Krampf im Oberschenkel und Hüfte: Ursachen, Behandlung und Prävention

Muskelkrämpfe in Beinen, Füßen und Gesäß können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Krämpfen im Oberschenkel und in der Hüfte, gibt Ratschläge zur Behandlung akuter Krämpfe und zeigt Möglichkeiten zur Vorbeugung auf.

Was ist ein Muskelkrampf?

Ein Muskelkrampf ist eine plötzliche, schmerzhafte und unkontrollierbare Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Krämpfe können im Schulter- und Nackenbereich, im Rücken, in Armen, Händen und Fingern sowie in Beinen, Füßen und im Gesäß auftreten.

Mögliche Ursachen für Muskelkrämpfe

Die genauen Ursachen von Muskelkrämpfen sind noch nicht vollständig geklärt. Folgende Faktoren können jedoch eine Rolle spielen:

  • Fehlhaltungen: Ungünstige Körperhaltungen können zu Muskelverspannungen und Krämpfen führen.
  • Überlastung: Eine übermäßige Beanspruchung der Muskulatur, beispielsweise durch intensives Training, kann Krämpfe auslösen.
  • Stress: Stress kann zu Muskelverspannungen und somit auch zu Krämpfen führen.
  • Verletzungen: Verletzungen der Muskulatur oder der umliegenden Strukturen können Krämpfe verursachen.
  • Gefäßerkrankungen: Vorerkrankungen der Gefäße wie Thrombosen der tiefen Beinvenen, chronische Durchblutungsstörungen oder Krampfadern können Muskelkrämpfe begünstigen.
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates: Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Skeletts können ebenfalls Krämpfe verursachen.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde Bewegung kann zu Muskelverspannungen und somit zu Krämpfen führen.
  • Unausgewogene Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung kann zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen und Elektrolyten führen, was Krämpfe begünstigen kann.
  • Elektrolyt-Ungleichgewicht: Ein Ungleichgewicht der Elektrolyte, insbesondere ein Mangel an Magnesium, Kalium oder Calcium, kann Muskelkrämpfe verursachen.
  • Medikamente: Einige Medikamente wie Cholesterinsenker, hormonelle Verhütungsmittel, Blutdrucksenker, bronchienerweiternde Arzneimittel und Chemotherapeutika können als Nebenwirkung Muskelkrämpfe verursachen.
  • Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können Muskelkrämpfe auslösen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangerschaft und Stillzeit können aufgrund hormoneller Veränderungen und des erhöhten Nährstoffbedarfs Muskelkrämpfe begünstigen.
  • Alkohol- und Tabakkonsum: Übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum kann Muskelkrämpfe verursachen.

Wie häufig treten Muskelkrämpfe auf?

Muskelkrämpfe sind weit verbreitet. Laut einer Umfrage leiden 75 % der Deutschen darunter. Bereits mehr als 90 % der jungen Erwachsenen haben vereinzelt Muskelkrämpfe erlebt. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit. So leiden 33 bis 50 % der über 65-Jährigen mindestens einmal pro Woche an Muskelkrämpfen.

Warum sind Krämpfe in Beinen, Füßen und im Gesäß besonders unangenehm?

Muskelkrämpfe können vereinzelt auftreten und sind meist zwar schmerzhaft, aber nur von kurzer Dauer. Häufen sich die Beschwerden allerdings, können diese zu einer Belastung und sogar zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen. Betroffene berichten über fast tägliche Muskelkrämpfe unterschiedlicher Intensität, Schmerzen, die teilweise erst nach Stunden vollständig abklingen, zunehmend gestörten Schlaf und Erschöpfung, die auch tagsüber anhält.

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Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Häufige Muskelkrämpfe können sehr belastend sein. Wenn es immer wieder zu Muskelkrämpfen kommt und/oder diese besonders schmerzhaft sind und sich auch nicht mit Hausmitteln und Bewegung bessern lassen, dann sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. In der Praxis können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden, um die möglichen Ursachen der Muskelkrämpfe herauszufinden und eine wirksame Behandlung zu empfehlen, die langfristig geeignet ist, Krämpfe und Schmerzen zu lindern.

Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. In manchen Fällen können Orthopädinnen bzw. Orthopäden oder Neurologinnen bzw. Neurologen zur weiteren Abklärung hinzugezogen werden.

Berufsalltag und Muskelkrämpfe

Ungünstige und einseitige Körperhaltungen wie auch eingefahrene Bewegungen im Alltag können die Ursache für verspannte, schmerzende Muskeln sein. Hiervon sind viele Menschen betroffen, egal, ob sie im Sitzen oder im Stehen, im Büro oder in einem Operationssaal, in einem Frisörsalon oder in einem Supermarkt an der Kasse arbeiten, einen Lkw fahren oder eine Fließbandtätigkeit ausüben oder einen Sport wie Joggen oder Radfahren betreiben.

Viele dieser Tätigkeiten erfordern gleichförmige, sich wiederholende oder eingeschränkte Bewegungen, die zur Überanstrengung bestimmter Muskeln bzw. Muskelgruppen führen können.

Vor allem gezielte Übungen sowie Verhaltensänderungen im Alltag und am Arbeitsplatz, die ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen Bewegung und Entspannung fördern, können helfen, einseitige Belastungen zu vermeiden und Muskelkrämpfen vorzubeugen oder sie im Akutfall zu lindern.

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Was hilft bei Krämpfen?

Um einen akuten Krampf zu unterbrechen, hilft oft zunächst die Entlastung des betroffenen Fußes oder Beins. Bei einem akuten Krampf, etwa in der Wade oder im Oberschenkel, kann durch Dehnen des betroffenen Muskels oder durch aktives Anspannen des entgegengesetzten Muskels der Krampf unterbrochen werden.

Ursächlich für Krämpfe kann ein Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts sein. Besteht beispielsweise aufgrund eines starken Magnesiummangels ein Ungleichgewicht, kann dies zu unangenehmen Krämpfen in den Füßen und Zehen führen.

Übersicht: therapeutische Maßnahmen

Nichtmedikamentöse Therapien:

  • Konservative Therapie (Kombination aus Ausdauersport, Kräftigungsübungen und Dehnübungen)
  • Physiotherapie und Massagen
  • Lokale Wärme (Wärmflasche, Wärmepflaster, Wannenbäder)
  • Ausgewogene Ernährung
  • Ausgewogener Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt

Medikamentöse Therapien (nur nach vorheriger Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt):

  • Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (Ibuprofen, Diclofenac)
  • Opioide (Morphin)
  • Muskelrelaxanzien (Methocarbamol, Pridinol)

Krämpfe in den Füßen und Zehen

Mitunter kann es passieren, dass sich der Fuß und die Zehen des betroffenen Beines nach unten krümmen. Diese Krämpfe lösen sich meist nach einiger Zeit. Hilfreich kann hier das Dehnen der Zehen oder eine leichte Massage der betroffenen Region sein.

Krämpfe in den Beinen und im Gesäß

Krämpfe in den Beinen, vor allem im Oberschenkel und im Gesäß, können zentriert an nur einer Stelle entstehen oder sogar bis in den Rücken ausstrahlen. In vielen Fällen liegen hierfür muskuläre Ursachen zugrunde. Eine mögliche Ursache kann ein ständiges Anspannen der Muskulatur sein, zu dem oft Sportlerinnen und Sportler neigen. Auch ständiges Sitzen und fehlende Bewegung können diese Anspannung zusätzlich fördern.

Was hilft gegen Krämpfe in Beinen, Füßen und im Gesäß?

