Knoblauch und Schlaganfall: Wirkung und Prävention

Knoblauch ist seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel und Medizin bekannt. Besonders die enthaltenen Schwefelverbindungen und ätherischen Öle machen ihn so wertvoll für die Gesundheit. Es wird angenommen, dass Knoblauch neuroprotektive Eigenschaften besitzt und somit zur Vorbeugung von Alzheimer und Schlaganfall empfohlen wird.

Die Wirkung von Knoblauch auf die Blutgerinnung

Die Blutgerinnung ist ein lebensnotwendiger Prozess, der bei Verletzungen den Blutfluss stoppt und die Wundheilung einleitet. Allerdings können Blutgerinnsel (Thromben) auch krankhaft sein und zu einer Thromboembolie führen, die lebensbedrohlich sein kann. Um dies zu verhindern, werden Antikoagulantien eingesetzt.

Knoblauch kann hier auf natürliche Weise unterstützend wirken. Allicin, eine schwefelhaltige Verbindung, die beim Schneiden oder Zerdrücken von frischem Knoblauch entsteht, hat blutverdünnende Eigenschaften und kann die Bildung von Blutgerinnseln hemmen. Zudem wirkt Knoblauch blutdrucksenkend, was indirekt die Blutgerinnung beeinflusst.

Weitere natürliche Blutverdünner

Neben Knoblauch gibt es noch weitere natürliche Blutverdünner, die in Absprache mit einem Arzt in die Ernährung integriert werden können:

  • Ingwer: Enthält bioaktive Verbindungen wie Gingerol und Shogaol, die in Laborstudien die Produktion von Thromboxan hemmen können.
  • Kurkuma: Curcumin, ein Inhaltsstoff von Kurkuma, wirkt ebenfalls blutverdünnend und antioxidativ.
  • Resveratrol: Dieser Pflanzenwirkstoff, der in roten Trauben, Himbeeren und Erdnüssen vorkommt, soll ähnlich wie Aspirin die Aktivität von Blutplättchen hemmen.
  • Nattokinase: Ein Enzym aus fermentierten Sojabohnen, das Fibrin abbauen und somit die Blutgerinnung fördern kann.
  • Beeren: Insbesondere Blaubeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren enthalten Antioxidantien, Vitamine und bioaktive Verbindungen mit potenziell blutverdünnenden Eigenschaften.
  • Vitamin E: Kann die Blutplättchenaggregation hemmen und die Bildung von Blutgerinnseln reduzieren. Reich an Vitamin E sind Mandeln, Pflanzenöle, Blattgemüse und Avocado.
  • Brennnesseltee: Wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und fördert die Ausscheidung von Wasser und Salz.
  • Zimt: Enthält Cumarin, das in Tierstudien eine blutverdünnende Wirkung gezeigt hat. Allerdings sollte Cassia-Zimt aufgrund des hohen Cumarin-Gehalts nur in Maßen konsumiert werden. Ceylon-Zimt ist hier die bessere Wahl.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese natürlichen Blutverdünner nur in Absprache mit einem Arzt eingesetzt werden sollten.

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Knoblauch als natürliches Heilmittel

Knoblauch wird seit Tausenden von Jahren nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Medizin genutzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Tagesdosis von bis zu 5 g frischen Knoblauch, 1,2 g Knoblauchpulver oder andere Zubereitungen mit bis zu 12 mg Alliin oder 5 mg Allicin.

Studien haben gezeigt, dass Knoblauch bei der Senkung von erhöhtem Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker helfen kann. Zudem kann er die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern, oxidativen Stress reduzieren und dadurch ausgelöste Zellschädigungen (in Leber, Niere, Darm, Herz und Gehirn) mindern. Auch die Bildung arteriosklerotischer Plaques kann gehemmt werden.

Knoblauch kann auch bei Erkältungskrankheiten eingesetzt werden, da er eine starke antibakterielle und antivirale Wirkung hat. Viele klinische Studien belegen, dass Knoblauch ein natürlicher Blutdruck- und Cholesterinsenker ist. Allerdings ist unklar, warum manche Menschen mit Bluthochdruck oder hohen Blutfettwerten nicht auf Knoblauch ansprechen.

