Brustschmerzen im Muskelbereich: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Brustschmerzen sind ein häufiges Symptom, das viele Menschen beunruhigt. Obwohl viele Brustschmerzen auf harmlose Ursachen zurückzuführen sind, können sie auch ein Zeichen für eine ernste Erkrankung sein. Es ist daher wichtig, die Ursachen von Brustschmerzen zu kennen und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen.

Ursachen von Brustschmerzen im Muskelbereich

Muskelbedingte Brustschmerzen, auch als Brustwandsyndrom oder Interkostalmyalgie bekannt, sind oft auf Verspannungen, Überlastung oder Verletzungen der Muskeln im Brustbereich zurückzuführen. Diese Muskeln umfassen die Interkostalmuskeln zwischen den Rippen, die Brustmuskeln und die Muskeln im oberen Rücken.

Hier sind einige häufige Ursachen für Muskelkrämpfe im Brustbereich:

  • Muskelverspannungen: Verspannungen der Muskeln im Brustbereich können durch Stress, Angst, Fehlhaltungen oder Überlastung verursacht werden. Die Verspannungen können zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führen.
  • Muskelkater: Muskelkater entsteht durch ungewohnte oder übermäßige Belastung der Muskeln. Er kann zu Schmerzen, Steifheit und Empfindlichkeit der Muskeln führen.
  • Rippenprellung oder Rippenbruch: Eine Rippenprellung oder ein Rippenbruch kann durch einen Sturz, einen Schlag auf die Brust oder eine andere Verletzung verursacht werden. Die Verletzung kann zu starken Schmerzen, insbesondere beim Atmen, Husten oder Lachen, führen.
  • Interkostalneuralgie: Die Interkostalneuralgie ist ein Schmerzsyndrom, das von einem oder mehreren Zwischenrippennerven ausgeht. Die Schmerzen können brennend, stechend oder ziehend sein und sich entlang des Nervenverlaufs ausbreiten. Ursachen können Gürtelrose, Rippenbrüche oder eine Wirbelkörperentzündung sein.
  • Tietze-Syndrom: Das Tietze-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die durch eine Entzündung der Knorpelverbindungen zwischen Rippen und Brustbein gekennzeichnet ist. Die Entzündung kann zu Schmerzen, Schwellungen und Druckempfindlichkeit im Brustbereich führen.
  • Morbus Bechterew: Morbus Bechterew ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die vor allem die Wirbelsäule betrifft. In manchen Fällen kann die Erkrankung auch zu Entzündungen der Rippen- und Brustbeinverbindungen führen, was sich als Stechen in der Brust äußern kann.

Andere mögliche Ursachen für Brustschmerzen

Es ist wichtig zu beachten, dass Brustschmerzen auch viele andere Ursachen haben können, die nicht mit den Muskeln zusammenhängen. Dazu gehören:

  • Herzerkrankungen: Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzbeutelentzündung, Aortenklappenstenose, Mitralklappenprolaps.
  • Lungenerkrankungen: Lungenentzündung, Pneumothorax, Lungenkrebs, Lungenembolie, Brustfellentzündung.
  • Erkrankungen des Verdauungstrakts: Sodbrennen, Speiseröhrenriss, Erkrankungen der Gallenblase und Bauchspeicheldrüse, Roemheld-Syndrom.
  • Andere Ursachen: Wirbelblockaden, Zwerchfellhernie, psychische Ursachen, Bluthochdruck.

Symptome von Muskelkrämpfen im Brustbereich

Die Symptome von Muskelkrämpfen im Brustbereich können je nach Ursache variieren. Häufige Symptome sind:

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  • Schmerzen: Die Schmerzen können stechend, ziehend, brennend oder dumpf sein. Sie können sich bei Bewegung, Atmung oder Druck auf den Brustbereich verstärken.
  • Steifheit: Die Muskeln im Brustbereich können sich steif und angespannt anfühlen.
  • Empfindlichkeit: Der Brustbereich kann druckempfindlich sein.
  • Bewegungseinschränkungen: Es kann schwierig sein, den Brustkorb vollständig zu bewegen oder tief einzuatmen.
  • Schonhaltung: Betroffene nehmen oft eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu vermeiden.
  • Atembeschwerden: In manchen Fällen können Muskelverspannungen im Brustbereich zu Atemproblemen führen.

Diagnose von Muskelkrämpfen im Brustbereich

Die Diagnose von Muskelkrämpfen im Brustbereich umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese. Der Arzt wird nach den Symptomen, der Krankengeschichte und möglichen Auslösern fragen. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt den Brustbereich abtasten, um nach Verspannungen, Druckempfindlichkeit oder Bewegungseinschränkungen zu suchen.

In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein, um andere Ursachen für die Brustschmerzen auszuschließen. Dazu gehören:

  • Elektrokardiogramm (EKG): Um Herzerkrankungen auszuschließen.
  • Röntgenaufnahme des Brustkorbs: Um Lungenerkrankungen oder Rippenbrüche auszuschließen.
  • Blutuntersuchungen: Um Entzündungen oder andere Erkrankungen auszuschließen.
  • Ultraschalluntersuchung: Um Flüssigkeitsansammlungen oder andere Anomalien im Brustbereich zu erkennen.
  • MRT: Dank der sehr guten Darstellung, die ein MRT erreicht, kann man alle Gewebe und Strukturen, die im Bereich des Brustkorbes laufen erkennen und darstellen. So können z.B. Tumore, Entzündungen oder andere Erkrankungen sichtbar gemacht werden.

