Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen: Ursachen und Behandlung

Übelkeit und Erbrechen sind unspezifische Symptome, die auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden können. Meist liegen die Ursachen in akuten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, des Stoffwechsels oder des Gehirns. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, vorangegangene Narkosen (OP), extremer Alkoholkonsum oder klassischerweise eine Schwangerschaft können, neben anderen Ursachen, Auslöser von Übelkeit und Erbrechen sein. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln, um die richtige Behandlung zu finden.

Magen-Darm-Infektionen als häufige Ursache

Mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kündigen sich Magen-Darm-Infektionen an. Meist kommen die Beschwerden genauso schnell wie sie wieder gehen. Magen-Darm-Infektionen - auch Gastroenteritis genannt - gehören weltweit mit Abstand zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Fast jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens zumindest einmal an einem Brechdurchfall. Oft sogar mehrmals. Entsprechend sind Magen-Darm-Infektionen zusammen mit bakteriellen Lebensmittelvergiftungen auch Spitzenreiter bei den Beweggründen, eine Arztpraxis aufzusuchen.

Erreger und Übertragungswege

Brechdurchfälle werden sowohl durch Viren als auch durch Bakterien verursacht, selten durch Parasiten. Insbesondere Noro- und Rotaviren sind für einen Großteil der Magen-Darm-Infektionen verantwortlich. Zu den bekanntesten Bakterien gehören Salmonellen, Campylobacter oder Escherichia coli - Spezies wie z. B. Enterohämorrhagische Escherichia coli, kurz EHEC. Sie haben in der Vergangenheit bereits viele Krankheitswellen ausgelöst. Brechdurchfälle durch Lebensmittelvergiftungen werden vor allem durch Staphylokokken verursacht. Die Bakterien produzieren Giftstoffe, sogenannte Toxine, die dann die Erkrankung hervorrufen.

Magen-Darm-Infektionen sind meist sehr ansteckend. Je nach Erreger gibt es unterschiedliche Übertragungswege. Die Verbreitung erfolgt bei Brechdurchfällen sehr häufig durch sogenannte fäkal-orale Infektion. Die Keime werden als kleinste Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem an Lebensmitteln, Getränken oder den Händen weitergetragen. Von hier aus gelangen die Erreger in den Mund und von dort aus weiter in den menschlichen Verdauungstrakt. Noroviren können aber auch über eine Tröpfcheninfektion weiter gereicht werden. Dabei gelangen winzige virushaltige Tröpfchen während des Erbrechens in die Umgebung und werden im Anschluss von einem Gesunden eingeatmet.

Symptome und Verlauf

Das Ausmaß der Beschwerden ist je nach Erregertyp und Zustand der Körperabwehr unterschiedlich. Die Erreger brauchen auch vom Ansteckungszeitpunkt unterschiedlich lange, um Beschwerden auszulösen. Das kann je nach Erreger zwischen einigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern. Meist fängt die Erkrankung mit Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall an. Die Durchfälle können wässrig, blutig oder schleimig und von starken Blähungen begleitet sein. Der Erkrankte fühlt sich schlapp - gelegentlich kommt noch Fieber hinzu. Durch den Flüssigkeitsverlust entsteht unter Umständen Schwindel oder ein ausgeprägtes Schwächegefühl. Normalerweise klingen die Beschwerden nach einigen Tagen wieder vollständig ab.

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Bei Senioren oder Menschen mit geschwächter Immunabwehr können Brechdurchfälle schwer verlaufen. Das gilt auch für Säuglinge und Kleinkinder. Sie reagieren auch besonders empfindlich auf den Flüssigkeitsmangel, der durch häufiges Erbrechen und anhaltenden Durchfall verursacht wird. Deshalb sollten diese Risikopatienten eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Es können Kreislaufprobleme bis zum Kollaps auftreten und in sehr schweren Fällen droht sogar Nierenversagen. Bei schweren Verläufen muss der Flüssigkeitsverlust durch Infusionen ausgeglichen werden.

