Ursachen von Krämpfen im Zwerchfellbereich

Leiden Sie unter Schmerzen im Brustbereich bei bestimmten Bewegungen, die das Atmen erschweren? Insbesondere Brust- und Rippenschmerzen können durch eine Zwerchfellverspannung verursacht werden, die jedoch gut behandelt werden kann. Meistens ist die Ursache ein Zwerchfellhochstand, der die Funktion von Atmung und Lunge einschränkt. Bei einer Zwerchfellhernie hingegen verlagert sich der Bauchinhalt in den Brustkorb, was auf einen Defekt des Zwerchfells zurückzuführen ist. Bei einem schweren Defekt treten die ersten Symptome typischerweise in den ersten Stunden nach der Geburt auf.

Symptome und Beschwerden

Muskelverspannungen im Zwerchfell verursachen Schmerzen bei fast jeder Bewegung. Primär verspürt man beim Husten, Lachen und Atmen stechende Schmerzen. Ein verspanntes Zwerchfell kann auch zu Seitenstechen und Schluckauf führen, was zu einer Verkrampfung des gesamten Körpers führen kann. Viele Menschen können diese Beschwerden nicht eindeutig dem Zwerchfell zuordnen, aber die genannten Punkte sind häufige Symptome. Schmerzen oder Druck im Brustkorb, zwischen den Rippen oder im Rücken können ebenfalls auf eine Zwerchfellproblematik hindeuten.

Einige Betroffene berichten von einem "aufgeblähten und steinharten Bauch", obwohl sie kaum etwas gegessen haben. Verdauungsprobleme, Völlegefühl oder häufiges Aufstoßen werden ebenfalls regelmäßig genannt. Die Einschränkungen im Alltag sind deutlich spürbar: Einfaches Spazierengehen, längeres Stehen in Bus oder Bahn oder sogar das Schlafen in Rückenlage können zur Herausforderung werden. Dies belastet nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Beschwerden trotz unauffälliger schulmedizinischer Befunde auftreten und daher oft lange unerkannt bleiben.

Ursachen von Zwerchfellkrämpfen

Die Verspannung im wichtigsten Atemmuskel des Körpers kann verschiedene Gründe haben. Eine falsche und vorwiegend flache Atmung führt ebenso zu Beschwerden wie einseitige Körperhaltungen. Langes Sitzen mit einem nach vorne geneigten Oberkörper ist oft das Problem, was zu Muskelverspannungen führt. Auch im Zwerchfell kann bei ungewohnten Trainingseinheiten ein Muskelkater entstehen. Überlastung und neue Bewegungsabläufe können zu einer beschleunigten Atmung führen und die Muskeln überbeanspruchen. Dasselbe kann auch bei intensivem Singen oder Lachanfällen passieren. Steht der gesamte Körper unter Spannung, überträgt sich dies auf das Zwerchfell, wodurch die Atmung typischerweise flacher wird.

Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen im Zwerchfellbereich sind:

