Krämpfe nach Abtreibung: Ursachen und Behandlung

Eine Abtreibung ist ein einschneidendes Erlebnis, das sowohl körperliche als auch seelische Spuren hinterlassen kann. Neben den emotionalen Aspekten können auch körperliche Beschwerden wie Krämpfe auftreten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Krämpfen nach einer Abtreibung und stellt verschiedene Behandlungsansätze vor.

Fehlgeburten: Ein oft verschwiegenes Thema

Sängerin Beyoncé, Ex-First Lady Michelle Obama oder auch Herzogin Meghan - diese Frauen haben eines gemeinsam: Sie alle haben in der Vergangenheit eine Fehlgeburt erlitten. Obwohl Fehlgeburten leider recht häufig auftreten, wird selten über das Thema gesprochen. In den letzten Jahren treten aber immer mehr Frauen an die Öffentlichkeit und sprechen offen über die emotional und körperlich belastenden Erfahrungen. Beinahe jede sechste Frau hatte bereits eine Fehlgeburt. Der Schicksalsschlag ist nicht nur emotional sehr belastend, sondern auch körperlich. Eine Fehlgeburt liegt vor, wenn die Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche endet oder das Kind weniger als 500 Gramm wiegt. Etwa jede sechste Frau ist betroffen und somit 12 bis 24 % der Schwangerschaften.

Ursachen von Krämpfen nach einer Abtreibung

Krämpfe nach einer Abtreibung sind ein häufiges Symptom und können verschiedene Ursachen haben:

  • Gebärmutterkontraktionen: Nach einer Abtreibung zieht sich die Gebärmutter zusammen, um sich wieder auf ihre normale Größe zurückzubilden. Diese Kontraktionen können Krämpfe verursachen, die ähnlich wie Menstruationsbeschwerden empfunden werden.
  • Hormonelle Veränderungen: Während der Schwangerschaft erfährt der Körper einer Frau erhebliche hormonelle Veränderungen. Nach der Abtreibung sinken die Spiegel von Östrogen und Progesteron drastisch ab. Diese plötzliche hormonelle Umstellung kann zu Stimmungsschwankungen, Erschöpfung und auch zu Krämpfen führen.
  • Gewebereste in der Gebärmutter: In einigen Fällen können nach einer Abtreibung Gewebereste in der Gebärmutter zurückbleiben. Diese Reste können Blutungen, Infektionen und auch Krämpfe verursachen.
  • Infektionen: Eine Infektion der Gebärmutter oder der umliegenden Organe kann ebenfalls Krämpfe verursachen. Symptome einer Infektion können Fieber, Schmerzen, übelriechender Ausfluss und starke Blutungen sein.
  • Psychische Belastung: Ob gewollt oder ungewollt, ein Schwangerschaftsabbruch hinterlässt Spuren - sowohl bei der Mutter als auch beim Vater. Psychische Belastungen wirken sich häufig auf Gewebe und Faszien aus. Durch die Behandlung werden so entstehende Spannungen gelöst und Schmerzen gelindert.

Behandlung von Krämpfen nach einer Abtreibung

Die Behandlung von Krämpfen nach einer Abtreibung richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. In den meisten Fällen können die Krämpfe mit einfachen Maßnahmen gelindert werden:

  • Schmerzmittel: Gegen leichte bis mittelschwere Krämpfe können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden.
  • Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können helfen, die Muskeln zu entspannen und die Krämpfe zu lindern.
  • Ruhe: Ausreichend Ruhe und Entspannung können den Körper bei der Regeneration unterstützen.
  • Pflanzliche Mittel: Einige pflanzliche Mittel wie Kamille, Melisse oder Ingwer können krampflösend wirken.

