Jan Hofer: Gesundheitliche Probleme, TV-Karriere und Zukunftspläne

Viele TV-Zuschauer sorgten sich nach der Live-Ausstrahlung der „Tagesschau“ um Nachrichtensprecher Jan Hofer. Am Ende der 20-Uhr-Sendung wirkte Hofer angeschlagen und stützte sich auf den Studiotisch, woraufhin die Sendung ohne Verabschiedung endete. Dieser Vorfall warf Fragen nach seinem Gesundheitszustand auf, doch Hofer gab bald Entwarnung.

Gesundheitliche Probleme und Ursachen

„Am Ende der „Tagesschau“ wurde es Jan Hofer schlecht, sodass er die Schlussmoderation nicht wie geplant lesen konnte. Möglicherweise ist ein Infekt, mit dem er kürzlich zu tun hatte, noch nicht vollständig auskuriert“, teilte der Chefredakteur ARD-aktuell, Kai Gniffke, der Deutschen Presse-Agentur mit. Hofer selbst erklärte: „Ich bin gerade im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgecheckt worden. Keinerlei Auffälligkeiten. Ich nehme an, dass ich ein Medikament nicht vertrage, dass ich seit heute wegen einer verschleppten Grippe nehmen muss.“ Bereits während der Sendung hatte sich Hofer beim Lesen der letzten beiden Beiträge vor dem Wetter versprochen.

Schon im November 2016 hatte Jan Hofer eine Moderation der „Tagesthemen“ aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. Seine Kollegin Caren Miosga sprang für ihn ein. Damals hatte Hofer ein Magen-Darm-Virus.

Reaktion und Krisenszenario der ARD

In den sozialen Netzwerken äußerten Zuschauer besorgt ihre Genesungswünsche. Das Team der „Tagesschau“ bedankte sich für die Genesungswünsche und teilte mit, dass es Hofer wieder deutlich besser gehe.

Für solche Fälle existiert bei ARD-aktuell ein Krisenszenario: Kollegen springen ein oder Sprecher verlesen die Texte aus dem Off und es werden nur die Bilder und Videos dazu abgespielt. Laut Gniffke ging man zunächst davon aus, dass Hofer die Sendung noch beenden könne. Als dies nicht mehr möglich war, sollte ein kürzerer Abspann eingesetzt werden, was jedoch misslang, sodass das Bild zu lange auf Hofer gerichtet blieb.

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Jan Hofers beeindruckende TV-Karriere

Jan Hofer ist seit 1986 „Tagesschau“-Sprecher und seit Oktober 2004 Chefsprecher. Zudem moderierte er 21 Jahre lang bis 2012 die Talkshow „Riverboat“ im Mitteldeutschen Rundfunk. Er ist auch gern Gast in Ratesendungen und Spielshows. Zu Hofers Alter gibt es unterschiedliche Angaben - er ist wohl im Januar entweder 67 oder 69 Jahre alt geworden. Im „Munzinger Archiv“ und vom NDR wird 1952 als das Geburtsjahr des Journalisten angegeben.

Hofer gilt als Mensch mit vielen Interessen, wie seine Angaben auf Instagram zeigen: „Chefsprecher ARD Tagesschau, TV-Moderator, Journalist, working dad, DRK-Botschafter, Oldtimerfan, Kinderhospiz, Mitteldeutschland“. Er postet Urlaubsfotos aus St. Tropez, vom Oktoberfest, von seinem Oldtimer-Cabrio, von Promi-Partys und von Preisverleihungen.

Zukunftspläne nach der "Tagesschau" und RTL

Nach seinem Abschied von der „Tagesschau“ im Jahr 2020 wechselte Hofer zu RTL und baute dort die Nachrichtensendung „RTL Direkt“ mit auf. Nun ist auch damit Schluss, da er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte. Neuanfänge reizen ihn jedoch weiterhin. Nach der „Tagesschau“ probierte er mit „Let’s Dance“ etwas völlig Neues aus.

Hofer plant, beruflich weiterhin Neues zu wagen und sich stärker in den sozialen Medien zu engagieren. Er freut sich darauf, mehr Zeit mit seinem achtjährigen Sohn zu verbringen und ihn nicht nur alle zwei, drei Wochen zu sehen.

Jan Hofer als "medizinisches Wunder"

Trotz seines Alters erfreut sich Jan Hofer einer außergewöhnlich guten Gesundheit. „Ich komme gerade vom Arzt und der sagte mir, ich sei ein medizinisches Wunder. Ich habe überhaupt keine Verschleißerscheinung“, erzählte Hofer. Er führt dies auf seine Gene zurück, da seine Mutter sehr alt geworden ist. Zudem achtet er auf seine Fitness, trinkt wenig Alkohol, treibt viel Sport und hat einen Personal Trainer.