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  • Muskuläre Verspannungen: Verspannungen in der umliegenden Muskulatur, insbesondere der Bauch-, Brust- und Rückenmuskulatur, können sich auf das Zwerchfell auswirken und als Schmerz wahrgenommen werden. Fehlhaltungen, Überlastung oder ungewohnte Bewegungen können hier eine Rolle spielen.
  • Reizung der Nerven: Nerven, die durch den Brust- und Bauchraum verlaufen (z.B. der Nervus phrenicus, der das Zwerchfell innerviert), können gereizt oder eingeklemmt werden. Dies kann zu Schmerzen führen, die im Bereich des Zwerchfells wahrgenommen werden.
  • Verdauungsprobleme: Erkrankungen oder Störungen der oberen Bauchorgane, die direkt unter dem Zwerchfell liegen (z.B. Magen, Speiseröhre), können Schmerzen verursachen, die als Zwerchfellschmerzen fehlinterpretiert werden können.
  • Hiatushernie (Zwerchfellbruch): Ein Teil des Magens rutscht durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Brustraum.
  • Atemwegserkrankungen: Erkrankungen der Lunge oder des Brustfells (Pleura), die sich in unmittelbarer Nähe des Zwerchfells befinden, können Schmerzen verursachen, die in diese Region projizieren.
  • Schwangerschaft: Ein erhöhter Druck im Bauchbereich kann auf das Zwerchfell drücken und dieses reizen.
  • Husten: Eine starke Belastung des Zwerchfells entsteht durch häufiges und heftiges Husten, was wiederum zu Schmerzen führen kann.
  • Zwerchfellentzündung: Eine Entzündung des Zwerchfells kann am Zwerchfell selbst entstehen oder durch eine Entzündung anderer Organe auf das Zwerchfell übergreifen. Sie kann durch eine Parasiteninfektion mit Fadenwürmern (Trichinien) entstehen, aber auch durch eine Reizung bei anderen Krankheiten verursacht werden, wie z.B. Zwerchfellhochstand oder Verlagerung des Magens mit Austritt von Magensäure.
  • Zwerchfellhochstand: Hierbei handelt es sich um eine Vorwölbung des Zwerchfells in den Brustraum, die durch eine Vergrößerung der Leber oder Milz, große Tumore im Bauchraum, eine Zwerchfelllähmung, eine Wirbelsäulenfehlstellung, eine Schwangerschaft oder Stress ausgelöst werden kann.
  • Zwerchfellkrampf: Ein plötzliches, starkes Zusammenziehen des Zwerchfells, meist durch Stress oder das Schlucken von viel Luft verursacht, kann auch durch eine Zwerchfellhernie (Zwerchfellbruch) ausgelöst werden.

Zwerchfellhochstand: Ursachen, Symptome und Therapie

Das Zwerchfell (Diaphragma) liegt zwischen Brust- und Bauchraum und grenzt unter anderem die Lungen von wichtigen Organen ab. Es ist der wichtigste Atemmuskel und sorgt für ein reibungsloses Ein- und Ausatmen. Beim Einatmen spannt es sich an und verändert seine Position indem es nach unten absinkt, wodurch ein Unterdruck in der Brusthöhle entsteht, der die Lungen mit Luft füllt. Beim Ausatmen entspannt sich das Zwerchfell wieder und kehrt zur ursprünglichen Position nach oben zurück, wodurch die Luft aus den Lungen gepresst wird.

Rechtsseitig ist das Zwerchfell über der Leber positioniert und steht somit auch im gesunden Zustand etwas höher als linksseitig, wo es über der Milz lokalisiert ist. Verlagert sich das Zwerchfell jedoch übermäßig nach oben, spricht man von einem Zwerchfellhochstand. Abhängig von der Ursache kann ein solcher Zwerchfellhochstand sowohl auf der rechten oder linken Seite als auch beidseitig diagnostiziert werden.

Es gibt zahlreiche Ursachen für ein hochstehendes Zwerchfell, als häufigste sind jedoch Zwerchfelllähmung, Fettleibigkeit, eine vergrößerte Leber oder Milz sowie virale Erkrankungen zu nennen. Auch Erkrankungen der Lungen, wie etwa Lungenentzündung oder angeborene Fehlbildungen können ursächlich sein. Zudem führt eine Schwangerschaft aufgrund der vergrößerten Gebärmutter häufig dazu, dass sich das Zwerchfell nach oben verlagert.

Steht das Zwerchfell zu hoch, ist es in seiner Funktion eingeschränkt und engt zudem die Lungen ein und führt so zu Atembeschwerden. Dies macht sich in schwereren Fällen als Atemnot bemerkbar.

Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch ein Röntgenbild des Brustkorbs. Darauf kann der Arzt die nach oben verschobenen Grenzen des Zwerchfells erkennen. Weiterhin können labordiagnostische Tests und Lungenfunktionstests Aufschluss geben.

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Durch den Zwerchfellhochstand ist die Atmung eingeschränkt und führt häufig zu Atemnot. Außerdem kann ein dauerhaft unbehandelter Zwerchfellhochstand zu einer Entzündung des Zwerchfells führen, was wiederum drastischere Folgen nach sich zieht. Daher sollte dieser Zustand ernst genommen und ein Spezialist frühzeitig aufgesucht werden.

