Muskelkrämpfe sind ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Sie äußern sich als plötzliche, unwillkürliche und oft schmerzhafte Anspannung eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Während einige Krämpfe auf körperliche Ursachen zurückzuführen sind, können psychische Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Ursachen von Krämpfen, insbesondere den Einfluss der Psyche, und bietet einen umfassenden Überblick über Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.
Was sind Muskelkrämpfe?
Unter Muskelkrämpfen versteht man eine unerwartete, kurze, unbewusste und häufig mit Schmerzen verbundene Anspannung eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Es tritt eine Verhärtung der betroffenen Muskelgruppe ein. Tritt ein Krampf am ganzen Körper ein, spricht man von einem generalisierten Muskelkrampf. Bei einem Krampf der Muskeln kommt es häufig zur Einschränkung der Bewegung, insbesondere, wenn es sich um eine Auswirkung auf den ganzen Körper handelt.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei allen Symptomen eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar ist, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können.
Wie äußern sich Muskelkrämpfe?
Neben den häufigen Muskelkrämpfen in der Wadenmuskulatur und in den Fußmuskeln kann es auch zu einem psychogenen Krampfanfall kommen. Anders als bei epileptischen Krampfanfällen sind psychogene Krampfanfälle nicht auf eine neurologische Erkrankung zurückzuführen, sondern auf eine emotionale Belastung oder seelische Beeinträchtigung. Kann der Betroffene nicht mit einer ihn belastenden Situation umgehen, mündet dies in einem Krampfanfall. Häufig wird dies durch enormen Stress ausgelöst. Betroffen hiervon sind in der Regel junge Frauen.
Das Symptom äußert sich häufig durch unvermittelt einsetzende - mitunter starke - Schmerzen, die darüber hinaus mit einem Kontrollverlust der betroffenen Muskeln einhergehen. Die Anspannung ist nicht gewollt und kann nicht beeinflusst werden. In dieser Situation fühlt sich der Muskel steinhart an. In vielen Fällen entspannt sich der Muskel nach kurzer Zeit von alleine wieder.
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Entstehung von Muskelkrämpfen
Ursache für die schmerzhaften Muskelkontraktionen sind nicht die Muskeln selbst, sondern ein Nerv, welcher für die Steuerung des Muskels verantwortlich ist. Das sogenannte Crampus-Faszikulations-Syndrom beschreibt, dass es zu Fehlsignalen im Körper kommt, wenn das periphere Nervensystem überreizt ist.
Genauer gesagt: Das Gehirn schickt Hinweise in Form von elektrischen Impulsen über Nervenzellen beziehungsweise über das Rückenmark bis in den Muskel. Geraten die Nervenzellen durcheinander oder werden entsprechend falsche Signale an den Muskel gesendet, kommt es zu einem Krampf.
Zu einem schmerzhaften Krampf kann es lediglich bei den Skelettmuskeln (Arme und Beine) oder bei der glatten Muskulatur kommen. Die Muskelkrämpfe treten jedoch meist in der Skelettmuskulatur auf, insbesondere in den Beinen.
Eine einheitliche Benennung der Ursachen kann nach dem derzeitigen Forschungsstand noch nicht eindeutig getroffen werden. Bekannt ist allerdings, dass die folgenden Faktoren das Risiko eines Muskelkrampfs erhöhen:
- Alkoholkonsum
- Schwangerschaft
- Körperliche Aktivität
- Kaltes Wasser
- Zu hohe sportliche Belastung beziehungsweise Überbelastung des Muskels
- Bestimmte Medikamente
- Hormonelle Erkrankungen
- Krampfadern
- Neurologische Erkrankungen
- Diabetes
Dass ein Magnesiummangel einen Krampf der Muskulatur verursacht, ist wissenschaftlich bislang noch nicht eindeutig bestätigt. So kann auch bei Patienten mit ausreichender Zufuhr an Magnesium ein schmerzhafter Muskelkrampf auftreten.
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Psychogene Krämpfe: Wenn die Seele den Körper beeinflusst
Anders als ein epileptischer Anfall entsteht ein psychogener Anfall bzw. psychogener Krampfanfall nicht durch neuronale Störungen mit entsprechenden pathologischen elektrischen Aktivitäten des Gehirns. Stattdessen liegt diesem eine psychische Ursache zu Grunde.