Auch für ansonsten gesunde Erwachsene gilt: wenn starke Kreislaufprobleme auftreten oder Muskelkrämpfe, Schläfrigkeit oder Verwirrtheit sowie hohes Fieber, sollte in jedem Fall eine Ärztin oder Arzt zu Rate gezogen werden. Das gleiche gilt für den Fall, dass Blut im Stuhl auftritt oder dass der Brechdurchfall länger als drei Tage anhält.

Vorbeugung und Behandlung

Um schnell von einer Magen-Darm-Erkrankung zu gesunden, ist es ratsam auf seinen Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt zu achten und weiteren Infektionen vorzubeugen. Hausmittel können akute Beschwerden lindern. Ein Impfstoff steht gegen Rotaviren zur Verfügung. Die Schluckimpfung schützt insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, da der Verlauf der Erkrankung bei ihnen besonders schwer sein kann. Gegen die übrigen Erreger einer Magen-Darm-Infektion kann man je nach Übertragungsweg auf unterschiedliche Art vorbeugen. Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung und Information zur Verfügung. Weitere Informationen insbesondere zu Erregern wie Salmonellen, Rota- oder Noroviren finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes.

Ursachen von Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit (Nausea) und Erbrechen stellen unspezifische Symptome dar. Das heißt, sie können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Meist liegen die Ursachen von Übelkeit und Erbrechen in akuten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, des Stoffwechsels oder des Gehirns. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, vorangegangene Narkosen (OP), extremer Alkoholkonsum oder klassischerweise eine Schwangerschaft können, neben anderen Ursachen, Auslöser von Übelkeit und Erbrechen sein.

Symptome und Mechanismen

Übelkeit, medizinisch auch als Nausea bezeichnet, wird als unangenehmes Gefühl im Oberbauch wahrgenommen. Häufig kommt es zeitgleich zu Appetitverlust. Auch ein Druckgefühl im Magen oder Krämpfe können auftreten. Diese begrenzen sich häufig auf den sogenannten Hypopharynx, den unteren Teil des Rachens. Bei ausgeprägter Übelkeit bemerken Betroffene einen vermehrten Speichelfluss. Im weiteren Verlauf setzt der Brechreiz ein. Trotzdem kann Übelkeit auch ohne Erbrechen auftreten. Ist der Brechreiz sehr ausgeprägt, kommt es dann zum Erbrechen. Übelkeit kann an viele weitere Symptome geknüpft sein. Zum Beispiel können Durchfall und Erbrechen die Übelkeit begleiten. Übelkeit kann auch den ganzen Tag ohne Erbrechen auftreten. Erbrechen und Durchfall ist für den Körper durchaus sinnvoll, denn meistens befreit er sich damit von schadhaften Substanzen. Das geht auch mit wässrigem Durchfall ohne Übelkeit.

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Gesteuert und koordiniert wird Übelkeit und Erbrechen im Brechzentrum, ein funktionelles Zentrum im Gehirn, das sich im Hirnstamm befindet. Im Brechzentrum werden auftretende Brechsignale empfangen, koordiniert und falls nötig umgesetzt. Spannend ist dabei die Frage, wer die Signale für Übelkeit sendet. Hier spielt der Magen-Darm-Trakt eine wichtige Rolle. Ein Druck im Magen bzw. Darm, eindringende Erreger (z. B. Norovirus), Toxine (Giftstoffe) oder Entzündungen können plötzliches schwallartiges, unangenehmes Erbrechen auslösen. Häufig werden die Symptome ausschließlich auf den Magen-Darm-Trakt geschoben. Unterleibsschmerzen und Übelkeit treten oft auf, wenn das Brechzentrum leicht stimuliert wird. Die Ursachen von Übelkeit geben nicht selten Rätsel auf. Manchmal liegen die Auslöser auf der Hand. Übelkeit nach Alkohol gehört zum Beispiel dazu. Wer seinen Magen mit Alkohol geärgert hat, kann jedenfalls häufig mit Schwindel und Übelkeit rechnen. Mediziner müssen mit Blick auf ständige Übelkeit oft viel tiefer graben.

