Die Hirnhautentzündung (Meningitis), eine Entzündung der Hirnhäute, wird hauptsächlich durch Bakterien oder Viren verursacht und geht mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteife einher. Sie tritt vor allem im Kleinkind- bis Jugendalter auf, wobei ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem im Erwachsenenalter besonders gefährdet sind. Die Behandlung erfolgt im Krankenhaus, bei bakterieller Meningitis unverzüglich mit Antibiotika. Aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen, wie Hirndruckerhöhung oder Krampfanfällen, ist eine engmaschige Überwachung der Patienten erforderlich.
Die Erkrankung ist lebensgefährlich, wobei etwa 20 % der Betroffenen versterben. Der Verlauf hängt stark vom zugrunde liegenden Erreger und der Konstitution des Betroffenen ab. Ein Drittel der Überlebenden leidet unter Folgeschäden wie Schwerhörigkeit.
Symptome und Leitbeschwerden
Typische Symptome und Beschwerden einer Hirnhautentzündung sind:
- Meist hohes Fieber
- Schweres Krankheitsgefühl
- Starke Kopfschmerzen
- Meningismus: Nackensteife und starke Schmerzen beim Versuch, den Kopf nach vorn auf die Brust zu beugen
- Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschüberempfindlichkeit
- Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit
- Manchmal vorangegangener Atemwegsinfekt
Bei Auftreten der genannten Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Häufigste Erreger einer Hirnhautentzündung sind Viren (z. B. Coxsackie-, Echo-, Herpes- oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME)-Viren) gefolgt von Bakterien (vor allem Meningokokken und Pneumokokken, aber auch Haemophilus influenzae). Seltener sind Pilze, Parasiten oder Tuberkuloseerreger die Ursache.
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Oft beginnt die Erkrankung mit einem scheinbar harmlosen Racheninfekt oder einer Lungenentzündung. Die Erreger gelangen ins Blut und mit ihm in alle Organe des Körpers. Bei einem kleinen Teil der Erkrankten setzen sich die Erreger aus unbekannten Gründen in den Hirnhäuten fest und führen dort zu einer Entzündung. Bakterien können außerdem bei schweren Entzündungen im Kopfbereich (z. B. des Ohrs) oder über eine nicht erkannte Schädelbasisverletzung direkt zu den Hirnhäuten gelangen. Mitunter bleibt der Infektionsweg auch unklar.
Neben infektiösen Ursachen sind auch nicht-infektiöse Hirnhautentzündungen bekannt, z. B. im Rahmen einer Sarkoidose oder durch metastatisch ausgebreitete Tumorzellen bei Krebserkrankungen.
Formen der Hirnhautentzündung
Die meisten Hirnhautentzündungen verlaufen akut und bilden sich rasch aus, während andere Zeit brauchen, bis sie sich bemerkbar machen.
- Bakterielle Hirnhautentzündungen: Insbesondere durch Meningokokken verursachte Hirnhautentzündungen entwickeln sich schnell zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild, oft innerhalb weniger Stunden.
- Virusbedingte Hirnhautentzündungen: Diese setzen etwas langsamer ein, oft nach Anzeichen eines "grippalen Infekts" in den vorangegangenen Tagen, und verlaufen oft milder. Bei einigen Viren, etwa Herpesviren, sind allerdings schwere und sogar lebensbedrohliche Verläufe häufig.
- Hirnhautentzündungen durch Tuberkulosebakterien oder Borrelien: Diese machen sich seltener durch über Wochen zunehmende Beschwerden bemerkbar.
Komplikationen
Nicht selten greift die Hirnhautentzündung auch auf das Gehirn über. Die Kombination aus Hirnhaut- und Gehirnentzündung heißt Meningoenzephalitis.
Weitere gefährliche Komplikationen einer Hirnhautentzündung sind:
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- Hirnödem und Hirndrucksteigerung
- Septische Sinusvenenthrombose
- Hydrozephalus
- Schädigung des Hörapparates mit Taubheit und Schwindel
- Hirnnervenlähmungen
- Epileptische Krampfanfälle
- Hirnabszess (nur bei bakterieller Hirnhautentzündung)
- Meningokokkensepsis durch Übertritt der Keime in das Blut
- Schock und Gerinnungsstörungen, als Maximalvariante droht das Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom
Diagnosesicherung
Kopfschmerzen, Fieber und Nackensteife lassen den Arzt meist schnell an eine Hirnhautentzündung denken. Um die Verdachtsdiagnose zu untermauern, führt der Arzt verschiedene körperliche Untersuchungsverfahren durch, wie z. B. das Brudzinski-Zeichen und das Kniekusszeichen.