Ursachen psychogener Anfälle
Psychogene Anfälle gehören zu den vielfältigen Erscheinungsbildern von dissoziativen Störungen. Die Ursachen psychogener Anfälle sind somit keine körperlichen Beschwerden, sondern seelische Belastungen, die zu Krankheitszeichen und einer speziellen Symptomatik führen. Ursachen eines psychogenen Anfalls können schwere seelische Belastungen in der Kindheit und Jugend sein, die den Betroffenen teilweise nicht bewusst sind. Insbesondere Missbrauch und Vernachlässigung gelten als prädisponierende Faktoren. Das bedeutet, dass diese Erlebnisse die Anfälligkeit für die Entwicklung psychogener Anfälle immens erhöhen können und folglich häufig Ursache für die Anfälle sind.
Diagnose psychogener Anfälle
Eine sichere Diagnose ist schwierig und zeitaufwendig. Dies liegt nicht zuletzt in den vielfältigen und unterschiedlichen Symptomen psychogener Anfälle begründet. Tatsächlich weisen die psychogenen oder dissoziativen Anfälle eine große Ähnlichkeit mit epileptischen Anfällen auf und werden deshalb oft für hirnorganisch verursachte Anfälle gehalten. Eine Epilepsie hat ihre Ursache in Störungen der elektrischen Aktivität und Entladung von Nervenzellen im Gehirn, während dissoziative Anfälle und folglich auch psychogene Anfälle psychisch ausgelöst werden.
Leider ist kein Symptom für die Diagnose einer psychogenen Erkrankung eindeutig, weshalb eine differenzierte Diagnose unabdingbar ist. Dennoch bilden Symptomkonstellationen einen Wahrscheinlichkeitsraum, der den Verdacht nahelegt.
Behandlung psychogener Anfälle
Zur Behandlung bei psychogenen Anfällen sind unterschiedliche Formen der Psychotherapie möglich. Die Patienten lernen, psychodynamische Zusammenhänge, Frühwarnzeichen und Auslöser eines psychogenen Anfalls zu identifizieren. In komplizierteren Fällen mit komplexerem Störungsniveau, weiteren psychischen Begleiterkrankungen und zum Beispiel traumatischer Vorgeschichte wird ein differenziertes Behandlungskonzept mit verursachungsspezifischen Therapietechniken entwickelt. Damit werden die zugrundeliegenden Traumata, aber auch Angstzustände, depressive Zustände und psychosomatische Symptomkomplexe behandelt. In jedem Fall ist es von Vorteil, wenn die richtige Diagnose so früh wie möglich gestellt und eine stringente und komplexe psychosomatische Behandlung begonnen wird.
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Stress und seine Auswirkungen auf den Körper
Es ist bekannt, dass innere Anspannung, ausgelöst durch Stress, eine Ursache für Muskelkrämpfe sein kann. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Anforderungen und Belastungen. Er versetzt uns in Alarmbereitschaft und hilft uns, mit schwierigen Situationen umzugehen. Chronischer Stress hingegen kann negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben, einschließlich Muskelverspannungen und Krämpfe.
Wie Stress zu Muskelverspannungen führt
Im Gehirn gibt es eine „Stress-Alarmanlage“. Wenn sie ausgelöst wird und Stresshormone freisetzt, sorgt sie u.a. dafür, dass körperliche Empfindungen wie Schmerzen, Verspannungen, aber auch Gefühle zeitweise stark gedämpft oder völlig unterdrückt werden. Menschen bemerken plötzlich Blutspuren oder blaue Flecken und fragen sich, woher diese kommen oder die Angstreaktion zeigt sich Tage später. Die „Stress-Alarmanlage“ hat eine „Grundeinstellung“, d.h., sie wird in der Regel nur in (lebens-) bedrohlichen Situationen eingeschaltet. Gab es aber in den frühen Lebensjahren belastende Erlebnisse wie beispielsweise Unfälle, Krankheiten oder körperliche, soziale und psychische Übergriffe/Überforderungen, so kann dies die Reaktionsbereitschaft der „Stress-Alarmanlage“ lebenslang erhöhen.