Ursachen im Überblick

Die Suche nach den Ursachen für Übelkeit und Erbrechen bereitet oft Schwierigkeiten, da beide Symptome bei zahlreichen Erkrankungen vorkommen. Bei der Diagnosesicherung sind sie deshalb für die Ärzt*in meist nur Nebensymptome.

  • Magen-Darm-Trakt:
    • Magen-Darm-Infekt: Bakterien und Viren können eine Magen-Darm-Grippe ohne Erbrechen und mit Erbrechen auslösen. Auch ein wässriger Durchfall ohne Erbrechen ist möglich.
    • Nahrungsmittelunverträglichkeit: Auch hier kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Übelkeit nach Essen deutet darauf hin, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen werden. Eine Fruktose- oder Laktoseunverträglichkeit ist möglich. Auch auf Gluten oder Kuhmilch können Betroffene mit Übelkeit nach dem Essen reagieren.
    • Überlasteter Magen: Übelkeit ohne Erbrechen kann auftreten, wenn zu viel oder zu schnell gegessen wurde.
    • Magenschleimhautentzündung: Eine Gastritis kann zu ausgeprägten Bauchschmerzen und Übelkeit führen. Das gilt insbesondere dann, wenn zuvor etwas gegessen wurde.
    • Geschwüre: Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren stehen Übelkeit/Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schmerzen und Aufstoßen im Mittelpunkt.
    • Reizmagen oder Reizdarm: Ein Reizmagen oder ein Reizdarm kann zahlreiche Symptome auslösen. Auch Übelkeit und Erbrechen fallen darunter.
  • Innere Organe (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse):
    • Alkohol: Die Leber wandelt Alkohol zu Acetaldehyd um. Dabei handelt es sich um ein toxisches Abfallprodukt, ein Zellgift, das im weiteren Abbau-Prozess zu Essigsäure umgewandelt wird.
    • Leberentzündung: Übelkeit ohne starkes Erbrechen, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und eine Abneigung gegen Fett können auf eine virusbedingte Leberentzündung hindeuten.
    • Gallenkolik: Übelkeit und Erbrechen sowie sehr ausgeprägte Schmerzen im rechten Oberbauch sind ein Hinweis auf eine Gallenkolik.
    • Bauchspeicheldrüsenentzündung: Oberbauchschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen können eine Bauchspeicheldrüsenentzündung begleiten. Die Krankheit kann akut oder chronisch verlaufen. Manchmal treten auch Rückenschmerzen (Übelkeit inklusive) auf.
    • Diabetes: Menschen mit Diabetes (Zuckerkrankheit) können eine Stoffwechselentgleisung bemerken. Dabei stehen Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchschmerzen im Vordergrund. Zudem kann es zu einer Bewusstseinstrübung kommen. Vorsicht! Azetonämisches Erbrechen ist besonders bei Klein- und Schulkindern typisch und äußert sich in heftigen Brechanfällen ohne erkennbare Ursache. Häufig tritt Azetonämisches Erbrechen bei Kindern auf, die schlecht essen. Sie kommen dann in den „Hungerstoffwechsel“.
  • Herz-Kreislauf-System:
    • Herzversagen (Herzschwäche): Wenn das Herz nicht mehr richtig pumpt, können Schwäche, Übelkeit, Atemnot und Herzklopfen auftreten. Dann sollte unbedingt der Notarzt alarmiert werden. Eine Herzschwäche kann auch chronisch verlaufen.
    • Herzinfarkt: Dabei liegt ein Durchblutungsproblem vor, das zum Engegefühl in der Brust, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und ausgeprägten Schmerzen führen kann. Eine vorübergehende Minderdurchblutung des Herzmuskels wird übrigens als Angina pectoris bezeichnet.
    • Aneurysma: Ein Aortenaneurysma ist eine sackförmige Erweiterung der Hauptschlagader.
  • Gehirn:
    • Bei Ursachen im Gehirn rücken ausgeprägte Übelkeit und Schwindel in den Vordergrund. Dahinter können harmlose Auslöser wie Höhenschwindel oder Reiseübelkeit stecken. Übelkeit ohne starkes Erbrechen, aber mit Schwindel, kann aber auch auf sehr ernst zu nehmende Zustände zurückgeführt werden.
    • Hirnblutung: Wenn ein Gefäß im Kopf reißt, zum Beispiel durch Bluthochdruck oder Arteriosklerose, kann es zu unerträglichen Kopfschmerzen, Nervenausfällen und Bewusstseinsstörungen kommen. Übelkeit und Erbrechen sind ebenfalls möglich.
