Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das intrakranielle Hygrom, eine Ansammlung von Nervenwasser im Schädel. Er behandelt die Ursachen, Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsoptionen und berücksichtigt dabei die ICD-10-Klassifikation.
Was ist ein intrakranielles Hygrom?
Im Gehirn, um das Gehirn herum sowie um das Rückenmark gibt es Hohlräume mit Nervenwasser. Bei einem intrakraniellen Hygrom kommt es zu einer vermehrten Ansammlung von Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) im Schädel. Das Nervenwasser polstert unter anderem das Gehirn sowie das Rückenmark bei Stößen ab und ernährt auch die Gehirnzellen. In den Hohlräumen im Gehirn wird das Nervenwasser gebildet. Die verschiedenen Hohlräume für Nervenwasser stehen miteinander in Verbindung. Das Nervenwasser kann so durch die verschiedenen Hohlräume im Gehirn in den Hohlraum außen um das Gehirn abfließen. Im Hohlraum außen um das Gehirn wird das Nervenwasser wiederaufgenommen. Normalerweise wird genauso viel Nervenwasser gebildet, wie wiederaufgenommen wird. Wenn sich das Nervenwasser über einen längeren Zeitraum ansammelt, kann es zu anderen Beschwerden kommen. Es kann dann sein, dass das Gehen schwerer fällt. Außerdem kann man Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration haben. Es kann auch sein, dass die Harnblase den Urin nicht mehr halten kann.
Ursachen für die Entstehung eines intrakraniellen Hygroms
Ein intrakranielles Hygrom entsteht, wenn das Nervenwasser aus den Hohlräumen des Gehirns nicht ungehindert abfließen kann. Dadurch sammelt sich das Nervenwasser in den Hohlräumen vermehrt an. So etwas kann zum Beispiel passieren, wenn entzündetes oder verändertes Gewebe auf die Verbindungsgänge zwischen den Hohlräumen im Gehirn drückt. Auch eine Blutung kann den Abfluss des Nervenwassers behindern.
- Blockierung des Liquorabflusses: Entzündetes oder verändertes Gewebe, das auf die Verbindungsgänge zwischen den Hirnventrikeln drückt, kann den Abfluss behindern.
- Blutungen: Blutungen im Gehirn können ebenfalls den Liquorabfluss behindern.
Symptome eines intrakraniellen Hygroms
Wenn sich vermehrt Nervenwasser im Schädel sammelt, dann kann der Druck im Schädel ansteigen. Man kann dann zum Beispiel Kopfschmerzen oder Übelkeit haben. Es kann auch sein, dass man schläfrig wird. Wenn sich das Nervenwasser über einen längeren Zeitraum ansammelt, kann es zu anderen Beschwerden kommen. Es kann dann sein, dass das Gehen schwerer fällt. Außerdem kann man Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration haben. Es kann auch sein, dass die Harnblase den Urin nicht mehr halten kann.
- Kopfschmerzen und Übelkeit: Erhöhter Hirndruck kann zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.
- Schläfrigkeit: Betroffene können sich schläfrig fühlen.
- Gangstörungen: Schwierigkeiten beim Gehen können auftreten.
- Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme: Kognitive Beeinträchtigungen sind möglich.
- Harninkontinenz: Die Kontrolle über die Blase kann beeinträchtigt sein.
Diagnose
Die Diagnose eines intrakraniellen Hygroms erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren.
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- cMRT (kraniale Magnetresonanztomographie): Ein cMRT kann ein Subduralhämatom mit alten und frischen Anteilen, Mittellinienverlagerung und beginnender transtentorieller Hernierung zeigen. Im postoperativen cCT (nicht abgebildet): Rest-Hygrom und bleibender Hirnparenchymschaden (Seitenventrikelausziehung der betroffenen Seite).
ICD-10-Code
Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.
- G: Gesicherte Diagnose
- V: Verdacht
- Z: Zustand nach
- A: Ausschluss
- L: Links
- R: Rechts
- B: Beidseitig
Die organisch bedingte Wesensänderung wurde mit ICD-10:F07.0 diagnostiziert.
