Krämpfe seitlich Rippen Ursachen: Ein umfassender Überblick

Verspüren Sie einen brennenden, stechenden oder ziehenden Schmerz zwischen den Rippen, der sich gürtelförmig um Ihren Oberkörper legt? Haben Sie Missempfindungen wie Kribbeln? Werden bestimmte Bewegungen und die Atmung schmerzhaft? Dann könnte eine Interkostalneuralgie die Ursache sein. Dieser Artikel, geprüft von Dr. med., bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die möglichen Ursachen, Symptome und Behandlungen von Krämpfen und Schmerzen im seitlichen Rippenbereich.

Was ist eine Interkostalneuralgie?

Eine Interkostalneuralgie bezeichnet Nervenschmerzen entlang der Nerven zwischen den Rippen. Der Begriff ist keine exakte Diagnose, sondern beschreibt unterschiedliche Beschwerden in diesem Bereich. "Interkostal" bedeutet wörtlich übersetzt "zwischen den Rippen". Besonders wichtig sind 12 Rippenpaare, die den Brustkorb (Thorax) aufspannen. Der Begriff „Neuralgie“ steht zunächst einmal sehr allgemein für Nervenschmerzen. Die Diagnose „Intercostalneuralgie“ beschreibt immer ein Schmerzsyndrom, das die Zwischenrippennerven (Intercostalnerven) betrifft. Es handelt sich dabei aber um keine exakte Diagnose, sondern um einen Beschwerdekomplex mit vielfältigen Ursachen.

Symptome einer Interkostalneuralgie

Die Interkostalneuralgie ist die häufigste Ursache für stechende Schmerzen des unteren Rippenbogens. Wenn Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin noch nicht haben untersuchen lassen, möchten Sie bestimmt trotzdem wissen, woran Sie eine Intercostalneuralgie typischerweise erkennen können. Dieser Symptom-Check ist keine Fern- oder Selbstdiagnose. Schmerzen im Brustkorb können auf ernste Erkrankungen von Herz, Lunge oder Bauchorganen hinweisen, die immer eine ärztliche Abklärung erfordern.

Typische Symptome sind:

  • Brennender, stechender oder ziehender Schmerz zwischen den Rippen
  • Schmerz, der sich gürtelförmig um den Oberkörper legt
  • Missempfindungen wie Kribbeln
  • Schmerzen, die sich bei bestimmten Bewegungen verstärken (Pressen, Husten, Niesen, Rotieren des Oberkörpers)
  • Schmerzen, die sich beim tiefen Einatmen oder Husten verschlimmern
  • Muskelverspannungen
  • Gefühlsstörungen

Viele Menschen mit Intercostalneuralgie berichten davon, dass ihre Schmerzen beim tiefen Einatmen oder beim Husten schlimmer werden. Geht es Ihnen auch so? Dann ist eine Herzerkrankung bei Ihnen eher unwahrscheinlich. Außerdem lösen Beschwerden einer Angina pectoris oder eines Herzinfarkts eher dumpfe, drückende und beklemmende Schmerzen im Brustkorb aus - weniger die schneidenden Schmerzen einer Intercostalneuralgie.

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Bei linksseitiger Rippenblockade können die Symptome aufgrund der plötzlichen Brustschmerzen einem Herzinfarkt ähneln. Die Kombination mit Atembeschwerden kann zu einer Panik oder Angstgefühlen führen, die mit einer erhöhten Atemfrequenz und ggf. Herzrasen einhergeht.

Mögliche Ursachen von Krämpfen seitlich der Rippen

Die Ursachen für Schmerzen an den seitlichen Rippen sind vielfältig. Sie reichen von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen der inneren Organe. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten.

Muskuloskelettale Ursachen:

