Das Klinikum Herford ist ein wichtiger Gesundheitsversorger in der Region. Um ein umfassendes Bild der neurologischen Abteilung zu vermitteln, werden im Folgenden verschiedene Aspekte beleuchtet, die sich aus den vorliegenden Patientenbewertungen ergeben. Ziel ist es, sowohl positive als auch negative Erfahrungen zu berücksichtigen, um potenziellen Patienten eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.
Vielfalt der Erfahrungen: Ein Spiegelbild der Komplexität im Klinikalltag
Die Bewertungen des Klinikum Herford, insbesondere der Neurologie, zeigen ein vielschichtiges Bild. Einige Patienten berichten von hervorragender Betreuung, während andere erhebliche Kritik äußern. Diese Diskrepanz unterstreicht die Bedeutung, alle Rückmeldungen zu berücksichtigen, um ein ausgewogenes Urteil zu erhalten.
Positive Erfahrungen: Kompetenz, Freundlichkeit und schnelle Versorgung
Viele Patienten loben die Kompetenz und Freundlichkeit des Personals. Besonders hervorgehoben wird die schnelle Versorgung in Notfallsituationen. So schildert ein Patient, wie er mit Verdacht auf einen Herzinfarkt eingeliefert, umgehend versorgt und mit einem Stent versehen wurde. Auch die anschließende Betreuung auf der kardiologischen Station wurde als optimal beschrieben.
Ein anderer Patient berichtet von einer zügigen und gut organisierten Behandlung auf der Neurologiestation nach einem Schlaganfall. Die schnelle Einleitung der Thrombolyse habe dazu geführt, dass alle Funktionen (Sprache und Paresen) zurückkehrten. Besonders positiv wurde die ärztliche Aufklärung und die freundliche, patientenorientierte Art aller Mitarbeiter hervorgehoben.
Auch die Station 3B wird mehrfach positiv erwähnt. Hier wird besonders die Oberärztin gelobt, die als engagiert, freundlich und kompetent wahrgenommen wurde. Patienten schätzen es, dass sie sich Zeit nimmt, zuhört und ihre Patienten gut behandelt und untersucht.
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Negative Erfahrungen: Kommunikationsprobleme, mangelnde Organisation und fehlende Empathie
Trotz vieler positiver Rückmeldungen gibt es auch kritische Stimmen. Einige Patienten bemängeln die Organisation und interne Kommunikation innerhalb der Klinik. Es wird von widersprüchlichen Informationen und mangelnder Abstimmung zwischen den Abteilungen berichtet.
Ein besonders gravierender Fall ist der einer Patientin, die mit Verdacht auf einen Schlaganfall eingeliefert wurde. Sie wurde in einem Gitterbett, nur mit Pullover und Windel bekleidet, untergebracht und in ihrer Unruhe sich selbst überlassen. Trotz mehrfacher Bitten um Hilfe wurde ihr nicht geholfen, was zu einer unhygienischen und entwürdigenden Situation führte. Die anschließende Diagnose Schlaganfall stand im krassen Gegensatz zur anfänglichen Annahme eines psychischen Problems.
Auch die Betreuung von Patienten mit Trisomie und Demenz wird kritisiert. Ein Patient wurde in einem überhitzten Zimmer untergebracht und erhielt nicht die notwendige Unterstützung beim Trinken und Toilettengang. Die Kommunikation mit den Angehörigen war mangelhaft, und der Patient wurde in einem schlechten Zustand entlassen.
In einigen Fällen wurde auch die Freundlichkeit des Pflegepersonals bemängelt. Patienten berichten von unfreundlichen Schwestern, die Meldungen über Schmerzen ignorierten oder entzündete Infusionszugänge nicht beachteten.
Einzelfälle und Systemische Probleme
Es ist wichtig zu beachten, dass einige der negativen Erfahrungen Einzelfälle darstellen können. Allerdings deuten wiederholte Beschwerden über bestimmteAspekte auf systemische Probleme hin. Dazu gehören:
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- Mangelnde Kommunikation: Patienten und Angehörige fühlen sich nicht ausreichend informiert und in Entscheidungen einbezogen.