Fallbeispiel
Eine altersberentete, somatisch gesunde Buchhalterin war seit Jahrzehnten in Psychotherapien wegen Ängstlichkeit und Eheproblemen, sie entwickelte eine Low-dose-Benzodiazepinabhängigkeit. Nach 43 monogamen Ehejahren verwitwete sie und begann 1¼ Jahre später eine Liebesbeziehung mit ihrem 80-jährigen, verheirateten Wohnungsnachbarn mit obsessiver Verliebtheit und intensivem sexuellem Offenbarungserlebnis. Schuldgefühle und wesensfremdes Erleben/Verhalten wurden tiefenpsychologisch-ärztlich bearbeitet. Nach Abwendung des Liebhabers wurden aufgrund schwerer gedanklicher und emotionaler Einengung und Suizidgedanken zweimal eine stationär-psychiatrische Behandlung und eine intensive ambulante Psychotherapie erforderlich. Ein demenzielles Syndrom, Wahnkriterien oder klinisch-neurologische Auffälligkeiten bestanden nicht. Wegen Therapieresistenz, gedanklicher Rigidität und Wesensfremdheit der sexuellen Obsession erfolgte ein cMRT: Dies ergab einen Überraschungsbefund eines Subduralhämatoms mit alten und frischen Anteilen, Mittellinienverlagerung und beginnender transtentorieller Hernierung. Bei der sofortigen Bohrlochtrepanation entleerten sich auch frische Hämatomanteile. Im Vorfeld wurde keine Antikoagulation durchgeführt und es hatte auch keinen Sturz zuvor gegeben. Diagnostiziert wurde nun eine organisch bedingte Wesensänderung (ICD-10:F07.0). In der Katamnese nach 2,5 Monaten zeigte sich eine nur teilweise Distanzierung von der sexuell-amourösen Einengung, aber keine Kontaktaufnahme mehr zum Nachbarn.
Differentialdiagnose
Es ist wichtig, ein intrakranielles Hygrom von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden. Hierzu gehören insbesondere andere Ursachen für erhöhten Hirndruck und kognitive Beeinträchtigungen.
Behandlung
Die Behandlung eines intrakraniellen Hygroms richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Symptome.
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- Bohrlochtrepanation: Bei dem beschriebenen Fallbeispiel entleerten sich bei der sofortigen Bohrlochtrepanation auch frische Hämatomanteile.
- Weitere Maßnahmen: Die Behandlung kann je nach Ursache der Flüssigkeitsansammlung variieren.
Abgrenzung: Ganglionzyste (Hygrom)
Eine Ganglionzyste (Hygrom) ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung, die von der Gelenkkapsel oder Sehnenscheide ausgeht. Sie tritt am häufigsten auf der Rückseite des Handgelenks auf, seltener auch auf der Handfläche, an den Fingern (Schleimzysten am Nagelglied), am Fuß und am Knöchel. Eine Ganglionzyste ist weich, elastisch und beweglich und verschwindet manchmal bei Druck, um sich später aufgrund ihrer Verbindung mit der Gelenkhöhle durch einen schmalen „Stiel“ wieder zu füllen. Diese Formation ist nicht bösartig und entwickelt sich nicht zu Krebs, kann aber aufgrund von Schmerzen, Nervendruck oder kosmetischen Beschwerden lästig sein.
Diagnose von Ganglionzysten
Die moderne Diagnose ist einfach: Ein Arzt benötigt oft nur eine Untersuchung und einen charakteristischen Durchleuchtungstest, bei dem Licht durch den transparenten Inhalt der Zyste dringt. Im Zweifelsfall wird Ultraschall eingesetzt, bei komplexer Lokalisation Magnetresonanztomographie; Röntgenaufnahmen sind nur erforderlich, um Knochenveränderungen auszuschließen. Eine invasive Biopsie ist in der Regel nicht erforderlich.
Ursachen von Ganglionzysten
Das gängigste Modell geht davon aus, dass Mikrotraumata und Überlastung die Kapsel im Bandbereich dehnen und Fibroblasten zur Hyaluronsäureproduktion anregen; es bildet sich eine „Tasche“ aus gallertartigem Muzin. Ein alternatives, älteres Konzept ist die „mukoide Degeneration“ des Bindegewebes. Im Handgelenk sind auch anatomische Details wichtig (z. B. Überlastung des skapholunären Bandkomplexes und der dorsalen Kapsel).
