Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet ist. Die Forschung zu dieser Krankheit ist ein komplexes und vielschichtiges Feld, das darauf abzielt, die Ursachen der Krankheit zu verstehen, ihren Verlauf vorherzusagen und wirksame Therapien zu entwickeln.
Genetische Grundlagen und Stoffwechselstörungen
Ein wichtiger Forschungsbereich konzentriert sich auf die genetischen Veränderungen, die zu Störungen des Glukose- und Fettstoffwechsels führen können. Insbesondere werden die genetischen Grundlagen von häufigen Erkrankungen untersucht, die mit Insulinresistenz, Übergewicht und Fettleber einhergehen und zur Atherosklerose und kardiovaskulären Ereignissen führen können. Durch die Analyse seltener genetischer Varianten von Patienten, die entweder besonders schwer betroffen oder vor spezifischen Krankheiten genetisch geschützt sind, können grundlegende physiologische Mechanismen und Mechanismen der Krankheitsentstehung aufgedeckt werden.
Basierend auf diesen Erkenntnissen werden in Kooperationen gezielte pharmakologische Therapieansätze entwickelt oder neuartige Therapiemethoden etabliert. Hierzu werden besondere seltene oder auffällige Krankheitsverläufe von Patienten aus der humangenetischen Sprechstunde des UKE zum Anlass genommen, grundlagenorientierte Forschungsprojekte durchzuführen, um die Krankheiten besser zu verstehen und ggf. auch im Verlauf eine spezifische Therapiemöglichkeit zu entwickeln. Zur Erforschung der Krankheiten werden je nach Notwendigkeit verschiedene Modelle und Methoden der präklinischen und klinischen Forschung angewandt.
Lipid-Neusynthese und ihre Rolle bei Krankheiten
Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt in der Erforschung der Neusynthese von Lipiden, z.B. aus Kohlenhydraten, und der Frage, welche spezifischen intrazellulären und endokrinen Funktionen diese endogen produzierten Lipide ausführen und welche Krankheiten entstehen, wenn diese Funktion nicht mehr zuverlässig ausgeführt werden kann.
Aktuelle Forschungsergebnisse und Publikationen
Die Forschungsgruppe um Jan Hempel hat in den letzten Jahren zahlreiche Publikationen zu verschiedenen Aspekten der Alzheimer-Krankheit veröffentlicht. Einige bemerkenswerte Ergebnisse sind:
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- E-Mental Health in Deutschland: Eine Studie aus dem Jahr 2023 untersuchte die aktuelle Nutzung und die Erfahrungen verschiedener Arten von Gesundheitsdienstleistern mit E-Mental-Health-Angeboten für Patienten mit psychischen Erkrankungen.
- Mammillarkörper- und Hypothalamusvolumen bei affektiven Störungen: Eine weitere Studie aus dem Jahr 2023 analysierte die Volumina von Mammillarkörpern und Hypothalamus bei Patienten mit affektiven Störungen.
- Hypothalamusvolumen bei Pädophilie: Eine Studie aus dem Jahr 2022 untersuchte das Hypothalamusvolumen bei Pädophilie mit oder ohne sexuellen Missbrauch von Kindern.
- Serum-NSE und S100B als Indikatoren für neuronale und gliale Veränderungen: Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass erhöhte Serum-NSE- und S100B-Werte auf neuronale und gliale Veränderungen bei Personen unter 71 Jahren mit leichter neurokognitiver Störung/leichter kognitiver Beeinträchtigung hinweisen.
- Autonome Balance und COVID-19-Verläufe: Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass die autonome Balance den Schweregrad von COVID-19-Verläufen bestimmt.
- BDNF-Spiegel im Serum und kortikale Dicke bei leichter Depression: Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2020 zeigte, dass die BDNF-Spiegel im Serum mit der regionalen kortikalen Dicke bei leichter Depression korrelieren.
- Amygdala-Kerne und Hippocampus-Subfelder auf MRT: Eine Studie aus dem Jahr 2020 untersuchte die Test-Retest-Reliabilität der automatisierten Volumetrie von Amygdala-Kernen und Hippocampus-Subfeldern auf MRT über verschiedene MRT-Standorte und -Anbieter hinweg.
