Massage bei Nervenschmerzen: Linderung und ganzheitliche Ansätze

Nervenschmerzen können den Alltag stark beeinträchtigen. Neben medizinischen Behandlungen gibt es auch einige Hausmittel, die zur Linderung beitragen können. Gezielte orthopädische Maßnahmen, Entspannungstechniken, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung können ebenfalls helfen, die Nervengesundheit zu unterstützen. Massage ist eine weitere Methode, die bei der Linderung von Nervenschmerzen helfen kann.

Was sind Nervenschmerzen?

Nerven können nicht nur Schmerzsignale weiterleiten, sie können auch selbst Schmerzen verursachen. In der Medizin spricht man dann von einer Neuralgie, also Nervenschmerzen. Neuralgien sind durch dauerhafte Reizung oder Schädigung von Nerven ausgelöste Schmerzattacken. Sie breiten sich im Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Nerven aus, weshalb sie häufig auch nach ihrem Ausbreitungsgebiet benannt sind. Die anfallsartigen brennenden, stechend oder auch dumpfen Schmerzen (neuropathische Schmerzen) einer Neuralgie werden durch dauerhafte Reizung oder Schädigung von Nerven ausgelöst. Das unterscheidet sie von den nozizeptiven Schmerzen, die durch akute Reizung der Schmerzsinneszellen (Zeh an Bettkante) entstehen. Nervenschädigungen wiederum haben vielfältige Ursachen: Entzündungen, Viren, Diabetes mellitus, Operationen oder auch mechanische Einflüsse können das Nervengewebe zerstören.

Ursachen und Diagnose von Nervenschmerzen

Nervenschädigungen können viele verschiedene Ursachen haben. Ist ein Schlaganfall für die Nervenschädigung verantwortlich, stellt dies einen medizinischen Notfall dar. Eine unverzügliche Therapie (zum Beispiel mit Medikamenten, die das Blutgerinnsel auflösen) ist notwendig. Eine diabetische Neuropathie (Nervenschädigungen infolge der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus) erfordert eine optimale Einstellung der Blutzuckerwerte. Bei alkoholbedingten Nervenschädigungen ist eine sofortige Alkoholabstinenz erforderlich. Bei starker Abhängigkeit wird meist ein Entzug unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Entzugserscheinungen können dann beispielweise mit Medikamenten abgemildert werden. Nach der körperlichen Entgiftung folgt in der Regel eine psychische Entwöhnung. Spezielle Fachkliniken oder Beratungsstellen unterstützen Betroffene dabei, ihren Abstinenzwunsch zu festigen. Ist ein Vitaminmangel (zum Beispiel Vitamin B12 oder Vitamin B1) der Auslöser, müssen Patienten ihre Ernährungsweise ändern oder - unter ärztlicher Aufsicht - Vitaminpräparate einnehmen. Bei vielen neurologischen Krankheiten wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose ist es bis heute nicht gelungen, wirksame Heilungsmethoden zu finden.

Um die Ursache der Schmerzen zu finden, benötigt der Arzt ein genaues Bild vom Charakter der Schmerzen. Wann treten sie auf, wo treten sie auf, wie lange dauern sie, wie stark sind sie? Außerdem muss er der Schmerzursache auf den Grund gehen. Wird der Schmerz durch innere Reize ausgelöst (z. B. Entzündung) oder durch äußere Reize (z. B. Hitze, Druck)? Liegt dem Schmerz eine funktionelle Störung (z. B. Migräne aufgrund einer Durchblutungsfehlregulation im Gehirn), Fehlstellung bzw. -bildung zugrunde oder handelt es sich tatsächlich um Nervenschmerzen? Vor allem bei chronischen Schmerzen wird neben dem Anamnesegespräch häufig auch noch eine Kernspintomographie, die so genannte Magnetresonanztomographie (MRT), eingesetzt, um sich ein Bild vom Zustand der Nerven zu machen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie unter starken oder anhaltenden Nervenschmerzen leiden, die Ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen oder zunehmen. Insbesondere sollten Sie ärztliche Hilfe suchen, wenn neben den Nervenschmerzen plötzlich neue Symptome auftreten, wie Taubheitsgefühle, Muskelschwäche oder Kontrollverlust über Blase oder Darm. Personen mit bestehenden Erkrankungen wie Diabetes oder anderen Krankheiten, die Nervenschäden verursachen können, sollten ihre Nervenschmerzen mit einem Arzt besprechen. Wenn die Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen auftreten oder sich ausbreiten, kann dies auf ein ernsthaftes Problem hindeuten und erfordert ärztliche Aufmerksamkeit. Zudem ist es wichtig, medikamentöse Nebenwirkungen zu beachten und einen Arzt aufzusuchen, wenn unerwartete Reaktionen auftreten.