  • Überlastung: Wer immer wieder über sein Limit hinaus belastet, verursacht eine meist einseitige Verdickung der Muskeln, die zwischen den Rippen liegen.
  • Fehlbelastung: Wirbelsäulenverbiegungen, sogenannte Skoliosen, sorgen dafür, dass die Muskeln des Brustkorbes einseitig belastet werden und sich unsymmetrisch ausbilden.
  • Muskelzerrungen oder -verletzungen: Diese können durch plötzliche Bewegungen, Überbeanspruchung der Muskulatur oder traumatische Verletzungen entstehen.
  • Muskelfaserriss: Zwischen den Rippen (zwischen der 5. und 6. Rippe).
  • Verspannungen des Zwerchfells: Das Zwerchfell befindet sich dicht unter dem Rippenbogen und spannt sich von einer auf die andere Seite aus. Es hat eine wichtige Funktion in der Atmung. Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte, die wie jeder andere Muskel auch verspannen und verhärten kann. Im Falle einer Verspannung kann dieser sensibel versorgte Muskel auch zu ziehenden Schmerzen im Bereich der unteren Rippenbögen führen.
  • Haltungsschwäche: Eine muskuläre Dysbalance im Bereich der Brustwand durch Haltungsschwäche kann zu Schmerzen an den seitlichen Rippen führen.
  • Rippenblockade: Bei einer Rippenblockade oder Rippenblockierung handelt es sich um eine Fehlfunktion einer Rippe im Wirbel-Rippen-gelenk, die auf einer eingeschränkten Beweglichkeit und einer muskulären Schutzspannung beruht. Diese Blockade ist meist schmerzhaft und geht mit einem thorakalen Engegefühl einher. Häufige Auslöser sind unachtsame Bewegungen und Drehungen des Oberkörpers sowie Stürze oder Schläge auf die Rippen. Langes Sitzen oder Liegen auf einer schlechten Unterlage oder dem falschen Bett kann Ursache einer blockierten Rippe sein.

Neurologische Ursachen:

  • Interkostalneuralgie: Die Interkostalneuralgie bezieht sich auf Schmerzen, die entlang der Nerven zwischen den Rippen auftreten. Diese Nerven werden durch verschiedene Faktoren gereizt, wie z. B. Durch Beispielsweise eine Fehlbelastung zu einer Verhärtung der Muskeln, kann es passieren, dass die Nerven komprimiert oder gereizt werden, was dann zu schnell einschiessenden, messerstichartigen Schmerzen des unteren Rippenbogens führen kann.

Traumatische Ursachen:

  • Rippenprellung oder -fraktur: Vor allem nach Unfällen, bei denen der Brustkorb und auch die Rippen betroffen sind, kommt es nicht selten zu lang anhaltende dumpfen oder ziehende Schmerzen im Bereich des Brustkorbes, die durch eine Rippenprellung oder gar eine Rippenfraktur ausgelöst wird. Bei Prellungen oder auch Frakturen kommt es zu einer lang anhaltenden Reizung der Knochenhaut, welche die Patienten dann als ziehende und sehr unangenehme Schmerzen wahrnehmen. Oftmals sind Rippenprellungen länger, schmerzhaft und stärker als eine Rippenfraktur.
  • Unfälle: Auch Unfälle mit Beteiligung der Rippen und des Brustkorbes können als Folge lang anhaltende Schmerzen im Bereich des unteren Rippenbogen verursachen.

Entzündliche und infektiöse Ursachen:

  • Rippenfellentzündung (Pleuritis): Bei einer Rippenfellentzündung ist das Gewebe zwischen Rippen und Lunge, die Pleura, entzündet. Ärztinnen und Ärzte sprechen darum von Pleuritis. Meist ist neben dem Rippenfell zwar auch das Lungenfell von der Entzündung betroffen - die typischen Schmerzen entstehen aber durch die Schmerzempfindlichkeit des Rippenfells. Typisch für die trockene Rippenfellentzündung sind heftige Schmerzen auf einer Seite des Brustkorbs, denn bei der Rippenfellentzündung ist in der Regel nur eine Seite des Körpers betroffen. Die Schmerzen verändern sich im Atemrhythmus. Besonders stark sind sie beim Einatmen.
  • Lungenentzündung: Entzündungen oder Infektionen der Lunge oder des Lungenfells können Schmerzen an den seitlichen Rippen verursachen.
  • Herpes Zoster (Gürtelrose): Nervenschmerzen an den Rippen können bei einer Herpes-Zoster-Infektion auftreten und nach deren Ausheilung weiter bestehen. Auslöser sind Windpocken-Viren, die zu einer Entzündung der Nervenwurzel führen.

