Parkinson bei Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze

Parkinson, auch bekannt als Morbus Parkinson oder Schüttellähmung, ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die nicht nur Menschen, sondern auch Katzen betreffen kann. Die Erkrankung führt zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, einem Bereich, der für die Produktion von Dopamin verantwortlich ist. Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der für die Steuerung von Bewegungen und die Koordination zuständig ist.

Was ist Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die zu motorischen Symptomen wie Muskelversteifung, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Weitere Symptome können Schlafstörungen, Geruchsverlust und kognitive Beeinträchtigungen sein.

Ursachen von Parkinson bei Katzen

Die genauen Ursachen von Parkinson bei Katzen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können, darunter:

  • Genetische Faktoren: In einigen Fällen kann die Erkrankung auf genetische Ursachen zurückzuführen sein.
  • Arteriosklerose: Eine Verengung der Blutgefäße im Gehirn kann die Durchblutung beeinträchtigen und zum Absterben von Nervenzellen führen.
  • Schlaganfall: Ein Schlaganfall kann ebenfalls zu Schäden im Gehirn führen, die Parkinson-ähnliche Symptome verursachen.
  • Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns: Entzündungen, Tumore oder Traumata des Gehirns können Nervenzellen schädigen und Parkinson auslösen.
  • Neurologische Erkrankungen: Andere neurologische Erkrankungen können das Risiko für Parkinson erhöhen.
  • Stoffwechselstörungen: Stoffwechselstörungen können die Funktion des Nervensystems beeinträchtigen und zur Entstehung von Parkinson beitragen.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen können ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen.
  • Umweltbelastungen: Die Exposition gegenüber bestimmten Umweltgiften kann das Risiko für Parkinson erhöhen.

Symptome von Parkinson bei Katzen

Die Symptome von Parkinson bei Katzen können vielfältig sein und variieren je nach Schweregrad der Erkrankung. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Steife, schwache und unkontrollierbare Muskeln: Die Muskeln der Katze können steif und unbeweglich werden, was zu Schwierigkeiten bei der Bewegung führt.
  • Unregelmäßige und verlangsamte Bewegungen: Die Bewegungen der Katze können langsam und unkoordiniert wirken.
  • Stolperanfälligkeit und träger Gang: Die Katze kann häufig stolpern und einen unsicheren Gang haben.
  • Gleichgewichtsstörungen: Die Katze kann Schwierigkeiten haben, das Gleichgewicht zu halten, und umfallen.
  • Zitteranfälle und rhythmische Muskelzuckungen: Die Katze kann unkontrollierte Zitteranfälle oder Muskelzuckungen haben.
  • Nachlassender Geruchsinn: Der Geruchsinn der Katze kann beeinträchtigt sein.
  • Antriebslosigkeit: Die Katze kann weniger aktiv und desinteressiert an ihrer Umgebung sein.
  • Verstopfung: Verdauungsprobleme wie Verstopfung können auftreten.
  • Stimmungsschwankungen: Die Katze kann Stimmungsschwankungen zeigen und gereizt oder ängstlich wirken.

Diagnose von Parkinson bei Katzen

Die Diagnose von Parkinson bei Katzen kann schwierig sein, da die Symptome auch auf andere Erkrankungen hindeuten können. Um eine genaue Diagnose zu stellen, wird der Tierarzt eine gründliche Untersuchung durchführen und verschiedene Tests anordnen, darunter:

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  • Neurologische Untersuchung: Der Tierarzt wird die Reflexe, die Muskelkraft und -tonus, die Koordination und die Schmerzreaktionen der Katze überprüfen.
  • Bluttests: Bluttests können helfen, andere Erkrankungen auszuschließen und Hinweise auf die Ursache der Symptome zu geben.
  • Bildgebende Verfahren: Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) können weitere Informationen über den Zustand des Gehirns liefern und andere Ursachen für die Symptome ausschließen.

Behandlung von Parkinson bei Katzen

Leider ist Parkinson bei Katzen nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Katze zu verbessern. Zu den möglichen Behandlungsansätzen gehören:

  • Medikamente: Es gibt verschiedene Medikamente, die helfen können, die Symptome von Parkinson zu lindern, z. B. Medikamente zur Erhöhung des Dopaminspiegels im Gehirn oder zur Linderung von Muskelsteifheit und Zittern.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und Koordination der Katze zu verbessern.
  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung kann die allgemeine Gesundheit der Katze unterstützen und zur Linderung der Symptome beitragen.
  • Homöopathie und Schüsslersalze: Einige Tierhalter berichten von positiven Erfahrungen mit der Behandlung von Parkinson-Symptomen bei Katzen mit Homöopathie und Schüsslersalzen. Diese Therapien zielen darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Abiotrophie als mögliche Ursache für Parkinson-ähnliche Symptome

Es ist wichtig zu beachten, dass Parkinson-ähnliche Symptome bei Katzen auch durch andere Erkrankungen verursacht werden können, wie z. B. zerebelläre Abiotrophie.

Was ist eine Abiotrophie?

Eine Abiotrophie ist eine Erkrankung des Nervensystems, die durch die spontane, frühzeitige Degeneration von Nervenzellen gekennzeichnet ist. Der Begriff umfasst alle pathologischen Prozesse, die die normale Lebenspanne einer voll entwickelten Zelle limitieren. Abiotrophien von Nervenzellen im Kleinhirn sind die häufigste Form abiotrophischer Erkrankungen bei Haustieren.