- Hypothalamusvergrößerung bei affektiven Störungen: Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigte eine Hypothalamusvergrößerung bei affektiven Störungen.
- Höherer Body-Mass-Index und veränderte Hypothalamus-Mikrostruktur: Eine Studie aus dem Jahr 2019 fand einen Zusammenhang zwischen einem höheren Body-Mass-Index und einer veränderten Hypothalamus-Mikrostruktur.
- Semi-automatisierter Algorithmus zur Hypothalamus-Volumetrie: Eine Studie aus dem Jahr 2018 entwickelte einen semi-automatisierten Algorithmus zur Hypothalamus-Volumetrie in 3-Tesla-Magnetresonanzbildern.
- Kognitive Korrelate von α4β2-nikotinischen Acetylcholinrezeptoren: Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte die kognitiven Korrelate von α4β2-nikotinischen Acetylcholinrezeptoren bei leichter Alzheimer-Demenz.
- Keine Veränderungen der grauen Substanzdichte oder kortikalen Dicke bei leichter Depression im späteren Leben: Eine Studie aus dem Jahr 2018 fand keine Veränderungen der grauen Substanzdichte oder kortikalen Dicke bei leichter Depression im späteren Leben.
- Assoziation zwischen CSF-Biomarkern, Hippocampusvolumen und kognitiver Funktion: Eine Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte die Assoziation zwischen CSF-Biomarkern, Hippocampusvolumen und kognitiver Funktion bei Patienten mit amnestischer leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI).
- Gehirn-Arousal-Regulation als Antwortprädiktor für Antidepressiva-Therapie: Eine Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte die Gehirn-Arousal-Regulation als Antwortprädiktor für Antidepressiva-Therapie bei Major Depression.
- Intensitätsstandardisierung von 7T-MR-Bildern: Eine Studie aus dem Jahr 2017 entwickelte eine Intensitätsstandardisierung von 7T-MR-Bildern für die intensitätsbasierte Segmentierung des menschlichen Hypothalamus.
- Habenula-Volumen erhöht sich mit dem Schweregrad der Erkrankung: Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigte, dass sich das Habenula-Volumen mit dem Schweregrad der Erkrankung bei unmedizierter Major Depression erhöht.
- Test-Retest-Reliabilität des Default-Mode-Netzwerks: Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Test-Retest-Reliabilität des Default-Mode-Netzwerks in einer multizentrischen fMRT-Studie mit gesunden älteren Menschen.
- Klinische und Biomarker-Profilierung der prodromalen Alzheimer-Krankheit: Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte die klinische und Biomarker-Profilierung der prodromalen Alzheimer-Krankheit im Rahmen des PharmaCog-Projekts.
- COMTp.Val158Met-Polymorphismus und kognitive Leistung: Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte den Zusammenhang zwischen dem COMTp.Val158Met-Polymorphismus und der kognitiven Leistung im Erwachsenenalter, im gesunden Altern und bei leichter kognitiver Beeinträchtigung.
- Longitudinale Reproduzierbarkeit der Konnektivität des Default-Mode-Netzwerks: Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte die longitudinale Reproduzierbarkeit der Konnektivität des Default-Mode-Netzwerks bei gesunden älteren Teilnehmern.
- Brain-Derived Neurotrophic Factor und antidepressive Wirkung der Elektrokrampftherapie: Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte den Brain-Derived Neurotrophic Factor und die antidepressive Wirkung der Elektrokrampftherapie.
- Gliale Pathologie bei leichter Depression im späteren Leben: Eine Studie aus dem Jahr 2015 fand erste Hinweise auf eine gliale Pathologie bei leichter Depression im späteren Leben.
- Longitudinale Reproduzierbarkeit automatisch segmentierter Hippocampus-Subfelder: Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte die longitudinale Reproduzierbarkeit automatisch segmentierter Hippocampus-Subfelder.
Diese Publikationen zeigen die Vielfalt der Forschungsansätze und die Bedeutung der Arbeit von Jan Hempel und seinem Team für das Verständnis der Alzheimer-Krankheit.
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