Ursachen im Brust- und Bauchraum:

  • Erkrankungen der Lunge: Auch Erkrankungen der Lunge können zu Schmerzen im Bereich des unteren Rippenbogens führen. Hier wären zu nennen die Rippenfellentzündung oder auch Lungenfellentzündung, die zu Schmerzen im Bereich des Brustkorbes und der Rippenbögen führen kann.
  • Herzerkrankungen: Herzprobleme wie Angina Pectoris können ebenfalls Schmerzen auf der linken Seite des Brustkorbs verursachen, die sich bis in die seitlichen Rippen ausbreiten können.
  • Magenprobleme: Reizungen: Magenschleimhautreizungen sind sehr häufig und werden unter anderem durch Stress ausgelöst. Entzündungen: Wird eine Magenschleimhautreizung nicht behandelt oder kommt es immer wieder zu Stress, dann können die Reizzustände so stark werden, dass die Magenschleimhaut sich entzündet. Auch hier kann es dann entsprechend stärker zu Schmerzen im Bereich der Rippen und des Rippenbogens kommen. Speiseröhrenentzündungen entstehen durch übermäßige Magensäure, die dann aus dem Magen in die Speiseröhre läuft oder wie ein Dampf emporsteigt und dort zu Reizungen und auch zu Entzündungen im Bereich des Endothels der Speiseröhre führt. Manchmal können Schmerzen und auch das Brennen in die Rippenregion und auch in den Bereich der Rippenbögen ziehen.
  • Gallensteine: Gallensteine können Koliken verursachen, die sich als starke Schmerzen im rechten oberen Bauchbereich äußern, die bis in die rechte Seite der Brust und die seitlichen Rippen ausstrahlen können.
  • Lebererkrankungen: Probleme mit der Leber können ebenfalls Schmerzen auf der rechten Seite des Brustkorbs verursachen, die bis in die seitlichen Rippen ausstrahlen können.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung: Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann zu gürtelförmigen Schmerzen im Oberbauch führen, die sich sowohl auf die rechte als auch auf die linke Seite der seitlichen Rippen ausbreiten können.

Weitere Ursachen:

  • Tumorerkrankungen: Auch Tumorerkrankungen können, wenn sie fortgeschritten sind, entsprechende Schmerzen in den Rippenbögen auslösen.
  • Stoffwechselerkrankungen: Einige Stoffwechselerkrankungen können ebenfalls zu Schmerzen im Bereich der Rippenbögen führen.
  • Psychosomatische Ursachen: Wie die meisten Beschwerden können auch Schmerzen unter dem Rippenbogen durch psychosomatische Komponenten zumindest verstärkt werden. In einigen Fällen sind diese psychosomatischen Ursachen sogar der alleinige Auslöser.
  • Menstruationszyklus: Bei Frauen kann die sogenannte Mastodynie, Schmerzen und Spannungsgefühle im Brustbereich, die abhängig vom Menstruations-Zyklus sind, eine Ursache sein.

Diagnose von Krämpfen seitlich der Rippen

Die Diagnose von Schmerzen an den Rippen erfordert eine gründliche Untersuchung und gegebenenfalls verschiedene diagnostische Verfahren.

  • Anamnese: Gerade weil die Rippenfellentzündung in den allermeisten Fällen Komplikation anderer Krankheiten (Primärerkrankungen) ist, kommt es stark auf das Anamnesegespräch mit Arzt oder Ärztin an. Auch eine vermeintlich überstandene Erkrankung aus der jüngsten Zeit kann hier vielleicht einen wichtigen Hinweis geben. Zunächst wird der Arzt nach der Stelle und Ausprägung der Schmerzen fragen. Durch starke Bewegungen und tiefes Einatmen werden die Schmerzen meist schlimmer. Außerdem zeigt sich bei einer Rippenblockierung nach einer Wärmebehandlung eine Linderung der Schmerzen. Anschließend erfolgt die Abklärung der Krankheitsgeschichte, bei welcher frühere Unfälle und Verletzungen sowie übermäßige Fehlbelastungen im Alltag oder Risikofaktoren erfasst werden.
  • Körperliche Untersuchung: Fehlhaltungen, Schonhaltungen und Atembewegungen können Hinweise für eine Brustfellentzündung liefern: Wie bewegt sich der Brustkorb beim Atmen? Bei der Auskultation, also dem Abhören des Brustkorbes, fällt eine trockene Rippenfellentzündung durch das schabende Geräusch des Brustfells auf ("Lederreiben"). Bei der nachfolgenden körperlichen Untersuchung wird die Blockade genau lokalisiert. Gleichzeitig wird das Ausmaß des Schmerzes und der Bewegungseinschränkung bestimmt. Auch werden weitere Symptome und ggf. neurologische Störungen abgeklärt. Dies wird über gezieltes Abtasten und spezielle Bewegungstests erreicht.
  • Bildgebende Verfahren: Häufig wird ein Röntgenbild des Thorax bei der Diagnose eingesetzt - die feuchte Rippenfellentzündung ist hier in der Regel gut zu erkennen. Sind Ansammlungen von Flüssigkeit zu erkennen, kann man gegebenenfalls Genaueres mithilfe von CT oder Ultraschall (ab etwa 10 ml sichtbar) erfahren. Bei unklarem Befund können zusätzlich bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT eingesetzt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRTkönnen verwendet werden, um Verletzungen der Rippen, Wirbelsäule oder der inneren Organe zu identifizieren. Lumedis benutzt eine strahlenfreie Video-Wirbelsäulenvermessung.
  • Blutuntersuchungen: Laborwerte aus einer Blutuntersuchung können anhand von Daten zu verminderten Blutkörperchen weitere Hinweise liefern. Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um Anzeichen einer Entzündung, Infektion oder anderen Erkrankungen zu identifizieren, die Schmerzen an den Rippen verursachen könnten.
  • Muskelfunktionsanalyse mit Elektromyographie (EMG): Bei der kombinierten Elektromyografie werden elektrische Ströme in den Muskeln abgeleitet und auch hier können Rückschlüsse gezogen werden, bei welchen Muskeln eine Überlastung vorhanden ist und bei welchen Muskeln ein Training stattfinden sollte.
  • Wirbelsäulenvermessung: Eine Wirbelsäulenvermessung ist ein Verfahren, das verwendet wird, um die Ausrichtung und Struktur der Wirbelsäule zu bewerten.