Behandlung von Muskelkrämpfen im Brustbereich

Die Behandlung von Muskelkrämpfen im Brustbereich zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Die Behandlung kann je nach Ursache und Schweregrad der Beschwerden variieren.

Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen:

  • Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, die Schmerzen zu lindern. In manchen Fällen können auch stärkere Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien erforderlich sein. Docsalbe oder Diclogel können helfen, wenn die Verspannungen zu starken Schmerzen auch während der Atmung führen.
  • Wärme: Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Wärmflaschen, Heizkissen oder warme Bäder können angewendet werden. Auch durch eine Wärmlampe, die man etwa 20 cm vom Brustkorb weghält, kann einen wärmenden und entspannenden Effekt der Muskeln erzeugen. Wärmende Maßnahmen sollte man jeweils ca. 20 Minuten durchführen.
  • Kälte: In manchen Fällen kann Kälte helfen, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Eispackungen oder kalte Kompressen können angewendet werden.
  • Dehnübungen: Regelmäßige Dehnübungen können helfen, die Muskeln im Brustbereich zu dehnen und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Massagen: Massagen können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Auch Franzbrandwein kann erfolgreich dazu beitragen, dass sich die Muskeln sehr zeitnah entspannen.
  • Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann helfen, ein individuelles Übungsprogramm zu entwickeln, um die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Fehlhaltungen zu korrigieren.
  • Kinesiotaping: Kinesiotapes sind selbstklebende Bänder, die man auf verspannte Muskeln des Körpers kleben kann. Kinesiotapes gibt es in unterschiedlichen Größen und Stärken und können helfen, die darunter liegenden Muskeln zu entspannen. Nach ca. 1 Woche sollte das Tape gewechselt werden.
  • Medikamente: In manchen Fällen können Medikamente wie Muskelrelaxantien oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden. Es können bei sehr starken und störenden Verspannungen auch Medikamente eingenommen werden, die die Spannung aus den Muskeln nehmen und diese weicher machen. Zu nennen wäre das Medikament Ortothon. Es wirkt zentral und führt über eine Rezeptorwirkung zur Entspannung von Muskeln des ganzen Körpers. Da die Wirkung zentral ist, kann es auch zu einigen Nebenwirkungen kommen, die man beachten sollte.
  • Homöopathie: Einige homöopathische Behandlungen stehen ebenfalls zur Verfügung.
  • Akupunktur: Akupunktur, ein Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, zielt darauf ab, Energieblockaden im Körper zu lösen. Dabei setzt man feine Nadeln auf bestimmte Stellen am Körper, entlang der sogenannten Meridiane.

Was Sie selbst tun können

Neben den oben genannten Behandlungen können Sie auch einige Dinge selbst tun, um Muskelkrämpfe im Brustbereich zu lindern:

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  • Vermeiden Sie Überlastung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die die Schmerzen verstärken.
  • Achten Sie auf eine gute Haltung: Eine gute Haltung kann helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung: Stress kann Muskelverspannungen verschlimmern. Nehmen Sie sich Zeit für Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen.
  • Wie kann man Verspannungen im Brustkorb selbst lösen? Es gibt verschiedene Methoden, um Verspannungen im Brustkorb selbst zu lösen. Dehnübungen Dehnen Sie regelmäßig die Muskeln im Brustkorb, um Verspannungen zu lösen. Gute Haltung Eine schlechte Haltung kann zu Verspannungen im Brustkorb führen. Achten Sie auf eine gute Haltung, um Verspannungen zu vermeiden.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Die Brustschmerzen plötzlich und stark auftreten.
  • Die Brustschmerzen mit Atemnot, Schwindel, Übelkeit oder Schweißausbrüchen einhergehen.
  • Die Brustschmerzen in den Arm, den Kiefer oder den Rücken ausstrahlen.
  • Die Brustschmerzen länger als ein paar Tage anhalten.
  • Sie andere besorgniserregende Symptome haben.
  • Die Schmerzen zum ersten Mal auftreten und auch wenn bereits vorhandene Angina-pectoris-Anfälle an Stärke und Dauer zunehmen oder sich in Ruhe bemerkbar machen.
  • Kommt es zu einer Veränderung der Schmerzen, wechselt beispielsweise die schmerzende Körperstelle oder stellen sich die Beschwerden stärker oder auch anders als sonst dar.

Vorbeugung von Muskelkrämpfen im Brustbereich

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Muskelkrämpfen im Brustbereich vorzubeugen:

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Muskeln im Brustbereich zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Dehnübungen: Regelmäßige Dehnübungen können helfen, die Muskeln im Brustbereich zu dehnen und Verspannungen vorzubeugen.
  • Gute Haltung: Achten Sie auf eine gute Haltung, um Muskelverspannungen zu reduzieren.
  • Stressmanagement: Lernen Sie, Stress abzubauen, um Muskelverspannungen vorzubeugen.
  • Vermeiden Sie Überlastung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die die Muskeln im Brustbereich überlasten.

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