Krämpfe bei Diabetes: Ursachen und Behandlung

Fast jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens gelegentlich Wadenkrämpfe. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für solche Krämpfe. In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe harmlos. Allerdings können wiederkehrende Wadenkrämpfe, insbesondere nachts, ein Warnsignal sein, das ernst genommen werden sollte. Treten Symptome wie Lähmungserscheinungen im Bein oder Kribbeln und Taubheitsgefühle auf, liegt ein Notfall vor, der sofort ärztlich abgeklärt werden muss.

Ursachen von Krämpfen bei Diabetes

Krämpfe können in verschiedenen Muskeln und Muskelgruppen des Körpers auftreten. Ein möglicher Auslöser für Krämpfe kann die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus sein.

Diabetes mellitus und seine Formen

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch als "Zuckerkrankheit" bekannt, umfasst verschiedene Stoffwechselerkrankungen. Diese Erkrankungen sind durch einen Mangel an dem Hormon Insulin und/oder eine verminderte Insulinwirkung gekennzeichnet. Dies führt zu einer erhöhten Zuckerkonzentration im Blut. Der HbA1c-Wert, auch als Blutzucker-Langzeitwert bekannt, gibt die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten 8 bis 12 Wochen wieder und kann anhand einer Blutprobe bestimmt werden. Ein HbA1c-Wert von 6,5 % (48 mmol/mol) oder höher deutet auf Diabetes mellitus hin, während ein Wert unter 5,7 % (39 mmol/mol) die Krankheit ausschließt.

Die am häufigsten auftretenden Diabetes-Typen sind:

  • Diabetes mellitus Typ 1
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Schwangerschaftsdiabetes

Wie Diabetes Krämpfe verursachen kann

Wenn die Blutzuckerwerte die sogenannte Nierenschwelle von etwa 180 mg/dl (10 mmol/l) überschreiten, beginnt der Körper, den Zucker über die Nieren bzw. den Urin auszuscheiden. Dies kann zu einem Flüssigkeitsverlust von mehreren Litern pro Tag führen, verbunden mit häufigem Harndrang, starkem Durst und der Gefahr der Austrocknung. Eine Überzuckerung liegt ab Werten von 180 mg/dl (> 10 mmol/l) vor.

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Häufige Symptome sind starker Harndrang und großer Durst. Gerade ältere Menschen mit Typ-2-Diabetes verkennen oft diese Symptome. Durch den vermehrten Wasserverlust gehen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium verloren, was zu einem gestörten Elektrolythaushalt führen kann. Hierdurch können vermehrt Krämpfe, z. B. in den Beinen, Füßen, aber auch in den Händen und Fingern, sowie Muskelschmerzen auftreten.

Ein weiterer Grund für Krämpfe bei Diabetikern kann in einer dauerhaften Schädigung der Nerven liegen. Diabetiker können daher empfindlicher auf Nervenreize reagieren als Gesunde, was ebenfalls zu vermehrten schmerzhaften, aber meist harmlosen Krämpfen führen kann.

Diabetiker leiden häufiger und früher an Durchblutungsstörungen als Nichtdiabetiker. Vor allem dann, wenn der Diabetes spät erkannt oder der Blutzucker nicht richtig eingestellt ist, steigt das Risiko für arteriosklerotische Gefäßveränderungen. Ursache hierfür ist, dass zu viel Zucker im Blut die Arterienwände schädigt und Ablagerungen in den Blutgefäßen zu deren Verengung führen kann, wodurch sich die Durchblutung verschlechtert. Liegen Durchblutungsstörungen vor, kann dies zu Krämpfen, beispielsweise in den Beinen, führen.