Behandlung von Krämpfen seitlich der Rippen

Die Behandlung von Schmerzen an den seitlichen Rippen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

Medikamentöse Behandlung:

  • Schmerzmittel: Eine Intercostalneuralgie (und Nervenschmerzen generell) behandelt ein Arzt oder eine Ärztin häufig mit nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Neben klassischen Schmerzmitteln verschreiben Ärzte und Ärztinnen auch Muskelrelaxantien, um Verspannungen der Muskulatur zu lockern. Auch Mittel gegen Depressionen oder Epilepsien sollen helfen. Sind die Schmerzen (wie nach Rippenfrakturen) sehr stark, können zudem Schmerzmittel verabreicht werden, die auf das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) wirken. Bei einer medikamentösen Behandlung im Hintergrund haben solltest du mögliche Nebenwirkungen und, dass diese Medikamente deinen Organismus belasten. Paracetamol ist ein häufig verwendetes Schmerzmittel, das bei milden bis mäßigen Schmerzen helfen kann. NSAIDs wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac können Schmerzen und Entzündungen lindern. Sie sind besonders nützlich bei Schmerzen, die durch Entzündungen verursacht werden, wie z. B. Bei starken Schmerzen können Opioide wie Tramadol, Morphin oder Oxycodon verschrieben werden.
  • Antibiotika: Meist sind die Erreger der Entzündung Bakterien - das Mittel der Wahl ist für Ärztinnen und Ärzte also Antibiotika.

Nicht-medikamentöse Behandlungen:

  • Physiotherapie: Physiotherapeutische Maßnahmen, manuelle Therapien, Massagen oder auch Akupunktur haben gerade bei Muskelverspannungen, Impingements und Blockaden in den Wirbel-Rippen-Gelenken zum Ziel, diese zu lösen und so die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Manuelle Therapie: Manipulation der Rippe durch chirotherpeutische Handgriffe und Mobilisationstechniken. Sie suchen einen erfahrenen Arzt, der Ihre Rippenblockade gezielt mit einer chirotherpeutischen Behandlung lösen kann? Hier finden Sie Informationen und Kontakt zu Dr. Jonas Putzhammer.
  • Neuraltherapie: Quaddeln und intramuskuläre Miniinjektionen von Lokalanästhetika und Homoöpathika.
  • Akupunktur: Die Stimulation diverser Akupunkturpunkte lindert Schmerzen.
  • Osteopathie: Weiche osteopathische Techniken wie die Greenman-Technik.
  • Wärme: Bei der häufigsten Ursache, der Interkostalneuropathie, sollte man Wärme oder auch Tigerbalsam auf den schmerzenden Bereich geben. Hier kann man eine Wärmflasche auf den schmerzenden Bereich auflegen. Eine Auflagezeit von ca. Wenn das nicht ausreicht, kann man auch einen Behandlungsversuch mit Tigerbalm unternehmen.
  • Körperliche Aktivität: Um das zu erreichen, stehen dir verschiedene Bausteine zur Verfügung. Herzstück deiner Selbsthilfe sind unsere Dehnübungen. Verspannte und verfilzte Muskeln und Faszien im Brustraum sollen wieder entspannt und flexibilisiert werden. Mit unseren speziellen Übungen bei Interkostalneuralgie bringst du außerdem qualitativ hochwertige Bewegungen in deinen Atemmuskel, indem du ihn effektiv aufdehnst. Deine täglichen Übungen kannst du mit Faszien-Rollmassagen clever ergänzen. Unsere Faszienrollen und -kugeln helfen dir, die notwendigen Reparaturen an deinen Faszien aktiv anzuregen. So unterstützt du dein muskulär-fasziales Netzwerk dabei, die Trainingsreize der Übungen optimal verarbeiten zu können. Die Übungen sollten täglich oder zumindest alle zwei Tage durchgeführt werden, um einen entsprechenden Trainingszustand zu erreichen und diesen zu halten.
  • Atemübungen: Atemübungen können helfen, die Funktion des Zwerchfells zu verbessern und Verspannungen im Brustbereich zu lösen.