Muskelkrämpfe sind in der Regel keine ernsthafte Erkrankung. Wer unter Muskelkrämpfen leidet, kann aktiv etwas dagegen tun. Folgende Maßnahmen können dabei helfen, Muskelkrämpfen vorzubeugen:

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  • Regelmäßiges Dehnen der Muskeln - schon einfache Dehnübungen können helfen, Krämpfen vorzubeugen.
  • Ausreichende Bewegung. Empfohlen werden 150 Minuten pro Woche moderate/leicht anstrengende körperliche Aktivität oder 75 Minuten intensiveres Training pro Woche.
  • Massagen und Entspannungsübungen zur Vorbeugung und Linderung
  • Wärme, z. B. in Form von warmen Bädern oder Umschlägen, kann Schmerzen lindern und Wohlbefinden und Stressabbau fördern.
  • Ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung:
    • Vollkornprodukte (z. B. Haferflocken, Vollkornbrot)
    • frisches Obst und Gemüse (z. B. Bananen enthalten viel Kalium und Vitamin C)
    • ungesättigte Fettsäuren (z. B. Olivenöl, Fisch, Nüsse)
  • Ausgewogenes Elektrolytgleichgewicht (v. a. Magnesium, Kalium und Calcium)
  • Genug trinken - mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag; nach Anstrengungen und an warmen Tagen mehr!
  • Verzicht auf Alkohol- und Tabakkonsum

Was tun bei Dehydratation?

In unserem Körper ist Wasser Bestandteil von Muskeln, Organen, Zellen und Knochen. Der körpereigene Wasserhaushalt sorgt dafür, dass über das Blut Nährstoffe zu Muskeln und Organen transportiert und Schadstoffe ausgeschwemmt werden. Bei einer Dehydratation (Dehydration, Dehydrierung) trocknet der Körper aus. Dies geschieht beispielsweise bei einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr oder einem übermäßigen Flüssigkeitsverlust, z. B. durch starkes Schwitzen oder bei Durchfällen. Verliert der Körper Flüssigkeit, nimmt die Fließeigenschaft des Blutes ab. In der Folge verschlechtert sich die Durchblutung - auch der Muskeln - und damit die Versorgung mit Mineralstoffen, die für die Muskelfunktion essenziell sind. Außerdem verliert der Körper u. a. Kalium, Calcium und Magnesium, sodass ein Ungleichgewicht der Elektrolyte entsteht, was zu Muskelkrämpfen führen kann.

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist also wichtig, um den Körper optimal zu versorgen. Ein erwachsener Mensch sollte mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag trinken; bei sportlicher Betätigung oder warmen Temperaturen etwas mehr. Erfahrungsgemäß neigen vor allem ältere Menschen dazu, weniger zu trinken - diese sollten daher dringend darauf achten, genug zu trinken!

Richtiges Schuhwerk und passende Strümpfe

Drücken tagsüber die Schuhe auf die Gefäße oder schnüren die Strümpfe die Beine ein, wird die Durchblutung gestört, sodass es nachts zu Krämpfen kommen kann. Auch kann falsches Schuhwerk oft zu Fehlbelastungen und somit zu Krämpfen führen. Fußfehlstellungen wie Senk- oder Spreizfuß erhöhen ebenfalls das Risiko für Muskelkrämpfe, da die Fehlstellung die Gefäße und die Durchblutung beeinträchtigt. Das richtige Schuhwerk und die passenden Strümpfe können also helfen, Muskelkrämpfen vorzubeugen.

Dehnen, Massieren und Wärme

Um einen akuten Krampf zu unterbrechen, hilft zunächst die Entlastung des betroffenen Fußes oder Beins. Bei einem akuten Krampf, etwa in der Wade oder im Oberschenkel, kann durch Dehnen des betroffenen Muskels oder durch aktives Anspannen des entgegengesetzten Muskels der Krampf unterbrochen werden.

Wärme, z. B. eine Wärmflasche oder ein heißes Bad, können die Muskulatur zusätzlich entspannen. Darüber hinaus können Dehnübungen zur Vorbeugung gegen nächtliche Krämpfe helfen.

Krampf im Oberschenkel: Ursachen und Behandlung

Ein Krampf im Oberschenkel kann Sport zur Qual machen. Krämpfe äußern sich als plötzliches Ziehen und Zucken im Muskel. Die Anspannung des Muskels löst sich nicht wie normal nach der Beanspruchung, sondern bleibt für mehrere Sekunden oder Minuten bestehen. Besonders wenn du Sport wie Radfahren oder Laufen betreibst, kann es zu einem Krampf im Oberschenkel kommen.

