Jürgen Drews' Kampf gegen Polyneuropathie: Ursachen, Symptome und das Leben mit der Krankheit

Stars sind auch nur Menschen - und das gilt besonders, wenn es um Gesundheit geht. Ob Rock-Legende Tina Turner, die jahrelang gegen Darmkrebs kämpfte, oder Bruce Willis, der an Demenz leidet: Krankheiten machen auch vor Prominenten nicht halt. Immer häufiger gehen sie mit ihren Erkrankungen an die Öffentlichkeit, um Tabus zu brechen und anderen Betroffenen Mut zu machen. Auch der deutsche Schlagerstar Jürgen Drews gehört zu diesen Persönlichkeiten.

Jürgen Drews' Diagnose: Polyneuropathie

Im Mai 2022 gab Jürgen Drews bekannt, dass er an der Nervenkrankheit Polyneuropathie leidet und sich allmählich von der Bühne zurückziehen werde. Diese Ankündigung markierte das Ende einer erfolgreichen, 50-jährigen Karriere. Die Diagnose kam nicht aus dem Nichts; Drews hatte bereits zuvor über Vergesslichkeit geklagt und sogar einen Demenz-Test durchführen lassen, bei dem schließlich die Polyneuropathie festgestellt wurde.

Was ist Polyneuropathie?

Polyneuropathie (PNP), oft auch periphere Polyneuropathie genannt, ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Dabei werden periphere Nerven, beispielsweise in den Armen und Beinen, geschädigt, was die Reizleitung beeinträchtigen kann. Rund fünf Millionen Deutsche leiden an dieser Krankheit.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Krankheit kann viele Ursachen haben. Laut „Netdoktor.de“ wurden mittlerweile 200 Risikofaktoren identifiziert, die den Ausbruch begünstigen können. Am häufigsten stecken jedoch Diabetes Typ 1 oder Typ 2 und Alkoholmissbrauch dahinter.

Weitere Ursachen können sein:

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  • Vitamin-B12-Mangel
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Unter- und Überfunktion der Schilddrüse
  • Gicht
  • Giftstoffe (z.B. Arsen und Blei)
  • Nebenwirkung einer Krebsbehandlung
  • Genetische Faktoren

In etwa 20 Prozent der Fälle bleiben die Ursachen jedoch ungeklärt.

Symptome

Die Symptome der Polyneuropathie können vielfältig sein und hängen vom Ausmaß der Nervenschädigung ab. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Missempfindungen
  • Kribbeln ("Ameisenlaufen")
  • Brennen
  • Stechende Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Muskelkrämpfe
  • Muskelzucken
  • Muskellähmungen
  • Muskelschwund

In fortgeschrittenen Stadien können Patienten auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sein.

Sind die autonomen Nerven betroffen, kann es zu weiteren Komplikationen kommen, wie:

  • Durchfall und Verstopfung
  • Entleerungsstörungen und Inkontinenz
  • Herzrhythmusstörungen
  • Atemstillstand

Diagnose

Um die Diagnose Polyneuropathie zu stellen, ist eine gründliche Untersuchung durch einen Nervenspezialisten (Neurologe) erforderlich. Dabei werden verschiedene Diagnosemethoden eingesetzt, um andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.

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Zu den wichtigsten Untersuchungen gehören:

  • Körperliche Untersuchung
  • Elektrophysiologische Verfahren (Neurografie, Elektromyografie)
  • Analyse des Gehirnwassers (Liquor)
  • MRT von Kopf und Rückenmark
  • Blutuntersuchungen

Behandlung

Polyneuropathie ist nicht heilbar, aber das Fortschreiten der Krankheit kann verlangsamt und die Beschwerden können gelindert werden. Die Behandlung zielt darauf ab, die Ursache der Erkrankung zu behandeln und die Symptome zu lindern.

Mögliche Behandlungsansätze sind:

  • Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Diabetes, Alkoholismus)
  • Ernährungsumstellung und Vitaminpräparate bei Mangelerscheinungen
  • Physiotherapie zur Aktivierung geschwächter Muskeln
  • Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicsäure, Paracetamol, Gabapentin, Pregabalin, Antidepressiva)
  • Reizstromtherapie

Jürgen Drews' Leben mit Polyneuropathie

Jürgen Drews selbst beschreibt seine Form der Polyneuropathie als "leicht". Er habe keine Schmerzen, sei aber "oft etwas wackelig auf den Beinen". Seine Tochter Joelina Drews bestätigte, dass ihr Vater an manchen Tagen erschöpft und schwach sei und über Schwindel klage. Dennoch sei er im Kopf und körperlich noch sehr jung geblieben.

Um dem Fortschreiten der Krankheit vorzubeugen, setzt Jürgen Drews auf Übungen und Gleichgewichtstraining. Auch seine Frau Ramona unterstützt ihn, indem sie ihn zu seinen Auftritten fährt und auf seine Gesundheit achtet.

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Trotz seiner Erkrankung lässt sich Jürgen Drews nicht entmutigen. Er genießt die Zeit mit seiner Familie, seinem Garten und seinen Hobbys. Auch wenn er seine Karriere auf der Bühne beendet hat, bleibt er weiterhin aktiv und inspiriert andere Menschen mit seinem positiven Lebensmut.

Andere Prominente und ihre Krankheiten

Jürgen Drews ist nicht der einzige Prominente, der offen über seine Krankheit spricht. Viele andere Stars nutzen ihre Bekanntheit, um auf bestimmte Erkrankungen aufmerksam zu machen und Betroffenen Mut zu machen.

Einige Beispiele:

  • Bruce Willis: Frontotemporale Demenz
  • Wendy Williams: Aphasie und frontotemporale Demenz
  • Alan Ritchson: Bipolare Störung
  • Mark Sheppard: Sechs Herzinfarkte
  • Kit Harington: ADHS
  • Michael J. Fox: Parkinson
  • Shannen Doherty: Brustkrebs
  • Christina Applegate: Multiple Sklerose
  • Selma Blair: Multiple Sklerose
  • Anna Kraft: Multiple Sklerose
  • Justin Bieber: Lyme-Borreliose
  • Selena Gomez: Lupus erythematodes
  • Jeff Bridges: Non-Hodgkin-Lymphom
  • Hugh Jackman: Hautkrebs
  • Lady Gaga: Fibromyalgie
  • Ashton Kutcher: Vaskulitis
  • Bindi Irwin: Endometriose
  • Brian Austin Green: Colitis ulcerosa
  • Lili Moss: Diabetes Typ 1
  • Gigi Hadid: Hashimoto-Thyreoiditis
  • Sia: Basedowsche Krankheit
  • Lil Wayne: Epilepsie
  • Megan Fox: Dysmorphophobie

Diese Beispiele zeigen, dass Krankheiten keine Grenzen kennen und auch vor Prominenten nicht Halt machen. Indem sie offen über ihre Erkrankungen sprechen, tragen sie dazu bei, Tabus zu brechen und das Bewusstsein für bestimmte Krankheiten zu schärfen.

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