Jeder kennt Wadenkrämpfe, aber Krämpfe können auch in anderen Körperregionen auftreten, einschließlich des Kiefers und der Speiseröhre. Dieser Artikel befasst sich mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Krämpfen nach dem Gähnen, insbesondere im Kieferbereich und der Speiseröhre.
Speiseröhrenkrämpfe
Speiseröhrenkrämpfe beginnen meist schleichend. In den ersten Monaten treten sie nur selten auf, später jedoch immer häufiger. Auch die Schmerzen nehmen zu. Es ist ein Gefühl, als würde sich der Brustraum verkrampfen oder als bliebe einem das Essen im Halse stecken. Das Schlucken fällt schwer. "Das ist der typische Verlauf", sagt Dr. Jutta Keller, Gastroenterologin am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg und Expertin für das Krankheitsphänomen. Wenn die Krankheit fortschreitet, leiden die Patienten und Patientinnen sehr darunter. Denn was dahintersteckt, ist auch für Ärzte und Ärztinnen nicht leicht zu erkennen. Wegen der Brustschmerzen landen die Betroffenen oft erst einmal beim Kardiologen - es könnte ja auch etwas am Herzen sein. Häufig wird auch ein Problem mit aufsteigender Magensäure vermutet.
Dass die Speiseröhre sich zusammenzieht und dass dabei ein gewisser Druck entsteht, ist normal. Bei Menschen, die eine Achalasie haben, ist der Druck allerdings massiv erhöht. Ärzte sehen bei der Druckmessung Werte bis 600 mmHg im Verlauf der Speiseröhre und an ihrem unteren Ende, dem Magenschließmuskel. Pro Jahr erkranken etwa fünf von 100.000 Menschen neu an einer Achalasie, mit steigender Tendenz.
Ursachen von Speiseröhrenkrämpfen
Wie solche Bewegungsstörungen entstehen, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. "Wahrscheinlich gehört eine gewisse Veranlagung dazu", vermutet Fachfrau Jutta Keller.
Diagnose und Behandlung von Speiseröhrenkrämpfen
Im ersten Schritt ist eine Magenspiegelung sinnvoll. "Denn die Schluckbeschwerden könnten ja auch durch einen Tumor verursacht sein. Die Säuremessung prüft, ob nicht doch Magensäure in die Speiseröhre hochschießt und die Beschwerden verursacht. "Betroffene sollten erst einmal gut kauen und in Ruhe essen", rät die Gastroenterologin. Der erste Therapieversuch erfolgt dann immer mit Pfefferminzöl, denn das wirkt krampflösend. Auch alle weiteren Therapien können die Krankheit nicht heilen, sondern nur ihre Symptome bekämpfen. Die krampfende Speiseröhrenmuskulatur wird beispielsweise mit dem Nervengift Botulinumtoxin (bekannt als Botox) gehemmt oder mit einem Ballon geweitet. Ein neueres Verfahren heißt "POEM" und steht für "perorale endoskopische Myotomie". Dabei wird die Speiseröhrenmuskulatur aufgeschlitzt. Das Verfahren wird zurzeit noch getestet.
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Kieferkrämpfe
Das Kiefersystem und seine Funktionen
Der Kiefer hat vor allem eine Aufgabe: Die Nahrung zerkleinern und fein mahlen. Das klappt in Zusammenarbeit mit Muskeln und Nerven. Wird das empfindliche System gestört, können Sie das an vielen Körperstellen bemerken. Der Kauvorgang basiert auf einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Körperstrukturen. Lippen, Mundboden, Gaumen, Zunge und Wangen positionieren die Speisebestandteile in der Mundhöhle, dann geht es los: Der Ober- und Unterkiefer mitsamt den Zähnen, die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur bearbeiten das Essen. Dabei handelt es sich um einen sogenannten willkürlichen Akt - Sie führen die Kaubewegung also bewusst aus. Auch wenn es von außen so aussieht, als wenn sich das Kiefergelenk ausschließlich nach oben und unten bewegt, unterliegt die Kaubewegung einem komplizierten, rhythmischen Ablauf. Dabei bewegen sich die Zähne des Unterkiefers gegen die des Oberkiefers - schwingend und gleichmäßig. Der Kauvorgang unterscheidet sich von Situation zu Situation und von Mensch zu Mensch. Schließlich spielen die Struktur der Speisen, aber auch Anzahl, Form und Festigkeit der Zähne im Mund eine Rolle. Außerdem sind die Führung Ihres Unterkiefers im Kiefergelenk und die Muskelkraft, die Sie beim Kauen einsetzen, wichtige Taktgeber. Apropos Muskelkraft: Beim Kauen setzen Sie eine Kraft von bis zu 30 Newton frei - das entspricht etwa drei Kilogramm Gewichtskraft. Spezielle Sensoren in der Kaumuskulatur, dem Unterkiefer, dem Kiefergelenk und den Zähnen sorgen dafür, dass Sie nicht zu fest zubeißen.
