsch, bekannt als die markante Stimme von Blind Guardian, ist eine Ikone im Bereich des Heavy Metal. Dieser Artikel beleuchtet seinen Gesundheitszustand, seine musikalische Entwicklung und seine Einflüsse, wobei Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden, um ein umfassendes Bild zu zeichnen.
Musikalische Anfänge und Einflüsse
Kürschs musikalische Reise begann mit dem Gesang, den er als Ausdruck seiner guten Laune betrachtete. Freddy Mercury und Ian Gillan waren die ersten Sänger, die ihn tief bewegten. Interessanterweise strebte er zunächst eine Karriere als Gitarrist an. Eine Wendung nahm sein Werdegang, als er André Olbrich in der Schule traf, der einen Bassisten und Sänger für seine Band "Zero Fault" suchte. Olbrich erkannte Kürschs Potenzial als Sänger, nachdem er ihn auf einer Highschool-Party Gillan- und MSG-Parts hatte schreien hören.
Gesangstechnik und Entwicklung
Obwohl Kürsch anfänglich von natürlichen Fähigkeiten profitierte, begann er erst mit dem dritten Album von Blind Guardian, "Tales from the Twilight World", seine Gesangstechnik gezielt zu verbessern. Ein befreundeter Pop-Sänger lehrte ihm einige Tricks, wobei sie hauptsächlich Songs aus den 1960er Jahren übten, aber oft bei Manowars "Heart of Steel" landeten. Anschließend nahm Kürsch klassischen Gesangsunterricht bei einer Opernsängerin, die ihm Atemtechniken und die Erweiterung seiner Stimmbandbreite beibrachte, ohne seine musikalische Ausrichtung zu beeinflussen.
Gesundheitliche Herausforderungen
Im Laufe seiner Karriere hatte Kürsch mehr mit seinen Ohren als mit seiner Stimme zu kämpfen. Er leidet unter Tinnitus, der glücklicherweise zeitweise verschwindet, aber auch wiederkehrt. Zudem fällt es ihm, wie vielen Menschen, schwerer zuzuhören als zu sprechen. Ein weiteres Problem sind seine Nebenhöhlen, die besonders auf Tournee zu Schwierigkeiten führen können, da Blind Guardian die eiserne Regel hat, keine Show wegen Krankheit abzusagen. Trotz schlimmster Kehlkopfentzündungen ist er aufgetreten, was seine Stimmbänder stark beansprucht und seine Stimme für Wochen beeinträchtigen kann. Um sich vollständig zu erholen, bräuchte er mindestens ein Vierteljahr Ruhe, was jedoch selten möglich ist. Trotz dieser Herausforderungen hat er bisher keine dauerhaften Schäden davongetragen, da er seine Stimme nach Tourneen sorgfältig aufbaut.
Stimmumfang und Kontrolle
Kürsch schätzt seinen Stimmumfang auf dreieinhalb Oktaven. Auf Blind Guardian-Alben finden sich seltene "Crash Test Dummies"-Linien wie in "Noldor" oder "Thorn", sowie sehr hohe Passagen, insbesondere auf "A Night at the Opera". Obwohl er stimmlich in noch besserer Verfassung ist als 2000/2001, bevorzugt er, dass das neuere Material seine raue Mittellage mehr beansprucht als die Höhen auf "ANATO". Er betont, dass es nicht auf den Stimmumfang ankommt, sondern darauf, wie ein Sänger die notwendigen zwei Oktaven nutzt, um sich auszudrücken. Kürsch verfügt über eine gute Kontrolle über die Tonalität seiner Stimme. Der Klang der Musik bestimmt, in welche Richtung er eine Gesangspassage gestaltet. Bei einer klinischen und sauberen Atmosphäre wählt er eher einen hohen und klaren Ton, entweder als Falsett oder als kontrollierte Bruststimme. Für die meisten Passagen nutzt er seinen unteren Bauch und hält ihn unter Kontrolle. Bei einem "clean falsetto" läuft der Luftstrom die Wirbelsäule hoch und fast gerade zu den Nasenlöchern hinaus, während die Kieferregion entspannt ist. Bei einem vollen Ton ist der Ablauf ähnlich, aber er spürt den Unterschied am Ende seiner Wirbelsäule, die er als Unterstützung für einen ausgewogenen Ton nutzt. Die Luft und der Ton versuchen, aus seinem Schädel herauszufinden, bleiben aber darin. Das Schwierigste sind die kratzigen hohen Töne, da der Übergang zu einem unkontrollierten, hysterischen Schrei fließend ist, was seine Stimmbänder schädigen kann. Um dies zu vermeiden, benötigt er perfekte Kontrolle und die richtige Wiedergabelautstärke.