In einigen Fällen ist eine ärztliche Behandlung erforderlich:

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  • Ausschabung (Kürettage): Wenn Gewebereste in der Gebärmutter zurückgeblieben sind, kann eine Ausschabung notwendig sein, um diese zu entfernen.
  • Antibiotika: Bei einer Infektion werden Antibiotika zur Bekämpfung der Erreger eingesetzt.
  • Osteopathie: Susanne Dreyer, Leiterin einer Praxis für Osteopathie mit Schwerpunkt Gynäkologie, weiß um das komplexe Zusammenspiel im Körper der Frau: „Neben Gelenken, Muskeln, Faszien und Organen haben vor allem die arterielle und nervale Versorgung in der Schwangerschaft höchste Priorität. Und weiter: „Hier setzt die Osteopathie an, indem sie gezielt auf Strukturen einwirkt, die den kleinen Beckenraum optimal versorgen. Durch die Osteopathie können mögliche Ursachen einer Fehlgeburt identifiziert und behandelt werden. Osteopathen helfen, Schmerzen und Verspannungen zu lösen, Faszien-Spannungen zu beheben und den Hormonhaushalt natürlich zu regulieren. Durch die Osteopathie werden Blockaden oder Einschränkungen entdeckt und die Balance im Körper wiederhergestellt.

Die Rolle der Osteopathie

Die Osteopathie kann bei Beschwerden nach einer Fehlgeburt unterstützend wirken. Durch eine Schwangerschaft, aber auch durch Schwangerschaftsabbrüche und Fehlgeburten, werden das weibliche Becken und die dort befindlichen Organe und Strukturen stark belastet. „Nach einer Fehlgeburt muss sich der Körper außerdem hormonell wieder anpassen. Auch diese Umstellung können wir mit osteopathischen Techniken begleiteten“, so Susanne Dreyer.

Nach einer Fehlgeburt analysiert der Osteopath vor der weiteren Behandlung mögliche Komplikationen. Gebärmutter, Blase und auch Darm hängen eng mit der vegetativen Versorgung von Becken und Wirbelsäule zusammen. Des Weiteren werden mögliche Beckendysfunktionen sowie die Beweglichkeit der reproduktiven Organe, wie Uterus oder Eileiter und Eierstöcke durch den Osteopathen festgestellt. „Wir werfen dabei auch einen Blick auf die Blutversorgung und natürlich die nervale Regulation.

Osteopathie ist also in der Zeit bis zur vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche besonders sinnvoll. Zentral ist neben der körperlichen Unterstützung aber auch die mentale und psychische Betreuung. „Stress mit allen seinen Facetten sehe ich als ganz großes Problem in den ersten drei Monaten“, betont Susanne Dreyer.

Psychische Auswirkungen und Bewältigung

Der Verlust eines Kindes durch eine Fehlgeburt ist eine der emotional herausforderndsten Erfahrungen, die ein Elternteil machen kann. Neben dem physischen Trauma steht der enorme seelische Schmerz im Vordergrund, der oft in eine verlustbedingte Depression mündet. Eine Fehlgeburt führt oft zu einem Gefühl der Leere und des Verlusts, das für viele Betroffene schwer zu verarbeiten ist. Für einige Eltern ist der Schmerz so groß, dass sie das Gefühl haben, nie wieder glücklich sein zu können. Es ist wichtig, zwischen normaler Trauer und einer Depression zu unterscheiden. Während Trauer ein natürlicher und gesunder Prozess ist, der mit der Zeit nachlässt, bleibt eine verlustbedingte Depression oft bestehen und verstärkt sich sogar.

Die Symptome einer postnatalen Depression können vielfältig sein und variieren oft von Person zu Person. Wichtig ist, die Warnsignale frühzeitig zu erkennen, um professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Die psychischen Anzeichen einer postnatalen Depression sind oft schwer von der normalen Erschöpfung und emotionalen Belastung nach einer Geburt zu unterscheiden. Antriebslosigkeit: Der Alltag wird zur großen Herausforderung. Diese psychischen Symptome beeinträchtigen das tägliche Leben massiv. Besonders belastend ist es, wenn diese Gefühle in Kombination auftreten, was den Teufelskreis der Depression noch verstärken kann. Viele Eltern schlafen nach der Geburt ohnehin wenig, doch bei einer postnatalen Depression werden die Schlafprobleme oft noch verstärkt. Diese körperlichen Anzeichen verschlimmern die psychische Belastung und machen es schwerer, sich von der Depression zu erholen.

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Wenn diese Symptome auftreten, ist es wichtig, mit einemr ArztÄrztin, Psychotherapeut*in oder anderen Fachpersonen zu sprechen.