Invasive Verfahren:

  • Interkostalblock und Radiofrequenzablation (RFA): Neben der medikamentösen Therapie existieren zur Behandlung der Intercostalneuralgie zwei Verfahren, die direkt im Nerv ansetzen. Zum anderen kann im Anschluss an die Betäubung des Nervs eine sogenannte Hochfrequenzablation (auch Radiofrequenzablation, RFA) durchgeführt werden. Deren Ziel besteht darin, Gewebe lokal zu zerstören. Erreicht wird diese Zerstörung, indem unter deiner Haut Hochfrequenzstrom erzeugt wird. Fazit: Interkostalblock und RFA können bei extremen Schmerzen wertvolle Dienste leisten. Auch die Gefahren sind relativ gut kalkulierbar.
  • Thoraxdrainage: Im Fall der feuchten Rippenfellentzündung kann es je nach Menge der Flüssigkeit, die durch einen Pleuraerguss freigesetzt wurde, nötig werden, die Flüssigkeit mechanisch "abzuziehen". Der Arzt oder die Ärztin legt mittels Thoraxdrainage den Pleuraspalt trocken, um die Lunge zu entlasten. es einen größeren Pleuraerguss gab oder die Flüssigkeit eitrig war. Meistens reicht eine einmalige Entnahme.

Was Sie selbst tun können:

  • Bewegung: Dein Arzt oder deine Ärztin hat organische Ursachen für deine „Nervenschmerzen“ in der Brust ausgeschlossen? Dann kann es entscheidend darauf ankommen, endlich wieder Bewegung in den Brustbereich zu bringen. Du möchtest dich gezielt um die verkürzten Muskeln in deiner Brust und die zu hohen Spannungen rund um deine Brustwirbelsäule kümmern? Um den optimalen Winkel zu finden, orientiere dich am besten an der Ecke deiner Übungsmatte. Stütze dich mit deinem rechten Arm auf Kopfhöhe ab. Du spürst nun eine Dehnung in deinem linken Schulter-Brust-Bereich. In dieser Position drückst du dich jetzt 2 Minuten lang immer weiter nach links. Dir schmerzt in dieser Position der Rücken? Dann geh bitte mit deinen Armen weiter nach vorne.
  • Checkliste für Übungen: Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam.

Heilungsdauer

Wie lange die Heilungsdauer ist und wann dann Schmerzen im Bereich des Brustkorbes und der Wirbelsäule verschwinden, hängt von der Art und der Ursache ab. Die häufigste Ursache, nämlich eine Fehlbelastung, zu behandeln kann einige Monate dauern. Meistens reicht eine einmalige Entnahme. Auch bei einem sonst gesunden jungen Menschen ohne weitere Komplikationen dauert es meist mehrere Wochen bis zur Ausheilung. Die Behandlung und auch die Behandlungsdauer sollten Betroffene mit einem Arzt oder einer Ärztin besprechen und insbesondere Anfragen, wann sie wieder mit Sport beginnen dürfen.

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Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Bei folgenden Symptomen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen:

  • Starke Schmerzen im Brustkorb, die einem Herzinfarkt ähneln
  • Plötzliche Schmerzen im Brustkorb
  • Atembeschwerden
  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Veränderung des Wachzustandes
  • Starke Blutung im Urin
  • Neurologische Ausfälle (Missempfindungen, Taubheit, verzögerte Reflexe)

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