Mögliche Ursachen:

  • Überlastung und Unterforderung: Eine überbelastete Muskulatur kann Krämpfe hervorrufen. Durch zu viel anstrengendes oder ungewohntes Training reagiert die Muskulatur und schützt sich durch das Verkrampfen vor weiterer Beanspruchung.
  • Nährstoffmangel: Häufig ist ein Elektrolytmangel für Krämpfe verantwortlich.
  • Hormone: In eher selten auftretenden Fällen kann auch ein Zusammenspiel aus Hormonumstellung und altersbedingter Verkürzung von Muskeln verantwortlich sein.
  • Medikamente: Einige Medikamente, beispielsweise Stamine (Cholesterinsenker), können Krämpfe als Nebenwirkung haben.

Gut zu wissen: In den meisten Fällen sind Krämpfe unbedenklich. Sollten deine Muskeln aber vor allem nachts häufig krampfen, könnte dies auf eine chronische Erkrankung oder Nervenstörungen hindeuten.

Was hilft bei einem Krampf im Oberschenkel?

  • Dehne die betroffenen Muskeln: Wenn du einen Krampf hinten im Oberschenkel hast, strecke die Beine durch und fasse mit deinen Händen an die Zehen oder die Knöchel.
  • Verwende Wärme: Wärmen den Muskel, zum Beispiel mit einer Wärmflasche. Die Wärme entspannt die Muskulatur.

Wie kann man einem Krampf im Oberschenkel vorbeugen?

  • Regelmäßige Bewegung: Bewegung ist ein gutes Mittel, um Krämpfen vorzubeugen.
  • Ausgewogene Ernährung: Krämpfe können auf einen Mangel an Mineralstoffen im Körper hindeuten. Häufig wird hier von Magnesium gesprochen. Ob sich mit der Einnahme von Magnesium wirklich Krämpfe vorbeugen lassen, ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. In jedem Fall solltest du aber auf eine ausgewogene Ernährung achten, um deinen Körper mit allen nötigen Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen.
  • Regelmäßiges Dehnen: Solltest du immer wieder Krämpfe im Oberschenkel haben, achte darauf, dich regelmäßig zu dehnen. Nutze dafür die oben beschriebenen Übungen.
  • Durchblutung fördern: Auch indem du die Durchblutung förderst, kannst du einem Krampf im Oberschenkel vorbeugen.

Hüftschmerzen: Ursachen und Differenzialdiagnosen

Hüftschmerzen treten meist einseitig an Hüfte oder Leiste auf und strahlen in Rücken, Po, Oberschenkel aus. Sie können viele Ursachen haben. Um die Schmerzen loszuwerden, braucht es die genaue Diagnose.

In rund der Hälfte der Fälle liegt die Ursache für Hüftschmerzen gar nicht im Hüftgelenk selbst, sondern in den Muskeln, Sehnen und Bändern, die die Hüfte umgeben. Schmerzen in anderen Regionen des Körpers, etwa der Lendenwirbelsäule oder dem Kniegelenk, können in die Hüfte ausstrahlen.

Die Art der Schmerzen - zum Beispiel der sogenannte morgendliche Anlaufschmerz - können auf bestimmte Ursachen der Hüftschmerzen hinweisen. Manchmal treten die Beschwerden nach oder bei starker Beanspruchung beim Sport oder der Arbeit auf, manchmal aber auch in Ruhe, beim Liegen. Häufig gehen Hüftschmerzen mit Bewegungseinschränkungen, Steifheit und einem unsicheren Gang einher.

Auch Schmerzen aus dem Rücken und Becken können ausstrahlen und wie Hüftschmerzen wahrgenommen werden, meist einseitig.