Viele Mütter und Väter fühlen sich von den Erwartungen überfordert, die ihnen von ihrer Umgebung, der Gesellschaft und oft auch von sich selbst auferlegt werden. Die Gesellschaft hat oft ein idealisiertes Bild von Mutterschaft. Mütter werden häufig als stets liebevoll, geduldig und voller Freude dargestellt. Diese unrealistischen Vorstellungen setzen viele Frauen unter Druck, da sie das Gefühl haben, diesen Idealen entsprechen zu müssen. Für Mütter, die eine Fehlgeburt erlitten haben, kann dieser Druck noch intensiver sein. Sie erleben nicht nur den emotionalen Schmerz des Verlustes, sondern fühlen sich oft auch von der Gesellschaft missverstanden. Viele Betroffene berichten, dass sie das Gefühl haben, ihre Trauer nicht offen zeigen zu dürfen, weil von ihnen erwartet wird, „stark“ zu sein oder „nach vorne zu blicken“.

Ein weiteres Problem, das viele Eltern betrifft, ist das gesellschaftliche Stigma rund um Fehlgeburten und Depressionen. Fehlgeburten werden oft totgeschwiegen, und viele Betroffene fühlen sich isoliert und allein gelassen. Ein offenerer Umgang mit dem Thema könnte nicht nur helfen, die psychische Gesundheit der Betroffenen zu unterstützen, sondern auch das Bewusstsein in der Gesellschaft schärfen. Genauso wichtig ist es, das Stigma rund um psychische Erkrankungen, insbesondere postnatale Depressionen, zu bekämpfen. Depressionen werden oft als persönliches Versagen missverstanden, was viele Betroffene davon abhält, Hilfe zu suchen.

In der Privatklinik Friedenweiler nutzen wir eine Vielzahl ganzheitlicher und innovativer Therapieansätze, um Menschen mit verlustbedingter postnataler Depression nach Fehlgeburten bestmöglich zu unterstützen. Unser Ziel ist es, den Patient*innen Methoden an die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, ihren emotionalen Schmerz zu verarbeiten, ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren und schrittweise wieder ins Leben zurückzufinden.

Die Verhaltenstherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung von postnataler Depression, da sie hilft, negative Denkmuster und schädliche Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Patientinnen lernen, mit belastenden Emotionen umzugehen und ihr Selbstwertgefühl schrittweise wieder aufzubauen. Das Achtsamkeitstraining ist ein zentraler Bestandteil unserer Behandlung. Es hilft den Betroffenen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und Gefühle der Trauer und des Verlustes ohne Urteil zuzulassen. Die EMDR-Therapie wird gezielt eingesetzt, um traumatische Erlebnisse wie eine Fehlgeburt zu verarbeiten. Durch gezielte Augenbewegungen und strukturierte Therapieprozesse wird der emotionale Stress, der mit dem traumatischen Erlebnis verbunden ist, reduziert. Die Kreativ- und Kunsttherapie ermöglicht es Patientinnen, ihre Emotionen und inneren Konflikte durch kreative Ausdrucksformen wie Malen oder Zeichnen zu verarbeiten. Diese Form der Therapie bietet einen sicheren Raum, um tiefe Trauer zu verarbeiten und emotionale Heilung zu fördern. Um den emotionalen und körperlichen Stress zu reduzieren, bieten wir verschiedene Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung und Atemtechniken an. Diese ganzheitlichen Behandlungsmethoden, kombiniert mit unserer fachkundigen medizinischen Betreuung, bieten den Patient*innen in der Privatklinik Friedenweiler wirksame Werkzeuge zur Unterstützung ihrer mentalen Gesundheit.

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In der Klinik Friedenweiler legen wir großen Wert auf eine intensive und umfassende Therapie, um Patientinnen, die unter einer verlustbedingten postnatalen Depression nach Fehlgeburten leiden, bestmöglich zu unterstützen. Jeder Patient*in erhält eine individuell abgestimmte Betreuung, bei der ein fester Ansprechpartner in Form eines zuständigen Psychologen oder einer Psychologin sowie eines Facharztes oder einer Fachärztin für Psychiatrie zur Verfügung steht. Unsere Therapie basiert auf wissenschaftlich fundierten Verfahren, die sich an den neuesten Erkenntnissen der Psychologie und Psychiatrie orientieren und speziell auf die Bedürfnisse von Betroffenen zugeschnitten sind, die den Verlust eines Kindes erlebt haben. Dazu zählen insbesondere Ansätze, die den Umgang mit Trauer, Schuldgefühlen und dem Gefühl der Leere fördern.

