G.G. Anderson: Gesundheitliche Herausforderungen und Comebacks eines Schlagerstars

G.G. Anderson, bürgerlich Gerd Grabowski, ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der deutschen Schlagerszene. Seine Karriere begann bereits 1964, und bis heute hat er über 1.000 Titel komponiert und interpretiert. Hits wie "Mama Lorraine" und "Sommernacht in Rom" machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Doch hinter dem Erfolg des Schlagerstars verbergen sich auch gesundheitliche Herausforderungen, die ihn in den letzten Jahren immer wieder ausbremsten.

Die frühen Jahre und der Beginn einer Karriere

Gerd Grabowski, besser bekannt als G.G. Anderson, startete seine musikalische Laufbahn bereits in jungen Jahren. Seine Vielseitigkeit als Sänger, Komponist und Produzent trug maßgeblich zu seinem Erfolg bei. Er schrieb nicht nur für sich selbst, sondern auch für zahlreiche andere namhafte Künstler wie Roland Kaiser, die Wildecker Herzbuben und Karel Gott.

Die Schlaganfälle von 2013

Im Jahr 2013 erlitt G.G. Anderson gleich zwei Schlaganfälle, die ihn unerwartet trafen. Während eines gemütlichen Abends im Sessel vor dem Fernseher bemerkte er plötzlich ein Unwohlsein. "Ich wollte meiner Frau Monika sagen, dass es mir nicht gut geht, aber ich konnte nur stammeln. Meine rechte Körperhälfte war taub und eine Gesichtshälfte hing herunter", schilderte er die Situation gegenüber der Bild-Zeitung.

Seine Frau Monika reagierte sofort und rief den Notarzt. Im Klinikum Werra-Meißner diagnostizierte Chefarzt Dr. Edgar Bollensen zwei Schlaganfälle in der linken Gehirnhälfte. Glücklicherweise konnten durch schnelle Behandlung bleibende Schäden verhindert werden.

Anderson selbst äußerte sich nach den Schlaganfällen reumütig: „Ich hatte in den letzten Monaten viel Stress, bin von Auftritt zu Auftritt gehetzt. Dazu kamen die Aufnahmen zu meinem Album Die Sterne von Rom und Videodrehs. Na ja, und ein paar Gläschen Wein war ich auch nie abgeneigt." Er kündigte an, seinen Lebenswandel ändern zu wollen. "Eines ist jetzt klar: Das wilde Leben ist für immer vorbei", betonte er.

Lesen Sie auch: Das politische Erbe von Rita Süssmuth

Die Gesichtslähmung von 2021

Ende 2021 folgte ein weiterer gesundheitlicher Rückschlag: G.G. Anderson erlitt eine schwere Gesichtslähmung. "Ich saß kurz vor Weihnachten beim Essen und plötzlich hing mein rechter Mundwinkel runter. Ich konnte nicht mehr kauen und bekam das rechte Auge nicht mehr zu. Auch das Sprechen fiel mir schwer", beschrieb er die Symptome gegenüber der Bild-Zeitung.

Die Gesichtslähmung, medizinisch als Faszialisparese bezeichnet, setzte ihn für mehrere Monate außer Gefecht. Er unterzog sich zahlreichen Therapien, darunter Ergotherapie, Akupunktur und Logopädie. Die Ungewissheit über die vollständige Genesung belastete ihn sehr. "Ich hatte Riesenschiss, dass die Lähmung nie wieder zurückgeht. Wäre sie geblieben, hätte ich mit meiner Schlagerkarriere auch Schluss gemacht. Dann wäre ich nur noch reif für die Geisterbahn gewesen", offenbarte er in einem Interview.

Die Angst vor dem Karriereende

Die Gesichtslähmung warf G.G. Anderson nicht nur gesundheitlich, sondern auch beruflich aus der Bahn. Die Angst, nicht mehr auftreten und singen zu können, war allgegenwärtig. Er haderte mit seinem Schicksal und zog sogar das Ende seiner Schlagerkarriere in Betracht.