Meist kommt es nur auf einer Seite zu Hüftschmerzen, beziehungsweise die rechte oder linke Hüfte schmerzt stärker. Der beidseitige Hüftschmerz ist dagegen typisch für bestimmte Erkrankungen: Häufig sind das Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder entzündliche Autoimmunerkrankungen wie Rheuma. Auch Polyneuropathien (stoffwechselbedingte Nervenerkrankungen) durch Diabetes mellitus oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pVAK) können beidseitige Hüftschmerzen auslösen.

Mögliche Ursachen für Hüftschmerzen:

  • Hüftarthrose (Coxarthrose): Bei Hüftarthrose kommt es zu einer Abnahme der schützenden Knorpelschicht zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Ursachen sind einseitige Überlastungen des Hüftgelenks, aber auch eine genetische Veranlagung. Eine Hüftarthrose zeigt sich zu Beginn vor allem durch Schmerzen nach dem morgendlichen Aufstehen (Anlaufschmerz), die aber mit zunehmender Bewegung wieder verschwinden. In späteren Stadien treten Schmerzen auch nach Belastung auf. Typisch sind dann Schmerzen in Hüfte oder Leiste beim Treppensteigen, Laufen und eine abnehmende Belastbarkeit über den Tag hinweg. Manchmal kommt es zu einer entzündlich aktivierten Arthrose an den Knochen des Hüftgelenks: Das Gelenk schwillt an und wird warm; Symptome sind stechenden Schmerzen und starke Bewegungseinschränkung.
  • Oberschenkelhalsbruch: In der Regel ist der Bruch des Oberschenkelhalses mit sehr starken Schmerzen im Bereich von Hüfte und Leiste verbunden; die Schmerzen können auch ins Bein oder Becken ausstrahlen. Betroffene können das entsprechende Bein oft nicht anheben oder belasten.
  • Muskelverspannungen: Das Hüftgelenk ist eingebettet in eine ganze Reihe von Muskeln, Sehnen und Bändern. Verspannen oder verkürzen diese sich, kann das Hüftschmerzen verursachen, obwohl das Gelenk selbst gesund ist. Eine häufige Ursache von Hüftschmerzen ist die Verspannung des Psoas-Muskels, des großen Hüftbeugers.
  • Hüftkopfnekrose: Eine Hüftkopfnekrose entsteht durch Minderdurchblutung des Knochengewebes im Hüftgelenk. Das Knochengewebe wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und verliert seine Stabilität. Risikofaktoren für eine Hüftkopfnekrose bei Erwachsenen sind Rauchen, hohe Cholesterinwerte, übermäßiger Alkoholkonsum und hochdosierte Kortisontherapie.
  • Impingement-Syndrom: Bei einem Impingement-Syndrom besteht eine Enge zwischen dem Hüftkopf und der Hüftgelenkspfanne bedingt etwa durch "Anbauten" am Knochen oder eine fehlgebildete Hüftpfanne, aber auch durch muskuläre Dysbalancen. Das führt zu tiefliegenden Schmerzen in der Leistengegend oder seitlich an der Hüfte. Allerdings können die Schmerzen auch ins Gesäß, den Rücken, den Oberschenkel oder ins Knie ausstrahlen, was eine Diagnose erschwert.
  • Piriformis-Syndrom: Hüftschmerzen, die nach längerem Sitzen entstehen, werden häufig durch den Gesäßmuskel (Musculus piriformis) ausgelöst. Drückt der Gesäßmuskel auf den Ischiasnerv, kommt es zu Hüftschmerzen und Taubheitsgefühlen in der Hüfte oder den Beinen, vor allem nach längeren Sitzen.
  • Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kommt es häufiger zu Hüftschmerzen, weil sich das Bindegewebe und das Muskelgewebe im Bereich des Beckens durch die hormonellen Veränderungen lockert. Hinzu kommt die schwangerschaftsbedingte Gewichtszunahme - Gelenke werden zusätzlich belastet.
  • Beinlängendifferenz: Bei geringfügiger Differenz kommt es selten zu Schmerzen. Größere Unterschiede der Beinlängen führen zum Hinken und damit verbundenen Wirbelsäulenschmerzen und Hüftschmerzen.
  • Hüftluxation: Dabei tritt der Oberschenkelkopf aus der Gelenkpfanne aus, wofür eine gewaltige Krafteinwirkung (zum Beispiel durch Unfall) notwendig ist.

