Ein Schlaganfall bei einer Katze kann für Tierhalter sehr beunruhigend sein. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Kortisonbehandlung bei Schlaganfall, unter Berücksichtigung der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist ein Schlaganfall bei Katzen?
Ein Schlaganfall, auch Apoplexie genannt, tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann durch eine Verstopfung (ischämischer Schlaganfall) oder eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Infolge der mangelnden Sauerstoffversorgung sterben Gehirnzellen ab, was zu neurologischen Ausfällen führen kann.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für einen Schlaganfall bei Katzen sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören:
- Herzerkrankungen: Arterieller Thrombosen sind eine häufige Begleiterscheinung bei Herzerkrankungen der Katze. Insbesondere die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) kann zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen führen, die dann ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können.
- Bluthochdruck: Erhöhter Blutdruck kann die Blutgefäße im Gehirn schädigen und das Risiko von Blutungen erhöhen.
- Nierenerkrankungen: Nierenerkrankungen können ebenfalls zu Bluthochdruck und damit zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko führen.
- Tumore: In seltenen Fällen können Tumore im Gehirn oder anderen Organen einen Schlaganfall verursachen.
- Entzündungen: Entzündungen im Gehirn oder in den Hirnhäuten können ebenfalls zu einem Schlaganfall führen.
- Thrombosen: Thrombosen der Aorta machen mehr als 90% aller Thrombosen bei Katzen aus. Selten finden sich Thrombosen bei Katzen in anderen Organen wie der Lunge (gekennzeichnet durch Atemnot), den Nieren (gekennzeichnet durch akutes Nierenversagen) oder dem Gehirn (zeigt sich durch neurologische Ausfälle).
- Stress oder Cortisol: Einige Berichte weisen auch auf eine stress- oder cortisolinduzierte Kardiomyopathie bei Katzen hin.
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls können je nach betroffenem Hirnbereich variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Plötzliche Schwäche oder Lähmung: Dies kann eine oder mehrere Gliedmaßen betreffen. Hallo am letzten Samstag hatte unsere Mietze einen Schlaganfall hat ne Lähmung hinten li. und vorne li. davon, kann damit aber sehr gut laufen und ist damit auch noch bis gestern wieder überall hochgesprungen.
- Koordinationsstörungen: Die Katze kann unsicher laufen oder torkeln.
- Kopfschiefhaltung: Der Kopf kann zur Seite geneigt sein.
- Augenzittern (Nystagmus): Die Augen bewegen sich unkontrolliert hin und her. Meine Katze (17) hat die letzten zwei Monate einen Tierarzt Marathon hinter sich gebracht. Sie hatte im Juni einen Anfall (Nystagmus, Ataxie, Manegeverhalten, Kopfschiefhaltung, Erbrechen), der mit Cortisol behandelt wurde.
- Verhaltensänderungen: Die Katze kann desorientiert, apathisch oder ungewöhnlich unruhig sein.
- Erbrechen: Einige Katzen erbrechen nach einem Schlaganfall.
- Krampfanfälle: In schweren Fällen kann es zu Krampfanfällen kommen.
- Bewusstseinsverlust: In seltenen Fällen kann die Katze das Bewusstsein verlieren.
- Schmerzen: Dieser Zustand ist extrem schmerzhaft, betroffene Katzen Schreien meist aufgrund der starken Schmerzen.
Diagnose
Die Diagnose eines Schlaganfalls basiert in der Regel auf der klinischen Untersuchung und der Anamnese. Der Tierarzt wird die neurologischen Funktionen der Katze überprüfen und nach Anzeichen für eine Herzerkrankung oder andere Grunderkrankungen suchen. Zusätzliche diagnostische Maßnahmen können sein:
Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen
- Blutuntersuchung: Um Grunderkrankungen wie Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen oder Entzündungen zu identifizieren. Im neuen Jahr lasse ich Beauty noch einmal untersuchen und ein großes Blutbild machen.
