Das Neurologische Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten, gelegen vor den Toren Berlins, hat sich seit 1998 der regionalen und überregionalen Versorgung von Menschen mit Parkinson und anderen Bewegungsstörungen verschrieben. Als Teil der Kliniken Beelitz GmbH ist die Einrichtung von der Deutschen Parkinson Vereinigung als Fachklinik zertifiziert und vom Gesundheitsministerium des Landes Brandenburg als offiziell anerkanntes Parkinsonzentrum ausgewiesen.
Mit über 1.200 vollstationären Patienten jährlich zählt das Zentrum zu den größten Fachkliniken seiner Art in Deutschland. Seit 2012 wird das Neurologische Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson durchgehend in der Klinikbewertung der Fachzeitschrift FOCUS als „TOP Nationales Krankenhaus - Parkinson“ ausgezeichnet.
Spezialisierung und Behandlungsschwerpunkte
Unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. med. Georg Ebersbach hat die Fachklinik Behandlungsschwerpunkte bei Gang- und Gleichgewichtsstörungen, nicht-motorischen Symptomen der Parkinson-Erkrankung sowie in der Betreuung von Patienten mit tiefen Hirnstimulatoren und Medikamenten-Pumpen entwickelt.
Die Klinik ist ein Akutkrankenhaus mit 102 Betten in Ein- und Zweibettzimmern. Zur Aufnahme ist die Einweisung (Verordnung von Krankenhausbehandlung) des behandelnden Neurologen oder Hausarztes notwendig.
Multidisziplinäre Therapieansätze
Die Klinik setzt auf aktivierende Therapien, die Funktionen wie Gleichgewicht, Gehen, Sprechen, Schlucken und Kognition trainieren. Prof. Dr. Georg Ebersbach betont: „Übungsbehandlungen haben hohen Stellenwert für den Erhalt der Lebensqualität bei unseren Patienten - und gehören neben der individuellen Einstellung der Medikation zum Standard der Parkinson-Behandlung.“ Studien zeigen, dass körperliches Training die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern kann.
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Aktivierende Therapien sind individualisierte Behandlungen, die sich an den Beschwerden und Einschränkungen des einzelnen Patienten orientieren. Zu den eingesetzten Methoden gehören:
- LSVT-LOUD: Üben von lautem Sprechen mit speziell ausgebildeten Therapeuten.
- LSVT-BIG: Ausführen von Bewegungen mit großer Amplitude.
- Musiktherapie: Verbesserung des Rhythmusgefühls und der Beweglichkeit durch Musik.
- Tai-Chi: Schulung von Körperwahrnehmung und Bewegungskontrolle durch Entschleunigung, Konzentration und Entspannung.
BIG-Therapie: Große Bewegungen gegen die Krankheit
In einer Vergleichsstudie wurde die Wirksamkeit der Methode LSVT BIG nachgewiesen. Bei dieser speziell für Parkinson entwickelte Bewegungstherapie erlernen Patienten ausladende, "große" Bewegungen, um diese nahezu "automatisch" in den Alltag zu integrieren.
Tiefe Hirnstimulation: Elektrische Impulse für mehr Lebensqualität
Im Langzeitverlauf können Medikamente ungleichmäßig wirken und abrupte Wechsel zwischen guter Beweglichkeit und Bewegungsstarre verursachen. Ein Hirnschrittmacher kann den Zustand des Patienten wieder gleichmäßiger machen. Dazu werden Elektroden im Gehirn platziert, um bestimmte Hirnareale zu stimulieren. Diese Elektroden erhalten elektrische Impulse von einem Impulsgenerator, der sich meist im Brustbereich unter der Haut befindet.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Patientenzentrierung
Die verschiedenen Therapieverfahren werden nach neuestem Forschungsstand von einem interdisziplinär arbeitenden Team um Chefarzt Prof. Dr. Med. Ebersbach durchgeführt. Das Ärzteteam besteht aus Fachärzten für Neurologie und Ärzten in Weiterbildung. Neben dem Anspruch, auf dem neuesten Stand der Forschung zu behandeln, legen die Ärzte Wert darauf, die spezifische Lebenssituation der Patienten zu verstehen und zu begleiten.