Häufig ist der Zwerchfellhochstand ein Phänomen einer anderen Erkrankung. Im Mittelpunkt der Therapie sollte daher immer die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache liegen. Etwa in der Schwangerschaft ist lediglich eine Linderung der Symptome notwendig, da sich die Gebärmutter nach der Geburt wieder zu ihrer ursprünglichen Größe verkleinert. Sind beispielsweise Fettleber oder Adipositas ursächlich, stehen zunächst Gewichtsverlust und ein gesünderer Lebensstil im Vordergrund. In manchen Fällen reicht jedoch die konservative Therapie nicht aus und die operative Behebung des Zwerchfellzustands ist unumgänglich.

Unter konservativer Behandlung versteht man nicht-operative Maßnahmen, die zur Gesundung des Patienten führen. Viele Ursachen des Zwerchfellhochstands können behoben werden, ohne sich einer Operation unterziehen zu müssen.

Dazu gehört der oben erwähnte Zwerchfellhochstand während der Schwangerschaft, der sich nach der Geburt von selbst behebt. Patientinnen können bestimmte Atemübungen durchführen, um die Symptome der Atemnot zu lindern.

Ist eine Lungenentzündung ursächlich, werden meist Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Damit wird in der Regel auch die Rückkehr zur normalen Position des Zwerchfells erreicht.

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Wie oben erwähnt, sind Fettleber und Übergewicht (abdominale Fettleibigkeit) häufig Vorläufer des Zwerchfellhochstands. Diese Patienten sollten zunächst an einem drastischen Fettverlust durch sportliche Betätigung und gesündere Ernährung arbeiten, bevor das Zwerchfell selbst in den Fokus der Therapie rückt.

Besonders bei Zwerchfelllähmung kommt die operative Versorgung in Frage. Das Zwerchfell wird von beiden Seiten von je einem Zwerchfellnerv (Nervus phrenicus) innerviert, der anfällig für Verletzungen und Infektionen ist. Besonders bei Operationen kann es zur Schädigung des Zwerchfellnerv kommen, da er einen langen und komplexen Verlauf nimmt und daher übersehen werden kann. In solchen Fällen kommt es meist zur einseitigen Zwerchfelllähmung (häufiger). Auch durch Infektionen, wie etwa Borreliosen oder virale Infektionen, können die Zwerchfellnerven geschädigt werden.

Ein gelähmtes Zwerchfell kann sich nicht mehr adäquat absenken und führt besonders beim Einatmen zu einem Vorfall in den Brustkorb, wodurch die Atmung beeinträchtigt wird. Der Schwerkraft geschuldet tritt dies besonders im Liegen auf und durch aufrechtes Stehen können Symptome etwas gelindert werden.

Die Operation zielt darauf ab, das schlaffe Zwerchfell (meist einseitig) durch Nähte zu raffen, sodass es sich beim Einatmen nicht mehr in den Brustkorb bewegt.

Dadurch wird eine verbesserte Atemkapazität erreicht und die Patienten sind wieder im Stande, voll einzuatmen. Vor der Operation sollten etwaige Begleiterkrankungen erkannt und behandelt werden, die ebenfalls zu einer Verschlechterung der Atembeschwerden führen.

Die Operation kann sowohl offen als auch minimalinvasiv durchgeführt werden. Die Wahl der bestmöglichen Methode hängt von der individuellen gesundheitlichen Situation des Patienten sowie der Schwere der Zwerchfelllähmung und nicht zuletzt von der Präferenz des behandelnden Arztes ab.

Nach der Operation müssen die Patienten etwa eine Woche im Krankenhaus bleiben und sich auf krankengymnastische Übungen einstellen. Während des postoperativen Aufenthalts werden diagnostische Tests und bildgebende Verfahren (Röntgenbild des Brustkorbs) durchgeführt. Einen Monat nach der Operation stellen sich die Patienten dann beim Arzt zur Nachkontrolle vor.

Es ist durch Studien gesichert, dass die operative Raffung eines gelähmten Zwerchfells auch langfristig zu einer deutlichen Verbesserung der Atemkapazität führt. Patienten leiden postoperativ weniger an Atemnot und ihre Lebenserwartung verbessert sich.

Zwerchfellbruch (Hiatushernie)

Erste Anzeichen für eine Hiatushernie, auch bekannt als Zwerchfellbruch, können Atemnot, Schmerzen im Brustkorb und häufiges Sodbrennen sein. Bei der Erkrankung schieben sich Organe aus dem Bauchraum durch das Zwerchfell in den Brustraum. Machen sich die Symptome nicht sofort bemerkbar oder werden nicht untersucht, kann der Bruch im Zwerchfell zunächst unbemerkt bleiben und zu einem dauerhaften Zustand werden.