Behandlung von Ganglionzysten
Die Behandlung hängt von Ihren Symptomen, der Lokalisation und Ihren Zielen ab. Ist die Zyste schmerzlos und nicht-invasiv, können Sie sie beobachten - viele Hygrome schrumpfen von selbst. Entzündet sie sich, schmerzt sie, beeinträchtigt sie die Arbeit oder drückt sie auf einen Nerv oder eine Arterie, sollten minimalinvasive Techniken (Aspiration, Sklerotherapie in einigen Zentren) oder eine Entfernung (offen/endoskopisch) in Betracht gezogen werden. Wichtiger Hinweis: Die Punktion der Zyste hat im Vergleich zur vollständigen Exzision mit Stiel eine hohe Rezidivrate.
ICD-10-Code für Ganglionzysten
In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (10. Revision) werden Ganglionzysten unter der Überschrift „Erkrankungen der Synovialmembranen und Sehnen“ kodiert. Der Basiscode lautet M67.4 „Ganglion“; Unterkategorien dienen der Seiten- und Segmentspezifizierung, z. B. M67.441 (Ganglion der rechten Hand), M67.442 (Ganglion der linken Hand) und weitere. Dies ist wichtig für die genaue Dokumentation, Statistik und Kostenerstattung im Versicherungssystem. In der ICD-11 werden Ganglienzysten als FB42.2 „Ganglion“ klassifiziert. Dieser Code umfasst das Gelenkganglion und das Sehnenscheidenganglion (Synonyme: Ganglionzyste, Gelenk-/Sehnenscheidenganglion). Die Seiten-/Segmentangaben erfolgen auf Extensionsebene. Die Verknüpfung mit der ICD-11 ist für internationale Register und Publikationen nützlich.
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Epidemiologie der Ganglionzysten
Das Hygrom ist die häufigste Weichteilmasse an Hand und Handgelenk und macht etwa 60-70 % aller dieser Läsionen aus. Am häufigsten ist die dorsale Oberfläche des Handgelenks betroffen (ca. 60-70 % aller Karpalganglien), gefolgt von der palmaren Oberfläche (ca. 15-20 %) und Zysten an den distalen Interphalangealgelenken der Finger (Schleimzysten). Frauen sind häufiger betroffen als Männer, wobei die höchste Inzidenz zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auftritt.
Risikofaktoren für Ganglionzysten
Zu den Risikofaktoren zählen weibliches Geschlecht (Verhältnis etwa 3:1), Alter 20-50 Jahre für klassische Handgelenkzysten, wiederholte Handgelenksbelastungen und Arbeiten, die längere Handgelenksbewegungen erfordern. Auch Turner und handgelenksbelastende Sportarten sind besonders anfällig. Bei Schleimhautzysten der Finger ist die Arthrose der distalen Interphalangealgelenke von Bedeutung; bei Palmarzysten beeinflusst die anatomische Nähe zur Arteria radialis und den Beugesehnen nicht das Risiko, sondern die Symptome und die Taktik.
Pathologie der Ganglionzysten
Die Wand des Hygroms besteht aus fibrösem Bindegewebe ohne echtes Synovialepithel; das Innere enthält schleimiges Material mit hohem Hyaluronsäuregehalt. Elektronenmikroskopisch lassen sich mehrschichtige Kollagenbündel und vereinzelte fibroblastenartige Zellen erkennen. Dies erklärt die gallertartige Konsistenz und den „glasartigen“ Glanz des Inhalts bei der Aspiration. Die Zyste ist oft durch ein schmales, kanalartiges „Ventil“ mit dem Gelenk verbunden, das den Flüssigkeitsdurchfluss in eine Richtung ermöglicht. Solange dieser „Stamm“ aktiv ist, neigt die Zyste dazu, sich nach einer Punktion zu füllen und erneut zu platzen. Daher zielt die chirurgische Behandlung darauf ab, die Zyste zusammen mit ihrem Stiel und einem Teil der Kapsel zu entfernen.
Klinisches Bild der Ganglionzysten
Am häufigsten handelt es sich um einen schmerzlosen, runden, weichen, elastischen „Klumpen“ in der Nähe eines Gelenks oder einer Sehne, dessen Größe von einer Erbse bis zu einer Pflaume reicht. Die Größe kann variieren: größer am Abend, kleiner nach der Ruhe. Bei Druck zieht sich die Zyste teilweise zurück, bei körperlicher Anstrengung „tritt“ sie wieder hervor. Schmerzen treten bei Bewegung und Anstrengung, bei Zug auf der Kapsel und manchmal bei Kompression eines Nervs (Kribbeln, Taubheitsgefühl) oder Gefäßes (selten Kälte/Blässe) auf.