Unterstützt werden sie dabei von einem Therapeuten-Team, bestehend aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Neuropsychologen und weiteren spezialisierten Therapeuten. Gemeinsam werden individuelle Übungsprogramme ausgearbeitet, um die Patienten in ihren alltäglichen Aufgaben zu stärken.
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Ein weiterer wichtiger Teil des Teams sind die Mitarbeiter aus dem Bereich Pflege, die über langjährige Erfahrung in der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Parkinson verfügen. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen sorgen für eine hohe Kompetenz in fachlichen und menschlichen Fragen. Prof. Ebersbach zählt zu den Initiatoren der „Parkinson-Nurse“-Ausbildung, bei der Pflegekräfte unter anderem lernen, Patienten mit komplexen Parkinsontherapien, wie Medikamentenpumpen und Hirnschrittmachern, zu versorgen.
Patientenerfahrungen und Bewertungen
Das ganzheitliche und multiprofessionelle Konzept wird von den Patienten sehr positiv bewertet. Viele betonen den respektvollen Umgang des Teams und die zugewandte Betreuung. Patienten berichten, dass sich das Personal Zeit für Beratung und die Erläuterung medizinischer Hintergründe nimmt.
Ein Patient schrieb: „Jeder einzelne hat dazu beigetragen, dass ich meine Lebensfreude wiedergefunden habe. Es erfordert immer den ganzen Menschen, der sich dem kranken Patienten zuwendet, das ist in dieser Klinik fühlbar.“
Die Aufnahme in der Klinik wird als persönlich und freundlich empfunden. Notwendige Informationen werden verständlich vermittelt, und auf einen Klinikwegweiser sowie die Stationsleitung wird für weiterführende Informationen verwiesen. Mobile Patienten können die Station leicht selbst auffinden, während weniger mobile Patienten auf ihrem ersten Weg begleitet oder gefahren werden. Auf der Station ist man auf die Ankunft vorbereitet, und die Patienten werden immer mit ihrem Namen angesprochen.
Ein Patient schilderte seine Erfahrung wie folgt: "Als ich dort ankam, war meine Erwartung auf ein Tief gesunken, ich glaubte nicht, dass einem hier geholfen werden kann. Es stellte sich dann schnell heraus, dass ich mit meiner Annahme gründlich danebenlag. Am zweiten Tag wurden Pläne erarbeitet, was am besten für jeden Patienten physiotherapeutisch dem Krankheitsbild entsprechend gemacht werden kann, um die Beweglichkeit zu mobilisieren und so den Alltag meistern zu können. Jeden Tag gab es Visite, wo über die verabreichten Medikamente und dessen Wirkung gesprochen wurde und einmal in der Woche war der Professor mit anwesend und erkundigte sich bei jedem Patienten nach seinem Befinden. Bei mir wurde die Medikation zweimal angepasst, bis es dann ausreichend war. Es wurde nie langweilig und die Tage vergingen im Fluge."
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Auszeichnungen und Anerkennung
Die multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Therapeuten und Pflege ist einer der Gründe, weshalb das Krankenhaus in der FOCUS-Liste wiederholt mit der Auszeichnung „Top Nationales Krankenhaus / Parkinson“ geehrt wurde - zuletzt 2017. Das Fachkrankenhaus wurde zum Zentrum für Bewegungsstörungen mit Schwerpunkt Parkinson erklärt. Die Ausweisung erfolgte im Rahmen des aktuellen Krankenhausplans des Landes Brandenburg und beweist die herausragende Stellung der Klinik für Patienten und Mediziner.
Weitere Aspekte
- Ausstattung: Die Zimmerausstattung (2-Bettzimmer, Fernseher, kostenloser Telefonanschluss, kostenloser W-LAN Zugang, Sommerterrasse, Duschbad) wird als hervorragend beschrieben.
- Verpflegung: Das Essen wird als einfach, aber gut und reichlich beschrieben.
- Hygiene: Die Hygiene und Sauberkeit werden als tadellos bewertet.
- Umfeld: Die Klinik liegt in einer schönen Anlage, die zum Wohlbefinden beiträgt.
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