Jiu-Jitsu Lahmung Methode: Eine Erklärung

Die Jiu-Jitsu Lahmung Methode, auch bekannt als Vitalpunktstimulation oder Kyusho-Jitsu, ist eine Kampfkunsttechnik, die auf dem Wissen über spezifische, empfindliche Stellen am menschlichen Körper basiert. Durch gezielte Angriffe auf diese Vitalpunkte können verschiedene körperliche Reaktionen hervorgerufen werden, von starken Schmerzen bis hin zu vorübergehender Lähmung oder sogar Bewusstlosigkeit.

Ursprung und Geschichte der Vitalpunkte

Der Ursprung der Vitalpunkte liegt möglicherweise in Indien, bei den Meistern des Yoga, die sich intensiv mit den Chakra-Zentren beschäftigten. Durch kulturellen Austausch könnte dieses Wissen nach China gelangt sein. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wurden die Vitalpunkte im Bereich der Akupunktur und Akupressur angewendet, um Schmerzen zu lindern und den Geist (Yin & Yang) wieder in Einklang zu bringen. Da diese Druckpunkte jedoch durch gezielte Krafteinwirkung den Körper auch außer Gefecht setzen können, wurde diese Technik in verschiedene Kampfsportarten integriert.

Im Japanischen wird diese Kunst als Kyusho-Jitsu bezeichnet, was übersetzt "Die Kunst der Vitalpunkte" bedeutet.

Was sind Vitalpunkte?

Vitalpunkte, auch bekannt als Schmerzpunkte oder Nervenpunkte, sind besonders empfindliche Stellen am menschlichen Körper. Durch Krafteinwirkung auf diese Punkte lassen sich verschiedene körperliche Reaktionen gezielt verursachen. Diese Reaktionen können starke Schmerzreize, zeitweilige Lähmungen von Nerven, Bewusstlosigkeit oder im Extremfall sogar den Tod umfassen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Informationen über diese empfindlichen Stellen lange Zeit geheim gehalten wurden, um möglichen Missbrauch zu vermeiden. Aufgrund möglicher schwerwiegender Folgen sollte mit dem Wissen über Vitalpunkte vorsichtig umgegangen werden.

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Die Rolle von Vitalpunkten in Kampfsport, Selbstverteidigung und Medizin

Vitalpunkte spielen nicht nur in Kampfsportarten und der Selbstverteidigung eine Rolle, sondern auch in der Medizin. Bei richtiger Anwendung können Vitalpunkte zur Gesundheit beitragen. Zum Beispiel wird in der Myo-Therapie Akupressur an Behandlungspunkten eingesetzt, um diese zu reizen. Ob Druck (Akupressur) oder Nadelstiche (Akupunktur) angewendet werden, das Gehirn empfängt Nervenimpulse, die dann zu einer Sinneswahrnehmung verschaltet werden.

In der Selbstverteidigung kann das Wissen um Vitalpunkte im Ernstfall lebensrettend sein. Durch gezielte Angriffe auf empfindliche Punkte kann ein Angreifer schnell kampfunfähig gemacht werden. Im Kampfsport ist der Angriff einiger besonders empfindlicher Körperteile verboten - Hals und Kehlkopf dürfen beispielsweise nicht angegriffen werden. In der Selbstverteidigung sollte auf diese Stellen also nur zum Schutz in absoluten Notsituationen gezielt werden.

Wo befinden sich Vitalpunkte im Körper?

Vitalpunkte befinden sich über den gesamten menschlichen Körper verteilt. Einige der klassischen Knockout-Punkte, die für Kampfsportler von großer Bedeutung sind und auch in der Selbstverteidigung effektiv angewendet werden können, befinden sich in folgenden Bereichen:

  • Blutgefäße: Über bestimmte Würgetechniken kann die Blut- oder Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen werden, was innerhalb weniger Sekunden zu Bewusstseinsverlust führen kann.
  • Sehnen und Muskelansätze: Diese Bereiche sind sehr schmerzempfindlich, und Angriffe können selbst bei geringer Kraftanwendung zu einer Ausschaltung des Gegners führen.
  • Nervendruckpunkte: Gezielte Krafteinwirkung auf Nerven kann große Schmerzen und vorübergehende Lähmungen bewirken.
  • Kehlkopf und Hals: Diese Bereiche sind sehr empfindlich und Schläge können tödlich sein.
  • Genitalbereich: Angriffe auf den Genitalbereich sind sehr schmerzhaft und erleichtern die Flucht vor dem Gegner.
  • Gelenke: Treffer auf Vitalpunkte an Gelenken können nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch lebenslängliche Folgen haben.
  • Leber: Die Leber ist kaum geschützt und daher besonders empfindlich.
  • Solar Plexus: An dieser Stelle laufen zahlreiche Nerven zusammen, und Angriffe führen zu Atemschwierigkeiten.
  • Kurze Rippen: Diese Rippen können leicht brechen, da sie kaum geschützt sind.
  • Nieren: Angriffe auf die Nieren sind sehr gefährlich und sollten nur in größter Not erfolgen.
  • Schläfen: Da der Schädelknochen an dieser Stelle sehr dünn ist, sind die Schläfen sehr empfindliche Angriffspunkte.
  • Kinn: Angriffe auf das Kinn können zu Bewusstlosigkeit führen.