- Blutdruckmessung: Um Bluthochdruck festzustellen. Wichtig wäre mindestens mal den Blutdruck der Katze zu messen.
- Röntgenaufnahmen des Brustkorbs: Um Herzerkrankungen oder andere Lungenerkrankungen auszuschließen. Geröngt wurde noch nicht.
- Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie): Um die Herzfunktion zu beurteilen und Blutgerinnsel zu erkennen. Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) ist bei der Katze wesentlich, um eine vermutete Herzerkrankung genau zu definieren und die Therapie dahingehend anpassen zu können.
- Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns: Um die Diagnose zu bestätigen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Kortisonbehandlung
Kortison, auch als Kortikosteroide bezeichnet, wird häufig bei der Behandlung von Schlaganfällen bei Katzen eingesetzt. Es wirkt entzündungshemmend und kann helfen, das Gehirnödem (Schwellung des Gehirns) zu reduzieren. Durch die Reduktion des Ödems kann der Druck auf das Gehirn verringert und die Durchblutung verbessert werden.
Wirkungsweise von Kortison
Kortison beeinflusst verschiedene Körperfunktionen, darunter:
- Entzündungshemmung: Kortison unterdrückt die Entzündungsreaktion im Gehirn, die durch den Schlaganfall verursacht wird. Am häufigsten werden Kortisone bei der Behandlung von akuten oder chronischen Entzündungen verschrieben.
- Immunsuppression: Kortison unterdrückt das Immunsystem, was bei Autoimmunerkrankungen oder Entzündungen von Vorteil sein kann.
- Stoffwechselregulation: Kortison beeinflusst den Zucker-, Fett- und Proteinstoffwechsel. Der Zuckerstoffwechsel, aber auch die Immunabwehr und der Wasserhaushalt, wird von den Hormonen reguliert.
Anwendung von Kortison
Kortison kann in verschiedenen Formen verabreicht werden, darunter:
- Tabletten: Zur oralen Verabreichung. Nun soll ich Beauty morgens und abends eine halbe Tablette Karsivan50 geben.
- Injektionen: Zur intravenösen oder intramuskulären Verabreichung.
- Infusionen: Bei schweren Fällen zur kontinuierlichen Verabreichung. Mehrtägige Infusionstherapie plus dauerhafte Gabe von Vasotop wurde angeordnet.
Die Dosierung und Dauer der Kortisonbehandlung hängen von der Schwere des Schlaganfalls und dem Ansprechen der Katze auf die Behandlung ab.
Mögliche Nebenwirkungen
Obwohl Kortison bei der Behandlung von Schlaganfällen hilfreich sein kann, sind auch mögliche Nebenwirkungen zu berücksichtigen:
Lesen Sie auch: Alles über Epilepsie bei Katzen
- Erhöhter Durst und Harndrang: Kortison kann zu vermehrtem Durst und Harndrang führen. Katzen haben von Natur aus einen hohen Kortisonspiegel, entsprechend gering sind die Nebenwirkungen. Trotzdem sind auch bei Felinen ein größerer Appetit und Durst festzustellen.
- Erhöhter Appetit: Einige Katzen entwickeln unter Kortison einen gesteigerten Appetit.
- Gewichtszunahme: Durch vermehrte Wasser- und Fetteinlagerung kann es zu Gewichtszunahme kommen. Außerdem nimmt Ihr Tier häufig an Gewicht zu, weil sich Wasser und Fett einlagern.
- Verhaltensänderungen: Kortison kann zu Verhaltensänderungen wie Unruhe oder Aggressivität führen.
- Erhöhtes Infektionsrisiko: Kortison unterdrückt das Immunsystem und kann das Risiko von Infektionen erhöhen. Um Allergien zu therapieren, ist die Anwendung von Kortison zwar notwendig, sie erhöht dennoch die Anfälligkeit Ihrer Katze für Infektionen.