Nach einer Phase langanhaltender Überbelastungen wird die „Stress-Alarmanlage“ ausgelöst. Automatisch spannen sich u.a. alle Muskeln an, was häufig nicht wahrgenommen wird. Hält diese Anspannung länger an, so verkürzen, verkleben und verhärten sich die Muskeln, was sich auch auf Sehnen, Bindegewebe und Knochenhaut auswirkt. Der Mensch fühlt sich verspannt und schneller erschöpft. Messungen zeigten, dass bei einem entspannten Menschen beim Händeschütteln ca. 60 Muskelabschnitte „arbeiten“. Bei Menschen, die verspannt und im Stress sind, wird dagegen ein Vielfaches an Muskeln gleichzeitig aktiviert. Diese Überaktivierung und Daueranspannung, besonders der tiefen Muskulatur, findet sich bei allen anderen Aktivitäten und im Ruhezustand wieder, was zu einem erhöhten Energieverbrauch führt. Im späteren Verlauf können erste Schmerzen, zumeist an den Muskeln, Sehnenansätzen oder der Knochenhaut auftreten, denn, wie oben beschrieben, verändert die dauernd anspannte Muskulatur auch das umliegende Gewebe. Es kommt Mikroentzündungen, die im Blut nicht nachweisbar sind. Man spricht von einem „Weichteilschmerz“.
Stressbewältigung zur Vorbeugung von Krämpfen
Es gibt verschiedene Methoden der Stressbewältigung. Neben psychologischen Methoden, die auf Geduld und Achtsamkeit abzielen, sind viele Arten von Entspannungsübungen zu empfehlen: Angefangen von Yoga über Tai-Chi oder Qigong. Auch körperliches Training stellt eine gute Möglichkeit dar, Stress zu bewältigen. Zu empfehlen sind Tanzen, Schwimmen, Nordic Walking oder sogar Krafttraining.
Psychosomatische Schmerzen und ihre Verbindung zu Krämpfen
Psychosomatische Schmerzen sind Schmerzen, bei denen psychische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Sie sind nicht eingebildet, sondern real und können sehr belastend sein.
Wie Gefühle Schmerzen verursachen können
Schon der Volksmund spricht vom „schmerzhaften Verlust“ eines geliebten Menschen. Experten fanden, dass sowohl bei körperlichen Verletzungen als auch bei sozialem Verlusterleben die gleiche Hirnregion, die für die Schmerzintensität zuständig ist, aktiviert wird. Auch „seelischer“ Schmerz ist somit „echt“.
Besonders Menschen mit einer hohen Selbstbeherrschung und den Einstellungen „Meine Gefühle gehen keinen was an“ oder „Ich will die anderen nicht belasten“ oder „Um des lieben Friedens willen“ die Tendenz haben, ihre Gefühle zu unterdrücken. Da alle Gefühle aber mit einer körperlichen Aktivierung einhergehen, die durch muskuläre Anspannung zurückgehalten wird, kann es über die Zeit passieren, dass es zu Schmerzen im Körper kommt, für die der behandelnde Arzt keine körperliche Ursache findet.
Behandlung psychosomatischer Schmerzen
Bei leichteren Formen reicht es aus, wenn die Ärztin oder der Arzt einfühlsam erklärt, woher die Beschwerden kommen und dass sie vermutlich harmlos sind. Wichtig ist, Alltagsaktivitäten, Sport und Hobbys beizubehalten und soziale Kontakte weiter zu pflegen. Auch Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, das Nervensystem und die Gedanken zu beruhigen. Bei schwereren Formen, deutlicher Beeinträchtigung im Alltag oder einer Chronifizierung sind spezialisiertere Therapieformate erforderlich.
Chronische Schmerzen und die Rolle der Psyche
Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die länger als drei bis sechs Monate andauern. Sie sind für die Betroffenen in der Regel auch psychisch sehr belastend. Andererseits können psychische Probleme, wie z.B. Depressionen oder Angststörungen, Auslöser für die Entstehung und Chronifizierung von Schmerzen sein. Chronische Schmerzen, psychische Belastungen und soziale Faktoren beeinflussen sich oft gegenseitig, sodass die Therapie mehrere Behandlungsmodule umfassen sollte.