    • Neuroborreliose: Zecken können Erreger übertragen, die auch das Nervensystem in Gefahr bringen.
    • Kopfverletzungen: Im Rahmen von Unfällen kann es zu Schädelprellungen und einem Schädelhirntrauma kommen.
    • Schlaganfall: Plötzliche Kopfschmerzen, die gemeinsam mit Übelkeit und Erbrechen sowie Lähmungen auftreten, können auf einen Schlaganfall hindeuten.
    • Sonnenstich: Wer zu viel Zeit in der prallen Sonne verbracht hat, kann einen Sonnenstich erleiden.
    • Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute: Bewusstseinstrübung, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen sind ein Alarmsignal. Schließlich kann eine Entzündung im Gehirn dahinterstecken. Häufig wird auch ein steifer, schmerzhafter Nacken beschrieben.
  • Nieren:
    • Nierenbeckenentzündung: Übelkeit kann dann auftreten, wenn eine akute Nierenbeckenentzündung besteht.
    • Addison-Krankheit: Liegt eine Funktionsstörung der Nebennierenrinde vor, kann das auf die Addison-Krankheit hindeuten.
  • Geschlechtsorgane:
    • Eierstockzyste (stielgedreht): Hormonelle Veränderungen können Eierstockzysten hervorrufen. In der Regel ist das kein Grund zur Sorge, denn sie verschwinden häufig von alleine. In seltenen Fällen kann sich die Eierstockzyste um ihren Stiel drehen und so unangenehme Beschwerden wie Übelkeit und Co. hervorrufen.
    • Hodenverdrehung: Auch im Bereich der Hoden kann es zu einer ungewöhnlichen Drehung kommen.
  • Augen und Ohren:
    • Glaukomanfall: Ein Glaukom, auch als Grüner Star bezeichnet, ist nicht selten. Kommt es zu einem akuten Glaukomanfall machen sich Schmerzen im Bereich der Stirn und Augen bemerkbar. Eine verschwommene Sicht sowie Übelkeit sind ebenfalls typisch.
    • Ménière-Krankheit: Dabei handelt es sich um eine Erkrankung im Bereich des Innenohrs. Betroffene werden durch schwindelartige Anfälle, die von Übelkeit begleitet sein können, gequält.
  • Schwangerschaft:
    • Tatsächlich tritt Übelkeit in der Schwangerschaft bei 50 bis 80 % der Frauen auf. Viele Schwangere haben insbesondere mit Übelkeit am Morgen und zu Beginn der Schwangerschaft zu kämpfen. Auch eine plötzlich starke Abneigung gegen ausgewählte Speisen, ständige Übelkeit oder ein bleibendes flaues Gefühl im Magen ist möglich. Auch wenn die Lebensqualität beeinträchtigt wird, Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft sind nicht krankhaft. In der Regel vergehen die unangenehmen Symptome, wenn die Frühschwangerschaft vorbei ist.
    • In seltenen Fällen (0,3 bis 3 % aller Schwangeren) kommt es zu einem schweren Schwangerschaftserbrechen und Übelkeit in der frühen Schwangerschaft (> 10x/Tag), das Mediziner als „Hyperemesis gravidarum“ bezeichnen. Betroffene müssen sich mehrmals am Tag und in der Nacht, auch bei leerem Magen, übergeben und können dadurch an Gewicht verlieren und Elektrolytstörungen entwickeln. Betroffene Frauen, die kraftlos sind und deutlich an Gewicht verloren haben, sollten nicht zögern, sich an Ihren Arzt zu wenden. Die gute Nachricht ist, dass Übelkeit und Erbrechen mit Verlauf der Schwangerschaft fast immer vergehen. Übelkeit während der Schwangerschaft ist in der Regel ab der 14. Wer in der Schwangerschaft von Übelkeit begleitet wird, sollte auf eine ausreichende Essensaufnahme achten.
  • Weitere Ursachen:
    • Angst, Ekel, Schmerz und Aufregung - das alles sind Gefühle, die Übelkeit hervorrufen können.
    • Übelkeit und Erbrechen treten häufig auch nach einer Operation mit Narkose auf, womit diese die häufigsten postoperativen Nebenwirkungen darstellen.
    • Manchmal können Arzneimittel wie Antibiotika und hochdosierte Eisentabletten leichte Übelkeit und Magenprobleme begünstigen.
    • Auch viele Krebspatienten sind davon betroffen, denn Übelkeit und Erbrechen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen einiger Krebsbehandlungen (v. a. Chemotherapie).
    • Auch Genussmittel wie Nikotin und Koffein können lästige Symptome wie Übelkeit entstehen lassen, insbesondere dann, wenn zu viel davon konsumiert wird.