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Hausmittel gegen Nervenschmerzen

Nervenschmerzen können sehr unangenehm sein, und es gibt verschiedene Hausmittel, die möglicherweise Linderung bringen können. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass schwere oder chronische Nervenschmerzen ärztliche Aufmerksamkeit erfordern und Hausmittel allein möglicherweise nicht ausreichen. Bitte beachten Sie, dass diese Hausmittel je nach individueller Reaktion und Ursache der Nervenschmerzen unterschiedlich wirksam sein können. Es ist wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, um die beste Behandlung für Ihre spezifische Situation zu finden.

Einige Menschen mit Nervenschmerzen berichten, dass ihnen bestimmte Hausmittel Linderung verschaffen. Demnach können vor allem Wärme und/oder Kälte gegen die Schmerzen helfen. Für Kälteanwendungen eignen sich Kühlkompressen, für Wärmeanwendungen warme Bäder oder Heizkissen. Manche profitieren auch von Wechselbädern in warmem und kaltem Wasser. Falls die Nervenschmerzen von Taubheit oder Missempfindungen begleitet sind, gilt es darauf zu achten, dass Wärme- und Kälteanwendungen nicht zu Verbrühungen und Verbrennungen sowie im Fall von Kälte zu Erfrierungen führen. Schließlich spüren Betroffene unter Umständen nicht oder nur eingeschränkt, wenn es zu kalt oder zu heiß ist.

Auch eine gesunde Ernährung, die viele B-Vitamine enthält, ist bei Nervenschmerzen hilfreich. Vor allem Vitamin B6 und B12 benötigt der Körper für eine optimale Nervenversorgung. Diese kommen vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milch vor, aber auch in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.

Pflanzliche Mittel, Heilkräuter oder homöopathische Mittel wie Globuli sollen manchen Menschen mit Nervenschmerzen helfen. In Form von Tees, Auszügen, Tinkturen, Salben, Kapseln oder Wickeln eingenommen oder angewendet, sollen sie schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Speziell gegen Nervenschmerzen sollen sich zum Beispiel die Rinde der Silberweide, Weihrauch, Chili (enthält Capsaicin), Teufelskralle, Beinwell und Arnika bewährt haben. Homöopathische Mittel wie Globuli mit Spigelia (Wurmkraut) sollen außerdem bei regelmäßig auftretenden Schmerzen helfen. Bei akut auftretenden Nervenschmerzen soll Verbascum (Königskerze) Linderung verschaffen.

Wärme- und Kältetherapie

Wärme- und Kältetherapie sind zwei häufig verwendete Methoden zur Schmerzlinderung, und sie können auch bei der Behandlung von Nervenschmerzen hilfreich sein. Die Anwendung von Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen, die Durchblutung zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Bei Nervenschmerzen kann Wärme helfen, indem sie die Nerven beruhigt und dadurch die Schmerzsignale verringert. Wärme kann in Form von Heizkissen, warmen Bädern, warmen Kompressen oder Wärmepflastern angewendet werden.

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Kälte kann helfen, Schmerzen zu reduzieren, indem sie Entzündungen verringert und die Nervenleitfähigkeit verlangsamt. Es kann auch dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren. Kältetherapie wird oft durch Eispackungen, Gel-Packungen oder Eisbeutel durchgeführt.

Entspannungstechniken

Entspannungstechniken setzen das Schmerzempfinden (zusätzlich) herab. Dazu zählen etwa autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson, Hypnose, Meditation oder Biofeedback.

Bewegung und Dehnübungen

Bewegung und leichte Dehnübungen können bei der Linderung einer Nervenentzündung äußerst hilfreich sein. Regelmäßige körperliche Aktivität, wie Spazierengehen oder Schwimmen, fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur, was wiederum zur Schmerzlinderung beitragen kann. Gezielte Dehnübungen sind ebenfalls wichtig, um die Flexibilität zu verbessern und Muskelverspannungen zu lösen, die den Druck auf die Nerven mindern können. Es ist essenziell, korrekte Techniken anzuwenden, um Verletzungen zu vermeiden.