- Diabetes mellitus: Kortison kann den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei anfälligen Katzen Diabetes auslösen. Besondere Vorsicht ist geboten beim Einsatz von Cortison bei Diabetikern: Da Cortison regulierend in den Zuckerstoffwechsel eingreift, kann es unter Cortison zu Entgleisungen beim Blutzuckerspiegel kommen.
- Muskelschwund: Langfristige Kortisonbehandlung kann zu Muskelschwund führen.
- Hautveränderungen: Wird Kortison über längere Zeit eingesetzt, kann das gegebenenfalls Veränderungen am Fell oder der Haut des Tieres hervorrufen.
- Suppression der Nebennierenfunktion: Die Nebenniere hört darüber hinaus mitunter auf, selbst Kortisone zu bilden, wenn diese zu hoch dosiert verwendet werden.
Es ist wichtig, die Katze während der Kortisonbehandlung engmaschig zu überwachen und den Tierarzt über alle auftretenden Nebenwirkungen zu informieren.
Alternativen und Ergänzungen zur Kortisonbehandlung
Neben Kortison gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten für Katzen mit Schlaganfall:
- Karsivan: Karsivan ist ein Medikament, das die Durchblutung des Gehirns verbessern soll. Meine Katze (17) hat die letzten zwei Monate einen Tierarzt Marathon hinter sich gebracht. Sie hatte im Juni einen Anfall (Nystagmus, Ataxie, Manegeverhalten, Kopfschiefhaltung, Erbrechen), der mit Cortisol behandelt wurde. Sie bekam dann Langzeitcortisol und auf meinen Vorschlag Karsivan.
- Vasotop: Vasotop wird zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt und kann helfen, den Blutdruck zu senken. Mehrtägige Infusionstherapie plus dauerhafte Gabe von Vasotop wurde angeordnet.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit und Koordination der Katze wiederherzustellen.
- Ernährungsumstellung: Eine spezielle Diät kann helfen, Grunderkrankungen wie Herzerkrankungen oder Nierenerkrankungen zu kontrollieren. Nierenfutter mag sie auch nicht.
- Schmerzmanagement: Schmerzmittel können helfen, Schmerzen zu lindern. In erster Linie muss betroffenen Tieren der Schmerz genommen werden. Dazu werden hoch dosierte Morphinderivate verwenden, wie sich im Endstadium von Krebserkrankungen beim Menschen Einsatz finden.
Wann ist Kortison kontraindiziert?
In einigen Fällen ist die Anwendung von Kortison kontraindiziert, d.h. sie sollte nicht erfolgen. Zu den Kontraindikationen gehören:
- Infektionen: Bei bakteriellen, viralen oder Pilzinfektionen sollte Kortison nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da es das Immunsystem unterdrücken kann.
- Diabetes mellitus: Bei Katzen mit Diabetes mellitus sollte Kortison nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da es den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
- Herzerkrankungen: Bei Katzen mit schweren Herzerkrankungen sollte Kortison nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da es den Blutdruck erhöhen und die Herzfunktion beeinträchtigen kann.
- Geschwüre im Magen-Darm-Trakt: Kortison kann die Bildung von Geschwüren fördern.
Prognose
Die Prognose für Katzen mit Schlaganfall hängt von der Ursache, der Schwere des Schlaganfalls und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Einige Katzen erholen sich vollständig, während andere bleibende neurologische Schäden davontragen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Chancen auf eine gute Erholung verbessern.
Euthanasie
In schweren Fällen, in denen die Katze unter starken Schmerzen leidet oder keine Lebensqualität mehr hat, kann die Euthanasie eineOption sein. Vor allem in Fällen, bei denen der Schmerz überstark ist sollte eine Euthanasie erwogen werden. Ob ein Behandlungsversuch vertretbar ist muss individuell entschieden werden.
Lesen Sie auch: Epilepsie bei Katzen verstehen: Ein umfassender Leitfaden
tags: #katze #schlaganfall #cortison #behandlung