Wann zum Arzt?

Bei akuter Übelkeit kommen meist harmlose Auslöser in Betracht. Besteht sie dauerhaft, sollte jedoch der Ursache unbedingt auf den Grund gegangen werden. Führt die Übelkeit zu starkem Erbrechen, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn Erbrechen beim Kleinkind oder geschwächten Personen auftritt oder auch wenn „Blut erbrechen“ ein Thema ist. Um den Wasserhaushalt nicht zu gefährden, sollte wässriger Durchfall, auch ohne Übelkeit, unbedingt behandelt werden. Ansonsten droht der Körper auszutrocknen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Erbrochene wie Kaffeesatz aussieht. Erbrechen (Kind, geschwächter Patient) sollte stets beobachtet werden. Muss sich ein Kleinkind erbrechen, sollte es regelmäßig zum Trinken animiert werden. Damit wird einem Austrocknen entgegengewirkt. Beim Baby kann die Fontanelle auf dem Kopf einen Hinweis darauf liefern.

Diagnose

Wer mit Übelkeit einen Mediziner aufsucht, wird zunächst eingehend befragt. In einem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) kann die Krankengeschichte in Erfahrung gebracht werden. Um die Frage zu klären: „Was hilft gegen Erbrechen“, muss zunächst die zugrunde liegende Ursache ermittelt werden. Da es zahlreiche potenzielle Ursachen gibt, ist es häufig sinnvoll, verschiedene Untersuchungen durchzuführen. Bei Betroffenen steht die Frage: „Übelkeit, was tun“ im Vordergrund. Die Beschwerden können den Alltag stark belasten, und so greifen Patienten gerne zu einem Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen mit schneller Wirkung. Ein andauerndes Beschwerdebild sollte stets ärztlich abgeklärt werden. Schließlich sind die Ursachen nicht immer harmlos.

Behandlung

Wenn es neben Übelkeit auch zu Erbrechen kommt, muss die verlorene Flüssigkeit unbedingt wieder aufgenommen werden. Hierbei ist es besonders wichtig, die richtige Zusammensetzung der Körpersalze zu beachten. Mit Trinklösungen, die ein Gemisch aus Elektrolyten und Glucose enthalten, können Flüssigkeitsdefizite ausgeglichen werden. Mittel gegen Übelkeit gibt es viele. In Apotheken sind sie teilweise frei verkäuflich. Diese Medikamente können durchaus sinnvoll sein, wenn die Übelkeit auf harmlose Ursachen zurückgeführt werden kann. Dazu zählen zum Beispiel ein beherztes Schlemmen beim Weihnachtsmahl oder Reiseübelkeit. Ein Mittel gegen Übelkeit aus der Apotheke ist jedoch nicht immer erforderlich. Hausmittel gegen Erbrechen sind beliebt. Kein Wunder, denn damit wird der Gang zur Apotheke in der Regel überflüssig.