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Einige Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können bei der Linderung von Nervenschmerzen hilfreich sein. Capsaicin, aus Cayennepfeffer, blockiert Schmerzsignale. Kurkuma und Ingwer haben entzündungshemmende Eigenschaften, während Omega-3-Fettsäuren die Nervenfunktion unterstützen können. B-Vitamine wie B1, B6 und B12 werden zur Nervengesundheit empfohlen.

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Linderung von Nervenschmerzen. Frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette wie Nüsse und Fisch mit Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Nervengesundheit zu unterstützen. Proteine aus magerem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Quinoa helfen beim Gewebeaufbau. Eine ausgewogene Ernährung, die auf solchen Nahrungsmitteln basiert, kann die Schmerzen verringern und die Gesundheit insgesamt fördern.

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Massage als Therapie bei Nervenschmerzen

Massage ist eine weitere Methode, die bei der Linderung von Nervenschmerzen helfen kann. Eine sanfte Massage kann dazu beitragen, Muskelverspannungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Bei Nervenschmerzen kann eine spezifische Art der Massage, wie zum Beispiel eine nervenfreundliche Massage oder eine sanfte Druckmassage, angewendet werden, um die betroffenen Bereiche zu beruhigen. Eine Massage kann auch dazu beitragen, den Stress abzubauen und die Freisetzung von Endorphinen zu fördern, welche natürliche Schmerzmittel des Körpers sind. Es ist wichtig, eine sanfte Herangehensweise zu wählen, um keine zusätzlichen Schmerzen zu verursachen.

Fußreflexzonenmassage

Die Nervenschmerzen, die der Patient verspürt, können maßgeblich durch die Stimulation der Fußreflexzonen gelindert werden. In der Praxis haben viele Therapeuten und Mediziner festgestellt, dass bestimmte Massageformen, die auf die Beschwerden und die neurologischen Probleme der Patienten zugeschnitten sind, eine sehr vielversprechende Therapieform darstellen.

Die unruhigen Beine können noch nicht vollständig geheilt werden, aber die Nervenschmerzen können durch die Stimulierung und Entspannung an bestimmten Triggerpunkten behandelt werden. Eine Massage dient also lediglich der Behandlung der Symptome und nicht einer endgültigen Heilung der unruhigen Beine. Die Füße vereinen die Endpunkte aller Nerven. Damit sind die empfindlichen Teile des Körpers, an denen man durch Massage viele weitere Körperteile stimulieren oder entspannen kann. Diese bestimmte Art der Massage nennt sich Fußreflexzonen Massage. Darüber können allgemein Nervenschmerzen gelindert werden, aber vor allem auch die Schmerzen der unruhigen Beine.

Bei dieser Massageform werden die Füße in Fußreflexzonen eingeteilt. Der Therapeut unterscheidet zwischen stimulierenden oder entspannenden Massageformen. Bei unruhigen Beinen wird eher die entspannende Form angewandt. Zum Einen können durch Bewegung bestimmte Punkte stimuliert werden. Bei einer anderen Methode wird solange ein Punkt durch bewegungslosen Druck stimuliert, bis der Schmerz nachlässt.

Triggerpunktmassage

Ziel der Massage bei Polyneuropathie sind sogenannte Myofasziale Triggerpunkte, hier der Einfachheit halber Triggerpunkte genannt. Trigger bedeutet auf Englisch Auslöser. Diese Punkte sind quasi das Zentrum von Muskelverkrampfungen. Es sind Knötchen von der Größe einer Erbse, die sehr schmerzempfindlich sind und auch ausstrahlende Schmerzen verursachen können. Das heißt, wenn sich ein solcher Triggerpunkt in der Wadenmuskulatur befindet, kann das Schmerzen im Fuß verursachen. Sehr häufig verwenden Patienten zur Massage sogenannte Igelbälle. Diese haben zahlreiche Stacheln aus Hartgummi, die in die Haut piksen. Massagen mit einem solchen Ball sind leider wenig wirksam. Man erreicht dadurch nur punktuellen Druck. Dadurch kann zwar möglicherweise die Durchblutung gesteigert werden und manchmal fühlt sich das auch gut an. Das liegt insbesondere daran, dass man mit den Igelbällen nicht fest genug drücken kann um eine Wirkung in der Tiefe des Gewebes zu erzeugen. Für die hier vorgestellte Form der Massage sind Igelbälle deshalb nicht geeignet. Das ist ein riesiger Vorteil bei Polyneuropathie. Glücklicherweise finden sich diese Punkte meist an den gleichen Stellen und verursachen auch Schmerzen an vorhersagbaren Stellen.