Unsere Klinik befindet sich in der ruhigen und naturnahen Umgebung des Hochschwarzwaldes, die eine ideale Kulisse für die Behandlung von verlustbedingten Depressionen bietet. Die Natur schafft einen Raum der Entspannung und Erholung, der Patientinnen hilft, Abstand von belastenden Erinnerungen zu gewinnen und neue Kraft zu schöpfen. In unserer Therapie integrieren wir bewusst Naturerlebnisse und Aktivitäten im Freien, da die heilsame Wirkung der Natur auf Körper und Geist insbesondere bei verlustbedingten Depressionen nachgewiesen wurde. Die Dauer der Heilung variiert stark von Person zu Person. Einige Betroffene erleben nach einigen Monaten eine Verbesserung, während andere längere Zeit benötigen, um den Verlust zu verarbeiten und ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren. Ja, es ist möglich, dass eine verlustbedingte postnatale Depression erneut auftritt, besonders wenn die psychischen Belastungen aus früheren Schwangerschaften nicht vollständig verarbeitet wurden. Partnerinnen spielen eine wichtige Rolle im Heilungsprozess. Sie können emotionale Unterstützung bieten, indem sie ein offenes Ohr haben, Geduld zeigen und bei Bedarf professionelle Hilfe mitorganisieren.

Ausschabung: Ein möglicher Eingriff

Eine Ausschabung ist die operative Entfernung der Gebärmutterschleimhaut mit einem löffelartigen Instrument. Mediziner nennen diesen Eingriff auch Abrasio uteri oder Kürettage. Die Ausschabung der Gebärmutter kann unter anderem nach einer Fehlgeburt, bei Schwangerschaftsabbrüchen oder zu diagnostischen Zwecken bei Blutungsstörungen durchgeführt werden.

Wann ist eine Ausschabung notwendig?

Frauenärzte führen eine Abrasio oft zu diagnostischen Zwecken durch. Ein Pathologe untersucht die Schleimhaut nach der Gebärmutterausschabung dann mikroskopisch und kann so eventuelle Veränderungen der Zellen erkennen, die beispielsweise auf Krebs hinweisen. Oft notwendig ist der Eingriff nach einer Fehlgeburt (Abort). Wurde dabei nur ein Teil, aber nicht das gesamte Schwangerschaftsgewebe ausgestoßen, können die verbliebene Reste (z.B. Plazenta) ernste Probleme verursachen: Anhaltende Blutungen und schwere Infektionen sind typische Risiken bei einem unvollständigen Abort. Die Abrasio ist daher grundsätzlich notwendig bei einer vor der 24. Schwangerschaftswoche erfolgten Fehlgeburt.

Nach einer Geburt bleiben sehr oft Teile des Mutterkuchens oder der Eihäute in der Gebärmutter zurück. Kann sich die Gebärmutter nicht richtig zusammenziehen, bluten diese Gewebereste. In der Regel helfen dann bestimmte Medikamente, durch die sich die Gebärmutter wieder zusammenzieht. Wirken diese jedoch nicht ausreichend, hilft nur noch eine Curettage der Schleimhaut. Auch vermehrte, verstärkte oder unregelmäßige Regelblutungen sind mögliche Gründe für eine Ausschabung. Wechseljahre sind ein üblicher Zeitpunkt für das Auftreten von solchen Blutungsstörungen. Ursache können die Hormonstörungen oder gutartige Zellveränderungen in der Gebärmutterschleimhaut (zum Beispiel Polypen) sein. Auch Zwischenblutungen können eine Abrasion notwendig machen. Diese sind oft auf eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) zurückzuführen.