- Personalmangel: Überlastetes Personal kann möglicherweise nicht die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit jedem Patienten widmen.
- Organisationsdefizite: Ineffiziente Abläufe und mangelnde Koordination zwischen den Abteilungen können zu unnötigen Verzögerungen und Fehlern führen.
- Fehlende Empathie: Einige Patienten vermissen eine einfühlsame und wertschätzende Behandlung durch das Personal.
Die Neurologie im Fokus: Spezifische Aspekte der Behandlung
Die Neurologie des Klinikum Herford scheint in einigen Bereichen gut aufgestellt zu sein, insbesondere bei der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Die schnelle Thrombolyse und die kompetente Betreuung werden positiv hervorgehoben.
Allerdings gibt es auch Kritik an der neurologischen Betreuung. Ein Patient berichtet, dass eine Assistenzärztin Schwierigkeiten hatte, Nervenwasser und Blut abzunehmen, was zu Schmerzen und blauen Flecken führte. Zudem habe die Ärztin nach wiederholten erfolglosen Versuchen vermieden, mit dem Patienten zu sprechen.
Ein anderer Patient bemängelt, dass seine Symptome nicht mit dem Bericht eines Bandscheibenvorfalls übereinstimmten, obwohl er unter starken Schmerzen litt. Er fühlte sich in der Notaufnahme allein gelassen und wurde nach Hause geschickt, ohne dass seine Schmerzen ausreichend behandelt wurden.
Das Gesamtbild: Stärken und Schwächen der Neurologie im Klinikum Herford
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Klinikum Herford im Bereich der Neurologie sowohl Stärken als auch Schwächen aufweist.
Stärken:
- Schnelle Akutversorgung: Besonders bei Schlaganfällen scheint die Klinik gut aufgestellt zu sein.
- Kompetentes Personal: Viele Ärzte und Pflegekräfte werden als kompetent und engagiert wahrgenommen.
- Moderne Ausstattung: Die Klinik verfügt über moderne medizinische Geräte und Technologien.
- Patientenorientierung: Einige Stationen, wie die 3B, werden für ihre patientenorientierte Betreuung gelobt.
Schwächen:
- Kommunikationsdefizite: Patienten und Angehörige fühlen sich oft nicht ausreichend informiert.
- Organisationsprobleme: Ineffiziente Abläufe und mangelnde Koordination können zu Verzögerungen und Fehlern führen.
- Personalmangel: Überlastetes Personal kann möglicherweise nicht jedem Patienten die notwendige Aufmerksamkeit widmen.
- Mangelnde Empathie: Einige Patienten vermissen eine einfühlsame und wertschätzende Behandlung.
Verbesserungspotenziale: Was das Klinikum Herford tun kann
Um die Qualität der neurologischen Versorgung im Klinikum Herford zu verbessern, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
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- Verbesserung der Kommunikation: Einführung von klaren Kommunikationsstrukturen und regelmäßigenPatientengesprächen.
- Optimierung der Abläufe: Überprüfung und Anpassung der Arbeitsabläufe, um Wartezeiten zu verkürzen und Fehler zu vermeiden.
- Personalentwicklung: Schulungen für das Personal, um dieEmpathie und Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.
- Patientenbefragungen: Regelmäßige Patientenbefragungen, umFeedback zu sammeln und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
- Förderung einer offenen Fehlerkultur: Schaffung einer Atmosphäre, in der Fehler offen angesprochen und daraus gelernt werden kann.
LEX LOTSEN OWL: Unterstützung für Patienten in schwierigen Situationen
Das Projekt LEX LOTSEN OWL bietet Patient:innen in schwierigen Erkrankungssituationen, z.B. nach Schlaganfällen oder bei Herzkrankheiten, Unterstützung durch Patientenlots:innen. Die Lots:innen koordinieren die Versorgung und fördern die Teilhabe. Ziel ist es, diese Unterstützung dauerhaft in die Regelversorgung zu integrieren und als Modell für andere Regionen und Patientengruppen zu etablieren. Dieses Angebot kann eine wertvolle Ergänzung zur medizinischen Versorgung im Klinikum Herford darstellen.
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