Weitere Krankheiten, die mit Wadenkrämpfen in Verbindung stehen können

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die mit Muskelbeschwerden in Verbindung stehen können:

  • Krankheiten, die den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel beeinflussen
  • Neurologische Erkrankungen und Störungen, also Krankheiten, die die Nerven betreffen
  • Muskelerkrankungen
  • Diabetes insipidus
  • Krankhafter Magnesiummangel
  • Nierenschwäche und Nierenversagen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Unterfunktion der Nebenschilddrüsen
  • Unterfunktion der Nebennierenrinde (Morbus Addison)

Neurologische Störungen und Erkrankungen:

  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • Crampus-Faszikulations-Syndrom
  • Parkinson-Krankheit
  • Polyneuropathie
  • Radikulopathien
  • Stiff-Person-Syndrom
  • Dystonien
  • Neuromyotonie (Isaacs-Syndrom)
  • Neuronale Tumoren
  • Tetanus

Erkrankungen der Muskeln (Myopathien):

  • Myotonien
  • Metabolische Myopathien
  • Ischämische Muskelschmerzen

Diabetische Neuropathie

Diabetische Neuropathie ist eine häufige Begleiterscheinung von Diabetes mellitus aufgrund von Funktionsstörungen oder Schädigungen im Bereich peripherer Nerven oder des Zentralnervensystems. Ungefähr jeder dritte Diabetiker leidet im Laufe seines Lebens an leichten bis hin zu starken Nervenschmerzen.

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Die diabetische Neuropathie ist eine schmerzliche Folge von Diabetes mellitus. Betroffen sind vor allem Diabetiker, die schon sehr lange unter der Krankheit leiden und von einer eingeschränkten Stoffwechselfunktion betroffen sind. Die Erkrankung wird je nach dem betroffenen Gebiet in verschiedene Formen unterschieden. Bei den chronisch verlaufenden Erkrankungen des Nervensystems handelt es sich meistens um eine Störung des peripheren Nervensystems.

Ist das periphere Nervensystem betroffen, spricht man von der diabetischen sensomotorischen Polyneuropathie. Dabei können alle Nerven außerhalb des Rückenmarks und Gehirns geschädigt sein. Bei diesen Nerven handelt es sich um die willentlich gesteuerten Nerven, wie beispielsweise die Sensorik oder Motorik. Die diabetische Neuropathie tritt meistens bei mehreren Nerven zugleich auf.

Die ersten Symptome einer diabetischen Neuropathie nehmen Diabetiker meistens durch Missempfindungen an den Füßen war. Im vorschreitenden Verlauf können die Schmerzen sich auf die Beine, den Rumpf oder das Gesicht ausweiten. Ein häufiges Phänomen bei Betroffenen von diabetischer sensomotorischer Polyneuropathie ist das Kribbeln, Pochen oder Schmerzen der Beine. Diese Symptome erfahren Diabetiker überwiegend in Ruhephasen, die eine ruhige und erholsame Nacht häufig verhindern.

Bei einer weiter fortgeschrittenen diabetischen Neuropathie kann es dazu kommen, dass die Schmerzwahrnehmung aufgrund von zerstörten Schmerzfasern verloren geht. Die Betroffenen fühlen sich, als würden sie auf Watte gehen und sind sehr unsicher im Laufen. Außerdem kann es dazu kommen, dass auch die Muskulatur versorgenden Nerven betroffen sind, wodurch es zu Lähmungserscheinungen kommen kann.

Behandlung von Krämpfen bei Diabetes

Experten gehen davon aus, dass eine gute Einstellung des Blutzuckers und gute Blutfett- und Blutdruckwerte eine diabetische Neuropathie vermindern oder verzögern kann. Zusätzlich helfen eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin Nervenschädigungen inklusive Schmerzen vorzubeugen.

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Das Ziel der Therapie von diabetischer Neuropathie ist vor allem, dass der weitere Fortschritt und die Verschlechterung der Beschwerden verhindert werden soll. Mithilfe einer Schmerztherapie sollen die Schmerzen gelindert werden. Eine individuelle Behandlung in einem Schmerzzentrum hilft Betroffenen den Alltag erträglicher zu gestalten und lassen Diabetiker mit Nervenschädigungen wieder zur Ruhe kommen.

