Hirnhautentzündung natürlich behandeln: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze

Die Meningitis, auch Hirnhautentzündung genannt, ist eine Entzündung der Hirnhäute und/oder der Häute des Rückenmarks. Diese Bindegewebsschichten umhüllen das zentrale Nervensystem. Die Erkrankung wird meist durch Viren ausgelöst, wobei bakterielle Infektionen, beispielsweise durch Meningokokken, oft einen schwereren Verlauf nehmen. Betroffene sollten daher sofort medizinische Hilfe suchen. In etwa einem Drittel der Meningokokken-Fälle entsteht zusätzlich eine Blutvergiftung (Sepsis).

Ursachen der Hirnhautentzündung

Eine Meningitis kann durch verschiedene Erreger verursacht werden:

  • Viren: Am bekanntesten sind die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME-Viren), die durch Zecken übertragen werden. Auch andere Viren wie Herpes-Simplex-Viren, Epstein-Barr-Viren (die das Pfeiffersche Drüsenfieber verursachen können) und Coxsackie-Viren (Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit) kommen als Auslöser in Frage.
  • Bakterien: Die häufigsten Auslöser einer bakteriellen Meningitis sind Pneumokokken, Meningokokken (Neisseria meningitidis), Haemophilus influenzae, Listerien sowie bei Neugeborenen das Darmbakterium E. coli. Listerien werden vor allem über verunreinigte Lebensmittel übertragen.
  • Pilze: Seltener können auch Pilze eine Meningitis verursachen.

Die Erreger gelangen meist über die Atemwege oder auf anderen Wegen in den Blutstrom und erreichen so die Hirnhäute. Dort lösen sie eine Entzündung aus, die sich im weiteren Verlauf auch auf das Gehirn (Enzephalitis) und den Druck im Schädel ausweiten kann.

Übertragung und Risikogruppen

Die Erreger einer Meningitis, ob Viren oder Bakterien, werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen, vor allem über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Küssen). Die Inkubationszeit beträgt in der Regel drei bis vier Tage, wobei die Betroffenen bereits bis zu sieben Tage vor Beginn der Krankheitszeichen ansteckend sind.

Besonders gefährdet sind:

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  • Menschen mit einem geschwächten Immunsystem
  • Säuglinge und Kinder: Ihr Immunsystem ist noch unreif und bietet weniger Schutz.
  • Jugendliche: Durch ihre engen sozialen Kontakte haben sie ein höheres Ansteckungsrisiko.

Symptome einer Hirnhautentzündung

Die ersten Anzeichen einer Meningitis ähneln oft denen einer Grippe:

  • Starke Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit

Zusätzlich tritt häufig ein schmerzender und steifer Nacken (Nackensteifigkeit) auf, der jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern fehlen kann. Bei Kindern unter zwei Jahren können die Symptome sehr unspezifisch sein, wie z.B. schrilles Schreien, Wimmern, allgemeine Schwäche, Appetitlosigkeit, Berührungsempfindlichkeit und starke Schläfrigkeit. Die Fontanelle kann gewölbt oder hart sein.

Bei einer Infektion mit Meningokokken können sich auch kleine punktförmige Flecken an der Haut zeigen, verursacht durch Blutungen. Dieser Meningitis-Hautausschlag ist charakteristisch rötlich oder lila und verblasst nicht beim Druck - ein Indikator, der das sogenannte „Glas-Test“ genannt wird.

Diagnose einer Hirnhautentzündung

Um eine Meningitis zu diagnostizieren, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Körperliche Untersuchung und Anamnesegespräch: Dabei werden der Impfstatus, enge Kontakte zu anderen Menschen und eine mögliche Immunschwäche erfragt. Spezielle Techniken werden eingesetzt, die unter anderem dem Nachweis einer Meningitis dienen: Lasègue-Zeichen, Brudzinski-Zeichen, Kernig-Zeichen.
  • Blutabnahme: Entzündungswerte und (bei Bakterien) die Erregerart können bestimmt werden.
  • Liquor-Probe (Lumbalpunktion): Entzündungszeichen und Erreger werden im Rückenmark untersucht.
  • Bildgebende Verfahren: Bei Bewusstseinsstörungen kommen Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) infrage.

Behandlung von Meningitis

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Erkrankung:

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  • Bakterielle Meningitis: Dies ist ein Notfall und erfordert eine sofortige kombinierte Antibiotika-Therapie im Krankenhaus, um lebensbedrohliche Komplikationen wie eine Sepsis zu vermeiden. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 24 Stunden ein, währenddessen die Patienten isoliert werden. Zusätzlich wird häufig der Kortison-Abkömmling Dexamethason gegeben.
  • Virale Meningitis: Sie heilt normalerweise innerhalb von zwei Wochen von allein aus. Bei einigen Viren (z.B. Herpesviren) können antivirale Medikamente sinnvoll sein. Greift die viral bedingte Hirnhautentzündung auf das Gehirn über (Enzephalitis), ist eine sofortige Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

Mögliche Folgeschäden

Eine Meningitis kann schwere Beeinträchtigungen der Hirnleistung verursachen, wie das apallische Syndrom oder retrograde Amnesie. Weitere mögliche Spätfolgen sind Hörverlust, Lernschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme und Epilepsie.

Prävention

Verschiedene Impfungen können Infektionen verhindern, die eine Meningitis auslösen können. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen gegen Haemophilus influenzae und Pneumokokken für Babys innerhalb der ersten 14 Lebensmonate. Ab zwölf Monaten wird eine Immunisierung gegen Meningokokken empfohlen.

Zusätzlich können folgende Maßnahmen helfen, das Risiko einer Infektion zu verringern:

  • Regeln der Küchenhygiene beachten
  • Frische Lebensmittel innerhalb kurzer Zeit verbrauchen
  • Kontakt zu Erkrankten meiden

Natürliche Unterstützung bei Meningitis - Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung

Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) haben in Kooperation mit Kolleg:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Universität Greifswald untersucht, wie die Antibiotikatherapie bei einer Meningitis sinnvoll ergänzt werden kann.

Die Forscher konzentrierten sich auf die Rolle von Mustererkennungsrezeptoren (TLR2 und TLR13 in der Maus, TLR2 und TLR8 in Immunzellen des Menschen) bei der Immunantwort auf Pneumokokken im Hirnwasser. Sie schlussfolgerten, dass die Blockade dieser Rezeptoren die starke Reaktion des Immunsystems regulieren könnte.

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Es ist wichtig zu betonen, dass diese Forschungsergebnisse noch nicht in klinischen Studien am Menschen bestätigt wurden und keine Empfehlung für eine alternative Behandlung von Meningitis darstellen. Bei Verdacht auf Meningitis ist eine sofortige ärztliche Behandlung unerlässlich.

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