Symptome der zerebellären Abiotrophie

Die klinischen Symptome der zerebellären Abiotrophie deuten auf eine Erkrankung des Kleinhirns hin. Der Zeitpunkt des Auftretens der neurologischen Ausfälle ist variabel. Hunde, die an einer zerebellären Abiotrophie erkranken, zeigen Symptome, die auf einen Funktionsverlust der Purkinjezellen zurückzuführen sind, welche für die Modulation der Informationen von Großhirn, Gleichgewichtsorgan und Rückenmark verantwortlich sind. Ein Ausfall dieser Kontrolle äußert sich in einem Koordinationsverlust (Ataxie), aber nicht in einer Beeinträchtigung der Initiation der Willkürmotorik (Parese). Die Tiere haben Schwierigkeiten zu stehen, kippen um und versuchen, über einen breitbeinigen Stand das Gleichgewicht zu halten. Der Gang von Tieren mit einer Kleinhirnläsion spiegelt den Verlust der Kontrolle der Streckmuskeln der Gliedmaßen wider, und die Läufe werden übertrieben hoch angehoben und zu weit nach vorne ausgegriffen (Hypermetrie). Eine Störung im Kleinhirn führt auch zum Kontrollausfall der Augenbewegungen und zu einem Augenzucken (Nystagmus) in Ruheposition des Kopfes. Manche Tiere haben einen Tremor, also ein Kopfwackeln oder Zittern.

Diagnose der Abiotrophie

Mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie können andere Malformationen des Kleinhirns, wie das Dandy-Walker-Syndrom, ausgeschlossen werden. In der MR-Untersuchung stellen tiefe zerebelläre Sulci mit prominentem Subarachnoidalraum einen Hinweis auf eine Unterentwicklung der Folia cerebelli dar, können aber nicht von einer Hypoplasie oder Atrophie des Kleinhirns aufgrund anderer Ursachen abgegrenzt werden. Die eindeutige Diagnose kann erst histopathologisch erfolgen.

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Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch müssen bei den beschriebenen Symptomen neben kongenitalen Hypoplasien auch eine Infektion mit dem kaninen Staupevirus, caninem Herpesvirus, Toxoplasma gondii, Neospora caninum, bei Katzen eine Infektion mit dem FIP-Virus und in Endemiegebieten auch Systemmykosen in Betracht gezogen werden. Intrauterine Infektionen mit dem kaninen Herpesvirus oder dem felinen Panleukopenievirus führen zwar durch die Entstehung einer Hypoplasie zu zerebellären Ausfallserscheinungen, diese sind aber schon direkt nach der Geburt ersichtlich und sind nicht progredient.

Weitere Ursachen für Zittern bei Katzen

Zittern bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben, die nicht immer auf Parkinson zurückzuführen sind. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen, um die richtige Behandlung zu gewährleisten.

Harmlose Ursachen

  • Zufriedenheit und Glück: Zittern kann ein Zeichen von Zufriedenheit und Glück sein, z. B. beim Entspannen, Schnurren oder im Schlaf.
  • Hypnagoge Zuckungen: Unkontrolliertes Zucken und Zittern beim Schlafen oder Einschlafen.
  • Aufregung: Zittern des Schwanzes oder der Hinterbeine bei Aufregung.
  • Unterkühlung: Zittern aufgrund von Kälte, insbesondere bei Freigängern.

Negative Emotionen und Erschöpfung

Gefühle wie Gereiztheit, Angst, Stress, Wut und Erschöpfung können sich auf den Körper der Katze auswirken und zu Zittern führen.

Verletzungen und Krankheiten

  • Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können Schüttelfrost verursachen.
  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur kann zu Zittern führen.
  • Parasiten- und Wurmbefall: Befall mit Parasiten oder Würmern kann Zittern auslösen.
  • Vergiftung: Aufnahme von giftigen Substanzen kann zu Zittern führen.
  • Tumore: Tumore können das Nervensystem beeinträchtigen und Zittern verursachen.
  • Infizierte Wunden: Entzündungen und Schmerzen durch infizierte Wunden können Zittern auslösen.
  • Nachwirkungen von Operationen oder Impfungen: Schmerzen, Fieber oder andere gesundheitliche Probleme nach einer OP oder Impfung können zu Zuckungen führen.

Neurologische Erkrankungen

  • Epilepsie: Funktionsstörung des Gehirns, die zu unkontrollierten Zuckungen führt.
  • Ataxie: Bewegungsstörung, die Zittern des Schwanzes oder des ganzen Körpers verursachen kann.
  • Diabetes: Unterzuckerung bei Diabetes kann zu Zittern, Schwächeanfällen oder Ohnmacht führen.
  • Nervenschäden durch Diabetes: Diabetes kann Nervenschäden verursachen, die sich in Zittern äußern.

Mangelerscheinungen

Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B-12 kann Zittern verursachen.

Wann sollte man das Zittern einer Katze ernst nehmen?

Katzenhalter sollten jedes atypische Verhalten ihrer Katze ernst nehmen und sie genau beobachten. Zittert die Katze mit dem Kopf oder am ganzen Körper und wird von Begleitsymptomen wie Sabbern, Krämpfen, Erbrechen oder Lähmungserscheinungen begleitet, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

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Was können Katzenhalter tun?

  • Schaffen Sie eine angenehme und warme Atmosphäre: Wenn die Katze friert, sorgen Sie für einen warmen und kuscheligen Platz.
  • Bieten Sie Ruhe und Rückzugsorte: Wenn die Katze gestresst oder ängstlich ist, geben Sie ihr einen ruhigen Ort, an dem sie sich sicher fühlen kann.
  • Beobachten Sie das Verhalten der Katze genau: Achten Sie auf Begleitsymptome und Veränderungen im Verhalten.
  • Suchen Sie bei Unsicherheiten einen Tierarzt auf: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung der Erkrankung.

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