Ursachen für Kieferkrämpfe nach dem Gähnen
Kieferkrämpfe können verschiedene Ursachen haben. Eine Überbeanspruchung entsteht durch zu festes Zubeißen beim Essen. Möglicherweise haben Sie Ihren Unterkiefer zu schnell und zu großräumig bewegt, vielleicht beim ausgiebigen Gähnen. Die Beschwerden, etwa einseitige Schmerzen im Kiefer, verschwinden meist, wenn sich der Kiefer von den Strapazen erholt. Auch Muskelverletzungen durch eine Zerrung können eine Ursache sein.
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD): Beim Kiefergelenksyndrom ist das Kausystem krankhaft gestört. Mediziner und Medizinerinnen bezeichnen das als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) oder Myoarthropathie des Kausystems. Dabei kommt es zu Funktionsstörungen - sie betreffen die Kiefer, Kaumuskulatur und Nerven. Schätzungsweise haben 20 Prozent der Bevölkerung behandlungsbedürftige Beschwerden im Rahmen einer CMD. Das trifft vor allem auf Frauen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren zu, aber auch Männer sowie noch häufiger Kinder und Jugendliche können dadurch Schmerzen im Bereich des Kopfes, des Nackens oder der Schultern aufweisen. Die Funktionsstörung entsteht unter anderem, wenn Ober- und Unterkiefer nicht richtig zusammenpassen, etwa durch Fehlstellungen oder unpassenden Zahnersatz. Auch die Körperhaltung spielt eine Rolle: Wer viel sitzt, belastet die Kiefergelenke stärker. Dazu gehört stundenlanges Kaugummikauen und Gähnen bei weit geöffnetem Mund. Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck beim Abbeißen und Kauen auf den Kiefer auszuüben.
- Trismus: Trismus ist eine schmerzhafte Erkrankung der Kiefermuskeln. Bei einem schwachen Hypertonus fühlt ein Patient ein leichtes Unwohlsein. Bei mildem oder starkem Hypertonus tritt dahingegen ein Muskelkrampf auf, der von teils starken Schmerzen begleitet wird. In schwierigen Fällen verkrampft sich der Kiefer so, dass ein Patient den Kiefer nicht mehr öffnen kann. Ursachen für einen Krampf in der Kiefermuskulatur können unterdessen vielfältig sein. Auch Infektionen oder Wucherungen können in Verbindung mit Kieferkrämpfen ernste Gesundheitsprobleme verursachen. In diesem Fall ist eine langfristige Behandlung erforderlich. Dabei werden gleich zu Beginn Schmerzen gelindert.