Ein Zwerchfellbruch, medizinisch auch Hiatushernie genannt, tritt auf, wenn sich Teile des Magens oder anderer Organe durch eine Schwachstelle im Zwerchfell in den Brustraum verschieben. Bei normaler Funktion trennt das Zwerchfell den Brust- vom Bauchraum und ermöglicht eine normale Atmung. Bei einem Zwerchfellbruch ist die Öffnung im Zwerchfell zwischen Brustkorb und Bauchraum geschwächt oder zu weit geöffnet, die als Hiatus bezeichnet wird. Der medizinische Begriff Hiatushernie setzt sich aus „Hiatus“, was die Öffnung im Zwerchfell bezeichnet, und „Hernie“ zusammen, was einen Bruch oder Vorfall von Gewebe durch eine Körperöffnung bedeutet.

Die unterschiedlichen Arten von Zwerchfellbrüchen variieren je nach Lage und Grad der Schwere:

  • Axiale Hiatushernie (Gleithernie): Bei dieser häufigsten Form des Zwerchfellbruchs gleiten Teile des Magens durch den Hiatus, also die Öffnung des Zwerchfells, in den Brustraum, was Symptome einer Refluxkrankheit auslösen kann.
  • Paraösophageale Hernie: Diese Art der Hiatushernie beschreibt ein Aufwärtsrutschen des Magens, bei der dieser jedoch unterhalb des Zwerchfells neben der Speiseröhre verbleibt. Paraösophageale Hernien sind selten, können aber mit schweren Komplikationen einhergehen.
  • Extrahiatale Hernie: Eine extrahiatale Hernie ist eine seltene Form des Zwerchfellbruchs, bei der Teile des Magens oder anderer Bauchorgane wie Milz und Dickdarm durch Schwachstellen im Zwerchfell in den Brustraum gelangen.
  • Upside-Down-Magen: Hierbei handelt es sich um eine Form der extrahiatalen Hernie, bei der sich der Magen vollständig dreht und in den Brustraum verlagert. Symptome dieser Form des Zwerchfellbruchs sind schwere Verdauungsprobleme, weshalb Patientinnen und Patienten meist operiert werden müssen.

Zu den möglichen Ursachen eines Zwerchfellbruchs bzw. einer Hiatushernie gehören u.a.:

  • Angeborene Schwäche: Einige Menschen werden mit einer natürlichen Schwäche im Zwerchfell geboren, welche die Wahrscheinlichkeit eines Zwerchfellbruchs erhöht.
  • Erhöhter Bauchdruck: Langfristiger Druck auf das Zwerchfell durch Übergewicht, Schwangerschaft, häufiges Heben schwerer Lasten oder chronischen Husten kann zu einer Zwerchfellhernie führen.
  • Verletzungen und Operationen: Traumata, wie Verletzungen bei Unfällen oder chirurgische Eingriffe in der Nähe des Zwerchfells, können die Struktur schwächen und die Entstehung eines Zwerchfellbruchs begünstigen.
  • Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verliert das Gewebe seine Elastizität, was das Risiko eines Zwerchfellbruchs erhöhen kann.
  • Erkrankungen, die zu chronischem Druck führen: Zustände wie eine chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder schwere Verstopfung können zu einem dauerhaft erhöhten Druck im Bauchraum führen, der das Risiko für eine Zwerchfellhernie erhöht.

Diese Ursachen verdeutlichen, warum Zwerchfellbrüche bzw. Hiatushernien bei bestimmten Personengruppen häufiger auftreten können. Präventive Maßnahmen spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung dieser Erkrankung. Dazu zählen insbesondere die Gewichtskontrolle und das Vermeiden von übermäßiger körperlicher Belastung.

