Knoblauch-Zitronen-Kur: Risiken, Nutzen und Wirkung auf die Gesundheit

Knoblauch und Zitrone sind seit Jahrhunderten für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Die Kombination dieser beiden natürlichen Zutaten in einer Kur, der sogenannten Knoblauch-Zitronen-Kur, erfreut sich großer Beliebtheit als traditionelles Heilmittel. Doch was steckt wirklich hinter dieser Kur? Welche Risiken und Nutzen sind damit verbunden, insbesondere im Hinblick auf Schlaganfallrisiken? Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse, traditionellen Anwendungen und potenziellen Auswirkungen der Knoblauch-Zitronen-Kur auf die Gesundheit.

Was ist die Knoblauch-Zitronen-Kur?

Die Knoblauch-Zitronen-Kur ist ein traditionelles Heilverfahren, das die Kombination von Knoblauch und Zitrone nutzt. Es wird oft als "Jungbrunnen" bezeichnet und soll verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System. Die Kur wird traditionell zur Vorbeugung von Arterienverkalkung (Arteriosklerose) eingesetzt.

Inhaltsstoffe und ihre Eigenschaften

  • Knoblauch: Enthält schwefelhaltige Verbindungen, insbesondere Allicin, das für den typischen Geruch und die gesundheitlichen Vorteile verantwortlich ist. Knoblauch wirkt antibakteriell, antimikrobiell, pilztötend, blutdrucksenkend, gefäßerweiternd, gerinnungshemmend und entgiftend.
  • Zitrone: Reich an Vitamin C, Flavonoiden und anderen sekundären Pflanzenstoffen. Vitamin C schützt die Gefäßinnenwände, stärkt das Enzymsystem von Leber und Blut und begünstigt die Resorption von Eisen. Zitronen wirken antioxidativ und entzündungshemmend.

Die Zubereitung der Knoblauch-Zitronen-Kur

Es gibt verschiedene Rezepte für die Knoblauch-Zitronen-Kur, aber die grundlegende Zubereitung bleibt ähnlich:

  1. Zutaten: Benötigt werden Bio-Zitronen (mit Schale), Knoblauchzehen und Wasser.
  2. Zerkleinern: Die Zitronen werden geviertelt und zusammen mit den geschälten Knoblauchzehen in einem Mixer zerkleinert.
  3. Aufkochen: Die entstandene Paste wird mit Wasser aufgekocht.
  4. Absieben: Die festen Bestandteile werden von der Flüssigkeit getrennt.
  5. Einnahme: Täglich wird eine bestimmte Menge des Suds getrunken.

Rezeptvarianten

Es gibt verschiedene Varianten des Rezepts, einige davon beinhalten das Hinzufügen von Ingwer, Kurkuma oder Pfeffer, um die Heilwirkung zu unterstützen. Ein Leser teilte beispielsweise folgendes Rezept: "2 gewaschene Biozitronen würfeln, dazu Knoblauchzehen 8 % des Zitronengewichts - alles in den Mixer. Soviel Wasser zugeben dass ein sehr flüssiger Brei entsteht, im Marmeladenglas in den Kühlschrank stellen, jeden Morgen 2 Esslöffel in einem Glas Wasser trinken, 365 Tage im Jahr."

Anwendung und Dauer

Die Kur wird üblicherweise über einen Zeitraum von drei Wochen durchgeführt, gefolgt von einer einwöchigen Pause. Dieser Zyklus kann mehrmals wiederholt werden. Traditionell wird die Kur einmal jährlich durchgeführt.

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Wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien

Die wissenschaftliche Forschung zur Knoblauch-Zitronen-Kur ist begrenzt, aber es gibt Studien, die die einzelnen Bestandteile und ihre Wirkung auf die Gesundheit untersuchen.

Knoblauch und seine Wirkung

  • Blutdrucksenkende Wirkung: Studien deuten darauf hin, dass Knoblauch den Blutdruck senken kann. Eine Übersichtsarbeit von 2008 ergab, dass die regelmäßige Einnahme von Knoblauch den systolischen Blutdruckwert um durchschnittlich über 8 mmHg und den diastolischen Blutdruckwert um über 7 mmHg senken kann.
  • Cholesterinsenkende Wirkung: Knoblauch kann auch den Cholesterinspiegel senken.
  • Herz-Kreislauf-System: Knoblauch wirkt blutverdünnend, entspannt die Gefäße und kann so vor Arteriosklerose schützen, den Kreislauf stärken und Blutgerinnseln vorbeugen.
  • Antibakterielle und antivirale Wirkung: Knoblauch hemmt die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien und zeigt eine leicht antivirale Wirkung.