Besteht der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung, ist eine stationäre Einweisung meist unumgänglich. Dort werden Blut und Liquor (Hirnflüssigkeit) entnommen, um den Erreger zu identifizieren. Zudem wird sofort mit der Gabe von Antibiotika begonnen.
Die Liquoruntersuchung gibt Aufschluss über die Zusammensetzung der Hirnflüssigkeit und das Vorhandensein von Erregern. Oft ist schon durch die mikroskopische Untersuchung eine Unterscheidung zwischen bakterieller und viraler Hirnhautentzündung möglich, für manche Erreger gibt es auch Schnelltests. Um einen etwaigen Entzündungsherd nachzuweisen, werden meist noch am gleichen Tag eine CT oder eine Kernspintomografie veranlasst.
Ähnliche Beschwerden können beispielsweise eine schwere Migräne, die Mittelohrentzündung, Gehirntumoren, Hirnblutungen (vor allem die Subarachnoidalblutung bei geplatztem Hirnarterienaneurysma), aber auch Vergiftungen und schwere allgemeine Infektionen wie die echte Grippe (Influenza) hervorrufen.
Behandlung
Soforttherapie
Sobald Blut und Liquor entnommen wurden, starten die Ärzte eine intravenöse Antibiotikatherapie mit einem gegen viele Bakterienarten wirksamen Breitspektrumantibiotikum. Im Zweifelsfall und beim geringsten Verdacht auf eine Herpes-Meningoenzephalitis wird auch die zusätzliche intravenöse Gabe eines Virostatikums (z. B. Aciclovir) in Erwägung gezogen.
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Erwachsene Patienten bekommen bei Verdacht auf eine bakterielle Hirnhautentzündung zusätzlich intravenös Kortison, um das Risiko von Hörschäden und anderen neurologischen Folgen zu reduzieren. Außerdem senkt Kortison die Sterblichkeitsrate bei der Pneumokokken-bedingten Hirnhautentzündung.
Therapie nach Erregernachweis
Wenn im Blut oder Liquor ein Erregernachweis gelingt, passen die Ärzte die Therapie daran an. Bei Bakterien wechseln die Ärzte oft vom Breitspektrumantibiotikum auf einen spezifischen antibakteriellen Wirkstoff, der das diagnostizierte Bakterium besser bekämpft. Sind Parasiten, Tuberkelbakterien oder Pilze die Auslöser, wird die Therapie ebenfalls entsprechend angepasst.
Lassen sich Viren nachweisen, wird das Breitspektrumantibiotikum abgesetzt. Bei einer unkomplizierten viralen Hirnhautentzündung reicht häufig die symptomatische Therapie. Bei nachgewiesenen Herpes- oder Windpockenviren wird ein Virostatikum, z. B. Aciclovir über die Vene gegeben. Zytomegalieviren können, falls erforderlich, mit Ganciclovir und gegebenenfalls als Kombination mit Foscarnet bekämpft werden.
Weitere Therapiemaßnahmen
Patienten mit einer Hirnhautentzündung benötigen meist eine engmaschige Überwachung auf der Intensivstation oder in einer neurologischen Abteilung. Besonderes Augenmerk liegt darauf, ob sich Komplikationen entwickeln.
- Vorbeugend gegen erhöhten Hirndruck hilft die Oberkörperhochlagerung. Manchmal verordnen die Ärzte auch Infusionen mit Mannitol oder legen eine Liquordrainage.
- Bei Krampfanfällen sind Antikonvulsiva erforderlich.
- Eine Sinusvenenthrombose behandeln die Ärzte durch Hemmung der Blutgerinnung, meist mit Heparininfusionen.
- Gegen Schmerzen und Fieber bekommt der Patient fiebersenkende Mittel und Schmerzmittel z. B. Ibuprofen oder Paracetamol.
Isolierung und Postexpositionsprophylaxe
Liegt der Hirnhautentzündung eine Infektion mit Meningokokken zugrunde, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, um die Übertragung auf Kontaktpersonen zu verhindern.
- Isolation: Um Ansteckungen zu vermeiden, wird der Patient die ersten 24 Stunden nach Beginn einer wirksamen Antibiotikatherapie isoliert. Pflegepersonal und Besucher müssen dann bei Kontakt mit dem Erkrankten Atemschutzmasken, Schutzkittel und Handschuhe tragen und die Hände desinfizieren.
