Erfahrungen mit der Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach nach einem Schlaganfall

Ein Schlaganfall kann das Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen von einem Tag auf den anderen verändern. Die Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiedererlangung von Fähigkeiten und der Anpassung an ein neues Leben. Die Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach ist ein Rehabilitationszentrum, das sich auf neurologische Erkrankungen spezialisiert hat, insbesondere auf Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson und Schädel-Hirn-Verletzungen. Dieser Artikel fasst Erfahrungen von Patienten und Angehörigen zusammen, die in dieser Klinik behandelt wurden.

Erste Erfahrungen und der Weg zur Reha

Viele Patienten kommen nach einem Schlaganfall zunächst in eine Akutklinik und werden dann zur Rehabilitation nach Hilchenbach verlegt. Ein Bericht schildert den Fall eines Mannes, der nach einem Stammhirninfarkt zunächst zehn Tage auf einer Stroke Unit verbrachte und anschließend in die Früh-Reha nach Hilchenbach kam. Er hatte eine rechtsseitige Hemiparese und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Glücklicherweise waren seine Sprache und Hirnleistung nicht beeinträchtigt.

Fortschritte und Herausforderungen während der Reha

Während der Reha in Hilchenbach können Patienten Fortschritte erzielen, aber auch auf Herausforderungen stoßen. Der oben genannte Patient konnte nach einiger Zeit mit einem Gehstock etwa 60 Meter laufen und begann langsam, Treppen zu steigen. Die Funktion des Arms war jedoch noch eingeschränkt, obwohl er die Finger teilweise wieder bewegen konnte. Die spastische Lähmung auf der rechten Seite wirkte sich jedoch schleppend auf die Therapien aus.

Ein anderer Patient berichtete, dass sein Mann nach einem medialen Stammhirninfarkt eine globale Aphasie und eine Hemiparese rechts erlitt. Nach langer Reha konnte er wieder gut laufen und Treppen steigen, aber den rechten Arm und die rechte Hand konnte er noch nicht integrieren.

Die Bedeutung von Zielen und Optimismus

Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und optimistisch zu bleiben. Ein Angehöriger betonte, dass ihr Mann sich nicht unter Druck setzt, sondern sich kleine Ziele setzt, um Enttäuschungen zu vermeiden. Sie waren froh, dass er geistig fit war und sprechen konnte. Ein anderer Angehöriger riet, sich wegen der Spastik des Mannes nicht zu viele Sorgen zu machen, da er seinen Job möglicherweise mit einer spastischen Lähmung behalten könne.

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Das "Rundum-Glücklich-Paket" in Hilchenbach

Ein Patient beschrieb die Reha in Hilchenbach als ein "Rundum-Glücklich-Paket" mit Therapien an fünf Tagen die Woche. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die ambulante Reha diesen Zeitfaktor nicht leisten kann. Irgendwann möchten die Patienten auch wieder nach Hause, was verständlich ist.

Die Probewohnung als Brücke zum Alltag

Um den Übergang von der Reha in den Alltag zu erleichtern, bietet die Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach ihren Patienten Probewohnen in einer klinikeigenen Wohnung an. In dieser Wohnung können Patienten verschiedene Alltagssituationen erproben und feststellen, welche Hilfsmittel sie benötigen, um ihren Alltag gut zu bewerkstelligen. Die Wohnung simuliert das echte Zuhause des Patienten bestmöglich.

Der Ergotherapeut Harry Müller erklärte, dass die Patienten die Wohnung meistens vier Tage und drei Nächte lang bewohnen. Sie können die Wohnung alleine bewohnen, wenn sie sich selbst zurechtfinden und selbstständig zu den Therapieeinheiten gehen können. Bei Patienten, die nur etwas Hilfe benötigen, kann das Pflegepersonal einen "ambulanten Pflegedienst" simulieren. Eine häufig genutzte Variante ist, dass ein Angehöriger des Patienten mit in der Wohnung wohnt. Dadurch können beide feststellen, wie der Alltag gemeinsam am besten gestaltbar ist.

Die Probewohnung stellt die Brücke zwischen der Rehabilitationsmaßnahme und dem Alltag dar. Durch die in der Probewohnung gemachten Erfahrungen bekommen Patienten und Angehörige ein Gefühl der Sicherheit. Der Alltag zu Hause kann mit den erprobten Hilfsmitteln und der erfahrenen Zeit in der Wohnung viel besser bewältigt werden.

Kritik und Herausforderungen

Trotz positiver Erfahrungen gibt es auch kritische Stimmen und Herausforderungen, die in Bezug auf die Celenus Klinik Hilchenbach geäußert wurden.

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Mangelnde Therapieintensität und Organisation

Einige Patienten bemängelten die geringe Anzahl an Therapien pro Tag und die kurze Dauer der einzelnen Einheiten. Es wurde berichtet, dass Therapeuten oft zu spät kamen oder früher aufhörten, sodass die tatsächliche Therapiezeit oft nur 15 Minuten betrug. Auch die Organisation der Klinik wurde kritisiert, beispielsweise die lange Wartezeit für die Umstellung von der Stationsverpflegung in den Speisesaal.

Sprachbarrieren und mangelnde Kommunikation

Ein häufiger Kritikpunkt war die mangelnde Sprachkenntnis der Ärzte. Patienten berichteten, dass 90 Prozent der Ärzte kaum der deutschen Sprache mächtig waren und Schwierigkeiten hatten, Erklärungen zu geben. Auch die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten wurde bemängelt. Patienten erhielten oft keine Informationen über die Ergebnisse von Untersuchungen oder wurden nicht über ihre Behandlung aufgeklärt.

Verpflegung und Ausstattung

Die Qualität des Essens wurde von vielen Patienten als mangelhaft beschrieben. Es wurde von verkochten Gemüse, zähem Fleisch und wenig Würze berichtet. Auch die Ausstattung der Klinik wurde kritisiert. Einige Patienten bemängelten, dass die Zimmer renovierungsbedürftig waren und dass es Mängel bei der Internetverbindung gab.

Vernachlässigung und mangelnde Betreuung

In einigen Berichten wurde von Vernachlässigung und mangelnder Betreuung der Patienten berichtet. Ein Angehöriger schilderte, dass sein Bruder nach einem Krankenhauskeim isoliert wurde und wochenlang in einem Einzelzimmer ohne jede Betätigung lag. Er habe die Klinik "verwahrlost" verlassen. Auch wurde kritisiert, dass Patienten mit Pflegegrad 3 keine Hilfe angeboten wurde und dass sie sich ihre Hilfsmittel selbst besorgen mussten.

Umgang mit Beschwerden

Einige Patienten berichteten, dass sie bei Beschwerden vom Personal persönlich und lautstark angegangen wurden. Es wurde sogar mit Klinikverweis gedroht, obwohl die Patienten nur Hunger hatten.

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