- Kieferklemme und Kiefersperre: Kieferklemme und Kiefersperre sind keine eigenständigen Erkrankungen, sondern gelten als Symptome einer anderen zugrunde liegenden Krankheit. Muskeln und Faszien spielen oft eine wichtige Rolle. Stehen sie dauerhaft unter zu hoher Spannung, können sie die Entstehung einer Kieferklemme oder Kiefersperre begünstigen. Oft sind muskuläre und fasziale Überspannungen eine erste Voraussetzung für Probleme bei der Mundöffnung. Drei Bereiche sind für eine gesunde Mundöffnung notwendig. Kommt es hier zu einer Beschädigung oder sind ihre Funktionen behindert, kannst du deinen Mund nur schwer auf- und zumachen. Nach unserer Erfahrung ist einer dieser Bereiche häufig „vorbelastet“, nämlich deine Faszien. Der Grund liegt in unserer modernen Ernährung. Das Essen ist heute schön weich gekocht. Gerade Snacks werden in kleinen, „mundgerechten“ Häppchen serviert. Meist fehlt auf dem Speiseplan festere Nahrung wie zum Beispiel Nüsse, Kerne oder Rohkost. Die tägliche Portion Obst und Gemüse wird häufig klein geschnitten. Richtig, wir öffnen unseren Mund kaum und nutzen nur einen geringen Teil der möglichen Gelenkwinkel unseres Kiefers. Gleichzeitig ist der biomechanische Kraftaufwand beim Kauen sehr niedrig. Unsere Muskeln und Faszien werden nur wenig beansprucht. Jedes Mal, wenn ein Gelenk gestreckt oder gebeugt wird, ziehen sich Muskeln und Faszien zusammen. Regelmäßige Bewegung ist also ein Zeichen für deinen Körper, die beanspruchten Strukturen zu pflegen. Im Falle der Faszien sind dafür kleine Bindegewebszellen (Fibroblasten) zuständig. Bei steigenden Belastungen verstärken sie die Faszie. Werden die Faszien kaum bewegt, bauen die Fibroblasten sie langsam zurück. Finden manche Bewegungen gar nicht mehr statt - zum Beispiel eine weite Mundöffnung - kann sich die Faszie verändern. Sie wird zunehmend steif und fest. Natürlich kannst du deinen Kiefer noch öffnen und schließen, aber mit der Zeit wird die Öffnung geringer. Die verkürzten Muskeln und Faszien können auf Dauer die Beweglichkeit deines Unterkiefers beeinträchtigen. Im Umfeld dieser hohen Spannungen braucht es dann nur eine kleine Irritation, damit dein Kiefer aus dem Gleichgewicht gerät und blockiert. Bei einer Kieferklemme liegt die Ursache oft in den verkürzten Muskeln und Faszien. Die Kiefersperre wird häufig verursacht, indem sich das Kiefergelenk ausrenkt. Neben Unfällen und Verletzungen kann auch der äußere Flügelmuskel eine Rolle spielen. Wird er durch zu geringe Dehnung im Alltag kürzer und unnachgiebig, kannst du deine Mundöffnung nicht optimal koordinieren. Einige Menschen leiden häufiger daran, dass ihr Kiefergelenk ausgerenkt ist. Eine gängige Erklärung dafür ist, dass die Bänder rund um das Gelenk zu schlaff seien. Die Ärzte warnen Patienten davor, den Mund weit zu öffnen.
- Weitere Ursachen: Allgemein lassen sich eine akute Kieferklemme oder Kiefersperre auf verschiedene Entzündungen, mechanische Ursachen, Verkrampfungen, zahnmedizinische Komplikationen oder die unkontrollierte Vermehrung von Zellen zurückführen. Unnatürliche Bewegungen können einen negativen Einfluss auf deinen Kiefer haben. Zwischen deinem Ober- und Unterkiefer liegt eine Gelenkscheibe (Diskus). Aufgrund von unnatürlichen Belastungen kann sie sich verschieben. Du hörst eventuell ein Knacken im Kiefergelenk. Experten sprechen von einer „anterioren Diskusverlagerung“. Das kann schmerzhaft sein und kommt bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung vor. Meist findet der Diskus jedoch einen Weg zurück in seine ursprüngliche Position. Treten die Verschiebung und das Knacken regelmäßig auf, kann die Diskusverlagerung chronisch werden. Außerdem entsteht möglicherweise ein Diskusprolaps. Die Gelenkscheibe schiebt sich in diesem Fall nicht von selbst zurück und blockiert deinen Unterkiefer.
Symptome von Kieferkrämpfen
Kieferkrämpfe äußern sich durch plötzliche, starke Schmerzen beim Essen oder Gähnen. Du kannst Schwierigkeiten haben, den Mund vollständig zu öffnen, und es kann sich anfühlen, als ob der Kiefer blockiert oder verspannt ist. Oft tritt dieses Gefühl unerwartet auf und kann mit einem unangenehmen Spannungsgefühl im Kieferbereich einhergehen.