Ob man die richtige Stelle gefunden hat merkt man übrigens sehr schnell, indem man in die Muskeln drückt. Dabei findet man häufig Stellen, an denen der Druck Schmerzen verursacht. Man sucht nun mit den Fingerspitzen weiter und versucht, die schmerzhafteste Stelle zu finden. Diese massiert man dann mit langsamem, aber festem Druck, wobei ein leichter Schmerz spürbar werden sollte. Dieser darf allerdings lediglich so stark sein, dass er sich gerade noch gut anfühlt. Es sollte sich also um einen Wohlfühlschmerz handeln.

Bei dieser Massage sollte man zunächst versuchen, den Triggerpunkt möglichst genau zu finden. Der Triggerpunkt befindet sich an der Stelle im Muskel, die bei Druck am meisten wehtut. Dabei wird die Haut mitbewegt. Das heißt die Finger gleiten NICHT über die Haut, sondern bleiben immer an derselben Stelle auf der Haut haften. Die Massage soll schließlich nicht in der Haut wirken, sondern in der Tiefe der Muskulatur. Dieser Vorgang wird 10-20 mal wiederholt. Danach sollte man den Triggerpunkt einige Zeit lang in Ruhe lassen, um eine schmerzhafte Überreizung zu verhindern. Spezielle, aber einfache Dehnübungen nach der Massage sorgen für länger anhaltende Entspannung.

Alternativen zu Hausmitteln

Bei anhaltenden oder schweren Nervenschmerzen können verschiedene Alternativen zu Hausmitteln erwogen werden. Dazu gehören medikamentöse Therapien wie verschreibungspflichtige Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antikonvulsiva, die speziell zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden.

Medikamentöse Behandlung

Neuropathische Schmerzen sind nicht leicht zu behandeln, weil viele „klassische" Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen (nicht-steroidale Antirheumatika, kurz: NSAR), nicht oder nicht ausreichend wirken. Der Arzt setzt daher meist folgende Schmerzmittel gegen Nervenschmerzen ein, die deutlich wirksamer sind:

  • Antikonvulsiva (z.B. die Wirkstoffe Gabapentin, Pregabalin, Carbamazepin) als Kapseln, Tabletten und als Lösung zum Einnehmen; wirken krampflösend, verringern die Reizweiterleitung an den Nervenbahnen, vermindern die Erregbarkeit der Nerven
  • Trizyklische Antidepressiva (z.B. die Wirkstoffe Amitriptylin, Imipramin oder Doxepin) als Tabletten, Dragées, Tropfen und als Spritze; wirken schmerzlindernd, verstärken die Wirkung von Schmerzmitteln
  • Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (z.B. die Wirkstoffe Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran) als Tabletten, Kapseln oder Pellets; wirken schmerzlindernd, hemmen die Schmerzempfindlichkeit
  • Opiate (z.B. die Wirkstoffe Tramadol, Hydromorphon, Fentanyl) in allen möglichen Darreichungsformen: Tablette, Kapsel, Lösung, Pflaster, Spritze, Infusion, Nasenspray, Brausetablette, Lutschtablette, Zäpfchen oder Tropfen; wirken stark schmerzlindernd, unterdrücken die Weiterleitung sowie Verarbeitung von Schmerzreizen
  • Örtliche Schmerztherapie (z.B. die Wirkstoffe Lidocain, Capsaicin, Botulinumtoxin) als Salben, Pflaster oder Spritzen; wirken betäubend und schmerzlindernd