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Hausmittel gegen Übelkeit und Erbrechen

  • Tee gegen Übelkeit: Wohltemperierter Kräuter-Tee kann das richtige Hausmittel gegen Übelkeit sein, denn einige Teesorten enthalten Heilkräuter die verdauungsfördernd und krampflösend wirken. Insbesondere Anis, Kümmel und Fenchel sind empfehlenswert. Auch Kamillen- und Ingwertee können lästigen Muskelkrämpfen im Magen-Darm-Trakt entgegenwirken. Als besonderes Plus enthalten sie entzündungshemmende Inhaltsstoffe. In der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Bestimmte Pflanzenbestandteile können schließlich Wehen fördern. Das wird häufig in Bezug auf die tolle Knolle Ingwer behauptet. Auch stilles Wasser, mit einigen Tropfen Zitronensaft angereichert, gilt als Hausmittel bei Übelkeit.
  • Melissenblätter kauen bei Übelkeit: Melisse gehört nicht ohne Grund zu den Heilpflanzen. Sie könnte eine wichtige Antwort auf die Frage: „Was tun bei Übelkeit“ liefern. Das Gewächs enthält ätherische Öle wie Citral, Eugenölglykosid und Geraniol. Das kommt vor allem dem Magen und Darm zugute. Die Anwendung ist dabei ganz einfach. Frische Melissenblätter werden sorgfältig gekaut, und zwar so lange, bis der typische Melissen-Geschmack nachlässt.
  • Schonkost: Wenn sich der Magen angegriffen zeigt, ist Schonkost angesagt. Das Hausmittel gegen Erbrechen hilft insofern, dass der Bauch nicht durch große Portionen oder schwere Kost überfordert ist. Zwieback kann helfen, den kleinen Hunger zu stillen und ist gut verträglich. Gemüsebrühe liefert nicht nur Flüssigkeit, sondern auch notwendige Elektrolyte. Die Schonkost sollte nach und nach gesteigert werden.
  • Ausreichend Sc…

Lebensmittelvergiftung als Ursache

Erbrechen kann viele Ursachen haben: Ist Durchfall ein Begleitsymptom, kann eine Magen-Darm-Grippe Auslöser sein. Erbrechen Betroffene Galle, steckt meist eine Lebensmittelvergiftung dahinter. Erbrechen ist scheußlich: Die Übelkeit, der Würgereiz, der brennende Geschmack hinterher. Doch sich zu übergeben ist eine wichtige Reaktion des Körpers. Damit kann er Schädliches schnellstmöglich wieder loswerden. Ehe Betroffene erbrechen, kämpfen sie oft mit Übelkeit. Danach kommt der Brechreiz, man muss sich übergeben - oder "kotzen", wie viele es nennen. Als Reaktion ziehen sich ruckartig Zwerchfell und Bauchmuskeln zusammen. Dadurch steigt der Druck im Bauchraum an. Mehrere Muskeln im Bereich von Magen und Speiseröhre öffnen sich. Der Inhalt des Magens steigt hoch und wird schwallartig über die Speiseröhre und den Mund nach draußen befördert. Nach der Magenentleerung ist der Körper meist erschöpft. Dann ist es angenehm, sich hinzulegen. Hausmittel wie eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen entspannen den Bauch. Betroffene können Wasser in kleinen Schlücken trinken und versuchen, sich zu entspannen. Tees mit Kamille, Fenchel, Melisse, Kümmel, Anis oder Pfefferminze wirken beruhigend auf den Magen. Trinken ist bei häufigem Erbrechen wichtig. Die verlorene Flüssigkeit muss dem Körper wieder zugeführt werden. Bei starkem Erbrechen muss auch der Salzverlust (Elektrolytverlust) wieder aufgefüllt werden. In der Apotheke gibt es dafür auch spezielle Brausetabletten. Nach dem Erbrechen sollte der Magen ein bis zwei Stunden ruhen dürfen. Danach können Betroffene etwas Zwieback zu sich nehmen, ebenso sind Haferbrei, Reis, Banane oder geriebener Apfel leicht bekömmlich. Erbricht man infolge einer Vergiftung oder einer Infektion, ist das günstig. Denn auf diesem Wege werden die gefährlichen Stoffe oder Krankheitserreger ausgeschieden. Doch Erbrechen kann auch ein Symptom für eine ernste Erkrankung sein. Durch häufiges Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte wie Natrium, Kalium oder Magnesium. Das kann schnell zu Mangelzuständen führen. In schweren Fällen wird sogar eine Infusion nötig. Wiederholtes Erbrechen reizt auch die Schleimhaut der Speiseröhre, Geschwüre können sich bilden. Die Erreger sammeln sich im Magen und im Darm, vermehren sich dort und führen zu Beschwerden. Auch nach Fischverzehr (verdorbener Fisch) tritt häufig Erbrechen auf. Wird das Erbrechen zusätzlich von Kälteschmerz begleitet, kann es sein, dass Betroffene eine "tropische" Fischvergiftung haben. Sie wird ausgelöst durch Giftstoffe von Algen (Ciguatoxine). Vor allem bei Lebensmittelvergiftungen kann es passieren, dass man ständig weiter erbricht, obwohl der Magen schon leer ist.

