Wenn Ihre Katze orientierungslos umherirrt, häufiger als gewöhnlich miaut oder schreit, insbesondere nachts, oder Schwierigkeiten mit der Koordination zeigt, könnten dies Anzeichen für Demenz sein. Es ist wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache der Symptome abzuklären und die bestmögliche Unterstützung für Ihre Katze zu gewährleisten.
Einleitung
Die Lebenserwartung von Katzen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Dank verbesserter Ernährung, liebevoller Fürsorge und fortschrittlicher medizinischer Versorgung erreichen immer mehr Katzen ein hohes Alter. Mit steigendem Alter nehmen jedoch auch altersbedingte Erkrankungen zu, darunter die Demenz, auch bekannt als kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS).
Was ist Katzendemenz?
Katzendemenz, oder kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS), ist eine neurodegenerative Erkrankung, die der Alzheimer-Krankheit beim Menschen ähnelt. Sie führt zu einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten der Katze, wie Gedächtnis, Orientierung und Lernvermögen. Die Ursachen für Katzendemenz sind Veränderungen im Gehirn, wie Ablagerungen an Nervenzellen, degenerierendes Hirngewebe oder ein gestörter Hirnstoffwechsel.
Symptome von Katzendemenz
Die Symptome von Katzendemenz können vielfältig sein und variieren von Katze zu Katze. Einige häufige Anzeichen sind:
- Verhaltensänderungen: Eine Katze mit Demenz kann plötzlich aggressiv oder ängstlich reagieren, mehr Laute von sich geben oder ein verändertes Sozialverhalten zeigen. Sie will z.B. nicht mehr so viel spielen, wird reizbar oder will weniger oder aber auch mehr Streicheleinheiten als früher. Manche werden auch sehr nervös und leiden z.B.
- Orientierungslosigkeit: Katzen mit CDS vergessen, wo sich ihre Katzentoilette oder ihr Fressnapf befindet, und laufen orientierungslos in ihrer gewohnten Umgebung umher. Sie finden ihre Trinkschüssel und ihren Fressnapf nicht mehr, kann Ausgänge aus Räumen nicht erkennen und macht insgesamt den Eindruck, nicht zu wissen, wohin sie überhaupt unterwegs ist.
- Unsauberkeit: Demente Katzen können unsauber werden und ihr Katzenklo verfehlen oder gar nicht mehr finden. Das Katzenklo wird verfehlt und manchmal gar nicht mehr gefunden. Deine Katze läuft suchend umher und macht dann doch woanders hin. Manchmal liegt sie in ihrem eigenen Urin oder Kot.
- Veränderungen des Tag-Nacht-Rhythmus: Katzen mit Demenz können ihren Tag-Nacht-Rhythmus verlieren und nachts aktiv sein, während sie tagsüber schlafen.
- Vermehrtes Miauen oder Schreien: Besonders nachts können demente Katzen vermehrt miauen oder schreien, oft ohne erkennbaren Grund. Du wirst immer öfter von durchdringenden Schreien oder hilflosem Miauen, vorzugsweise in der Nacht, aufgeschreckt. Einen Grund dafür kannst Du nicht erkennen. Oft liegt dieser Grund aber in einer durch die Demenz ausgelösten Orientierungs- und Hilflosigkeit.
- Nachlassende Fellpflege: Demente Katzen vernachlässigen oft ihre Fellpflege und putzen sich seltener. Deine früher so reinliche Katze kümmert sich nicht mehr um sich und putzt ihr Fell deutlich seltener.
- Vergesslichkeit: Demente Katzen können erlernte Kommandos oder ihren eigenen Namen vergessen. Von einem Tag auf den anderen hat die Katze Angst vor Deiner Nachbarin, die doch seit Jahren immer mal wieder bei Dir hereinschaut. Du hast das Gefühl, die Katze erkennt die nette alte Dame mit dem Thunfisch-Leckerli nicht einmal. Womöglich erkennt sie aber sogar Dich oder andere Familienmitglieder nicht mehr und behandelt sie wie Fremde. Auch erlernte Kommandos oder der eigene Name werden vergessen.
- Appetitlosigkeit: Deine Katze vergisst zu Essen oder hat kaum noch Interesse an Futter und beginnt abzumagern.
Diagnose von Katzendemenz
Da die Symptome von Katzendemenz auch auf andere Erkrankungen hindeuten können, ist eine gründliche tierärztliche Untersuchung erforderlich, um die Diagnose zu stellen. Der Tierarzt wird zunächst andere mögliche Ursachen für die Symptome ausschließen, wie z.B. Krankheiten, die zu Erblindung oder Hörverlust führen. Dazu zählen insbesondere Krankheiten, die dazu führen, dass Ihre Katze erblindet oder ihr Hörvermögen verliert.
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Die Diagnose von Katzendemenz stützt sich auf die Beobachtung von Symptomen, eine Verhaltensanamnese und den Ausschluss anderer Krankheiten. Um die Schwere der Symptome zu erfassen, kann das DISHAAL-Tool verwendet werden, das ursprünglich für Hunde entwickelt wurde, aber auch bei Katzen Anwendung findet.