Maßnahmen zur Vermeidung von Überzuckerung und deren Folgen

Eine dauerhafte Überzuckerung - vor allem schwere Hyperglykämien - kann langfristige negative Auswirkungen auf den Körper haben. Bei Nichtbeachtung kann es zu Schädigungen der Nerven, Durchblutungsstörungen (z. B. Diabetisches Fußsyndrom), dauerhaften Schmerzen (z. B. Diabetische Polyneuropathie), Notfallsituationen bis hin zum Koma kommen.

Maßnahmen, um Überzuckerung und deren Folgen zu vermeiden:

  • Bei oben genannten Symptomen unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen!
  • Ausreichend Wasser trinken, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren - selbst bei Übelkeit und Erbrechen schluckweise Flüssigkeit aufnehmen
  • In regelmäßigen Abständen Blutzucker messen und die Ketonausscheidung im Urin überprüfen lassen
  • Medikamente regelmäßig einnehmen. Sollten Sie Ihre Medikamente vergessen haben, benachrichtigen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder Ihren Diabetes-Service
  • Bei erhöhten Werten eine vorher mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochene Menge Insulin spritzen, um den Blutzuckerspiegel zu senken

Tipps für ein Leben mit Diabetes

Vor allem Aufklärung und Vorbeugung sind entscheidend für die Bekämpfung von Diabetes mellitus. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können helfen, diese Erkrankung im Vorfeld zu vermeiden. Oder - im Fall eines bereits diagnostizierten Diabetes - die Insulinempfindlichkeit zu verbessern, so die Lebensqualität zu steigern, möglichen Krämpfen vorzubeugen oder diese im Akutfall zu lindern.

Um das Wohlbefinden zu steigern und Krämpfen vorzubeugen bzw. diese im akuten Fall zu lindern, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Achten Sie auf einen ausgeglichenen Wasser- und Elektrolythaushalt: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter Wasser; bei warmem Wetter oder nach körperlicher Anstrengung entsprechend mehr.
  • Vermeiden Sie mechanische Reize wie eine zu schwere Decke auf den Füßen, da diese Krämpfe zusätzlich begünstigen können.
  • Machen Sie regelmäßig Dehnübungen. Diese helfen Ihnen, Krämpfen vorzubeugen oder im akuten Fall den Krampf schneller loszuwerden.
  • Entspannungsübungen, Massagen und Wärme können helfen, Ihr Wohlbefinden zu steigern und Krämpfen vorzubeugen.
  • Bleiben Sie in Bewegung! Das hält die Muskeln im Gleichgewicht und beugt Krämpfen vor.
  • Gesunde Ernährung ist wichtig - achten Sie deshalb auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Kost!
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Rauchen.
  • Manchmal kann es auch hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Selbsthilfegruppen und Foren bieten hierfür gute Möglichkeiten.

Die Rolle der Polyneuropathie

Polyneuropathien entstehen durch eine Schädigung der Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Schmerzen fehlen oft, die Temperaturwahrnehmung ist eingeschränkt. Autonome Symptome wie Kreislaufprobleme, Verdauungsstörungen, Blasenentleerungsstörungen oder Potenzprobleme sind ebenfalls häufig. Hauptursache ist eine chronisch erhöhte Blutzuckerkonzentration.

Regelmäßige Blutzuckerkontrolle, Bewegung, gesunde Ernährung und gute Fußpflege sind entscheidend. Die Symptome entwickeln sich meist über Jahre. Ohne Behandlung kommt es zur kontinuierlichen Verschlechterung. Bei konsequenter Lebensstiländerung und Blutzuckerkontrolle können Beschwerden stagnieren oder sich sogar zurückbilden.