Weitere Symptome können sein:
- Kieferschmerzen einseitig links oder rechts
- Kieferschmerzen beim Kauen
- Kieferschmerzen beim Gähnen
- Ausgerenkter Kiefer
- Angespannter Kiefer
- Kieferschmerzen während Erkältung
Diagnose von Kieferkrämpfen
Zuerst wird ein Arzt mit dir sprechen, um die Vorgeschichte deiner Erkrankung (Anamnese) aufzunehmen. Anschließend wird er bei einer Kieferklemme den Schweregrad bestimmen. Dazu misst der Arzt die Schneidekantendistanz deiner vorderen Schneidezähne. In der Regel können erfahrene Ärzte schon mit einer sorgfältigen Anamnese die Ursache deiner Beschwerden erkennen. Gerade bei einer Kiefersperre liegt die Ursache schnell auf der Hand, weil sie meist durch Verrenkung ausgelöst wird. Das betrifft vor allem Menschen zwischen 25 und 45 Jahren. Fällt die Diagnose aufgrund einer ungewöhnlichen Symptomatik schwer, können klinische Untersuchungen helfen. Der Einsatz von Röntgenstrahlen zeigt nicht nur den Zustand der Knochen, sondern auch das umliegende Weichgewebe. Am Kiefer können somit Muskeln, Gelenkkapseln, Gelenkscheiben, Sehnen und Bänder genauer untersucht werden. Wenn eine Diskusverlagerung dein Kiefergelenk blockiert, kommt es oft zu einer Kiefersperre. So etwas lässt sich durch das Röntgen gut erkennen. Bei Verdacht auf einen Knochenbruch (Fraktur) oder eine Tumor-Erkrankung sorgt die Computertomografie (CT) für Klarheit.
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Behandlung von Kieferkrämpfen
Im Falle eines Krampfes in der Kiefermuskulatur sollten Sie sich umgehend an einen Zahnarzt wenden. Schon vorbeugende Maßnahmen gegen den Hypertonus der Unterkiefermuskulatur helfen dabei, die Krankheit weitestgehend zu verhindern.
Was tun bei Kiefergelenkschmerzen? Egal ob Kiefergelenkschmerzen einseitig oder auf beiden Seiten auftreten - sie können sehr belastend sein und das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Doch Du bist diesen Schmerzen nicht hilflos ausgeliefert. Hier findest Du Dich wichtigsten Dos and Don'ts bei Kieferschmerzen:
Dos bei Kiefergelenkschmerzen
- Gönne Deinem Kiefer Ruhe: Vermeide harte und zähe Lebensmittel, die den Kiefer zusätzlich belasten könnten.
- Sanfte Dehnübungen: Führe leichte Kieferdehnübungen durch, um Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu entspannen.
- Wärme anwenden: Lege eine warme Kompresse auf die betroffene Stelle, um die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern.
- Entspannungstechniken ausprobieren: Reduziere Stress durch Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen, um unbewusste Kieferspannungen zu verringern. Diese Übungen können auch dabei helfen, schlechte Angewohnheiten wie Zungenpressen abzugewöhnen.
- Aufbissschienen: Eine speziell angefertigte Aufbissschiene kann helfen, die Kiefermuskulatur zu entspannen und das Kiefergelenk zu entlasten.
- Kiefer- bzw. Zahnfehlstellung behandeln: Leidest Du unter Kiefergelenkschmerzen, die durch eine Zahnfehlstellung verursacht werden? Diese Art von Beschwerden kann häufig mit einer Aligner-Behandlung sowohl effektiv als auch diskret korrigiert werden. Aligner, die transparent und nahezu unsichtbar sind, bieten eine sanfte und kontinuierliche Anpassung der Zahnstellung.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten:
- Entspannungsübungen: Eine verspannte Kaumuskulatur begünstigt Kiefergelenkstörungen. Sitzen Sie im beruflichen Alltag viel, sorgen Sie für eine muskuläre Entspannung - etwa mit Sport im Fitnessstudio, Spaziergängen an der frischen Luft oder Bewegungspausen. Eine gute Übung ist der „Zungenwaschlappen“. Dabei strecken Sie Ihre Zunge entspannt aus dem Mund. Lassen Sie die Zunge „hängen“ und fixieren Sie diese leicht mit den Zähnen. Zählen Sie gedanklich bis 18, legen Sie die Zunge zurück in den Mund und beginnen Sie von Neuem. Machen Sie morgens und abends fünf Wiederholungen. Alternativ können Sie Ihre Kaumuskulatur lockern, indem Sie alle zwei Stunden für fünf Minuten auf einem Kirschkern lutschen. Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten, um die Psyche zu entlasten - wie wäre es mit Gehmeditationen?
