Jack White, mit bürgerlichem Namen Horst Nußbaum, war einer der erfolgreichsten Musikproduzenten Deutschlands. Sein Leben war geprägt von musikalischen Erfolgen, aber auch von schweren gesundheitlichen Rückschlägen. Am 17.10.2025 wurde er im Alter von 85 Jahren tot in seinem Haus im Berliner Grunewald aufgefunden. Die Polizei vermutet einen Suizid, nachdem sich wenige Tage zuvor seine langjährige Partnerin von ihm getrennt hatte. Sein Tod wirft ein Schlaglicht auf seelische Erkrankungen im Alter und die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Ein bewegtes Jahr mit gesundheitlichen Herausforderungen
Das vergangene Jahr war für Jack White von gesundheitlichen Problemen überschattet. Im Dezember 2024 stürzte er in seinem Büro schwer. Da es an diesem Tag geschneit hatte, betrat er mit nassen Schuhen sein Büro, rutschte auf dem Parkett aus und stürzte mit voller Wucht gegen die Marmorplatte des Schreibtisches. Durch den Aufprall erlitt er eine schwere Kopfverletzung und fiel ins Koma. Seine Frau Rafaella Nußbaum fand ihn bewusstlos am Boden und alarmierte den Notarzt. Im Krankenhaus wurde er in ein künstliches Koma versetzt und musste beatmet werden. Zusätzlich zog er sich eine Lungenentzündung zu.
Kaum von diesem Sturz genesen, erlitt White Anfang Mai 2025 einen Schlaganfall. Erneut wurde er ins Krankenhaus eingeliefert und auf der Intensivstation behandelt. Zum Zeitpunkt des Schlaganfalls befand sich seine Frau Rafaella in Russland, um einen neuen Pass zu beantragen. Eine Hausangestellte fand ihn und verständigte den Notarzt.
Trotz dieser schweren gesundheitlichen Rückschläge zeigte sich Jack White kämpferisch. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte er: "Ich bin doch ein Rowdy. Ich lass’ mich nicht unterkriegen, es wird jeden Tag besser." Er betonte, wie wichtig ihm seine Familie sei: "Ich habe die wunderbarste Familie mit zwei bezaubernden kleinen Kindern, die ich aufwachsen sehen will. Meine großartige Frau liebt mich über alles, das gibt mir Kraft."
Genesung und Lebensfreude
Nachdem er den Schlaganfall überstanden hatte, schien es Jack White wieder besser zu gehen. Mitte Mai 2025 wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Im Interview mit der "Bunte" sagte er, er fühle sich wieder fit: "Ich bin nahezu der alte Jack." Er schmiedete sogar Zukunftspläne: "Ich habe Jopi Heesters 2003 das Lied ‚Ich werde 100 Jahre alt‘ geschrieben. Ich kann mir nur selbst die Daumen drücken, denn mein Ziel steht: Ich will Jopi mit seinen 108 schlagen!" Dieses Ziel wollte er auch für seine Kinder, Max und Angelina, erreichen.
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Ein besonderer Moment war für ihn die Einschulung seines Sohnes Maximilian Noah. "Für mich war das alles sehr bewegend, mit 85 meinen sechsjährigen Sohn bei der Einschulung zu erleben", sagte er in einem Interview. Seine Frau Rafaella bestätigte, dass es ihm wieder gut gehe: "Ich kämpfe mit den Tränen, mein großer Jack ist wieder so fit wie das blühende Leben. Er hat keinerlei Einschränkungen mehr nach seinen beiden schweren Erkrankungen."
Seelische Krisen im Alter
Der Tod von Jack White wirft jedoch einen Schatten auf seine scheinbare Genesung und Lebensfreude. Die Polizei vermutet einen Suizid, nachdem sich seine Partnerin von ihm getrennt hatte. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, auf die seelische Gesundheit älterer Menschen zu achten.
Viele ältere Menschen geraten im Alter in seelische Krisen und oft unbemerkt in eine Altersdepression. Diese Krankheit wird häufig übersehen, da sie sich bei älteren Menschen anders äußern kann als bei jüngeren. Statt Traurigkeit oder Antriebslosigkeit treten oft körperliche Beschwerden in den Vordergrund.
Typische Symptome einer Depression im Alter sind:
- Appetitlosigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Rückzug von Freunden und Familie
- Konzentrationsstörungen
- Schuldgefühle, Ängste und Zukunftssorgen
- Schlafstörungen und Müdigkeit
- Keine Lust auf Aktivitäten
In schweren Fällen kann es zu Suizidgedanken oder -handlungen kommen. Die Suizidrate bei älteren depressiven Menschen ist deutlich höher als bei jüngeren.
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Es ist wichtig, depressive Symptome bei älteren Menschen nicht als beginnende Demenz abzutun. Ein erfahrener Arzt kann zwischen beiden Erkrankungen unterscheiden. Wenn Veränderungen im Verhalten oder Wohlbefinden auftreten, sollte frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.
Hilfe und Behandlung
Wenn Sie vermuten, dass ein Angehöriger oder Sie selbst betroffen sein könnten, ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Er kann körperliche Ursachen ausschließen und die nötigen Schritte zur Diagnose und Therapie einleiten.
Die Behandlung umfasst in der Regel:
- Psychotherapie
- Medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva
- Aktivierung durch Bewegung, soziale Kontakte und feste Tagesstrukturen
Es ist nie zu spät, Hilfe zu suchen. Auch im hohen Alter kann eine Depression erfolgreich behandelt werden.
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