Doch G.G. Anderson gab nicht auf. Mit viel Disziplin und der Unterstützung seiner Frau Monika kämpfte er sich zurück ins Leben und auf die Bühne. Er absolvierte weiterhin wöchentliche Logopädie- und Ergotherapie-Einheiten, um die Folgen der Gesichtslähmung in den Griff zu bekommen.

Das Comeback auf die Bühne

Trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen kehrte G.G. Anderson frühzeitig auf die Bühne zurück, um eine neue Tour zu spielen. Er wollte ein Zeichen setzen und zeigen, dass er sich nicht unterkriegen lässt. "Ich bin so froh, dass dieser Spuk vorbei ist", sagte er gegenüber der Bild-Zeitung. "Ich sehe jetzt besser aus denn je, die Krankheit war wie eine Verjüngungskur."

Lesen Sie auch: Einblick in Christian Neureuthers Karriere

Besonders dankbar war er seinen Fans, die ihm in dieser schweren Zeit die Treue gehalten hatten. "Sie haben mir das Gefühl gegeben, dass sie mich auch mit entstelltem Gesicht lieben", sagte er. Auch seiner Frau Monika galt sein Dank: "Für sie sei es nicht leicht gewesen, diese Zeit mit mir durchzustehen. Aber Monika stand fest an meiner Seite. Und sie wäre auch bei mir geblieben, wenn die Lähmung nicht wieder zurückgegangen wäre. Das ist eben echte Liebe!"

Routineuntersuchung löst Todesangst aus

Auch nach überstandener Gesichtslähmung blieben die gesundheitlichen Sorgen ein ständiger Begleiter von G.G. Anderson. Bei einer Routineuntersuchung mit Blutbild und Herz-Echo erlebte er einen weiteren dramatischen Moment. "Als der Arzt nach der Untersuchung seine Hand auf meine Schulter legte, dachte ich, das war’s jetzt. Der sagt mir, dass ich bald sterbe", erinnerte er sich gegenüber der Zeitschrift Greta.

Die Erleichterung war umso größer, als der Arzt ihm Entwarnung gab: "Egal, wie Sie bis jetzt gelebt haben - leben Sie so weiter. Es ist alles top." Dieser Moment verdeutlichte ihm einmal mehr, wie wichtig Gesundheit ist und wie schnell sich das Leben verändern kann.

Schönheitsoperation und äußeres Erscheinungsbild

Die sichtbaren Nachwirkungen der Gesichtslähmung beschäftigten G.G. Anderson weiterhin. Sein linkes Auge sei etwas kleiner und die linke Seite seiner Unterlippe etwas dicker, sagte er. Deshalb erwog er sogar eine Schönheitsoperation, um sein äußeres Erscheinungsbild zu verbessern. Auch seine Haare sind dem Schlagerstar extrem wichtig.

Fitnessroutine und gesunder Lebensstil

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme achtet G.G. Anderson sehr auf seine Fitness und einen gesunden Lebensstil. "Ich habe das Glück, dass ich die guten Gene von Mama und Papa geerbt habe. Meine Mama sah mit 78 noch sehr gut aus", verriet er gegenüber Schlager.de.

Lesen Sie auch: Gaby Köster: Schicksal und Comeback

Darüber hinaus befolgt er ein stringentes Fitnessprogramm: "Ich habe ein Schwimmbad hier im Haus, bin heute Morgen schon fünf Bahnen geschwommen. Dazu höre ich tolle Musik. Danach gehe ich heiß duschen oder in die Dampfsauna und lege mich dann schön hin."

Familienglück und Unterstützung durch seine Frau

In guten wie in schlechten Zeiten steht G.G. Andersons Frau Monika an seiner Seite. Die beiden sind seit 1987 verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn. Gegenüber Das Neue Blatt zeigte sich der Sänger vor einigen Wochen so verliebt wie eh und je. "Wenn sie die Haare nach hinten gebunden hat, sieht sie aus wie Grace Kelly! Jeder Kerl flirtet mit ihr. Sie ist zärtlich, eine grandiose Köchin und eine tolle Mutter", schwärmte der "Herzilein"-Produzent.

tags: #gigi #anderson #schlaganfall