Die Simpsons sind eine Kult-Zeichentrickserie, die die amerikanische Popkultur nachhaltig beeinflusst hat. Ein wiederkehrendes Motiv in der Serie ist Homers Kommunikation mit seinem Gehirn, wobei das Gehirn als separate Person dargestellt wird. Dieser Running Gag, der in der vierten Staffel prominent wurde, hat zur Folge, dass Homer dümmer wird. Aber wie kann eine intelligente Serie von dieser Dummheit profitieren? Um das zu verstehen, muss man zwischen dummer Darstellung und der Darstellung von Dummheit unterscheiden. Die Simpsons bedienen glücklicherweise nur letzteres, indem sie das profane Leben unterdurchschnittlich intelligenter US-Mittelständler zum Thema machen.
Homers Gehirn als Metapher
Das Zwiegespräch zwischen Homer und seinem Gehirn ist mehr als nur ein Gag. Es ist eine Reise in die Psyche des Protagonisten, die auf bemerkenswert komplexe Weise auseinandergenommen wird. Die Stadt Springfield wird zu einem sozialen Netzwerk, das auf einem schmalen Grat zwischen Massenpsychologie und Soziologie, zwischen gesamtgesellschaftlichen Topoi und Individualismus wandert.
Die Episode "Homer the Heretic" ist ein Beispiel dafür, wie die Serie mit religiösen Themen umgeht. Als Atheist kann man sich leicht über den Glauben lustig machen, aber die Simpsons tun dies mit Respekt. Die Episode veranschaulicht auch Homers Wunsch, am Sonntagmorgen zu Hause zu bleiben, während seine Familie in die Kirche geht.
Die Verdummung Homers
Mit der Entwicklung zur Spitze geht eine deutlich merkbare Verdummung Homers einher. Der Running Gag der Kommunikation mit seinem Gehirn und damit seine Separation von diesem ist in der vierten Staffel der prägnanteste. Das Hirn wird zur zweiten Person gemacht, interagiert mit seinem Besitzer wie ein eigens abgetrenntes Individuum. Damit verbunden sein könnte natürlich reine zeichnerische Bequemlichkeit - Eine Nahaufnahme von Homers Gesicht mit einem ständigen Schwenk zwischen Gesichtsfeld und Schädel zur Darstellung der inneren Kommunikation erfordert nicht viel Arbeit und verschafft den Zeichnern und Autoren etwas Luft nach der stressigen dritten Staffel mit ihren 24 vollwertigen Episoden. Diese Art der Darstellung hat aber eben auch Einfluss auf die Charakterzeichnung der Hauptfigur. Homer wird schlicht dümmer, und das gefällt den Leuten.
Doch wie kann eine derart intelligent konzipierte Serie wie die Simpsons von Dummheit profitieren? Versteckt sich da nicht ein Paradoxon? Nein, denn es ist zu unterscheiden zwischen dummer Darstellung und Darstellung der Dummheit. Nur letztere wird glücklicherweise von den Machern der Simpsons bedient. Das profane Leben unterdurchschnittlich intelligenter US-Mittelständler ist schließlich das Metier der Serie. Die “Simpsons” stehen eben auch für “simple”, Springfield ist anno 1989 der meistgebrauchte Name für eine US-amerikanische Stadt und damit der Querschnitt der kompletten Vereinigten Staaten. Das Geheimnis liegt in der Aufbereitung. Ein Zwiegespräch zwischen Homer und seinem Gehirn ist nicht nur eine Hilfestellung für die überarbeiteten Zeichner, kein simpler reaktionärer Gag auf Kosten des Niveaus. Es ist eine Reise in die Psyche des Protagonisten, die auf eine für eine Zeichentrickserie beachtlich komplexe Art und Weise auseinandergenommen wird. Doch bei der Psychologie bleibt es nicht: Die Stadt Springfield schließt sich zu einem sozialen Netzwerk zusammen, wandert auf einem schmalen Grat zwischen Massenpsychologie und Soziologie, zwischen gesamtgesellschaftlichen Topoi und Individualismus.
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Der "Monkey Mind"
Der "Monkey Mind" ist ein Konzept, das sich auf den unruhigen, unaufhörlich plappernden Geist bezieht. Im Kontext von Homer Simpsons Gehirn-Affe kann man sich vorstellen, dass der Affe im Kopf Zimbeln zusammenschlägt und Salti schlägt, was gedankliche Leere abbildet. Der Affe steht für die unkontrollierten Gedanken und Impulse, die Homer oft zu irrationalen Handlungen treiben.
Homer und der Affe Mojo
In einer Folge der Simpsons kauft sich Homer einen Hilfsaffen namens Mojo. Der Affe macht aber nicht so richtig was Homer will sondern liegt nur faul rum und isst den ganzen Tag. War mir sehr sympathisch der Affe.
Die Serie und ihre Themen
Die Simpsons greifen immer wieder gesellschaftliche Themen auf, wie beispielsweise Medienkritik in der Episode "Kamp Krusty". Die Episode zeigt, wie Medien die Erwartungen an Sommerferien beeinflussen und wie die Werbung oft nicht mit der Realität übereinstimmt. Auch die Episode "Lisa the Beauty Queen" thematisiert unrealistische Schönheitsideale und deren Einfluss auf junge Mädchen.
Die Entwicklung der Serie
Die Simpsons haben im Laufe der Zeit einige Veränderungen durchgemacht. Nach vier Jahren verließen einige Autoren die Serie, was zu einem fliegenden Wechsel im Team führte. Produktionsleiter David Mirkin wurde engagiert, um die fünfte Staffel zu realisieren. Die fünfte Staffel begann mit einer Hommage an die Beatles. Die Episode "Homer's Barbershop Quartet" erzählt die Geschichte von Homers Band, den Be Sharps, die ein Gleichnis auf die Beatles darstellt.
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