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Aufnahme und Komposition
Kürsch nimmt jede Gesangsspur einzeln auf. Auf Harmonizer und "Perfect Pitch"-Programme kann aufgrund der Verzerrung und natürlichen Dopplereffekte seiner Stimmbänder nicht zurückgegriffen werden. In der Regel erhält er ein vollständig arrangiertes Instrumentalstück, durch das er sich seinen Weg bahnen muss. Er versucht, die ursprüngliche musikalische Intention beizubehalten und muss sich oft mit hohen Leadgitarren auseinandersetzen, was bedeutet, dass er ebenfalls diese Regionen erreichen muss, um ein stimmlich dominiertes Mitsinglied zu schaffen.
Live-Performance
Kürsch räumt ein, dass es oft unmöglich oder sehr schwierig ist, sein Material live aufzuführen. Da es nicht möglich ist, die gigantischen Chorwände mit nur fünf Sängern auf der Bühne zu erzeugen, versucht die Band, grundlegende Chorinformationen zu liefern. Die hohe Stimmlage ist kaum machbar, da die Band oft die Tonarten wechselt und Kürsch ständig mit Tonumfang, Dynamik und Komplexität zu kämpfen hat.
Studioalltag
Kürsch arbeitet in der Regel in Tagesschichten, die er als sein "gottgegebenes Territorium" bezeichnet, während die Gitarren nachts dominieren. Da der Gesangsanteil immer größer geworden ist, arbeitet er nicht länger als fünf Stunden am Gesang. Sein Arbeitstag beginnt mit der Korrektur, Erstellung und Kontrolle der Texte, die er später singen soll. Nach dem Kaffeekochen wärmt er sich bis zu 90 Minuten auf, wobei er die meisten Muster in zwei vollen Oktaven übt. Anschließend entscheidet er, mit welchen Parts er beginnen möchte, abhängig von seiner Tagesform.
Songwriting
Einige seiner Melodieideen basieren auf dem vorhandenen Material, aber meistens sucht er nach überkreuzenden Linien. Das bedeutet, dass er zuerst den richtigen Tonumfang für die Hauptgesangslinien finden muss. Danach überlegt er, welche Parts er singen soll und wo die gesanglichen Schwerpunkte liegen. Dies sind logischerweise die Stellen, die halb leer sind oder nicht von anderen Instrumenten dominiert werden.
Zusammenarbeit mit Saltatio Mortis
Kürsch hat auch außerhalb von Blind Guardian Spuren hinterlassen. Kürzlich war er auf der Single "Finsterwacht" von Saltatio Mortis zu hören, einem Titeltrack des gleichnamigen Albums. Die Zusammenarbeit mit Saltatio Mortis ist nicht die erste für Kürsch. Die Band hat in der Vergangenheit bereits mit verschiedenen Künstlern aus unterschiedlichen Genres zusammengearbeitet.
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Mentale Gesundheit und Achtsamkeit
Neben seiner musikalischen Karriere engagiert sich Kürsch auch für das Thema mentale Gesundheit. Er gehört zu den Musikern, die in dem Buch "Amplify Your Life" ihre Strategien zur Bewältigung des stressigen Alltags zwischen Tourleben, Studioarbeit und öffentlichem Druck teilen. Das Buch versteht sich als "Tourbegleiter" für ein selbstwirksames Leben und liefert praxisnahe Tipps für mehr Klarheit, Fokus und Energie.
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