Der Teufelskreis von Schmerz und Psyche
Schmerzen erhöhen die bestehende Muskelverspannung zusätzlich. Die Folge: Die Bewegungseinschränkungen werden größer, die Erschöpfbarkeit nimmt weiter zu und die Schmerzintensität steigt. Einschränkungen im täglichen Leben verursachen Ärger, Angst, Mutlosigkeit oder „heldenhaftes“ Durchhalten. Diese Gefühlsstimmungen können den „inneren Stress“ verstärken. Es droht ein sich ständig selbst verstärkender „Teufelskreis“.
In dieser Übergangsphase wird aus dem Akut-Schmerz oft ein „Dauerschmerz“. Dieser Dauerschmerz ist eine Folge der gesteigerten Reaktionsbereitschaft der für Schmerz zuständigen Nerven. In dieser Situation reicht oft eine geringfügige Anspannung aus, um einen Schmerzreiz auszulösen. Experten sprechen von der Bildung des „Schmerzgedächtnisses“. Der Schmerzkranke befindet sich in der Phase der Chronifizierung.
Wenn der Schmerzkranke aufgrund mangelnder Behandlungserfolge und einem Gefühl von Nutzlosigkeit mit sozialem oder beruflichem Rückzug reagiert oder aus Angst eine Schonhaltung entwickelt, was den körperlichen Zustand oft weiter verschlechtert, beginnt sich der Chronifizierungsprozess zu festigen. Aufkommende Selbstabwertung, verbunden mit Resignation, ist der Nährboden einer weiteren Krankheit - der „reaktive Depression“.
Therapieansätze bei chronischen Schmerzen
Häufig (aber nicht immer) entstehen chronische Schmerzen durch körperliche/biologische Probleme. Auch psychische Beschwerden können chronische Schmerzen verursachen, beeinflussen und aufrechterhalten. Dazu zählen insbesondere Depressionen, Angststörungen, Psychosen oder Belastungsstörungen. Ein weiterer wichtiger Faktor für das Entstehen und Andauern von Schmerzen können soziale Schwierigkeiten sein. Eine chronische Schmerzkrankheit kann durch jeden der 3 Bereiche entstehen. Zudem beeinflussen sich diese Faktoren gegenseitig, sodass bei einer Schmerztherapie immer alle 3 Bereiche berücksichtigt werden sollten.
Wenn die Psyche "Schuld" ist: Somatoforme Störungen
Nicht immer lassen sich körperliche Symptome wie Schmerzen auf eine eindeutige Ursache zurückführen. Dann heißt es häufig, die Psyche sei schuld. Anhaltende Beschwerden wie Schmerzen, Schwindel oder Verdauungsstörungen sind für die Betroffenen sehr belastend. Umso mehr, wenn körperliche Untersuchungen, Bluttests und bildgebende Verfahren keine klare Ursache finden. Häufig wird dann die Verdachtsdiagnose einer somatoformen Störung gestellt.
Tatsächlich können sich Stress, Trauer oder ungelöste Konflikte körperlich äußern und zu Schwindel, Schmerzen, Herzrasen oder Verdauungsstörungen führen. Denn Psyche und Körper stehen in enger Beziehung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb macht es auch aus Sicht der Betroffenen keinen Sinn, nur das eine oder nur das andere zu behandeln.
Die Diagnose somatoforme Störung
Es gibt keine laborchemische, bildgebende oder medizintechnische Untersuchung, die eine psychosomatische Ursache einer Erkrankung sicher feststellen kann. Deshalb erfordert die Diagnostik viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Die Experten schauen sich alle körperlichen Vorbefunde an und führen zusätzlich eine psychologische Diagnostik mit Gesprächen und Fragebögen durch. Auf diese Weise verschaffen sich die Ärzte und Ärztinnen ein Bild, ob es plausible Auslöser für die Beschwerden gibt und ob bestimmte Symptomkonstellationen und Verhaltensmuster vorliegen, die mit einem psychosomatischen Krankheits-Modell erklärbar sind.
Behandlung somatoformer Störungen
Oft verschwinden leichte psychosomatische Symptome von allein, häufig reicht es aus, wenn die Ärztin oder der Arzt einfühlsam erklärt, woher die Beschwerden kommen und dass sie vermutlich harmlos sind. Normale Alltagsaktivität, Sport, Hobbys und der soziale Kontakt mit anderen Menschen wirken psychosomatischen Symptomen entgegen. Gegebenenfalls können Medikamente zur Linderung der Symptome, Entspannungsverfahren und psychotherapeutische Unterstützung zusätzlich helfen.