- Antibiotische Postexpositionprophylaxe: Personen, die im Zeitraum von einer Woche vor bis 24 Stunden nach Beginn einer wirkungsvollen antibiotischen Therapie engen Kontakt mit dem Patienten hatten, wird die vorbeugende Einnahme von Antibiotika empfohlen (z. B. Rifampicin über 2 Tage, Schwangeren stattdessen Ceftriaxon intravenös oder intramuskulär).
- Postexpositionelle Impfung: Auch die Impfung gegen Meningokokken ist als vorbeugende Maßnahme möglich.
Patienten, die an einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken oder an einer Meningokokkensepsis erkrankt sind, die versterben oder bei denen ein Verdacht auf Erkrankung besteht, muss der Arzt namentlich an das Gesundheitsamt melden.
Prognose
Die unkomplizierte virale Hirnhautentzündung verheilt meist spontan ohne weitere Folgen. Eine Hirnhautentzündung durch Herpesviren, die sich auf das Gehirngewebe ausbreitet (Herpesmeningoenzephalitis) hat unter Therapie mit einem Virostatikum eine Sterblichkeit von 20-30 %.
Die bakterielle Meningitis hat eine Sterblichkeit von bis zu 30 %. Bei jedem dritten Patienten bleiben neurologische Störungen zurück, vor allem Schwerhörigkeit.
Prävention
Eine Hirnhautentzündung wird durch zahlreiche Erreger verursacht. Vor manchen kann man sich schützen. Folgende Impfungen werden empfohlen:
- Meningokokkenimpfung: Gegen die Meningokokkentypen A, B, C, W und Y gibt es Impfstoffe, die je nach Exposition empfohlen werden.
- Impfstoff gegen Meningokokken vom Typ C als Standardimpfung für alle Kinder im 2. Lebensjahr
- Impfstoff gegen Meningokokken vom Typ A, C, W135 und Y (ACWY-Impfstoff) sowie gegen Typ B als Indikationsimpfung für Personen mit angeborener Immunschwäche oder Asplenie (ohne Milz)
- ACWY-Impfstoff sowie gegen Typ B als berufsbedingte Impfung für Laborpersonal
- ACWY-Impfstoff als Reiseimpfung bei Reisen in Endemiegebiete
- Postexpositionelle Impfung mit dem ACWY-Impfstoff für Personen, die im selben Haushalt leben wie der Erkrankte
- Pneumokokkenimpfung: Ebenfalls seit 2006 für alle Kinder im ersten Lebensjahr empfohlen ist die Pneumokokkenimpfung. Ältere und abwehrgeschwächte Menschen sowie Träger von Cochlea-Implantaten sind ebenfalls besonders gefährdet. Ihnen wird eine Impfung empfohlen, die alle sechs Jahre aufgefrischt werden muss
- Hib-Impfung: Auch eine Impfung gegen Hämophilus influenza beugt Hirnhautentzündungen vor. Empfohlen wird die sogenannte Hib-Impfung allen Kindern.
- FSME-Impfung: Geimpft werden kann auch gegen die in Teilen Deutschlands und Osteuropas auftretende FSME
- MMR-Impfung: Die standardmäßig für Kinder empfohlen Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps schützt ebenfalls vor Hirnhautentzündungen, die durch diese Viren ausgelöst werden.
Homöopathische Behandlung
Wie viele andere Behandlungsmethoden stößt auch die Homöopathie unter bestimmten Umständen an ihre Grenzen. Dies trifft zum Beispiel bei einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung wie der Hirnhautentzündung zu. Die Homöopathie findet hier ihre Aufgabe eher in der begleitenden Unterstützung des Heilungsprozesses. Am besten lässt man sich dazu in einer homöopathischen Praxis beraten.
Einige der Mittel, die bei einer Hirnhautentzündung zur Linderung der Beschwerden häufig empfohlen werden, sind:
- Apis mellifica
- Belladonna
- Cicuta virosa
- Solanum nigrum
Solanum nigrum in der Homöopathie
Solanum nigrum ist eine homöopathische Arznei, die aus der Pflanze Solanum nigrum (schwarzer Nachtschatten) hergestellt wird und hauptsächlich auf das Nervensystem wirkt. Sie kann zum Beispiel bei Hirnhautentzündung (Meningitis), bei der Fallsucht (Epilepsie) oder einer Reizung der Hirnhäute während einer Infektionskrankheit eingesetzt werden. Kommt es bei der Zahnung der Kinder zu Symptomen einer Gehirnreizung (meningitischen Reizung) mit Fieber und schmerzhafter Nackensteifigkeit (Meningismus) stellt Solanum nigrum eine Option dar.