Zitrone und ihre Wirkung

  • Vitamin C: Schützt die Gefäßinnenwände, stärkt das Enzymsystem von Leber und Blut und begünstigt die Resorption von Eisen.
  • Antioxidative Wirkung: Die in der Zitrone enthaltenen Flavonoide wirken stark antioxidativ und schützen den Organismus vor Schäden durch oxidativen Stress.
  • Blutzuckerspiegel: Flavonoide in der Zitronenschale können den Blutzuckerspiegel im Rahmen halten und so einer Verkalkung der Blutgefäße entgegenwirken.
  • Blutverdünnende Wirkung: Zitrusflavonoide wirken blutverdünnend, fördern die Durchblutung und entspannen die Blutgefäße.

Studien zur Kombination von Knoblauch und Zitrone

Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Kombination von Zitronensaft und Knoblauch bei Patienten mit zu hohen Blutfettwerten. Die Gruppe, die täglich 20 g Knoblauch und 1 EL Zitronensaft erhielt, zeigte eine signifikante Senkung des Gesamtcholesterinspiegels, des LDL-Cholesterins und des Fibrinogens. Auch der Blutdruck und das Körpergewicht sanken in dieser Gruppe deutlicher als in den Kontrollgruppen.

Weitere unterstützende Inhaltsstoffe

  • Ingwer: Wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, krebshemmend und schmerzstillend.
  • Kurkuma: Wirkt entzündungshemmend und antioxidativ und fördert den Cholesterinefflux.

Mögliche Nutzen der Knoblauch-Zitronen-Kur

Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen und traditionellen Anwendungen kann die Knoblauch-Zitronen-Kur potenziell folgende Nutzen haben:

  • Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit: Senkung des Blutdrucks und Cholesterinspiegels, Förderung der Durchblutung und Vorbeugung von Arteriosklerose.
  • Stärkung des Immunsystems: Antibakterielle, antivirale und antioxidative Wirkung.
  • Entgiftung des Körpers: Förderung der Entgiftungsprozesse im Körper.
  • Vorbeugung von chronischen Erkrankungen: Schutz vor Schäden durch oxidativen Stress und Entzündungen.
  • Krebshemmendes Potenzial: Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Zitrusfrüchten und Knoblauch das Krebsrisiko senken kann.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl die Knoblauch-Zitronen-Kur auf natürlichen Zutaten basiert, gibt es einige Risiken und Nebenwirkungen zu beachten:

  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Knoblauch kann die Wirkung von gerinnungshemmenden und blutdrucksenkenden Medikamenten verstärken oder blockieren.
  • Allergische Reaktionen: Knoblauch kann allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere bei Pollenallergikern.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Knoblauch kann bei manchen Menschen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Magenschmerzen und Übelkeit verursachen.
  • Erhöhtes Blutungsrisiko: Insbesondere vor und nach Operationen sollte auf Knoblauchprodukte verzichtet werden.
  • Unverträglichkeit: Das in Knoblauch enthaltene Allicin kann bei einigen Personen zu einer Unverträglichkeit führen.
  • Blutdruckanstieg: Bei manchen Menschen kann der Blutdruck kurzzeitig ansteigen.

Wann ist Vorsicht geboten?

  • Bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten sollte vor der Anwendung der Knoblauch-Zitronen-Kur ärztlicher Rat eingeholt werden.
  • Kinder, Schwangere und Stillende sollten die Kur nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.
  • Bei Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Vorsicht geboten.
  • Bei empfindlichem Magen oder Darm ist die Kur möglicherweise nicht empfehlenswert.

Knoblauch-Produkte: Was ist zu beachten?

Knoblauch wird in verschiedenen Formen angeboten, darunter als Nahrungsergänzungsmittel und traditionelles Arzneimittel.

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Nahrungsergänzungsmittel

  • Knoblauch-Nahrungsergänzungsmittel sind in Form von Tabletten, Kapseln oder Saft erhältlich, oft in Kombination mit anderen Zutaten.
  • Die Knoblauch-Bestandteile sind nicht standardisiert und dürfen keine pharmakologische Wirkung haben.
  • Größere Mengen können zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  • Es sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.

Traditionelle Arzneimittel

  • Werden traditionell zur Vorbeugung allgemeiner Arterienverkalkung eingesetzt.
  • Werden nicht auf ihre Wirkung geprüft, sondern aufgrund langjähriger Anwendung registriert.
  • Die eingesetzten Extrakte sind genau definiert.

Schwarzer Knoblauch

  • Entsteht durch Fermentierung von herkömmlichem Knoblauch.
  • Ist geruchlos und hat einen karamellartigen, süßlichen Geschmack.
  • Enthält Allylcystein anstelle von Allicin.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

  • Handelt es sich tatsächlich um ein Nahrungsergänzungsmittel?
  • Mengenangaben für Alliin bzw. Allicin beachten (weniger als 12 mg Alliin oder 5 mg Allicin pro Tagesdosis).
  • Bei geruchsfreien Mitteln ist Vorsicht geboten, da der Hauptwirkstoff Allicin fehlen kann.

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