- Physiotherapie: „Da das Beschwerdebild einer CMD so vielseitig ist, unterscheidet sich auch die Behandlung“, erklärt Physiotherapeutin Sarah Eisenschmid aus Tübingen. Laute das Ziel, die Kaumuskeln zu lockern, stehe vor allem einer von ihnen im Fokus: der sogenannte Masseter-Muskel. „Er ist für die Hauptbeißkraft zuständig und meist verantwortlich für den Spannungsschmerz.“ Zum Einsatz kommen Lockerungsübungen und manuelle Techniken, zudem wird oft die Koordination geschult - etwa wenn es Patienten schwerfalle, ihren Kiefer in bestimmte Richtungen zu bewegen.
- Wärme: Zahnmediziner Imhoff rät: „Wickeln Sie ein feuchtwarmes Handtuch um Ihren Nacken, ein trockenes drum herum. Lassen Sie die Wärme im Liegen etwa eine Viertelstunde einwirken.“
- Sport: Ausdauersport lockert die Muskulatur und verbessert die Haltung. Empfohlen werden fünf Einheiten pro Woche, jeweils mindestens 30 Minuten.
Vorbeugung von Kieferkrämpfen
- Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck beim Abbeißen und Kauen auf den Kiefer auszuüben.
- Vermeiden Sie übermäßiges Kaugummikauen.
- Sorgen Sie für eine muskuläre Entspannung, insbesondere wenn Sie viel sitzen.
- Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten, um die Psyche zu entlasten.
Stimmritzenkrampf
Beim natürlichen Schutzreflex verschließen sich die Atemwege vollständig, beispielsweise um beim Verschlucken das Eindringen von Fremdkörpern zu verhindern. Die Fehlfunktion des Kehlkopfes liegt in der Regel an äußeren Einflüssen, häufig gibt es dabei mehrere auslösende Faktoren. Gerade beim Schwimmen oder Spielen im Wasser können das Verschlucken oder Einatmen von Tröpfchen, körperliche Anstrengung und das Inhalieren von kalter Luft den Krampf herbeiführen. Eine wichtige Baderegel lautet: Verlassen Sie bei Sturm oder Regen das Wasser. Das aufgepeitschte Wasser und die entstehenden Tröpfchen an der Oberfläche (auch „Gischt“ genannt), können schnell zum Stimmritzenkrampf führen.
Erste Hilfe bei Stimmritzenkrampf
Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme lautet: Ruhe bewahren. Dies ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn man urplötzlich keine Luft mehr bekommt. Dennoch gilt: „Je weniger man in Panik verfällt und um Luft schnappt, desto schneller ist der Anfall wieder vorüber. Zudem sollte man versuchen, den Hustenreiz währenddessen zu kontrollieren, indem man sich auf ruhiges Atmen durch die Nase konzentriert oder die Luft anhält“, rät Dr. Eine weitere wirksame Atemtechnik ist die sogenannte Hechelatmung, wobei mit hoher Frequenz ein- und ausgeatmet wird.
Hyperventilationssyndrom
Die Symptomatik, die in der Regel als maximale Bedrohung erlebt wird, hat viele Namen. Während das akute Hyperventilationssyndrom ein hochakutes Beschwerdebild (Luftnot, Angst, Herzrasen, Schwindel, Panik) darstellt, wird das chronische Hyperventilationssyndrom oft übersehen. Es zeigt sich meist nur indirekt und oft erst nach jahrelangen Beschwerden. Die Patienten berichten, sie würden beständig unter dem schwer zu beschreibenden Gefühl leiden, es sei etwas Störendes, Beengendes im Hals und das müsse irgendwie heraus. Dauernd hätten sie das Bedürfnis zu schlucken oder sich zu räuspern. Schlechte Gerüche stören fast alle Menschen. Allerdings kann es sein, dass die Empfindlichkeit auf Gerüche und Duftstoffe so gesteigert ist, dass daraus ein echtes Leiden entsteht. Die Symptomatik kommt urplötzlich. Auf einmal geht der Kehlkopf zu. Es geht (fast) keine Luft mehr hinein oder hinaus. Die letzte Stunde scheint gekommen. Doch so ein Anfall kann wiederkommen. Was ist das?
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