Mögliche Nebenwirkungen von Knoblauch

Knoblauch und Zubereitungen daraus können unerwünschte Ereignisse wie Ausdünstung, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Bei der Einnahme geruchloser Knoblauchpräparate sind diese Nebenwirkungen jedoch kaum zu befürchten.

Vorsichtshalber sollten Knoblauchextrakte mit wasserlöslichen Inhaltsstoffen nicht zusammen mit synthetischen Gerinnungshemmern eingenommen und vor Operationen abgesetzt werden.

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Knoblauch in der Küche und als Nahrungsergänzungsmittel

Viele Menschen kochen gerne mit Knoblauch, um von seinen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Wer den Knoblauch therapeutisch oder präventiv einsetzen möchte, kann auch zu Knoblauchkapseln oder rohem Knoblauch greifen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, welche Menge noch in Ordnung ist und ab wann eine Überdosis erreicht ist.

In den letzten 30 Jahren gab es nur einzelne Fallberichte, die eine zu stark blutverdünnende Wirkung durch Knoblauch vermuten lassen. Um sicherzustellen, dass Knoblauch nicht giftig ist, wurden in einer Studie Ratten 28 Tage lang verschiedene Knoblauchdosierungen verabreicht. Ab 0,5 g pro Kilogramm Körpergewicht kam es zu Leberschäden. Mengen von bis zu 0,25 g pro Kilogramm Körpergewicht wurden jedoch als sicher eingestuft.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Schlucken ganzer Knoblauchzehen zu schweren Speiseröhrenverletzungen führen kann. Auch das Auftragen von rohem, frisch zerstossenem Knoblauch auf die Haut kann Hautreizungen bis hin zu Verätzungen verursachen.

Tipps für den Knoblauchkonsum

  • Knoblauch-Überdosen können insbesondere mit rohem Knoblauch erreicht werden, weniger mit gekochtem oder anderweitig erhitztem Knoblauch.
  • Vor Operationen sollte man keinen Knoblauch essen oder Knoblaucpräparate einnehmen, um unerwünschte Blutungen zu vermeiden.
  • Wenn man dann und wann mehr Knoblauch isst, macht das im Allgemeinen nichts.
  • Bei der Knoblaucheinnahme sollte man immer wieder Pausen einlegen.
  • Schlucken Sie keine rohen Knoblauchzehen am Stück!
  • Machen Sie keine Umschläge mit rohem zerstossenem Knoblauch - schon gar nicht bei Kindern.

Schwarzer Knoblauch als Alternative

Schwarzer Knoblauch ist die fermentierte Form des Knoblauchs. Er verursacht keinen Knoblauchatem, ist verträglicher und soll besser vor Arteriosklerose schützen als der weisse Knoblauch. Schwarzer Knoblauch weist eine erheblich höhere Konzentration bioaktiver Inhaltsstoffe auf und hat ein 10-fach höheres antioxidatives Potenzial als die rohe Knolle.

Studien zeigen, dass schwarzer Knoblauch das Blutfettprofil verbessern, den Blutzuckerspiegel senken, die Leberfunktion schützen, das Immunsystem stärken und das Wachstum von Krebszellen reduzieren kann.

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Knoblauch in der Ernährung

Knoblauch ist reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Ballaststoffen, Mineralstoffen, B-Vitaminen und Vitamin C. Er enthält entzündungshemmende Stoffe wie Allicin, das vor Bakterien schützt. Allicin wirkt keimtötend gegen Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten, greift aber im Gegensatz zu herkömmlichen Antibiotika keine Darmbakterien an.

Knoblauch kann die Durchblutung der Muskeln verbessern, das Herz stärken, beim Abnehmen helfen und die Nerven stärken. Er kann auch gegen Demenz helfen, indem er das Gehirn vor freien Radikalen und oxidativem Stress schützt.

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