Die Symptome eines Zwerchfellbruchs können vielfältig sein, wobei häufig Sodbrennen, saures Aufstoßen und Schluckbeschwerden auftreten. Besonders axiale Hiatushernien (Gleithernien) führen oft zu Symptomen einer Refluxkrankheit. Dabei kommt es zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, was Sodbrennen verursacht. Dies tritt besonders nach Mahlzeiten oder beim Bücken und Liegen auf. Ein weiteres häufiges Symptom ist saures Aufstoßen, das ein unangenehmes Gefühl im Hals hinterlässt. Weitere Symptome einer Hiatushernie bzw. eines Zwerchfellbruchs können Herzbeschwerden sowie Atemnot durch den verengten Brustraum sein, welche die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten deutlich beeinträchtigen können. Schmerzen im oberen Bauchraum oder hinter dem Brustbein beschreiben Betroffene oft als Druck oder krampfartiges Gefühl, das sich nur schwer von Herzschmerzen unterscheiden lässt.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Personen mit einer Hiatushernie Symptome erleben. In manchen Fällen bleibt die Erkrankung unbemerkt, bis sie bei Untersuchungen aus anderen Gründen entdeckt wird.

Die Diagnose eines Zwerchfellbruchs kann durch unterschiedliche Untersuchungen erfolgen. Dazu gehört eine Ultraschalluntersuchung, eine Speiseröhren- oder Magenspiegelung oder eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln. Ärztinnen und Ärzten stehen verschiedene Untersuchung zur Diagnose eines Zwerchfellbruchs zur Verfügung. Bei einer Speiseröhren- oder Magenspiegelung wird ein dünnes, flexibles Endoskop mit einer Kamera in die Speiseröhre und den Magen eingeführt, um direkt nach Anzeichen eines Bruchs zu suchen. Eine weitere Methode ist eine Röntgenuntersuchung, bei der Patientinnen und Patienten zuvor ein Kontrastmittel schlucken. Zusätzlich bieten bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) sowie die Magnetresonanztomographie (MRT) detaillierte Querschnittbilder. Diese helfen, die genaue Lage und Größe des Bruchs im Zwerchfell sowie die Beteiligung benachbarter Organe zu beurteilen. Schließlich kann eine 24-Stunden-pH-Messung durchgeführt werden. Dabei misst ein kleiner Sensor die Säureexposition in der Speiseröhre über einen ganzen Tag.

Eine der häufigsten Komplikationen einer Hiatushernie ist der gastroösophageale Reflux, also der regelmäßige Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Das kann Sodbrennen und andere Beschwerden verursachen. Ist die Speiseröhre häufig der Magensäure ausgesetzt, ist eine Ösophagitis möglich. Ein weiteres ernstes Risiko ist die Einklemmung des verrutschten Magenanteils in Folge eines Zwerchfellbruchs, die zu starken Schmerzen führt und die Blutzufuhr zu diesem Teil des Magens unterbrechen kann. In schweren Fällen entstehen so Gewebeschäden oder sogar Nekrosen, also absterbendes Gewebe. Auch die Entstehung von Magengeschwüren ist eine mögliche Komplikation, die durch die anhaltende Irritation und den Rückfluss der Magensäure begünstigt wird. Diese Geschwüre können schmerzhaft sein und bei einem Durchbruch zu einem Magenwanddurchbruch führen. Die gefährlichste Komplikation ist die Strangulation der betroffenen Organe. Die Unterbrechung der Blutzufuhr erfordert eine sofortige medizinische Notfallbehandlung.

Die Behandlung bzw. Therapie eines Zwerchfellbruchs umfasst u.a. folgende Ansätze:

  • Anpassung des Lebensstils (Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung)
  • Medikamentöse Therapie zur Reduzierung der Magensäure
  • Chirurgische Operationen
  • Physiotherapie zur Stärkung der Bauch- und Zwerchfellmuskulatur

Maßnahmen wie die Gewichtsreduktion, das Umstellen der Ernährung und die Vermeidung von Risikofaktoren stellen oft eine wirksame Therapie bei Hiatushernien dar. Diese nicht-invasiven Ansätze können helfen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Patientinnen und Patienten sollten Lebensmittel vermeiden, die Sodbrennen auslösen und durch kleinere, häufigere Mahlzeiten die Belastung des Zwerchfells verringern. So können die Symptome einer Refluxkrankheit gemildert werden. Je nach Fall kann jedoch auch eine medikamentöse Therapie der Hiatushernie erforderlich sein. Medikamente wie Protonenpumpenhemmer oder Antazida können eingesetzt werden, um die Säureproduktion zu reduzieren und die Symptome zu kontrollieren.