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Ratschläge für ein gesundes Leben

Hofer betonte, dass er gelernt habe, sich von Menschen zu trennen, die ihn behindern. Er rät, sich von falschen Freunden zu entfernen, da die Zeit zu kostbar sei, um sie mit ihnen zu verbringen. Er selbst trauert den alten Zeiten nicht nach und hofft, ein Vorbild für ältere Menschen zu sein.

Drama um Tagesschau-Sprecher Jan Hofer (69) : Wann wird eine Grippe zur Gefahr fürs Herz?

Nach dem Drama während der Tagesschau-Live Sendung, in der Tagesschau-Sprecher Jan Hofer (69) sich nach dem Wetterbericht am Moderationspult festhalten und die Abmoderation nicht mehr machen konnte, stellte sich heraus, dass der Moderator leichte Herzrhythmusstörungen hatte. Der Moderator schrieb, dass er wegen einer „verschleppten Grippe“ in Behandlung sei und wohl ein Medikament nicht vertragen habe. Warum eine Erkältung oder Grippe dramatische Folgen haben kann, was mit dem Herzen passiert, wer besonders gefährdet ist und wie man sich schützt, das lesen Sie hier:

Warum kann eine Grippe das Herz angreifen?

Dr. Oliver Gunkel, Kardiologe am Asklepios Klinikum Uckermark: „Wer nach einer Grippe oder Erkältung zu früh wieder mit körperlicher Belastung beginnt, setzt sich der Gefahr aus, dass Viren zu einer Herzmuskel-Entzündung (lat. Myokarditis) führen. Das trifft besonders häufig junge Menschen UND Sportler. Denn: je mehr das Herz während der Infektion beansprucht wird, desto größer ist die Gefahr, eine Herzmuskelentzündung zu entwicklen, die zu ernsthaften Symptomen führen kann.“

Was genau passiert da im Körper?

„Ein gesunder Muskel sorgt dafür, dass Blut aus den Herzkammern in den Kreislauf gepumpt wird. Ist er entzündet, entstehen Narben und die Pumpleistung des Herzens verringert sich. Das kann in seltenen Fällen zum Tod führen“, erklärt Dr. Gunkel. Und in etwa 60 Prozent der Fälle wird eine Herzmuskelentzündung durch einen grippalen Infekt (meist der oberen Atemwege) ausgelöst. Aber auch andere Viren (Magen-, Darm-, Herpes-, Hepatitis-Viren) und Krankheiten wie Rheuma oder Diabetes können Ursache sein oder das HI-Virus.

Was sind die Symptome?

In einigen Fällen treten Luftnot und Herzschmerzen auf, in anderen extreme Beschwerden wie beim Infarkt (starke Schmerzen im Brustbereich, Übelkeit, Herzrasen). „Aber es können auch Schwellungen in den Beinen durch Wassereinlagerungen und kurze Bewusstlosigkeit auftreten, die dann zu Stürzen führen können“, sagt Dr. Gunkel. Das große Problem: Es gibt kein einzelnes, typisches Symptom, deshalb bleiben viele Herzmuskelentzündungen lange unbemerkt.

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Wie wird eine derartige Entzündung diagnostiziert?

Ärzte untersuchen das Blut auf erhöhte Entzündungswerte, messen per Ultraschall und EKG Blutdruck und Körpertemperatur, hören Herz und Lunge ab. Auch der Ausschluss einer Durchblutungsstörung ist Teil der Untersuchung, damit ein Herzinfarkt als Diagnose ausgeschlossen werden kann. Die Bestätigung für eine vorliegende Entzündung liefert meistens ein Herz-MRT. In einigen Verdachtsfällen muss per Katheter (kleines Röhrchen) Herzmuskelgewebe entnommen und untersucht werden.

Wie wird behandelt?

Dr. Oliver Gunkel: „Bei gesicherter Herzmuskelentzündung besteht körperliche Schonung und Sport-Verbot! Betroffene sollten demnach je nach Schwere der Krankheit jede Anstrengung (Sport, Arbeit, Treppensteigen) meiden. Da Herzmuskelentzündungen aber eben oft nicht rechtzeitig erkannt werden, gilt: Wenn Sie einen viralen Infekt haben, kurieren Sie ihn aus, bevor Sie wieder arbeiten oder Sport treiben. Bei Herzschmerzen sofort zum Arzt!

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