Der Arzt oder die Ärztin erhebt die Krankengeschichte und prüft Sensibilität, Reflexe und Muskelkraft. Typisch ist ein socken- oder handschuhförmiges Ausbreitungsmuster. Die Basis ist eine Verbesserung der Blutzuckereinstellung durch Lebensstiländerung. Medikamente können Missempfindungen lindern, Krankengymnastik und Gangschulung verbessern die Mobilität. Die Polyneuropathie kann gebessert werden, wenn frühzeitig gegengesteuert wird. Besonders wichtig ist eine konsequente und dauerhafte Therapie des Diabetes. Je nach Ausprägung sind manche beruflichen Tätigkeiten nicht mehr möglich - etwa auf Leitern oder mit feinen Handbewegungen. Alltagshilfen wie orthopädische Schuhe, Rollatoren oder Orthesen ermöglichen aber weiterhin Teilhabe.

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS)

"Auf Dauer greift ein zu hoher Blutzucker Nerven und Gefäße an. Dadurch nimmt die Schmerz- und Druckempfindlichkeit ab. Das ist fatal, denn kleine Wunden oder andere Verletzungen am Fuß bleiben dann von Diabetikern lange unbemerkt", sagt Dr. "Häufig leiden die Betroffenen unter einer Erkrankung der Nerven, der sogenannten Polyneuropathie, aufgrund derer sie Verletzungen am Fuß nicht wahrnehmen", so die Diabetologin. In Folge kann es zu unbemerkten Verletzungen oder Wunden am Fuß kommen, welche charakteristisch für das diabetische Fußsyndrom sind. Die fehlende Wahrnehmung der Patient:innen ist ein wichtiger Faktor, der von Ärzt:innen, Pflegekräften, Podolog:innen, Orthopäd:innen bis hin zur Familie und den Angehörigen mitgedacht werden muss. „Zu uns kommen beispielsweise Patientinnen und Patienten, weil Personen aus ihrem Umfeld sagen, der Fuß würde riechen und nicht, weil sie Beschwerden haben", sagt Dr.

Diabetes kann im Krankheitsverlauf zu Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen an den Extremitäten führen. Offene Wunden können sich leicht mit Bakterien infizieren. Besonders fatal ist, dass die Krankheitserreger im Verlauf auch oft das umliegende, gesunde Gewebe befallen. Zehen und Fersen werden bei einem ischämischen diabetischen Fuß unzureichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Verletzungen heilen besonders schlecht, sodass sich schnell ein offenes Geschwür (Ulkus) bildet.

Um festzustellen, wie ausgeprägt eine Verletzung ist, nutzen Diabetolog:innen die sogenannte Wagner-Armstrong-Klassifikation. Wagner beurteilte die Tiefe der Wunde, Armstrong definierte den Faktor der Infektion und Durchblutungsstörung (Ischämie). Mithilfe dieser Klassifikationen wird die Therapie des Fußes festgelegt.

Die Hauptursache für einen diabetischen Fuß ist ein jahrelang erhöhter Blutzucker. Durch den hohen Zucker sind die Blutgefäße und Nervenbahnen im gesamten Körper und vor allem im Fuß geschädigt. Je nachdem, ob die Durchblutung des Fußes oder die Nerven geschädigt sind, unterscheidet man zwischen dem neuropathischen oder ischämischen DFS.

Bei Verdacht auf einen diabetischen Fuß sollte immer ein erfahrenes Zentrum für Diabetische Füße, etwa eine Diabetologie mit diabetischer Fußambulanz oder eine diabetische Fußambulanz einer Klinik, aufgesucht werden.

Untersuchungen und Diagnose:

Nach dem Erstgespräch untersuchen Ärzt:innen die Füße genauer:

  • Palpation: Das Abtasten des Fußes gibt Hinweise, ob eine Durchblutungsstörung und/oder Nervenschädigung vorliegt. Ist die Haut normal bis überwärmt deutet dies auf eine Polyneuropathie, also eine Schädigung der Nerven, hin.
  • Stimmgabeltest: Hierbei wird untersucht, ob die Betroffenen die Vibrationen spüren.
  • Kalt-Warm-Test: Mit dieser Methode wird das Temperaturempfinden der Patient:innen überprüft. Dazu wird ein Kugelschreiber oder Stab an den Fuß gelegt und zwischen warm (Plastik) und kalt (Metall) gewechselt, um zu erfahren, ob die Patient:innen den Unterschied spüren.
  • Monofilament: Mit dieser Untersuchung wird die Hautempfindlichkeit überprüft. Dazu wird ein Kunststofffaden (ein Garn) an die Fußsohle gedrückt und knickt dabei ab. Bei intakter Hautsensibilität nehmen Patient:innen die Druckwirkung deutlich wahr. Ist diese gemindert, spüren sie nichts.
  • Knöchel-Arm-Index: Der „ankle brachial index“ (ABI) oder auch Knöchel-Arm-Index wird genutzt, um eine Durchblutungsstörung der Beine festzustellen. Dazu messen Ärzt:innen den Blutdruck im Oberarm und oberhalb des Fußgelenks. Unterscheiden sich die Werte, liegt möglicherweise eine Durchblutungsstörung vor.
  • Duplex-Ultraschall: Der Ultraschall kann eventuelle Durchblutungsstörungen aufzeigen.
  • Wund-Dokumentation: Bei einer vorhandenen Wunde wird die Größe, Tiefe und die Lage der Wunde beurteilt und dokumentiert.

Behandlung:

Die Behandlung hängt stark vom jeweiligen Wundstadium und der Beeinträchtigung des Fußes ab. Leitlinien in der Diabetologie legen fest, wie das DFS behandelt wird.

  • Blutzucker einstellen: „Bei der Behandlung ist wichtig, dass auch der Blutzucker gut eingestellt wird, damit die Gefäß- oder Nervenschädigung nicht weiter fortschreiten kann", sagt Dr. Schmitz.
  • Druckentlastung: Die betroffene Stelle muss dringend vom Druck entlastet werden. Eine zusätzliche Entlastung wird durch die Lochtechnik mithilfe von Filzen geschaffen. Manchmal werden auch Orthesen (Schienen) eingesetzt, um den Druck (noch mehr) zu verringern.
  • Wundversorgung: Akute Wunden werden immer gereinigt und von totem Gewebe (Nekrosen) befreit. Operative Eingriffe können nötig sein, um die Ausbreitung einer Infektion zu verhindern. Bei nicht rechtzeitiger oder nicht adäquater Versorgung kann die Amputation unterer Extremitäten notwendig werden. Je nach Ausmaß wird dann ein Zeh oder auch der komplette Fuß amputiert. Wichtig: Die Empfehlung zu einer Amputation sprechen Ärzt:innen nie leichtfertig aus.

Die Anzahl der Fußamputationen in Deutschland sinkt. Um einem diabetischen Fußsyndrom vorzubeugen, empfiehlt Dr. Schmitz allen Diabetiker:innen die Teilnahme am Disease Management Programm (DMP) bei ihren Hausärzt:innen.

Weitere wichtige Aspekte

  • Eine gute Stoffwechseleinstellung ist für die Wundheilung sehr wichtig. Die Blutzuckerwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden.
  • Fußprobleme gehen häufig auf schlechtsitzendes Schuhwerk zurück. Bei Diabetes kann das schnell gefährlich werden. Diabetiker:innen sollten auf spezielle Schuhe achten, die an den Füßen genug Platz bieten und keine Druckstellen, etwa durch Nähte, aufweisen. Die Schuhe sollten die natürlichen Bewegungsmuster der Füße unterstützen. Bei der Wahl des richtigen Schuhwerks kann der orthopädische Schuhmacher helfen. In vielen Fällen werden den Betroffenen von Diabetolog:innen Schutzschuhe mit einer speziellen Weichbettung verschrieben. Diese Schuhe fertigt ein/e Orthopädieschuhmacher:in an.
  • Diabetes-Erkrankte sollten am besten mit dem Rauchen aufhören.
  • Die Fußpflege ist bei Menschen mit Diabetes besonders wichtig und sollte am besten jeden Tag erfolgen.

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