Was tun bei Hüftschmerzen?

  • Entzündungshemmende Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) können eine erste Hilfe sein.
  • Kälte- oder Wärmeanwendungen: Ist das Hüftgelenk entzündet, können Kälteanwendungen sinnvoll sein; Wärme hilft dagegen, wenn verspannte Muskeln die Ursache der Hüftschmerzen sind.
  • Bewegung: Bewegung ohne starke Belastung ist ebenfalls gut für die Hüfte. Hier sind vor allem Schwimmen und Radfahren eine gute Möglichkeit, das Hüftgelenk zu bewegen, ohne das Gelenk zu belasten. Auch Übungen zur sanften Hüftbewegung und Dehnübungen helfen gut gegen Hüftschmerzen.

Spezielle Formen des Hüftimpingements:

  • Zangen-Impingement: Häufiger bei Frauen als bei Männern kann die Hüftgelenkspfanne zu tief angelegt sein. Manchmal ist die Pfanne auch verdreht ausgerichtet anstatt direkt in Richtung des Oberschenkels.
  • Nockenwellen-Impingement (Cam-Impingement): Hier ist der Oberschenkelhals die Ursache des Problems. Durch eine knöcherne Verdickung bzw. einen sogenannten „Bump“ im Bereich des Oberschenkelhalses wird der Kopf des Oberschenkels bei jeder Bewegung an den Pfannenrand gepresst.

Diagnostik und Therapie des Hüftimpingements:

Zunächst wird der Arzt den Patienten in einem ausführlichen Gespräch zu seinen individuellen Schmerzen befragen. Anschließend folgt eine umfassende körperliche Untersuchung. Manchmal kommt es zu Beschwerden, die nicht direkt mit dem Gelenk zusammenhängen.

Die konservative Therapie besteht in der körperlichen Schonung, der vorübergehenden Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR). Krankengymnastik trägt zur Muskelkräftigung und zum Erhalt der Beweglichkeit bei. In vielen Fällen ist eine Besserung durch konservative Therapie jedoch nur vorübergehend.

Wenn Krankengymnastik und Schmerzmittel nicht mehr weiterhelfen, kann die Hüfte minimalinvasiv mithilfe einer Hüftarthroskopie operiert werden.

Hüftschmerzen durch Nerveneinklemmungen:

Nerven können an der Nervenwurzel im Rückenmark oder auf Ihrem Weg durch die Hüfte in das Bein eingeklemmt werden. Dabei können verschiedene Nerven wie der Nervus ischiadicus (Ischiasnerv), der Nervus femoralis (Oberschenkelnerv) oder der Nervus obturatorius in der Leiste betroffen sein.

Die Meralgia paraesthetica beschreibt ein "Entrapment" (Kompression) eines außen am Oberschenkel unter der Haut verlaufenden Hautnerven (Nervus cutaneus femoralis lateralis). Das Leistenband kann diesen Nerv leicht in seinem Verlauf einengen.

Hüftschmerzen durch Muskelstörungen:

Hüftschmerzen können aus einer Störung der Muskelsteuerung resultieren, ohne dass das Hüftgelenk selbst (Knochen, Knorpel und Bänder) erkrankt ist. Die Muskeln, die das Hüftgelenk führen, können durch unterschiedliche Kraft oder unzureichend gesteuerte Aktivität Schäden oder Schmerzen am Gelenk hervorrufen.

Leistenschmerzen:

Die Anatomie der Leiste ist sehr kompliziert. Die klare Schmerzzuordnung ist bei Leistenschmerzen erst durch Kenntnis der komplexen Differentialdiagnosen (Abgrenzung und Ausschluss anderer Erkrankungen) möglich. Diese ist in der akuten Phase der Leistenschmerzen in den ersten 4 Wochen besonders wichtig. Bei länger bestehenden Symptomen, sogenannten chronischen Leistenschmerzen, ist die Therapiechance schlechter.