Diagnose von Zwerchfellproblemen

Um eine Diagnose stellen zu können, erfragt der Orthopäde zunächst die Beschwerden und Begleitsymptome und untersucht den Patienten körperlich. Dadurch kann oft schon eine Ursache für die Zwerchfellschmerzen vermutet werden. Je nachdem, welche Ursache für die Beschwerden am wahrscheinlichsten ist, sind verschiedene Fachärzte für die Diagnostik zuständig. Wenn es sich um keine Erkrankung der inneren Organe oder eine Zwerchfellhernie handelt, sondern eher eine muskuläre Ursache für die Beschwerden vermutet wird, erfolgt die weitere Diagnostik durch einen Orthopäden.

Bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung, ein Röntgenbild oder ein MRT können bei der Diagnosestellung weitere wichtige Informationen beisteuern. Die Ultraschalluntersuchung ist eine einfache und schnelle diagnostische Methode zur Beurteilung des Zwerchfells, sowie des Brustraums und der Bauchorgane. Entzündungen können im Ultraschall durch eine Anschwellung des Zwerchfells und Ansammlung von Flüssigkeit um das Zwerchfell herum oder im Brustraum erkannt werden. Bei einer Zwerchfellhernie würde man im Ultraschallbild die sich vorwölbenden Bauchorgane im Brustraum sehen, in dem man eigentlich nur Herz und Lunge erwartet. Ein großer Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist, dass es sich um eine dynamische bildgebende Diagnostik handelt. Man kann also während der Untersuchung den Patienten auffordern ein- und auszuatmen und in Echtzeit die Bewegungen des Zwerchfells beurteilen.

Auf einem Röntgenbild kann man das Zwerchfell nicht sehr gut beurteilen. Um das Zwerchfell im Röntgenbild darzustellen, wird meist eine Aufnahme des Brustkorbs mit dem angrenzenden Oberbauch in zwei Ebenen angefertigt. Die luftgefüllte Lunge erscheint im Röntgenbild verhältnismäßig dunkel, da sie im Gegensatz zu Gewebe und Flüssigkeit weniger Röntgenstrahlen reflektiert. Das Zwerchfell erkennt man als die untere Grenze der Lunge zum Bauchraum. In der Frontalansicht stellt sich das Zwerchfell mit seinen zwei nach oben gewölbten Kuppeln dar und liegt etwa auf einer Höhe zwischen der sechsten und elften Rippe. Bei einem Zwerchfellhochstand wandert diese Grenze weiter nach oben, die Lunge wirkt kleiner.

Das MRT vom Zwerchfell ist eine gute diagnostische Methode, um das Zwerchfell und andere Organe im Bauch- und Brustraum darzustellen. Während im Röntgenbild nur luftgefüllte Bereiche von solidem Gewebe und Knochen unterschieden werden können, können im MRT verschiedene Gewebearten genauer unterschieden werden.

Behandlung von Zwerchfellschmerzen

Durch bewusstes Atmen lässt sich eine Zwerchfellverspannung einfach lösen und fördert gleichzeitig die Beweglichkeit des Zwerchfells. Das tiefe Ein- und Ausatmen führt dazu, dass die Bauchorgane nach unten gedrückt werden und die Durchblutung der Organe sowie die Verdauung anregen. Legen Sie sich hierfür flach auf den Rücken, legen Sie Ihre Hände sanft auf Ihren Bauch und entspannen Sie sich. Atmen Sie etwa eine Minute lang tief ein- und aus, sodass sich der Bauch wölbt und wieder senkt. Bei jeder Einatmung heben sich Ihre Hände auf Ihrem Bauch, bei der Ausatmung sinken sie langsam wieder nach unten. Versuchen Sie mit jedem Atemzug, Ihre Atmung langsamer, ruhiger und tiefer werden zu lassen. Damit Ihr Zwerchfell noch elastischer wird, können Sie es auch ohne therapeutische Hilfe gezielt dehnen. Dazu atmen Sie möglichst lange durch die Nase ein und doppelt so lange durch den Mund mittels einer Lippenbremse aus. Sobald Sie ausatmen, wird das Zwerchfell in seine ursprüngliche Kuppel-Form zurückgezogen.