Vitalpunkte mit Angriff durch die Hand

In verschiedenen Kampfsportarten werden zum Angriff von Vitalpunkten unterschiedliche Handhaltungen eingesetzt. Es gibt verschiedene Arten von Fausthaltungen oder im Karate beispielsweise die Handkante oder Speerhand. Diese Handhaltungen können in Kombination mit dem richtigen Training dazu beitragen, die Vitalpunkte eines Angreifers gezielt erreichen zu können.

Vitalpunkte mit Angriff von Hilfsmitteln

Der Einsatz von Hilfsmitteln kann den gezielten Angriff auf Vitalpunkte verstärken und erleichtern. Traditionell wird hier häufig der Kubotan eingesetzt - ein kurzer Stift aus Metall, Holz oder Kunststoff, der die Schlagkraft verstärkt. Der Einsatz eines Kubotans ermöglicht, besonders viel Energie auf eine kleine Fläche zu übertragen.

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Wo kann man die Kunst der Vitalpunkte erlernen?

Klassisches Training der Vitalpunkte findet in Kampfkunstschulen statt, unter anderem im Aikido und Karate. Auch bei vielen chinesischen Kampfstilen wird der Angriff auf Vitalpunkte gelehrt. Im Kampfstil Kyusho-Jitsu wird speziell auf die empfindlichen Stellen eingegangen.

Akupressur: Eine verwandte Technik

Akupressur ist eine weitere Technik, die auf der Stimulation von Vitalpunkten basiert. Sie entstand ca. 3000 Jahre vor unserer Zeitrechnung innerhalb der TCM. Durch Druck auf bestimmte Hautbereiche können Schmerzen gelindert und die Organe beeinflusst werden. Im Westen wird Akupressur von verschiedenen Fachleuten wie Rettungsschwimmern, Ärzten, Heilpraktikern und Physiotherapeuten angewendet, um Menschen zu heilen.

Akupressur-Punkte sind schmerzhafte Punkte im Gewebe. Im Kampfsport (Jiu-Jitsu und Ju-Jutsu) werden diese Punkte schnell attackiert und direkt wieder losgelassen, um den Impuls auf den Gegner zu übertragen. In der Therapie werden die Behandlungspunkte sanft bis stark gereizt, um die Spannung im Muskel-Faszien-Gewebe zu lösen.

Akupressur bei verschiedenen Beschwerden

Akupressur kann bei einer Vielzahl von Beschwerden angewendet werden, darunter:

  • Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS)
  • Hexenschuss/Ischias
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Nackenschmerzen
  • Bandscheibenvorfall

Bei Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule kann Akupressur am Schambein angewendet werden. Bei Nackenschmerzen kann Akupressur am Brustkorb helfen. Die Hirnforschung hat gezeigt, dass der Kiefer schneller auf Stress reagiert als das Bewusstsein, was zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen kann.

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Kyusho-Jitsu: Mehr als nur ein Gimmick

Es gibt unterschiedliche Meinungen über die Effektivität von Kyusho-Jitsu. Einige betrachten es als eine wertvolle Ergänzung zu anderen Kampfkünsten, während andere es als reines "Gimmick" abtun. Es ist wichtig zu betonen, dass Kyusho-Jitsu kein eigenständiges Selbstverteidigungssystem ist, sondern vielmehr ein Zusatz zu bereits vorhandenen Kenntnissen in einer Kampfkunst.

Kyusho-Jitsu kann dazu beitragen, Techniken zu vereinfachen und Dinge zurück in die verschiedenen Kampfkünste zu bringen, die eigentlich schon immer vorhanden waren, aber nicht mehr unterrichtet werden. Das reine Lesen von Büchern reicht jedoch nicht aus, um Kyusho-Jitsu zu erlernen. Es erfordert praktisches Training und ein tiefes Verständnis der Anatomie, Neurologie und Neurophysiologie.

Die Bedeutung von Realismus und Skepsis

Es ist wichtig, die Anwendung von Vitalpunkten realistisch zu betrachten und nicht in Mystifizierungen zu verfallen. Viele der Legenden, die sich um Dim Mak und tödliche Nervenpunkte ranken, sind aus heutiger Sicht nicht mehr unheimlich. Mit einem fundierten Wissen über Anatomie und Neurologie kann man jedoch erkennen, was tatsächlich funktionieren kann und was nicht.

Eine gesunde Skepsis gegenüber übertriebenen Darstellungen und Quacksalberei ist angebracht. Es ist jedoch auch wichtig, offen für neue Erkenntnisse zu sein und sich selbst ein Bild von der Effektivität von Kyusho-Jitsu und anderen Vitalpunkttechniken zu machen.

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