Diagnostische Maßnahmen bei Ganglionzysten
Bei einem neuen „Knoten“ in der Nähe eines Gelenks oder einer Sehne, der wächst, Schmerzen verursacht oder Sie bei der Arbeit oder beim Sport beeinträchtigt, vereinbaren Sie einen Termin mit einem Handchirurgen, einem orthopädischen Traumatologen oder einem Chirurgen. Auch wenn es sich „nur um eine Ganglionzyste“ handelt, wird Ihnen ein Spezialist Ihre Möglichkeiten erklären. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn es sich um eine Palmarzyste am Handgelenk mit Anzeichen einer Nervenkompression (Taubheitsgefühl, Kribbeln, Schwäche) handelt oder wenn die Haut rot oder heiß ist oder Fieber aufgetreten ist - Komplikationen müssen ausgeschlossen werden.
Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) ist eine akute oder chronische Entzündung eines Schleimbeutels. Die mehrere Zentimeter langen, mit Flüssigkeit gefüllten Gewebepolster finden sich vorwiegend im Bereich der Gelenke, wie beispielsweise dem Hand- oder Knöchel-Gelenk. Schleimbeutel sitzen aber auch dort, wo Haut, Muskeln, Sehnen oder Bänder direkt über einem Knochen-Vorsprung liegen - zum Beispiel im Bereich des großen Rollhügels (Knochen-Vorsprung oben an der Außenseite des Oberschenkel-Knochens). Schleimbeutel wirken wie ein Polster zwischen Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern, indem sie diese vor Druck bei Bewegung schützen und so einen reibungslosen Bewegungs-Ablauf ermöglichen. Normalerweise sind sie eher flach und nicht vollständig mit Flüssigkeit gefüllt. Entzünden Sie sich jedoch, schwellen sie an und drücken schmerzhaft auf die umliegenden Körperstrukturen.
Ursachen und Risikofaktoren für eine Schleimbeutelentzündung
Eine Schleimbeutelentzündung entsteht meist durch Überlastung der beteiligten Strukturen (Gelenk, Muskeln, Sehnen, Bänder). Ungewohnte, wiederkehrende Bewegungen sind beispielsweise der Auslöser. Manchmal entsteht eine Bursitis auch durch altersbedingten Verschleiß. Selten ist eine bakterielle Infektion die Ursache einer Schleimbeutelentzündung. Hiervon sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Wenn man eine akute Bursitis nicht richtig behandelt beziehungsweise die Ursache nicht beseitigt, wird sie mitunter chronisch. Dann entstehen unter Umständen im Schleimbeutel Zwischenwände aus Bindegewebe (Schleimbeutel-Hygrom). Außerdem ist eine Kalk-Ablagerung möglich.
Symptome einer Schleimbeutelentzündung
Schleimbeutelentzündungen sind immer schmerzhaft. Im Schulterbereich gehen sie oft mit stechenden Schmerzen einher. Zudem ist das betroffene Gebiet geschwollen, oft gerötet und erwärmt und reagiert sehr empfindlich auf Berührung. Bei einer Schleimbeutelentzündung in Gelenk-Nähe ist das betroffene Gelenk nur eingeschränkt beweglich. Eine bakteriell bedingte Bursitis wird oft von Fieber und allgemeinem Unwohlsein begleitet. Mitunter sind die Lymphgefäße in der Nähe der Bursitis entzündet, was äußerlich sichtbar ist durch rote Streifen entlang der Lymphbahn und geschwollene Lymphknoten.
