Informationsübertragung an der Synapse: Ein umfassender Überblick

Die Synapse ist die zentrale Schnittstelle für die Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen oder zwischen Nervenzellen und anderen Zellen im Körper. Sie ermöglicht die Umwandlung von elektrischen in chemische Informationen und umgekehrt, was für die Funktion des Nervensystems unerlässlich ist. Dieser Artikel beleuchtet die Struktur, Funktion und Bedeutung der Synapse und geht dabei auf verschiedene Aspekte ein, von den grundlegenden Mechanismen bis hin zu den Auswirkungen von Giften und Krankheiten auf die synaptische Übertragung.

Struktur der Synapse

Eine Synapse besteht aus drei Hauptkomponenten:

  1. Präsynapse: Die präsynaptische Zelle ist das Neuron, das die Information sendet. Das Axon dieser Zelle endet in einem synaptischen Endknöpfchen, das Vesikel mit Neurotransmittern enthält.
  2. Synaptischer Spalt: Dies ist der Raum zwischen der präsynaptischen und der postsynaptischen Membran. Er dient als Diffusionsraum für die Neurotransmitter.
  3. Postsynapse: Die postsynaptische Zelle ist die Empfängerin der Information. Ihre Membran enthält Rezeptoren, die spezifisch an die freigesetzten Neurotransmitter binden.

Die Reizweiterleitung an der Synapse

Die Reizweiterleitung an der Synapse ist ein komplexer Prozess, der mehrere Schritte umfasst:

  1. Aktionspotenzial erreicht das Endknöpfchen: Wenn eine Nervenzelle erregt wird, wandert das Aktionspotenzial elektrisch vom Zellkörper über das Axon bis zum synaptischen Endknöpfchen.
  2. Öffnung von Ionenkanälen: Am Endknöpfchen öffnen sich spannungsabhängige Calciumkanäle in der Zellmembran.
  3. Einstrom von Calciumionen: Der Einstrom von Calciumionen in die Nervenzelle bewirkt, dass die Vesikel mit der präsynaptischen Membran verschmelzen.
  4. Freisetzung von Neurotransmittern: Die Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt freigesetzt.
  5. Bindung an Rezeptoren: Die Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt zur postsynaptischen Membran. Dort binden sie an spezifische Rezeptoren.
  6. Auslösung eines Aktionspotenzials in der Postsynapse: Die Bindung der Neurotransmitter an die Rezeptoren führt dazu, dass sich in der postsynaptischen Zelle Ionenkanäle öffnen und ein Aktionspotenzial ausgelöst wird.
  7. Abbau und Wiederaufnahme der Neurotransmitter: Die Neurotransmitter lösen sich von den Rezeptoren, werden enzymatisch zerlegt und wieder von der präsynaptischen Zelle aufgenommen. Dies beendet die Signalübertragung und ermöglicht die Vorbereitung auf neue Signale. Acetylcholin wird beispielsweise durch Cholinesterase in Acetat und Cholin gespalten, welche dann wieder in die Präsynapse aufgenommen werden.

Arten von Synapsen

Es gibt verschiedene Arten von Synapsen, die sich in ihrer Struktur und Funktionsweise unterscheiden:

  • Chemische Synapsen: Bei diesen Synapsen erfolgt die Signalübertragung durch Neurotransmitter, die von der präsynaptischen Zelle freigesetzt werden und an Rezeptoren auf der postsynaptischen Zelle binden. Die Erregungsweiterleitung kann nur in eine Richtung erfolgen. Chemische Synapsen sind bei Säugetieren vorherrschend.
  • Elektrische Synapsen: Bei diesen Synapsen erfolgt die Erregungsübertragung direkt durch elektrische Signale über spezielle Ionenkanäle, die Konnexionen. Es findet ein direkter Austausch von Ladungsträgern statt, die zur Erzeugung eines Aktionspotentials führen. Die Erregungsweiterleitung kann in beide Richtungen erfolgen. Elektrische Synapsen finden sich überall dort, wo eine besonders rasche Reizübertragung notwendig ist.

Funktionalität von Synapsen

Je nach Funktionalität unterscheidet man im Allgemeinen zwei Typen von Synapsen: Chemische Synapse: Die Übertragung der Erregung erfolgt durch einen Neurotransmitter, einem chemischen Botenstoff. Die Erregungsweiterleitung kann nur in eine Richtung erfolgen. Elektrische Synapse: Die Übertragung der Erregung erfolgt an zwei eng aneinanderliegenden Membranen über spezielle Ionenkanäle, den Konnexionen. Es findet ein direkter Austausch von Ladungsträgern statt, die zur Erzeugung eines Aktionspotentials führen. Die Erregungsweiterleitung kann in beide Richtungen erfolgen. Die Synapsen finden sich überall dort, wo eine besonders rasche Reizübertragung notwendig ist.