Ablauf und Risiken einer Ausschabung

Eine Ausschabung erfolgt üblicherweise in Vollnarkose. Wird etwa nur Gewebe aus dem Gebärmutterhals entfernt, kann dies auch unter lokaler Betäubung geschehen. Bei der Abrasion liegt die Patientin auf einem gynäkologischen Stuhl, wie er auch bei Vorsorgeuntersuchungen verwendet wird. Nachdem der Operateur die Oberschenkel und den Intimbereich der Frau desinfiziert und teils mit einem sterilen Tuch abgedeckt hat, führt er spezielle Instrumente über die Scheide ein. Der Muttermund wird mit einem Instrument festgehalten, der Gebärmutterhals vorsichtig erweitert. Dann trägt er mit der Kürette vorsichtig die Schleimhaut im Gebärmutterkörper und im Gebärmutterhals ab. Das abgetragene Gewebe wird aufgefangen, damit es je nach Bedarf genauer untersucht werden kann.

Blutungen, Infektionen und/oder Schmerzen treten nach einer Ausschabung häufig auf. Die Behandlung dieser Komplikationen hängt von ihrer Schwere ab. Die Gebärmutter ist ein stark durchblutetes Organ. Daher besteht die Gefahr starker Blutungen nach Ausschabung der Schleimhäute. Grund kann sowohl ein zu tief gesetzter Schnitt oder zurückgebliebenes Restgewebe sein. Der Frauenarzt wird entscheiden, ob eine erneute Operation notwendig ist oder ob eine Blutstillung zum Beispiel mithilfe von Medikamenten (Hämostatika) ausreicht.

Wie bei anderen Eingriffen auch erhöht sich nach einer Abrasio das Risiko einer Infektion der Wunde. Diese kann wiederum zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen, die der Arzt dann mit Antibiotika und kreislaufunterstützenden Medikamenten behandelt. Die Verwendung von spitzen Küretten erhöht die Gefahr, dass der Arzt den Uterus oder auch andere Organe versehentlich durchstößt (Perforation). Über diesen Wundkanal können Keime in die Bauchhöhle aufsteigen und eine Entzündung verursachen.

Veränderte Menstruation nach AusschabungVernarbungen nach einer Ausschabung im Bereich des Gebärmutterkörpers (Synechien) können zu Unfruchtbarkeit führen, indem sie das richtige Einnisten einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut verhindern. Symptome von Synechien sind eine ausbleibende oder seltenere Periode nach Ausschabung der Schleimhaut sowie Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft. Gerade in den ersten Tagen können ziehende Unterleibsschmerzen nach Ausschabung der Gebärmutter auftreten. Diese ähneln meist den bekannten Menstruationsbeschwerden. Der Arzt kann dagegen Schmerzmittel verabreichen, um die Genesung nach der Kürettage zu unterstützen.

Was ist nach einer Ausschabung zu beachten?

Wenn Ihre Ausschabung ambulant erfolgt, können Sie nach einigen Stunden Überwachung in der Regel noch am selben Tag wieder nach Hause. Organisieren Sie sich im Vorfeld jemanden, der Sie abholt - unter dem Einfluss der Narkosemedikamente dürfen Sie nämlich nicht selbst Auto fahren. Verhalten Sie sich vorsichtig nach einer Ausschabung der Gebärmutter - schonen Sie sich einige Tage. Das kann Komplikationen verhindern und die Genesung nach der Kürettage unterstützen. Achten Sie in den Folgetagen auf Warnsymptomen für Komplikationen. Dazu zählen unter anderem plötzlich beginnende und stärker werdende Schmerzen, eine gespannte Bauchdecke, starke Blutungen, übelriechender und eitriger Ausfluss sowie Fieber und Schwäche. Bei Auftreten dieser Anzeichen sollten Sie schnellstmöglich Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Mit Sport nach der Ausschabung des Uterus sollten Sie ein bis zwei Wochen warten, um das Risiko von Blutungen zu verringern. Besprechen Sie sich mit Ihrem Frauenarzt. Im Grunde wird sowohl bei einer Abrasion als auch während der normalen Monatsblutung die Gebärmutterschleimhaut abgetragen. Der Eingriff ist jedoch schwerwiegender, weswegen die erste Periode nach Ausschabung des Uterus bis zu acht Wochen auf sich warten lassen kann. In dieser Zeit bildet sich langsam wieder die Schleimhaut in der Gebärmutter, und die Wundheilung wird abgeschlossen.

Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch

Ein Schwangerschaftsabbruch kann operativ oder mit Medikamenten abgebrochen werden. Ein medikamentöser Abbruch ist bis zum Ende der 9. Schwangerschaftswoche seit Beginn der letzten Menstruation (Monatsblutung) möglich. Er erstreckt sich über mehrere Tage.

Ablauf des medikamentösen Abbruchs

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch („Abtreibung“) ist bis zum Ende der 9. Schwangerschaftswoche (63. Tag) seit Beginn der letzten Monatsblutung möglich. Es werden dazu zwei Medikamente in Tablettenform eingesetzt: eines mit dem Wirkstoff Mifepriston und eines mit einem Prostaglandin. Mifepreston verhindert die weitere Entwicklung der Schwangerschaft und erhöht die Empfindlichkeit der Gebärmutter für das später gegebene Prostaglandin. Das Prostaglandin löst Kontraktionen der Gebärmutter aus und führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut und der Embryo abbluten (Abbruchblutung). Die Schwangerschaft besteht dann nicht mehr. Die erforderlichen Medikamente werden in der Arztpraxis ausgehändigt. Sie können nicht selbst gekauft werden. Mifepriston sollte nicht verwechselt werden mit der Pille danach, die nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindern kann. Anders als Mifepriston beendet die Pille danach keine bereits bestehende Schwangerschaft.

Beim medikamentösen Abbruch sind einschließlich einer Nachuntersuchung 1 bis 3 Arztbesuche innerhalb von etwa 14 Tagen notwendig. Der Abbruch verläuft in der Regel in 3 Schritten:

  1. Voruntersuchung und Einnahme des ersten Medikaments (Wirkstoff Mifepriston)
  2. Einnahme des zweiten Medikaments (Wirkstoff Prostaglandin)
  3. Nachuntersuchung

36 bis 48 Stunden nach der Einnahme des ersten Medikaments wird das zweite Medikament eingenommen. Wenn Sie entscheiden, es zu Hause nehmen, bekommen Sie ausführliche Informationen dazu, ein Rezept für Schmerzmittel und Mittel gegen Übelkeit sowie eine Telefonnummer, über die Sie sich bei Fragen und Problemen melden können. Nehmen Sie das Prostaglandin in der Klinik oder Praxis ein, werden Sie dort noch etwa 3 Stunden betreut und können dann, wenn es Ihnen gut geht, nach Hause gehen. Das Prostaglandin führt dazu, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und die Gebärmutterschleimhaut mit dem Embryo abblutet. Die Blutung ist stärker als Ihre normale Monatsblutung. Dabei können auch kleine Blutklumpen und Stücke der Gebärmutterschleimhaut abgehen. Ab der 8. Schwangerschaftswoche kann es sein, dass Sie einen kleinen Embryo erkennen. Das Zusammenziehen der Gebärmutter und das Abbluten der Schleimhaut kann mit unterschiedlich starken Unterleibskrämpfen verbunden sein. Deshalb ist es ratsam, in dieser Zeit einen vertrauten Menschen in der Nähe zu haben und jederzeit ärztlichen Rat einholen zu können. Schmerzmittel oder Medikamente gegen die Übelkeit können die Beschwerden bei Bedarf lindern. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Präparate und Dosierungen geeignet sind.

In etwa 95 % der Fälle ist der Schwangerschaftsabbruch mit Medikamenten sofort erfolgreich. Eine Nachuntersuchung innerhalb von 1 bis 2 Wochen ist aber unerlässlich, damit sichergestellt ist, dass die Schwangerschaft vollständig beendet ist. Dies wird durch eine Ultraschall- oder Blutuntersuchung kontrolliert.

Was ist nach einem medikamentösen Abbruch zu beachten?

Nach dem Abbruch halten die Blutungen durchschnittlich 12 Tage an. Leichte Blutungen (umgangssprachlich „Schmierblutungen“) können aber auch bis zu vier Wochen anhalten, selten länger. Die Blutungen sind in den ersten Stunden oft stärker als eine normale Monatsblutung und werden dann von Tag zu Tag weniger. In den Tagen nach dem Abbruch stellt sich der Körper hormonell um, wodurch sich Brüste und Unterleib vielleicht anders anfühlen. Frauen können jetzt sehr unterschiedliche Gefühle erleben. Am häufigsten sind Erleichterung und eine Phase von Trauer. Es kann hilfreich sein, sich für die ersten Tage praktische und seelische Unterstützung zu organisieren. Sie sollten sich etwas schonen und bei Bedarf krankschreiben lassen.