Behandlung von Katzendemenz
Demenz ist leider nicht heilbar, und die Krankheit wird sich mit der Zeit verschlimmern. Allerdings gibt es Möglichkeiten, den Verlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität der Katze zu verbessern. Sie könnten den Prozess jedoch verlangsamen, wenn Sie rechtzeitig mit der Behandlung beginnen.
Medikamente
Es gibt Medikamente, die bei Demenz helfen können. Medikamente allein sind jedoch nie ausreichend. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, welche Mittel bei Ihrer Katze in Frage kommen.
Angepasste Ernährung
Es kann sinnvoll sein, das Futter mit Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, mittelkettigen Fettsäuren und anderen Supplementen anzureichern. Es gibt noch kein spezielles Futter für Katzen mit Demenz, aber es gibt Futtermittel, die helfen können.
CBD-Öl
CBD-Öl könnte auch für Katzen mit Demenz ein wahrer Segen sein. Die Cannabinoide in CBD wirken sich positiv auf die Systeme im Körper aus, die mit Appetit, Schlaf, Körpertemperatur, Schmerzen, Entzündungen, Gedächtnis, Lernen und Stimmung zusammenhängen.
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Training und Beschäftigung
Sie können das Gehirn Ihrer Katze trainieren, indem Sie Ihren Kumpel tagsüber aktiv halten und nachts schlafen lassen. So kann er den Unterschied zwischen Tag und Nacht besser verstehen. Schon einfache Spiele, die den Jagdinstinkt wecken, wie das Spielen mit einer Katzenangel, können helfen. Damit Ihre Katze geistig fit bleibt, sollten Sie Ihr auch Intelligenzspielzeug zur Verfügung stellen. regelmäßige Spieleinheiten, die die Katze nicht körperlich überanstrengen, aber von ihr "Köpfchen" fordern (wie z.B. regelmäßige Spieleinheiten, die die Katze nicht körperlich überanstrengen, aber von ihr "Köpfchen" fordern (wie z.B.
Weitere Tipps für den Umgang mit einer dementen Katze
- Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung und bieten Sie Struktur. Vermeiden Sie es, die gewohnten Alltagsgegenstände Ihrer Katze wie Näpfe, Katzenklos und Ruheplätze zu verändern.
- Stellen Sie eine Katzentoilette mit einer niedrigen Stufe zur Verfügung und entfernen Sie den Deckel, damit Ihr Kumpel leicht hinein- und hinausgehen kann.
- Bieten Sie Ihrer Katze eine Extraportion Zuwendung und Streicheleinheiten. Deine Katze könnte verstärkt deine Nähe suchen. Streicheleinheiten werden ihr guttun.
- Ist Ihre Katze dement und ein Freigänger, empfiehlt es sich die Katze zu chippen und zu registrieren. Findet die Katze einmal nicht mehr nach Hause, können Sie das Tier als vermisst melden.
- regelmäßige Spieleinheiten, die die Katze nicht körperlich überanstrengen, aber von ihr "Köpfchen" fordern (wie z.B.
- Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für eine stressfreie Umgebung. Du solltest deiner Katze möglichst viele Ruhephasen gönnen.
Wenn die Katze nachts schreit
Wenn eine Katze nachts schreit, ist das ganz schön anstrengend! Und vermutlich kennt jeder Katzenbesitzer dieses Problem und wurde nachts schon mal von „Katzenjammer“ geweckt.
Es gibt verschiedene Ursachen für nächtliches Schreien bei Katzen:
- Schwerhörigkeit: Ihre Katze schreit nachts, eben weil sie schwerhörig ist. Wie ich in dem ausführlichen Artikel schon beschrieben habe, hören sich taube Katzen ja auch selber nicht mehr - und können deswegen nicht einschätzen, wie laut ihr Miauen ist. Als Folge schreien diese Katzen oft sehr laut und auch öfter als früher.
- Demenz: Die Hälfte aller Katzen über 11 Jahren zeigen Anzeichen eines sog. kognitiven Dysfunktions-Syndroms - eine Erkrankung, welche der Demenz beim Menschen ähnelt. Das häufigste Symptom dabei ist, dass die betroffenen Katzen nachts schreien und miauen.
- Erkrankungen oder Schmerzen: Gerade bei alten Katzen kommen viele Krankheiten vor, die nicht so leicht zu erkennen sind, z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Niereninsuffizienz. Weitere Symptome, die dafür sprechen könnten, wären, wenn Ihre Katze mehr trinkt als früher, größere Klumpen im Katzenklo hinterlässt (also auch mehr pinkelt), einen veränderten Appetit hat oder abgemagert ist.
- Andere Ursachen: Es ist z.B.
Um wirklich herauszufinden, wieso Ihre Katze nachts schreit, sollten Sie sie deswegen unbedingt mal zum Tierarzt bringen und durchchecken lassen! Das gilt vor allem dann, wenn sie dieses Verhalten neu entwickelt hat - es also für Ihre Katze untypisch ist.
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