Diagnose einer Schleimbeutelentzündung
Bei Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung befragt der Arzt Sie zunächst zu Ihrer Krankengeschichte (Anamnese): Er lässt sich die Beschwerden genau schildern, fragt nach kürzlichen körperlichen Belastungen und eventuellen Grunderkrankungen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung: Der Arzt schaut sich die betroffene Körper-Region genau an. Er erkennt eine Bursitis anhand der geröteten Haut sowie dem geschwollenen, unbeweglichen Gelenk. Vermutet der Arzt eine bakterielle Infektion als Ursache der Schleimbeutelentzündung, wird er Ihre Körper-Temperatur messen und Ihnen Blut abnehmen. Im Labor werden die Entzündungs-Werte wie die Anzahl der weißen Blutkörperchen oder der CRP-Wert bestimmt. Liegt tatsächlich eine bakterielle Infektion vor, wird dem Schleimbeutel eine Gewebe-Probe entnommen (Biopsie), um die Art des Erregers herauszufinden. So stimmt der Arzt die Behandlung individuell auf das auslösende Bakterium ab und wählt ein geeignetes Antibiotikum. In unklaren Fällen sind weitere Untersuchungen nötig. So werden die entzündeten Strukturen mittels Ultraschalls oder Magnetresonanztomografie (MRT) bildlich dargestellt, um sie genauer zu beurteilen. Eine Röntgenaufnahme zeigt, ob sich bereits Kalk im Schleimbeutel abgelagert hat (Bursitis calcarea) oder Zwischenwände aus Bindegewebe (Schleimbeutel-Hygrom) entstanden sind.
Behandlung einer Schleimbeutelentzündung
Wird eine überlastungsbedingte Schleimbeutelentzündung früh genug erkannt, reicht es meist, das Gelenk einige Tage ruhig zu stellen. Zur Ruhigstellung wird mitunter ein Tape-Verband angelegt, der das Gelenk stützt, die Bewegung aber ermöglicht. Zusätzlich helfen schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac (etwa als Salbe) oder NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika). Auch das Hausmittel Kälte lindert unter Umständen die Beschwerden: Empfehlenswert ist es etwa, die betroffene Stelle mit einer Kühl-Pad zu kühlen. Es wirkt stärker entzündungshemmend als NSAR. Manche Experten raten bei einer Schleimbeutelentzündung zu einer Stoßwellen-Therapie. Dabei wird die entzündete Region mit Druckwellen behandelt. Das soll die Schmerzen lindern und eventuell vorhandene Kalk-Ablagerungen beseitigen. Mit einer Punktion des Schleimbeutels lässt sich überschüssige Flüssigkeit absaugen. Das beschleunigt bestenfalls die Heilung. Empfehlenswert sind außerdem physiotherapeutische Maßnahmen. Sie helfen, das betroffene Gelenk wieder beweglich zu machen. Manchmal helfen die beschriebenen Maßnahmen nicht dauerhaft und der betroffene Schleimbeutel entzündet sich immer wieder (chronische Bursitis). Dann ist es vermutlich ratsam, den Schleimbeutel operativ zu entfernen. Auch bei einer bakteriell bedingten Bursitis muss der Schleimbeutel meist entfernt werden. Zusätzlich ist ein Antibiotikum nötig, damit sich die Bakterien nicht im Körper ausbreiten. Eine chronische Bursitis droht auch, wenn die Entzündung unbehandelt verschleppt wird oder die Ursache nicht beseitigt wird. Steckt eine andere Grunderkrankung hinter der Bursitis, muss diese entsprechend behandelt werden.
ICD-Codes für Schleimbeutelentzündung
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. M76 M71 M75 M70
Lymphgefäßveränderungen im Hals
Bei Ihnen haben sich Lymphgefäße im Hals verändert. Im ganzen Körper entsteht jeden Tag Flüssigkeit im Gewebe. Diese Gewebs-Flüssigkeit ist die Lymphe. Die Lymphe wird über Lymphgefäße durch den Körper befördert. Die Lymphgefäße verlaufen durch den ganzen Körper und sind mit Blutgefäßen verbunden. An einigen Stellen befinden sich Lymphknoten entlang der Lymphgefäße. In den Lymphknoten werden zum Beispiel Krankheits-Erreger unschädlich gemacht. Bei Ihnen haben sich die Lymphgefäße verändert. Es kann zum Beispiel sein, dass sich die Lymphe in den Lymphgefäßen staut. Dadurch kann manchmal eine große Schwellung entstehen. Es kann auch sein, dass sich Lymphgefäße neu gebildet haben. Die Erkrankung ist meistens angeboren. Die Veränderung ist gutartig. Gutartige Veränderungen zerstören das gesunde Gewebe meistens nicht und breiten sich nicht im Körper aus. Wenn die Schwellung jedoch sehr groß ist, dann kann auch das umliegende Gewebe geschädigt werden.
Zusatzkennzeichen für Lymphgefäßveränderungen
Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben. G: Gesicherte Diagnose V: Verdacht Z: Zustand nach A: Ausschluss L: Links R: Rechts B: Beidseitig