Weitere Ursachen für Hüftschmerzen:

  • Keimfreie Entzündungen (z. B. Stoffwechselerkrankungen (z. B. Entwicklungsstörungen des Hüftgelenks (z. B.

Andere Erkrankungen, die Hüftschmerzen verursachen können:

Schmerzen, die einer Arthrose ähnlich sind, können sowohl durch andere Erkrankungen im Gelenkbereich als auch durch Probleme benachbarter Körperregionen mit Ausstrahlung in die Hüfte verursacht werden. Eine genaue Befragung und Untersuchung durch den Arzt ist erforderlich, um mögliche Ursachen abzugrenzen.

Erkrankungen im Hüftgelenk:

  • Hüftdysplasie und Impingement: Eine häufige Ursache von Hüftschmerzen sind angeborene oder in der Kindheit bzw. Jugend erworbene Formstörungen des Hüftgelenkes. Dazu gehören insbesondere die Hüftdysplasie (angeborene Steilstellung des Hüftdaches) und das Impingement (Einklemmung zwischen Hüftkopf und Pfanne).
  • Hüftkopfnekrose: Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes können zu einer Hüftkopfnekrose führen. Bei dieser Erkrankung kommt es zum Absterben und damit häufig zur Ablösung von Teilen des Hüftkopfes, was oft mit sehr starken Schmerzen verbunden ist.
  • Entzündliche Erkrankungen: Weniger häufig, aber umso gefährlicher können entzündliche Erkrankungen sein. Besonders schmerzhaft und rasch verlaufen durch Bakterien verursachte eitrige Hüftgelenkentzündungen. Auch eine chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) kann das Hüftgelenk befallen.

Störungen in der Nachbarschaft des Hüftgelenkes:

Sämtliche Veränderungen in Körperregionen, die dem Hüftgelenk benachbart sind, können ausstrahlende Schmerzen mit täuschender Ähnlichkeit zur Hüftarthrose verursachen.

  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis trochanterica): Schleimbeutelentzündungen an der Außenseite des großen Rollhügels (Bursitis trochanterica) verursachen anfangs bei Belastung und später auch in Ruhe stechende Schmerzen an der Außenseite der Hüfte.
  • Piriformis-Syndrom: Das so genannte Piriformis-Syndrom verursacht Schmerzen im Gesäß mit häufiger Ausstrahlung in die Hinterseite des Oberschenkels.
  • Erkrankungen der Lendenwirbelsäule: Durch Abnutzung oder Entzündung verursachte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule führen häufig zu einer Reizung von Nerven, die ausstrahlende Schmerzen im Gesäß und in der Hüftregion verursachen.
  • Osteoporose: Störungen des Knochenstoffwechsels und hier insbesondere die Osteoporose können zu schleichenden und auch akut auftretenden Brüchen des hüftnahen Oberschenkels, des Beckenringes und der Wirbelsäule führen.
  • Tumorerkrankungen: Seltene, aber umso gefährlichere Probleme verursachen Tumorerkrankungen im Hüftbereich. Dazu gehören vor allem Weichteiltumoren (oft in den gelenknahen Muskeln) und Tumorabsiedelungen bei Krebserkrankungen anderer Organe (Metastasen), die den Knochen befallen und zu Brüchen führen können.
  • Weitere Ursachen: Hüftbeschwerden können weiterhin verursacht sein durch Missempfindungen des seitlichen Oberschenkel-Hautnervs (Meralgia parästhetica), eine Polymalgia rheumatica (Erkrankung aus dem Bereich der Gefäßentzündungen), Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht) und die Fibromyalgie (komplexes Krankheitsbild mit wechselnden Schmerzen von Muskeln und Gelenken). Bei der „schnappenden Hüfte“ handelt es sich um ein Sehnenschnappen, das meist bei jungen Mädchen auftritt und Beschwerden an der Außenseite der Hüfte verursacht.

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