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Neurotransmitter und ihre Wirkung

Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die eine entscheidende Rolle bei der Informationsübertragung an der Synapse spielen. Verschiedene Neurotransmitter haben unterschiedliche Wirkungen auf die postsynaptische Zelle:

  • Erregende Neurotransmitter: Diese Neurotransmitter depolarisieren die postsynaptische Membran und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Aktionspotenzial ausgelöst wird. Ein Beispiel ist Acetylcholin, das zur Öffnung von acetylcholinabhängigen Kanälen an der Postsynapse führt, was einen Natriumeinstrom und eine Depolarisation bewirkt.
  • Hemmende Neurotransmitter: Diese Neurotransmitter hyperpolarisieren die postsynaptische Membran und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass ein Aktionspotenzial ausgelöst wird. Die Bindung des Neurotransmitters bewirkt eine Hyperpolarisation der Postsynapse.

Synaptische Plastizität

Synapsen sind keine statischen Strukturen, sondern unterliegen ständigen Veränderungen. Sie können verstärkt, neu gebildet oder umgebaut werden (synaptische Plastizität). Dementsprechend schwankt die Anzahl der Synapsen im menschlichen Körper. Diese synaptische Plastizität ist entscheidend für Lernprozesse und die Anpassung des Nervensystems an neue Erfahrungen.

Synapse - Gifte und Krankheiten

Viele Krankheiten des Gehirns haben ihre Ursache in der Störung der synaptischen Übertragung, z. B. Depressionen oder andere mentale Erkrankungen. Medikamente können die Abläufe an den Synapsen wieder ins Gleichgewicht bringen. Die Wirkung von einigen Giften beruht darauf, dass die Substanzen die normalen Prozesse an der Synapse stören. Beispielsweise verhindert das Botulinumtoxin (Botox), dass die Vesikel mit den Neurotransmittern mit der präsynaptischen Membran verschmelzen können. Ein anderes Beispiel ist Curare. Dieses Gift wurde von Ureinwohnern Südamerikas zum Jagen verwendet. Curare blockiert an Synapsen zwischen Nerven- und Muskelzellen die Rezeptoren auf der postsynaptischen Seite, sodass die Neurotransmitter nicht mehr binden können. Wenn Synapsen nicht richtig funktionieren, ist die Informationsübertragung gestört. Das kann zu Erkrankungen, z. B. MerkeSynapse:sorgt für die Reizweiterleitung von einem Neuron zum nächsten, wobei eine Umwandlung von elektrische in chemische Information erfolgt.Eine Synapse bildet das Verbindungsstück, über das eine Nervenzelle mit anderen Zellen (weitere Nervenzellen, aber auch Sinneszellen, Drüsenzellen, Muskelzellen) in Kontakt steht. Die neuromuskuläre Synapse an der motorischen Endplatte des Axons ist ein typisches Beispiel. Sie verbindet das Axon eines Muskelneurons mit einer Muskelfaser.

Die neuromuskuläre Synapse

Die neuromuskuläre Synapse an der motorischen Endplatte des Axons ist ein typisches Beispiel. Sie verbindet das Axon eines Muskelneurons mit einer Muskelfaser. Bei einer neuromuskulären Synapse führt der Transmitter zur Erregung der verbundenen motorischen Endplatte und damit zu einer Muskelkontraktion.

Ionotrope und metabotrope Rezeptoren

Es gibt zwei Haupttypen von Rezeptoren in der postsynaptischen Membran:

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  • Ionotrope Rezeptoren: Der Neurotransmitter bindet an einen Rezeptor, der gleichzeitig als Ionenkanal fungiert. Dieser Ionenkanal öffnet sich und lässt Ionen einfließen.
  • Metabotrope Rezeptoren: Der Neurotransmitter bindet an einen Rezeptor, der das Signal weitergibt, welches zur Bildung eines Second Messengers führt. Dieser Second Messenger führt zu einem Effekt; z.B. Einbau von bestimmten Ionenkanälen.

Informationsverarbeitung und synaptische Funktion

Die Frequenz des Aktionspotentials und damit die Stärke des ursprünglichen Reizes wird durch die Konzentration der Neurotransmitter weitergegeben. Die Einzelsubstanzen des Neurotransmitters werden zur präsynaptischen Membran zurücktransportiert, in das Endknöpfchen aufgenommen, in den ursprünglichen Zustand zurückverwandelt und erneut verwendet. Neben Acetylcholin wird eine Reihe weiterer Neurotransmitter im ZNS (zentralen Nervensystem) benutzt. Ihre Wirkungsweise ist je nach Zelltyp, in dem sie vorkommen, unterschiedlich. Des Weiteren hängt sie maßgeblich von der Rezeptorfunktion ab.

Einfluss von Medikamenten und Drogen

Kollege Helmich erläutert in Teilschritten die Wirkung von Drogen und Arzneimitteln. Nach einer theoretischen Darstellung von möglichen Wirkungen mit der Aufstellung von entsprechenden Hypothesen werden die tatsächlich dort wirkenden Stoffe eher knapp dargestellt.

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