Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bietet mit seiner Klinik für Neurologie eine umfassende Versorgung für Patient:innen mit Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der Muskulatur. Unter der Leitung von Prof. Tim Magnus und Prof. Götz Thomalla deckt die Klinik ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen ab und zeichnet sich durch besondere Kompetenzschwerpunkte aus.
Schwerpunkte der Neurologischen Klinik am UKE
Die Klinik für Neurologie am UKE hat sich auf die Behandlung und Erforschung von bestimmten neurologischen Erkrankungen spezialisiert:
- Schlaganfall: Das UKE verfügt über eine der größten zertifizierten Stroke Units deutschlandweit. Durch die Schlaganfallstation und die Kampagne "Hamburg gegen den Schlaganfall" konnte die Versorgung von Schlaganfallpatienten kontinuierlich verbessert werden. Auch bei Patient:innen mit schweren Schlaganfällen zeigt die Behandlung mittels eines Katheters zur Öffnung des Gefäßverschlusses Erfolge. Bei knapp 20 Prozent der behandelten Patient:innen konnte durch ein entsprechendes Verfahren der Tod oder eine Pflegebedürftigkeit verhindert werden.
- Bewegungsstörungen: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson. Neben der stationären und ambulanten Versorgung bietet die Klinik intensive tagesklinische Behandlungen an. Zusammen mit der Klinik für Neurochirurgie ist das UKE ein überregionales Zentrum für tiefe Hirnstimulation bei Patienten mit Morbus Parkinson und anderen Bewegungsstörungen.
- Multiple Sklerose (MS): Die Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose erfolgt auf höchstem Niveau. Für Morbus Parkinson und Multiple Sklerose bietet die Klinik neben der stationären und ambulanten Versorgung intensive tagesklinische Behandlungen an.
Weitere Spezialisierungen und Angebote
Neben den genannten Schwerpunkten bietet die Neurologische Klinik am UKE spezialisierte Ärzteteams für die Behandlung von:
- Kopfschmerz- und anderen Schmerzpatienten
- Patienten mit hochkomplexen Erkrankungen auf der neurologischen Intensivstation
- Seltene Bewegungsstörungen (Dystonien, Tremor, Tics, Myoklonus, atypische Parkinson-Syndrome, Chorea, Stereotypien, Spasmus hemifacialis, Spastik)
- Muskuläre (Myopathien) und neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. Myasthenia gravis)
- Polyneuropathien unklarer Ursache
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
- Seltene Kopfschmerzsyndrome - auch als einwöchige Komplexbehandlungen - (z.B. bei Cluster-Kopfschmerz oder idiopathischer intrakranieller Hypertension)
- Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, einschließlich Vaskulitis, Neuromyelitis optica, Neurosarkoidose und andere autoimmune Erkrankungen des Nervensystems
- Erkrankungen der hirnversorgenden Arterien (z.B. Angiopathien, Moya-Moya-Syndrom, Aneurysmen, arteriovenöse Malformationen, Kavernome)
- Infektiöse Erkrankungen einschließlich HIV-assoziierte Infektionen und Creutzfeld-Jakob-Erkrankung
- Demenzen (z.B. vaskuläre Demenz, Normaldruckhydrozephalus, Demenz vom Alzheimer-Typ, frontotemporale Demenz)
- Genetisch bedingte neurologische Erkrankungen
- Neurofibromatose und andere Phakomatosen
Multiple Sklerose im Fokus: Diagnostik und Therapie in der Neurologischen Praxis Eppendorf
Die Neurologische Praxis Eppendorf, in enger Zusammenarbeit mit der MS Ambulanz des UKE, ist eine der großen Hamburger Schwerpunktpraxen für MS. Hier werden Patienten bereits bei der ersten Verdachtsdiagnose betreut und alle notwendigen Untersuchungen und Therapien angeboten. Krankenhauseinweisungen sind nur in seltenen Fällen notwendig. Neben der ärztlichen Kompetenz stehen im Praxisteam zwei erfahrene und qualifizierte MS Nurses bereit, die in allen Fragen der MS Hilfe anbieten können. Die Praxis veranstaltet auch Patientenseminare und Beratungen rund um die MS und ist Studienzentrum für innovative neue Therapieverfahren und nimmt an Projekten zur Erfassung und Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit MS teil.
Multiple Sklerose: Eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems
Die Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks. Durch eine Entzündung an den Markscheiden der Nervenfasern des zentralen Nervensystems kommt es zu einer Funktionsstörung und zu Gewebeschädigungen, die mit einer Vielzahl von Beschwerden wie zum Beispiel Sehstörungen, Lähmungen und Gefühlsstörungen einhergehen können. Die Krankheit tritt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Sie verläuft in der Regel in Schüben und schreitet langsam voran. Die Ursache dieser Erkrankung ist bis heute nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine Störung des Immunsystems im Sinne einer so genannten Autoimmunerkrankung. Insbesondere in den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten außerordentlich verbessert.
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Informative Webseiten zum Thema Multiple Sklerose:
Forschung als integraler Bestandteil der Patientenversorgung
Medizinische Forschung und die erfolgreiche individuelle Versorgung von Patienten sind in der Neurologischen Klinik des UKE untrennbar miteinander verknüpft. Zahlreiche wissenschaftliche Projekte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Forschung (BMBF) und der Europäischen Union (EU) gefördert, um Therapiemöglichkeiten zum Wohle der Patienten voranzutreiben. Die Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Schlaganfall, Multiple Sklerose und Bewegungsstörungen. Prof. Tim Magnus untersucht beispielsweise entzündliche Signalwege und entwickelt Therapien zum Beispiel mit Nanobodies oder extrazellulären Vesikeln. Prof. Götz Thomalla hat seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt im Bereich translationaler klinischer Schlaganfallforschung mit dem Fokus auf innovativer Schlaganfallbildgebung zur Optimierung von Diagnostik und Therapie.
Die Leitung der Klinik: Prof. Tim Magnus und Prof. Götz Thomalla
Die Professoren Tim Magnus und Götz Thomalla übernahmen ab September die Leitung der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Beide Klinikleiter sind mehrfach ausgezeichnet worden, haben zahlreiche Forschungsförderungen eingeworben und konnten sich laut UKE auch in Ausschreibungsverfahren für Leitungspositionen an anderen Universitäten „hervorragend platzieren".
Anfahrt und Kontakt
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie befindet sich im Hauptgebäude O10 des UKE, 2. OG.
- Stationen: 1B, 4D, 5C, 5D in O10 (erreichbar über den blauen Fahrstuhl in O10, Gang B)
- Privatambulanz, Sekretariate und Büros: O10, 2. OG (über die Rolltreppen der Eingangshalle in den 2. Stock, den Gang der Shoppingmeile entlang, bis rechterhand die Glastür zur Neurologie kommt)
- Funktionsdiagnostik (Gefäßsprechstunde, Ultraschall, NLG, EMG, EEG): O10, EG (durch die gläserne Eingangshalle hindurch in den Gang B, bis man rechterhand zum Anmeldetresen Funktionsdiagnostik gelangt)
- Tageskliniken für Parkinson und Multiple Sklerose: W34, EG (Gebäude befindet sich auf dem UKE-Gelände unmittelbar linkerhand des Kreisverkehrs an der Haupteinfahrt)
Ihre Behandlungsanfrage richten Sie bitte direkt an das UKE International Office. Sprechzeiten nach Vereinbarung.
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