Die Anwendung von Solanum nigrum bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems muss jedoch erst mit dem Arzt abgesprochen werden. Ebenso sollten Symptome, die auf eine solche Erkrankung hinweisen könnten, ernst genommen und einer genauen ärztlichen Diagnostik unterzogen werden.
Bei wem?: Solanum nigrum wird in erster Linie bei Erkrankungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems angewandt. Zu den gebräuchlichen Heilanzeigen (Indikationen) zählen Hirnhautentzündung (Meningitis), Hirnhautreizung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen während Infektionskrankheiten, Fallsucht (Epilepsie), Migräne, Kopfschmerzen, rasende Verwirrtheitszustände. Geht die Zahnung der Kinder mit Symptomen einer Gehirnreizung wie Fieber und Nackensteifigkeit einher, kann der unterstützende Einsatz von Solanum nigrum in Erwägung gezogen werden. Die Neigung zu Raserei und Tobsuchtstellt ein wichtiges Charakteristikum des Mittels dar.
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.
- Versagen der geistigen Kräfte bei Kopfschmerzen, manische Zustände.
- Verwirrtheitszustände (Delirien) aufgrund einer körperlichen Ursache wie zum im Rahmen einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) mit Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen, gestörtem Schlaf und gestörten Bewegungsabläufen.
- Ruhelosigkeit.
- Ängstlicher Gesichtsausdruck.
- Neigung zu Tobsucht und Wahnsinn, verbunden mit betörendem Schreien und Kreischen.
- Der Patient macht komische, nicht nachvollziehbare Gesten und Gebärden.
- Morgendliches Aufschrecken im Bett. Bisweilen Empfindungen, als würde das Bett sich drehen.
- Kopf: Rasende Kopfschmerzen, Blutandrang (Kongestion) zum Kopf hin. Meningitis. Schmerz über beiden Augen. Geschwollene, stark juckende und verklebte Augenlider. Die Pupillengröße der Augen ändert sich wechselhaft von Weitstellung der Pupille (Mydriasis) zu Engstellung (Miosis). Schlechtes Sehvermögen. Mouches volantes.
- Akuter Schnupfen der Nase mit reichlich wässrigen Absonderungen aus dem rechten Nasenloch. Das linke ist verstopft. Schwärzlich gefärbte Nasenspitze.
- Zusammenschnürendes Gefühl in der Brust mit erschwerter Atmung. Husten mit Kitzeln im Hals und dickem, gelben Ausfluss.
- Missempfindungen (Ameisenlaufen) an den Extremitäten. Schwarz gefärbte Fingerspitzen, stark gerunzelte Finger. Zittern der Oberschenkel oder des ganzen Körpers. Krämpfe der Muskulatur.
- Frösteligkeit abwechselnd mit Hitzeempfindung, vor allem bei Fieber.
Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 - D12. Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern.
Solanum nigrum stellt ein eher kleines Mittel des homöopathischen Arzneischatzes mit jedoch sehr typischen Leitsymptomen dar. Die wichtigste Alternative zu Solanum nigrum stellt das Mittel Belladonna aus der schwarzen Tollkirsche, Atropa belladonna dar. Nicht nur die Arzneiwirkungen sind sich in gewissen Bereichen sehr ähnlich, sondern auch ihre jeweiligen Ausgangssubstanzen: Die beiden Pflanzen, Solanum nigrum und Atropa belladonna zählen beide zur Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse) und bilden beide giftige Alkaloide, die sich in ihrer Wirkung auf den Menschen ähneln. Das Mittel Belladonna wird ebenfalls bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems eingesetzt, so zum Beispiel bei Meningitis (Hirnhautentzündung) oder bei hämmernden Kopfschmerzen. Auch hier zeigt sich eine Überempfindlichkeit gegen äußere Eindrücke wie Lärm oder helles Licht und eine Neigung zu Tobsucht, Wahnsinn und Raserei.
Akupunktur bei Meningitis
Schmerzen entstehen aus Sicht der chinesischen Medizin häufig unter anderem durch Blockaden der sogenannten Energieleitbahnen. Daher ist eines der Behandlungsziele in der Akupunktur deren Auflösung. So können beispielweise Patienten, die bei einer Meningitis an sekundären Kopfschmerzen leiden, von einer Akupunkturbehandlung profitieren. Sie ist oft hilfreich als begleitende Therapie während der konventionellen schulmedizinischen Meningitis-Behandlung.
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