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Eine Lebensmittelvergiftung wird verursacht durch Giftstoffe, sogenannte Toxine. Sie werden entweder von Bakterien in der Nahrung gebildet und gelangen so in den Magen-Darm-Trakt. Oder sie entstehen erst, nachdem der Erreger mit der Nahrung in den Körper gelangt ist. In den meisten Fällen ist das Bakterium Staphylococcus aureus für eine Lebensmittelvergiftung verantwortlich. Seltener sind es Bakterien der Bacillus cereus-Gruppe oder Clostridium-Arten.

Anders als die Lebensmittelvergiftung, ist eine Lebensmittelinfektion ansteckend. Zu den hauptsächlichen Auslösern der Magen-Darm-Infektion zählen Campylobacter-Bakterien, Salmonellen und Listerien. Ebenso können EHEC-Bakterien, Yersinien, Hepatitisviren, Noroviren und Rotaviren eine Erkrankung hervorrufen. Die Erreger gelangen über die Nahrung in den Magen-Darm-Trakt und vermehren sich dort. Sie können an denselben Nahrungsmitteln haften, wie die Erreger einer Lebensmittelvergiftung.

In Deutschland besteht Meldepflicht für jede durch Bakterien verursachte Lebensmittelvergiftung. Das im Verdacht für die Erkrankung stehende Lebensmittel wird im Labor kontrolliert. Sollte sich bestätigen, dass es kontaminiert ist, wird das Produkt umgehend aus dem Handel genommen. Dazu wird eine entsprechende Lebensmittelwarnung veröffentlicht. Verdächtigte Lebensmittel können von Privatpersonen, Lebensmittelketten und zuständigen Behörden zur Analyse eingereicht werden.

Symptome

Typische Symptome einer Lebensmittelvergiftung und auch einer Lebensmittelinfektion sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe. Abhängig von der speziellen Ursache der Vergiftung können die Beschwerden jedoch variieren. Kommt es nach dem Verzehr von verdorbenen oder giftigen Lebensmitteln zu einer Lebensmittelvergiftung, können die Symptome bereits nach wenigen Minuten auftreten, oder auch erst nach Stunden. Liegt eine Infektion mit dem Bakterium Campylobacter vor, ist es möglich, dass sich die Beschwerden erst nach einigen Tagen zeigen.

In den meisten Fällen stellen sich die Symptome einer Lebensmittelvergiftung eher mild dar und die Erkrankung heilt innerhalb weniger Tage von alleine aus. Es kann jedoch auch zu schweren Vergiftungen kommen, die sehr starke Beschwerden hervorrufen. Betroffene leiden dann unter heftigem Erbrechen, blutigem Durchfall oder unter mehr als zehn Durchfallattacken am Tag. In diesem Fall sollten Erkrankte unbedingt zum Arzt.

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