Nicht-medikamentöse Behandlungen

Darüber hinaus wirken auch Behandlungen ohne Medikamente unterstützend gegen Nervenschmerzen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Krankengymnastik: Eine Physio- und/oder Ergotherapie hilft in vielen Fällen, Nervenschmerzen zu lindern. Sie umfasst unter anderem Übungen, die Muskeln kräftigen, Massagen und physikalische Behandlungen (z.B. Anwendungen mit Wärme, Kälte, Licht oder elektrischen Reizen).
  • Akupunktur: Auch Akupunktur hilft bei Nervenschmerzen. Dazu sticht der Akupunkteur feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte des Körpers. Dies verursacht kaum Schmerzen. Dort bleiben sie etwa 20 bis 30 Minuten und entfalten ihre schmerzlindernde Wirkung, während der Patient sich auf der Liege entspannt.
  • Ruhigstellen des betroffenen Körperteils (z.B. mittels Schiene): Manchmal hilft es, den betroffenen Körperbereich mittels Schienen oder Bandagen vorübergehend ruhig zu stellen. Dies empfiehlt sich zum Beispiel, wenn Nerven durch eine Verletzung gereizt oder entzündet sind.
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS): Auch die TENS soll Menschen mit Nervenschmerzen manchmal helfen. Dabei werden elektrische Impulse mittels Hautelektroden auf betroffene Körperteile übertragen. Der Strom reizt die im Gewebe liegenden Nerven, wodurch das Gehirn chemische Substanzen freisetzt, die die Schmerzwahrnehmung dämpfen.
  • Kältetherapie: Auch Kältemaßnahmen wie kühlende Sprays, Kältepackungen oder kalte Wickel versprechen vielen Menschen mit Nervenschmerzen Linderung. Oft hilft auch ein Aufenthalt in einer Kältekammer.

Trainingstherapie und Rehabilitation

Trainingstherapie und Rehabilitation bieten gezielte Übungen zur Stärkung von Muskeln und Verbesserung der Beweglichkeit. In einigen Fällen können Nervenblockaden oder Injektionen mit Cortison die Schmerzen lindern. Elektrische Stimulationstherapien wie TENS können ebenfalls helfen.

Operation

Lassen sich die neuropathischen Schmerzen trotz verschiedener Therapieansätze nicht ausreichend lindern, hilft je nach Ursache nur eine Operation gegen die Nervenschmerzen. Dazu führt der Arzt zum Beispiel eine Neuromodulation durch. Hier setzt er operativ Elektroden in der Nähe des Rückenmarks ein. Diese geben spezielle elektrische Impulse ab, die die neuropathischen Schmerzen deutlich verringern. Oft sind Betroffene danach in der Lage, die Einnahme von Schmerzmitteln um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Manchmal muss der Arzt Nervenfasern des betroffenen Nervs teilweise oder vollständig operativ entfernen oder einen Teil des Nervs herausschneiden und so durchtrennen, um den Schmerz „auszuschalten“. Ist ein Nerv eingeklemmt, legt der Arzt den Nerv durch eine Operation frei, um den Druck zu beseitigen, der die Schmerzen verursacht.

Die Rolle der Physiotherapie

Die richtige Schmerztherapie durch eine manuelle Therapie, Osteopathie oder eine Rückenschule bekämpft die Ursachen Ihrer Beschwerden. Oft sind geschädigte oder überstrapazierte Nerven bzw. Muskelverhärtungen die Ursache für die lästigen Schmerzen. Muskelschmerzen und Nervenschmerzen sollten frühzeitig vom Physiotherapeuten behandelt werden. Rezeptfreie Schmerzmittel können für diese Schmerzen wegen der vielfältigen Nebenwirkungen keine Dauerlösung sein. Diese Schmerzmittel können zwar sowohl den Schmerz lindern als auch die Entzündungen hemmen, die Ursachen Ihrer Nervenschmerzen und Muskelschmerzen werden damit aber nicht behoben. Hier setzt der Physiotherapeut mit einer individuell abgestimmten Schmerztherapie an.

Psychologische Unterstützung

Auch eine begleitende psychologische Unterstützung (z.B. eine Psychotherapie) wirkt unterstützend gegen Nervenschmerzen. Dabei lernen Betroffene, mit den Schmerzen umzugehen und Möglichkeiten zu finden, trotz der Schmerzen ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen (Schmerzakzeptanz). Viele Schmerzpatienten reduzieren dadurch die Einnahme von Schmerzmitteln deutlich.

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