Ein Weg, die Auslöser der Symptome sowie beteiligte Konflikte aufzuarbeiten und Wege zu entwickeln, sie zu bewältigen, ist eine Psychotherapie. Dabei können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen, zum Beispiel eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie oder eine Verhaltenstherapie. Unterstützend können Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson wirken.
Psychische Verspannungen und Muskelverspannungen
Psychische Spannungen und Muskelverspannungen sind enger miteinander verbunden, als viele Menschen denken. Stress, Angst, Sorgen und andere emotionale Belastungen können sich physisch auf den Körper auswirken.
Symptome psychischer Verspannungen
Die Symptome von psychisch bedingten Verspannungen sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Zu den häufigsten gehören:
- Nackenschmerzen: ein ständiger, drückender Schmerz im Nacken, der bis in die Schultern ausstrahlen kann.
- Rückenschmerzen: oft in der unteren Rückenregion, aber auch im oberen Rücken.
- Schmerzen im Brustkorb: ein Engegefühl und Schmerzen in der Brust, die oft mit Verspannungen in der Brustmuskulatur einhergehen.
Wie die Psyche die Muskulatur beeinflusst
Die Verbindung zwischen Psyche und Muskulatur ist komplex, aber im Wesentlichen beruht sie auf dem Mechanismus von Stress und Anspannung. Wenn wir gestresst oder ängstlich sind, schüttet unser Körper Stresshormone aus, darunter Adrenalin und Cortisol. Diese Hormone haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Muskulatur. Die Muskeln spannen sich an, um auf eine potenzielle Bedrohung vorbereitet zu sein. Wenn dieser Zustand jedoch andauert, können die Muskeln chronisch angespannt bleiben und Muskelverspannungen verursachen.
Behandlung von stressbedingten Verspannungen
Übungen zur Entspannung und Stärkung der Muskulatur: Progressive Muskelentspannung, Yoga und Physiotherapie sind effektive Methoden, um Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu stärken.
Präventionsstrategien: Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Atemübungen und Achtsamkeitstraining helfen dabei, psychische Verspannungen von vornherein zu verhindern.
Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, psychische Verspannungen zu reduzieren. Dazu gehören ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf.
Was kann man gegen Muskelkrämpfe tun?
Nur in Ausnahmefällen sind Muskelkrämpfe Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Treten schmerzhafte, symptomatische Krämpfe jedoch vermehrt und mit höherer Intensität auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Ursachen abzuklären.
Akutmaßnahmen
- Dehnen: Regelmäßiges präventives Dehnen der Muskulatur kann helfen, Krämpfen vorzubeugen.
- Massage: Eine Massage mit der Hand lockert die Muskulatur und kann die Verkrampfung lösen. Bei einem Krampf empfiehlt sich eine Technik einer weichen schüttelnden Massage.
- Wärme: Eine Wärmflasche an der betroffenen Stelle kann Abhilfe schaffen und Schmerzen durch die Zufuhr entspannender Wärme lindern.
- Entlastung: Das betroffene Körperteil sofort entlasten.
Präventive Maßnahmen
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen.
- Bewegung: Viel Bewegung kann helfen.
- Flüssigkeitszufuhr: Insbesondere bei sportlichen Betätigungen kann viel und regelmäßiges Trinken von Wasser sowie isotonischen Getränken weiteren Muskelkrämpfen vorbeugen.
Medizinische Behandlung
Die Therapie von Krämpfen betroffener Muskeln kann unter anderem mit Chininsulfat erfolgen. Da dies jedoch einige Nebenwirkungen mit sich bringt, sollte dies nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Zusätzlich ist eine Gabe von Magnesium-Präparaten oder anderen Vitaminen (zum Beispiel bei Vitamin-D-Mangel) keine Seltenheit, da nicht nur der betroffene Muskel, sondern das ganze System mit all seinen Symptomen betrachtet und behandelt werden sollte.
Ist die Ursache eines unerklärlichen Krampfanfalles psychologischer Natur, handelt es sich um einen sogenannten psychogenen Krampfanfall, der im Rahmen psychotherapeutischer Gespräche behandelt wird.