Komplikationen und Verhütung

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch ist eine sehr sichere Methode. Im Unterschied zum operativen Abbruch erstreckt sich der medikamentöse Abbruch über mehrere Tage und wird möglicherweise dadurch in allen Phasen bewusster erlebt. Ein komplikationsloser medikamentöser Schwangerschaftsabbruch hat nach aktuellem Stand der Wissenschaft keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und spätere Schwangerschaften. Mit dem Abbruch beginnt ein neuer Menstruationszyklus. Deshalb können Sie sofort wieder schwanger werden. Sie können sich vor dem Abbruch beraten lassen, welche Verhütungsmethode für Sie am besten geeignet ist.

Zyklus und Periode nach einem Schwangerschaftsabbruch

Eine Abtreibung bzw. ein Schwangerschaftsabbruch ist vergleichbar mit der Periode. Etwa zwei Wochen danach kann schon der nächste Eisprung stattfinden. Das heißt, luteinisierende Hormone, follikelstimulierende Hormone sowie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen erreichen wieder ein Maximum. Da die Abtreibung quasi die Einleitung in den neuen Zyklus ist und mit einer Periode vergleichbar ist, beginnt der Zyklus somit gleich darauf. Es könnte sein, dass die folgende Menstruation etwas stärker ist. Bei einer medikamentösen Abtreibung erleben die Frauen den Prozess. Die Blutung ist stärker und kann ca. Beim chirurgischen Schwangerschaftsabbruch erfolgt meist eine Vollnarkose. Frauen bemerken kaum etwas.

Post Abortion Syndrom (PAS)

Im Rahmen der psychotherapeutischen Arbeit bat ich die Patientin zu malen, wie sie sich fühlt. Das sichtbar Machen dieser inneren Bilder ist ein therapeutischer Schritt, welcher eine erste Distanzierung von der emotionalen Erstarrung im Trauma bedeutet. Dies korrespondiert mit dem Erleben der Patientin, nicht mehr auf dem Boden des täglichen Geschehens zu stehen, sondern abgehoben zu sein. Sie kreist, wie sie sagt, 90 Prozent der wachen Zeit um die Abtreibungsthematik und die Schuldzuweisung an sich und an ihren Ehemann. Sie ist depressiv gestimmt, sie hat ihren Antrieb verloren. Dies drückt die Patientin bildlich in den fehlenden Händen aus. Sie kann nicht mehr zufassen, nicht mehr ihr Leben gestalten. Der Mund ist traurig herabgezogen, die Augen schauen wie erschrocken. Die Frau steht in einem roten Hintergrund. Das „Warum, warum haben wir das getan?“ kommt in dem Fragezeichen zum Ausdruck, so sagt sie. Auch die Frage des Ausgangs aus dem Gefängnis von Schuld und Depression ist in dem Fragezeichen symbolisch dargestellt.

Die Frage nach den entscheidenden Faktoren für die Abtreibung quält die Patientin zu jeder wachen Stunde. Die Patientin und ihr Ehemann leiden darunter, sich nicht miteinander und vor Gott versöhnen zu können. Unter der Geburt in den Wehen quälten die Patientin die Gedanken an ihr durch Abtreibung gestorbenes Kind. Sie konnte sich körperlich nicht für das zweite Kind öffnen, wie sie es unter dem Eindruck der ständig sich wiederholenden Schuldphantasien auch seelisch bis heute nicht kann.

So beginnt dann das Post Abortion Surviver Syndrom, die Erkrankung der überlebenden Kinder einer Familie. Oft wissen sie gar nichts von ihrem abgetriebenen Geschwisterkind, ihren abgetriebenen Geschwistern, aber ein Schatten liegt von Anfang an über der Beziehung zwischen Mutter und Kind, zwischen Vater und Kind mit all seinen Folgen für die psychische Gesundheit des geborenen Kindes.

Der Ehemann der Patientin leidet ebenfalls an einem PAS mit einem Schwerpunkt bei der Symptomatik von Schuldzuweisungen an sich und depressiv gefärbten Bestrafungsphantasien.

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