Egal, wie angespannt Sie sind, schon ein paar bewusste tiefe Atemzüge helfen dabei, das vegetative Nervensystem zu beruhigen, den Blutdruck, die Herzfrequenz und die allgemeine Muskelspannung zu senken. Ein bewusstes langsames tiefes Ausatmen suggeriert dem Hirn, dass der Körper schläft. Er kann dadurch nicht anders, als sich zu entspannen. Achten Sie bei der bewussten Atmung darauf, langsam und tief zu atmen und doppelt so lange aus- wie einzuatmen. Das Ausatmen führt zum Loslassen - Stressgefühle verschwinden. Nicht umsonst befassen sich TherapeutInnen aus allen Bereichen mit dem Atem: er ist eines der potentesten Heilmittel, die es gibt - ganz ohne Nebenwirkungen.

Die Behandlung von Schmerzen am Zwerchfell kann je nach Ursache für die Schmerzen sehr unterschiedlich sein. Ist die Ursache für die Schmerzen eine organische Krankheit, muss diese behandelt werden. Ein Zwerchfellbruch kann symptomatisch behandelt werden, oft wird aber eine operative Rückverlegung der Organe notwendig. Vor allem bei einer Einklemmung eines Bauchorgans durch den Zwerchfellbruch kann das drohende Absterben des Organs oft nur durch eine Operation verhindert werden. Eine Zwerchfellentzündung muss meist mit Antibiotika behandelt werden.

Die Zwerchfellschmerzen können symptomatisch mit Schmerzmedikamenten behandelt werden. Geeignet sind dazu Nicht-Steroidale-Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. Auch können Verspannung lösende Medikamente verabreicht werden, wenn die Verspannungen im Vordergrund stehen. Ist ein starker Husten die Ursache für die Zwerchfellschmerzen, können hustenlindernde Medikamente verschrieben werden. Da sie aber verhindern, dass der Schleim aus der Lunge abgehustet wird, sollten sie nur in Ausnahmefällen bei sehr hohem Leidensdruck eingesetzt werden.

Kinesiotapes sind eine sinnvolle Therapieoption bei Schmerzen am Zwerchfell durch Überlastung und Verspannungen. Kinesiotapes sind elastische Tapes, die auf die Haut des Brustkorbs geklebt werden. Sie stabilisieren den Brustkorb und unterstützen dadurch die Muskulatur, darunter auch das Zwerchfell. Sie können Schmerzen lindern und Verspannungen des Zwerchfells lösen. Kinesiotapes entfalten eine Wirkung auf das Gewebe, das unter der Haut liegt und können Heilungsprozesse beschleunigen.

Die Akupunktur ist eine Heilmethode aus der traditionellen chinesischen Medizin. Obwohl der Wirkmechanismus noch nicht ganz geklärt ist, können mit der Akupunktur große Erfolge in der Behandlung von Schmerzen erzielt werden. Auch bei Zwerchfellschmerzen stellt die Akupunktur eine gute Methode zur Linderung der Schmerzen und Lösung von Verspannungen dar. Dazu werden mehrere feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers in die Haut gestochen und entfalten gemeinsam eine heilende Wirkung. Eine Sonderform der Akupunktur die bei Lumedis zum Einsatz kommt, ist die Triggerakupunktur. Bei dieser Akupunkturform werden Muskelverspannungen durch einen kleinen Nadelimpuls aufgelöst.

Hausmittel zur Linderung von Zwerchfellschmerzen

  • Wärme: Wärme kann helfen, verspannte Muskeln zu lockern.
  • Sanfte Dehnübungen: Leichte Dehnübungen für den Oberkörper und die seitliche Rumpfmuskulatur können helfen, Verspannungen zu lösen.
  • Massage: Sanfte Massagen des Brust- und oberen Bauchbereichs können die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen.
  • Kleine, häufige Mahlzeiten: Vermeiden Sie große, schwere Mahlzeiten, die den Magen überfüllen können.
  • Entspannung: Stress kann sich negativ auf den gesamten Körper auswirken und auch zu Verspannungen im Brust- und Bauchbereich führen.
  • Ausreichend trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für eine gute Verdauung und kann helfen, Verstopfungen zu vermeiden, die Druck im Bauchraum verursachen könnten.

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